Das gefrorene Licht - Yrsa Sigurdardottir

  • Das gefrorene Licht von Yrsa Sigurdardottir


    Kurzbeschreibung


    Sommer 2006, im Westen von Island. Auf der Halbinsel Snæfellsnes wird die Architektin eines Wellness-Hotels tot am Strand aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und brutal erschlagen, in ihren Fußsohlen stecken Nadeln. Rechtsanwältin Dóra Gu mundsdóttir findet heraus, dass die Ermordete sich sehr für die Geschichte der verlassenen Gegend interessiert hat. Vor vielen Jahrzehnten standen auf dem Hotelgrundstück die Höfe zweier Brüder. Offenbar ist sie auf ein unaussprechliches Familiengeheimnis gestoßen ...
    Über die Autorin


    Yrsa Sigur ardóttir, geboren 1963, ist Ingenieurin, momentan beschäftigt in einem internationalen Team als technische Leiterin bei einem der größten europäischen Kraftwerkprojekte in der isländischen Wildnis. Dort verbringt sie in ihrer Hütte die Freizeit mit Schreiben. Yrsa Sigurdardottirs Krimidebüt Das letzte Ritual , der erste Fall für Dora Gudmundsdottir, erscheint weltweit in 26 Sprachen; zuvor hat sie bereits Kinderbücher geschrieben und arbeitet nun an weiteren Kriminalromanen mit der Hauptfigur Dora.


    meine Meinung-


    Ein klassischer Krimi im Stile Agatha Christies (auch wenn er freilich deren Qualität nicht erreicht): Ein einsames Hotel, unfähige Polizisten, ein Haufen Tatverdächtige und eine unkonventionelle Ermittlerin. Für isländisches Lokalkolorit sorgen Wiedergänger und mal wieder ein finstrer Fall um ein totes Kind.


    Und dennoch hebt sich dieses Buch von den düsteren Depri-Krimis Indridasons wohltuend ab:


    die Ermittlerin, Rechtsanwältin in Reykjavik, die sich im normalen Leben eher um eskalierte Nachbarschaftsstreitigkeiten kümmern muss, kämpft privat mit ganz prosaischen Problemen: einem nichtsnutzigen Ex-Mann, einem Sohn, der mit zarten 16 seine Freundin schwängert oder dem permanenten Engpass auf ihrem Konto.
    Eher unverhofft kommt sie zu dem Auftrag, ihren Mandanten, der in Verdacht geraten ist, seine Architektin und seinen Hellseher (immerhin gehört ihm ein esoterisch angehauchtes Wellness-Hotel) getötet zu haben, zu entlasten. Und nach zahlreichen Finten und Wendungen findet sie natürlich den wahren Mörder und deckt zudem ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit auf.


    Die Geschichte ist kurzweilig erzählt, oft zum Schmunzeln und manchmal auch traurig, der Plot ist vielleicht etwas seltsam, aber in sich stimmig: Lesefutter für einen Abend auf dem Sofa, wenn's gerade keinen Tatort gibt

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich bin zu 2/3 durch.


    Gekauft habe ich es nach Klappentext, der mir gefallen hat. Am Anfang des Buches dachte ich mir dann, das geht aber gar nicht und hat ja überhaupt nicht im Klappentext gestanden - Esoterik und irgendwelche Geister. Das ist nicht so mein Ding. Aber dann nach ca. 30 Seiten ging das Buch für mich richtig los und seither liest es sich auch richtig flott und gut.


    Habe morgen 3 Stunden Zahnarzt (mit viel Wartezeit), da werde ich es dann hoffentlich beenden.

  • Zitat

    Original von Wolke


    Ich habe den Autorenname angepaßt :wave


    Naja, bei solche Namen darf man Probleme mit der Rechtschreibung haben!!


    :klugscheiss :grin

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Die Zeit im Wartezimer hat ausgereicht, ich habe es beendet.


    Mir hat es also auch gut gefallen, es war flott zu lesen. Sehr gut fand ich vorne die zweiten Seiten mit den Stammbäumen bzw. den beteiligten Personen. Dies hat mir bei den doch gewöhnungsbedürftigen isländischen Namen manchmal geholfen was nachzublättern.


    Ansonsten war es einfach ein netter Krimi für zwischendurch, der es auch ohne Gemetzel und Blutvergießen geschafft hat, spannend zu sein.

  • Zitat

    Original von Richie
    Mir hat es also auch gut gefallen, es war flott zu lesen. Sehr gut fand ich vorne die zweiten Seiten mit den Stammbäumen bzw. den beteiligten Personen. Dies hat mir bei den doch gewöhnungsbedürftigen isländischen Namen manchmal geholfen was nachzublättern.


