'Anweisung von ganz oben' - Seiten 222 - 318

  • Ich habe fertig. Das so flott ging, hätte ich nicht mit gerechnet.


    Die Arche ist gestrandet und es ist nun mehr ein Jahr vergangen. Die Familien haben sich sozusagen eingelebt. Die Frauen sind erneut schwanger. Läuft ja alles super. Noah bekommt von Gott den nächsten und wohl letzten Auftrag. Seine Söhne sollen ins Land ziehen und Völker gründen.


    Das tun sie auch. Die Trennung fällt den Frauen wohl am schwersten. In dieser Geschichte spielen für mich eher die Frauen die Hauptrolle. Im Grunde genommen waren sie es, die es geschafft haben, die Prüfung zu bestehen.Ohne die Frauen wären die Männer niemals so weit gekommen. *meineMeinung*


    Meine Vermutung, dass Noah ausgewählt worden ist wegem seinen Gottvertrauen scheint nicht so abwegig zu sein, wenn man sich auf S. 250 folgenden Satz durchliest: Cham sagt: Das selbst Noah ein fehlbarer Teufel war. Gottes Werkzeug hin oder her. Eine Wahrheit die er selbst gerne unterschlägt"


    Zum Ende hin wird es für Noah auch noch mal traurig, seine Frau stirbt. Und immer noch vertraut er auf Gott. Vielleicht ist das die Tugend die Gott an ihn schätze. Ansonsten war er in meinen Augen wirklich nicht tugendhaft, besonders wenn man sich die Szene mit dem Wein vor Augen hält. Betrunken und nackend auf den Boden zu liegen, ist wohl nicht gerade ein Vorbild tugendhaftens Verhalten, oder?


    Eine Frage habe ich noch. Warum wurde Chaim genau verflucht? Weil er seinen Vater ausgelacht hat? Haben das nicht auch Sem und Japhet gemacht? Habe ich was wichtiges überlesen? Das war für mich nicht ganz nachvollziehbar.


    Ich fand es allem in allem ein recht nettes Buch. Ein wohl sehr kontroverses Buch, aber durch die recht "flapsige Jetzt-Sprache" stellenweise durchaus amüsant. Nicht ein literarisches Meisterwerk, aber eine lustige und nette Lektüre für zwischendurch.


    Noah war kein Heiliger, er war im Grunde genommen ein Mensch wie du und ich.

  • Die Darstellung der "emanzipierten" Frauen, die alle erheblich klüger sind als ihre Männer liest sich nett.


    Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, die anderen Brüder haben eine Decke herbeigeholt, um ihren Vater zu bedecken, Cham aber hat seinen Vater nur verspottet und sich dessen vor seiner Mutter gebrüstet. Ich habe es so verstanden, dass das die väterliche Ehre verletzt hat.


    Erschreckend finde ich, dass laut Wikipedia von Christen später die Versklavung schwarzer Völker biblisch gerechtfertig wurde. :yikes


    Insgesamt war der letzte Teil des Buches zwar ganz okay zu lesen, aber dennoch war ich enttäuscht.

  • Ja, Cham hat seinen Vater verspottet und sagte, er sei doch nur ein alter Mann und ein fehlbarer Teufel.


    Der Tod der Frau hat mich extrem traurig gestimmt. Besonders die Stelle, als er sie fragt, was sie denn mache, wenn sie ihm alles beigebracht habe und sie sagt: "Eine lange, lange Zeit schlafen." (S.281) :cry

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ach so deswegen. Und nur deshalb wurde er verflucht? Ich fand da sprach er endlich mal die Wahrheit.


    Stimmt die Stelle mit dieser Szene war traurig. Aber es hatte ja so kommen müssen. Eigentlich gar keine verlockende Vorstellung über 600 Jahre zu leben. Wie viel Ehefrauen hat er bis dahin sterben sehen? Nö möchte das gar nicht. Und irgendwann wird das Leben langweilig, oder?

  • Na denke ich mal. Nur Noah ist ja so alt geworden, oder? Er muss ja früher Ehefrauen gehabt haben, und auch Kinder. Und keiner von Ihnen hat so ein hohes Alter erreicht wie Noah, glaube sie waren alle "normal" sterblich.

  • Bei dem was die Frauen leisten mussten, ist es doch schon erstaunlich, wenn sie überhaupt alt wurden.


    Ich hatte die Hoffnung, dass zumindest noch ein Wiedersehen, oder eine Hochzeit der Kinder beschrieben wird. War wohl nichts :wow

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Stimmt das wäre noch toll gewesen, wenn die Kinder noch mal ein Wiedersehen gehabt hätten.


    Bei Lesen kam mir auch der Gedanke, dass die Kinder ja sehr lange Zeit gar nicht wissen, dass ihre Mutter gestorben ist. Wer weiß wie viele Jahre vergehen, bis sie es erfahren.

  • In der Bibel steht übrigens nichts zum Tod der Frau.
    Noah wurde 950 Jahre alt. Dann hat er ja noch über 300 Jahre allein gelebt :yikes Wenn das mal nicht eine schlimme Strafe ist :wow

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

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  • Ich habe mal gerade nachgelesen: Vor Noah wurden die alle so an die 1000 Jahre alt und dann hat Gott das Alter auf 120 Jahre begrenzt. Das Problem ist, dass nur Männer aufgezählt werden, von Frauen ist keine Rede. :rolleyes


    Ich habe mich gefragt, wie die Nachkommen von Cham verflucht sein können, wenn die nachher ja doch untereinander heiraten. Dann vermischt sich das doch eh wieder.
    Oder es ist symbolisch dafür, dass Rassen/Völker so einfach voneinander nicht zu trennen sind. :gruebel

  • Vielleicht einfach: Das Böse ist immer und überall :grin
    Vor allem ja auch, weil Kanaan Knecht sein soll. Wenn er jetzt eine Frau heiratet, der er laut Fluch unterworfen sein müsste, waren das vielleicht schon die zarten Anfänge der Emanzipation :schnellweg

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965