Aeryn: „You don’t know what you’re doing!“
John: „I never do.“ *
Originaltitel: Farscape - The Peacekeeper Wars
Regisseur: Brian Henson
Darsteller: Ben Browder / Claudia Black / Gigi Edgley / Anthony Simcoe / Wayne Pygram / Raelee Hill / Paul Goddard / Francesca Buller (Ben Browders Ehefrau im normalen Leben) / und natürlich Rygel und Pilot
Sprachen: Deutsch / Englisch
Laufzeit: ca. 180 Minuten; natürlich viel zu wenig Bonusmaterial
FSK: ab 12 Jahren
Erschienen: Film (TV): 2004 / DVD: 2007
EAN: 4009750241769 (MIG Film GmbH / Euro Video)
Weitere Angaben im Internet:
- < Klick > für den Eintrag in imdb.com
- < Klick > für den Eintrag zur Serie „Farscape“ bei Wikipedia (mit kompletter Handlung aller Staffeln & Miniserie)
- < Klick > für die offizielle Site des SciFi - Channel (englisch, Übersichtsseite)
- < Klick > zur offiziellen Seite der Jim Henson Company, der Herstellungsfirma (englische Sprache)
Ich habe eine ganze Menge an Links zu Farscape; die alle hier zu posten, würden den Rahmen sprengen. Wenn es jemanden interessiert, kann ich sie gerne zusammenstellen und per Mail zusenden. Bitte einfach PN schicken.
Kurzinhalt (frei von der UK-DVD übersetzt und erweitert)
Die Scarraner haben angegriffen. Die Peacekeeper Allianz wird in einen Krieg gezwungen, den sie nicht gewinnen kann: zu wenige Soldaten, zu wenige Waffen, unzureichend vorbereitet. Die Galaxie gleitet ab ins Chaos.
Aber da gibt es noch eine geringe Hoffung: John Crichton, ein Astronaut von der Erde, den es in diesen entfernten Teil des Universums verschlagen hat, und der seither von den Peacekeepern gejagt wurde. In seinem Kopf hat der das Wissen um die absolute Waffe - die Wurmlochwaffe. Doch alles, was Crichton zu finden hofft, ist ein Platz für sich und Aeryn Sun, um zu heiraten, ihr bald kommendes Kind zu erziehen, und in Frieden zu leben.
Doch Scorpius ist anderer Meinung. Er ist besessen von dieser Wurmlochwaffe, die den Krieg zu ihren - der Peacekeepeer - Gunsten entscheiden würde, wie er glaubt. Er treibt ein falsches Spiel, die Gefährten geraten in die Gefangenschaft der Scarraner, entkommen - aber zuletzt bleibt nur noch eines übrig. John kehrt noch einmal zu Einstein zurück, um das Wissen um die Wurmlochwaffe freizusetzen. Die Apokalypse nimmt ihren Lauf ...
Meine Meinung
Wir erinnern uns: zu Ende der 4. Staffel Farscape saßen John und Aeryn in einem Boot auf irgendeinem Meer irgendeines Wasserplaneten. Er machte ihre einen Heiratsantrag - sie sagte ja. Ein Luftschiff tauchte auf. Ein Schuß - und John und Aeryn wurden pulverisiert und versanken im Meer.
„We got canceled“ - so hatte der Produzent die Entscheidung des SciFi-Channels mitten in der Produktion der letzten Folgen von Staffel 4 verkündet, weil - verkürzt gesagt - das Geld in Stargate SG1 gesteckt werden sollte. (Man könnte natürlich auch sagen, der Sender wollte eine von seinen Managern nicht, den Zuschauern aber heiß geliebte Serie abschießen. Aber das würde ich ja nie tun - oder doch? Daß diese Begründung eine Farce war, weiß man spätestens, seit der gleiche Satz auch für Stargate SG1 gilt.) Es gab keine Chance mehr, etwas zu ändern. Aus. Vorbei. Dachte der Sender. Dachten die dort „Mächtigen“.
Sie hatten allerdings die Rechnung ohne die Fans gemacht. Es brach ein beispielloser Kampf um Farscape los. Da das noch vor meiner Farscape-Zeit war, kenne ich es nur aus Internetseiten. Jedoch ging das so weit, daß man in koordinierten Aktionen den SciFi-Channel schlicht lahm legte. Irgendwann kapitulierten die Manager - als Abschluß der Saga wurde die Miniserie „The Peacekeeper Wars“ gedreht. Das ging so überstürzt, daß Claudia Black ihre Hochzeit verschieben mußte, weil sie wieder drehte. (N.B. Die hat sie dann nachgeholt; inzwischen ist sie zweifache Mutter.) Hier wurden dann alle losen Fäden verknüpft und die Serie in einem grandiosen Finale, das Farscape würdig war, zu Ende gebracht (weshalb ich mir auch das spoilern sparen kann, weil das Ende eh klar ist - na ja, fast jedenfalls).