    Ansonsten war es einfach ein netter Krimi für zwischendurch, der es auch ohne Gemetzel und Blutvergießen geschafft hat, spannend zu sein.


    Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass mich das mit dem Esoterikgedöns nicht gestört hat, weil man in der Beziehung ja genau wie die Ermittlerin dachte.

  • "Das gefrorene Licht" hat mich gestern und heute in seinen Bann gezogen. Nachdem mich schon "Das Ritual" gefesselt hat, war ich gespannt auf den zweiten Band. Ich muss sagen, er gefällt mir noch besser als der erste. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut, mit netten Einfügungen über Doras Privatleben, und wird zum Ende hin fast unerträglich. Man muss einfach weiterlesen, bis zum Schluss.

  • Geschickt lässt die Autorin immer wieder isländische Mythen und Sagen in die Krimihandlung einfließen. Gerade das hebt dieses Buch schon aus der riesigen Masse der 08/15-Krimis heraus. Eine klare, in sich logische Handlung macht dieses Buch darüber hinaus zu einem sehr schönen „Krimi-Leseerlebnis“. Sehr gut gelungen sind die atmosphärischen Schilderungen von Island und seiner Menschen, die es nicht immer leicht haben mit dem rauhen Klima klarzukommen. Und man kann sich schon vorstellen, wie in den langen dunklen Wintern auf Island die verschiedensten, leicht unheimlichen, Geschichten entstanden sind.
    Gut gelungen sind die Beschreibungen der handelnden Personen. Auf sattsam bekannte Klischees wird verzichtet, so dass die in diesem Buch „mitspielenden“ Protagonisten in erster Linie als ganz normale Menschen daherkommen. Dieses gilt auch für die Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir; die durch ihre kleinen Schwächen sehr menschlich und sympathisch wirkt.
    Ein sehr lesenswerter Krimi.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe mir, nachdem mir der erste Teil bereits so gut gefallen hatte, diesen Monat gleich noch den zweiten Teil gegönnt.
    Der zweite Teil setzt für mich die Stärken des Vorgängers fort: die geradlinig erzählte Kriminalhandlung, das für mich richtige Maß an Einzelheiten bzw Brutalität, die gelungene Atmosphäre (fernab von jeglicher tiefschwarzer Depression anderer Skandinavienkrimis) und die ansprechenden Personen, allen voran Dora.
    Interessant fand ich es wie die Autorin den Glauben an Geister in ihre letztendlich doch gar nicht übernatürliche Geschichte eingebaut hat.


    Für Februar steht dementsprechend bereits der nächste Band bereit.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Ach, verdammich. Aufgrund der WM war ich leider nicht ganz der aufmerksame Leser. Dennoch hat es mir recht gut gefallen. Gern würde ich mal in Island - im Land der Trolle, Elfen, Geysire und Vulkane, Urlaub machen. Nur einem Wiedergänger möchte ich nicht begegenen - falls er dann noch 3 Mal im Kreis um mich läuft :yikes :geist


    Dóra und ihr Anhang sind mir wohlgesonnen. Auch wenn ich manche Dinge nicht gutheißen kann ;-)



    Ich vergebe sehr gute 8 Punkte.

    Bye Nikki snail.gif
    SuB 378
    :lesendGrabkammer / Werde verrückt

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  • In ihrem zweiten Fall wird Dóra Gu mundsdóttir damit beauftragt einen Spuk zu untersuchen und stolpert dabei über eine Leiche und ein dunkles Familiengeheimnis aus der Vergangenheit.
    Yrsa Sigur ardóttir schafft es mit „Das gefrorene Licht“ wieder einmal den Leser von Beginn an mit einem interessantem Thema, das neugierig auf den weiteren Verlauf macht, zu fesseln.
    Die Atmosphäre an sich ist sehr dicht und immer wieder von Mystik durchsetzt. Auch die immer neuen Wendungen und das sehr überraschende Ende erhalten die Spannung aufrecht. Der weitere Verlauf ist dadurch nicht vorhersehbar und die Handlung fesselt einfach.
    Auch herrscht eine gute Abwechslung zwischen Spannung und Witz, was die oft stellenweise düstere und mystische Handlung sehr unterhaltsam macht.
    Die Protagonisten sind wieder einmal sehr sympathisch und eigenständig. Die Beschreibungen über das Privatleben der einzelnen Charaktere ist ideal um die Handlungsweisen nachzuvollziehen.
    Eine wirklich gute Mischung aus Mystik, Spannung und sehr viel Witz, die dieses Buch zu einem wirklichen Genuss macht.
    Ich freue mich wirklich sehr auf weitere tolle Bücher einer klasse Autorin!


    5 von 5 Sternen!