Es tut mir leid...

  • So da ich ja leidenschaftliche Oneshot schreiberin bin hier mal was von mir



    Es tut mir leid...
    Mein Atem geht schnell, zu schnell. Ich sollte es wohl aufgeben so schnell rennen zu wollen. Es regnet, es hat angefangen als ich aus dem Haus ging, gerade so als würde der Himmel wissen dass ich versuche meine Tränen zu verbergen, so weint er für mich. Deine letzten Worte bevor du gegangen bist waren "Es tut mir leid" . Was tut dir leid? Die Monate in denen wir glücklich waren? Die Tage die wir gemeinsam verbracht haben? Oder etwa die Stunden in denen wir eins waren...
    Ich weiß es nicht, und so stehe ich hier auf einer Brücke, ich sehe dem Wasser zu, die Tropfen die auf die Oberfläche fallen ,wühlen es auf und lassen es wie das innere meines Herzens aussehen.
    Ich verfluche mein Herz das mir so weh tut dass ich befürchte es zerspringt jeden Augenblick, jeder Atmenzug fühlt sich an als würde mein Körper nur noch Kämpfen, nur noch so tun als wenn er noch Lebt. Warum kann es nicht aufhören? Warum muss es so weh tun. Wir waren doch so glücklich, oder irre ich micht?
    Wurden wir für unser Glück bestraft? Sollte es nicht sein? Oder habe ich es einfach nicht verdient... Ich wollte dir doch noch so vieles sagen, und jetzt bist du weg. Ich spüre nur noch diese Leere in mir, und die Worte die ich dir sagen will... Ich Liebe Dich... Sie werden sich auf ewig in meine Seele brennen, bist du nicht meine Seele? Du warst es, doch nun bist du fort, hast mein Leben mit dir genommen. Meine Hände klammern sich an das Brückengeländer und langsam sinke ich zu Boden. Ich kann nicht mehr stehen, nicht mehr Atmen, nicht mehr Leben. Sind es meine Tränen oder ist es der Regen der meine Wangen hinab rinnt? Mein Gott warum hast du mich nur verlassen? Hast du nicht gewusst dass ich ohne dich nicht mehr sein kann? Ich schreie den Schmerz aus mir heraus, ich habe mich an dir tot geliebt und du hast mir als ersatz dein Leben geschenkt.
    Ich schließe die Augen und sehe uns, wie wir die Straße entlang laufen, lachend, deine Finger in meinen Verschlungen, albern wir herum. Dann das Licht, du hast meinen Namen so laut gerufen und ich habe dich nicht gehört. Ich spürte nur noch den Schmerz als du mich weggestoßen hast. Das helle Licht blendete mich dass ich meine Augen verschließen musste. Das unerträgliche geräusch der Reifen, der geruch nach Gummi, ein schrei. Wessen schrei? Ich spürte nur noch diese Kälte um mich herum als ich dich dort sah. Unfähig mich zu bewegen starrte ich dich nur an. Erst dein Blick brachte mich dazu mich auszuraffen um gleich darauf neben dir auf den Boden zu fallen. Dein Körper in meinen Arme, ich habe dich gewiegt wie ein Kind in den Schlaf. Du hast mir in die Augen sehen und gesagt Es tut mir leid... Du würdest aus diesem Schlaf nie wieder erwachen, und so wachte ich über dich, schützend die Arme um deinen Sterbenden Körper gelegt, um das letzte Böse was dich umgab zu vertreiben...
    Donner... Ich schrecke aus den schmerzerfüllten Gedanken auf.