Es gibt eigentlich nur zwei mögliche (mir bekannte) Reaktionen auf Farscape: hellauf begeistert oder abgrundtief ablehnend. Ich gehöre eindeutig zur ersteren Fraktion (wie man auch an meinem früheren Avatar erkennen konnte). Das besondere an Farscape war, daß animatronische Puppen zum Einsatz kamen. Jim Henson und sein Team („Die Muppets“) haben hervorragende und wegweisende Arbeit geleistet. Rygel und Pilot gehören zum Stammpersonal der „Moya“ - dem Leviathan, dem lebenden Raumschiff. Die menschlichen Schauspieler haben mehrfach in Interviews gesagt, daß sie durchaus Probleme damit hatten - erst war es seltsam, dann aber wurden Rygel und Pilot als wirkliche, echte Kameraden angesehen. Schon bei den Dreharbeiten erwachten sie zum Leben, nicht erst auf dem Bildschirm.
Im Verlauf der Serie sterben (fast) alle Protagonisten (mindestens) ein Mal. was natürlich nicht heißt, daß sie in einer der nächsten Folgen nicht wieder auf die eine oder andere Weise zum Leben erweckt werden. Das ist nicht irgendeine Serie, das ist Farscape. Und so ist es auch nicht verwunderlich, wenn sich Probleme nicht einfach lösen lassen, und am Ende einer Folge „Friede, Freude, Eierkuchen“ - Stimmung herrscht. Für alles ist ein Preis zu zahlen - nie wurde das eindringlicher und immer wieder in einer Science Fiction Serie thematisiert wie hier. Wo oftmals nichts so ist, wie es scheint. Wo „Gut“ und „Böse“, „Schuld“ und „Unschuld“ nicht klar und deutlich geschieden sind. Nirgendwo kommt das deutlicher, dramatischer und tragischer zum Ausdruck als in der Folge 2.05 „So, wie wir wohl nicht waren“ („The Way We Weren’t“).
Doch ich schweife zu weit ab. Eine meiner Lieblingsszenen ist, als mitten im dicksten Kampfgetümmel, endlich - nach unendlich vielen Problemen - das Baby da ist. („Gleich gibt’s Verstärkung.“). Und (aus dem Gedächtnis zitiert) Aeryn fragt: „John kannst Du mir einen Gefallen tun? Bring uns hier raus.“ „Done“ (erledigt) ist die kurze Antwort. Und dann bringt er sie raus.
Beeindruckend auch die Stelle der Apokalypse. Als die „Wurmlochwaffe“ in Funktion ist und alle, die dies so dringend gewünscht haben, erkennen müssen, daß man eine solche Waffe nicht einsetzen kann, ohne sich selbst zu vernichten. „Alles oder Nichts“, genau darum geht es (und das spricht John auch aus). "Waffen machen keinen Frieden. Menschen machen Frieden" (John Crichton). Die absolute Kapitulation des Militärs. (Wenn es so was doch auch mal im wirklichen Leben gäbe.)
Manche haben sich beschwert, daß es ein fast zehnminütiges ruhiges Finale und Ausklingen mit John, Aeryn und dem Baby gibt. Nun, nach all dem, was unsere Helden in den letzten Jahren durchmachen mußten, haben sie sich das redlich verdient. Und das Schlußbild, wenn sie in den Tiefen des Alls verschwinden, ist einfach ... unbeschreiblich.
Ob sie je zurückkommen werden?
„We need only stay diligent and keep watching the stars. And one future night there will come a familiar flash, an undulating blue tunnel will appear, and Moya will come racing into our lives once again.
I only can imagine the awesome stories our friends will habe to tell us then...“ **
(Rockne S. O’Bannon, Schöpfer von „Farscape“, zitiert nach „The Illustrated Season 4 Companion“)
* * * * * * *
* = Aeryn: „Du weißt nicht, was Du tust.“
John: „Das weiß ich nie.“
** Sinngemäß übersetzt: „Wir müssen nur geduldig sein und die Sterne beobachten. Und irgendwann, in einer zukünftigen Nacht wird ein ach so bekannter Blitz aufleuchten, ein wellenförmiger Tunnel wird erscheinen, und Moya wird erneut mitten in unser Leben hineinrasen.
Ich kann mir nur vorstellen, was für wunderbare Geschichten unsere Freunde uns dann zu erzählen haben werden ...
Kurzfassung:
Gigantisches Finale einer grandiosen Science Fiction Serie.
(Edit. Fehlende ASIN ergänzt und Schreibfehler beseitigt.)
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