    Ich spüre dein Gewicht in meinen Armen und beginne mich wie in Trance hin und her zu bewegen. Mein Körper zittert von der Kälte, ich bemerke es nicht. Ich versinke in der Leere die du hinterlassen hast. Warum hast du mich verlassen? Warum? Heiße Tränen mischen sich mit kaltem Regen. Meine Seele liegt in Trümmern, Narben die niemals verblassen werden überziehen mein Herz und drohen mich zu verschlingen. Ich sollte bei dir sein wenn du deinen letzten Atmenzug machst, ich sollte dich vor allem beschützen was dir noch weh tun konnte. Ich war dein Körper, du meine Seele. Aber sag mir, wie soll ein Körper ohne seine Seele leben? Kann er weiter Existieren? Sag mir, warum muss ich weiter Atmen wärend du in der Erde gebettet liegst und schläfst. Ich würde mein Leben dafür geben dich noch einmal sehen zu können, dich berühren zu können. Es kommt mir so vor als würde deine Hand mein Gesicht streicheln und es bringt mich um den Verstand. Mein vom weinen erstickter schrei verstummt als ich dich spüre. Du bist hier. Bei mir. Du hast mich nicht verlassen. Du wirst mich niemals verlassen. Ich ziehe deine Jacke enger an mich und sauge den vertrauten, wundervollen Geruch deines Körpers ein. Du wirst nicht ohne mich gehen...
    Langsam, sehr langsam und mit aller kraft ziehe ich mich am Geländer hoch, und blicke auf das Wasser dessen Oberfläche von Millionen winziger Tränen aufgewühlt wird. Doch ich bin ruhig. Ich spüre deine nähe. Du bist mein Herzschlag.
    Ein lächeln umspielt meine Lippen. Ich suche die Lücke im unnachgiebigen Stahl und stelle mich ganz an den Rand. Würden sie mich vermissen? Ich weiß es nicht, ich weiß nur dass ich den unstillbaren Hunger nach deiner Nähe stillen muss. "Ich Liebe Dich"... Sollen meine letzten Worte sein.
    Und so falle ich den Wogen des Wasser entgegen, doch ich spüre keinen Schmerz als mein Körper die Oberfläche trifft. Ich werde gefangen. Du bist da. Ich wusste es, ich habe dich gespürt. Schützend legst du deine wunderschönen weißen Flügel um mich und nimmst mich mit in die Höhe. Ich sehe meinen Körper im Wasser davon treiben, wohin mich wohl die Wellen tragen? Ich sehe in deine Wunderschönen Blauen Augen, und all der Schmerz, all die Angst gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch deinen Körper der mich beschützt. Du trägst mich über die weiten der Berge die ich so geliebt habe, über die Wellen der Meere die unter uns im Sonnenuntergang glitzern wir Millionen Diamanten. Du sagst mir ich solle die Augen schließen. Ich fühle mich so frei, alles liegt hinter mir. Meine Seele ist wieder mit meinem Körper vereint. Dann öffne ich meine Augen wieder, ich stehe an einem Bett. Aber... Kann das sein? Ich sehe mich, umringt von Ärzten die mich wieder ins Leben holen wollen. Ich sehe dich an, du stehst hinter mir, deine Flügeln noch immer um mich gelegt. Du kannst noch nicht gehen, sie brauchen dich, deine Tochter braucht dich... Verwirrt sehe ich dich an, Tochter? Unwillkürlich lege ich eine Hand auf meinen Bauch. Erzähle ihr von mir, damit ich in ihr weiter leben kann. Ich werde auf dich warten, ganz gleich wie lange... Ein schmerzliches Lächeln liegt auf deinen Lippen. Ich nicke und sehe dich lange an bevor ich mich aus dem strahlenden weiß deiner Flügel befreie und neben meinem Körper stoppe. Ich blicke zurück. Ich werde immer bei euch sein...
    Ich falle, so tief, es ist dunkel, ein Blitz durchzuckt meine dunkelheit. Ich erwache. Ein erleichtertes seufzen geht durch den Raum. "Sie ist wieder da."
    Meine Hand legt sich auf meinen Bauch, auf deine Tochter die in mir wächst. Du bist bei mir, du wirst es immer sein. Und mit dieser gewissheit und einem Lächeln schließe ich meine Augen und Atme tief ein...

    Dein Gesicht scheu leise, wenn es auf einmal lampenhaft hell wird in mir, an der Stelle, wo man am schmerzlichsten Nie sagt.