Schief gewickelt von Matthias Sachau

  • Kurzbeschreibung
    Das Vatersein fordert den ganzen Mann: Markus gibt alles, um den kleinen Daniel bei Laune zu halten. Mit seiner geräumigen »Papatasche« tritt er unerschrocken sämtlichen Eventualitäten entgegen. Matthias Sachau ist ein erfrischend frecher Erzähler, dessen herrlich witziger Stil an Jan Weiler erinnert.


    Über den Autor
    Matthias Sachau, geboren 1969, lebt seit sechzehn Jahren in Berlin. Hauptberuflich hält er seinen dreijährigen Sohn bei Laune, nebenher arbeitet er als freier Texter und Journalist. Er gilt als erster Erwachsener, der sich auf einem Bobbycar die Veteranenstraße in Berlin hinuntergestürzt hat.



    Meine Meinung:
    Lustisch lustisch, dachte ich, als ich die Vorstellung dieses Buches bei "Was liest du?" gesehen habe. Prompt darüber gesprochen und von einer Freundin das Machwerk geschenkt bekommen.
    Weil ich so scharf drauf war, zu wissen, wie es denn nun ist, hat es auch nicht soooo lange auf dem SUB gelegen.
    Jetzt hab ich es durch und hatte Tränchen in den Augen, also nicht, daß wir uns falsch verstehen, Lachtränchen.
    Herrlich, super komisch, total bescheurert und so absolut nachvollziehbar...
    Ich habe mich gekugelt vor Lachen.
    Klar, der Plot ist banal und im Grunde belanglos, ein wenig an den Haaren hereibgezogen und logisch total übertrieben, aber ich fands herzerfrischend.
    Endlich einer der die Wahrheit sagt und einem nicht mit verblendetem süßlichem Grinsen erzählt, wie toll es ist Kinder zu haben, sondern einer, der von Kaka spricht, von Wutzen die hart werden, wenn sie nicht sollen und Kindern, die immer dann Pipi müssen, wenn man mit dem Zug grad in den Bahnhof einfährt, an dem man aussteigen will, von berufstätigen Müttern, mit Rabenmutterkomplex, von Fischstäbchen als Seelenhelfer, von wenig Sex, oder seien wir ehrlich GAR KEINEM Sex, von brüllenden Blagen, von Sand in den Schuhen, von Laufradhorrorunfällen, vom Wettstreit um das klügste Kind, vom TV-Konsum als Bestechungsmittel und von der großen Lüge "Mein Kind schläft nachts durch!"


    Ich fands gut, sollte Pflichtlektüre in der Schule werden, dann wissen die ganzen "ICH WILL EINE FAMILIE GRÜNDEN!"-Leutchen auch worauf sie sich da einlassen.


    FAZIT: Lesen, Lachen, glücklich sein!


    Ach ja, ich glaub ich will doch auch mal irgendwann vielleicht so einen Hosenscheißer, aber wenn werd ich Rabenmutter und der Kerl darf wickeln! :lache

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ach ja, ich glaub ich will doch auch mal irgendwann vielleicht so einen Hosenscheißer, aber wenn werd ich Rabenmutter und der Kerl darf wickeln! :lache


    Als Mutter kann ich nur sagen, warte bis du dein eigenes Kind zum ersten Mal auf dem Arm hälst. Man kann über Muttergefühle spotten, solange man sie selbst noch nicht hatte :lache


    Schöne Rezi :wave
    Das werd ich lesen!

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Die Lektüre der Rezension zu einem Buch, das mich (trotz begeisterter Rezi) nicht die Bohne interessiert, hat sich allein wegen Entdeckens dieses Satzes gelohnt:


    Zitat

    Original von Babyjane
    Ach ja, ich glaub ich will doch auch mal irgendwann vielleicht so einen Hosenscheißer, aber wenn werd ich Rabenmutter und der Kerl darf wickeln! :lache


    :lache :grin :lache


    Eigentlich sollte man das Buch genau deswegen einmal lesen um nachvollziehen zu können, was diesen Sinneswandel ausgelöst hat. :schnellweg

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Jetzt hab ich es durch und hatte Tränchen in den Augen, also nicht, daß wir uns falsch verstehen, Lachtränchen.
    Herrlich, super komisch, total bescheurert und so absolut nachvollziehbar...
    Ich habe mich gekugelt vor Lachen.
    Klar, der Plot ist banal und im Grunde belanglos, ein wenig an den Haaren hereibgezogen und logisch total übertrieben, aber ich fands herzerfrischend.


    Babyjane hat das Buch schon so wunderbar treffend beschrieben, da unterschreib' ich einfach nur noch. :lache


    Das Buch ist wirklich köstlich, ich habe oft herzlich gelacht.
    Weil mir die Story aber auf die Dauer zu wenig war, gibt's von mir "nur" 8 Punkte.

  • Ich wollte es nach all dem was ich gehört hatte auch lesen,leider muß ich sagen ich hätte auf die billigere TB Ausgabe warten sollen.Es sind ein paar gute Passagen aber es hat mich nicht überzeugt es gibt lustigere Bücher.Mich ärgert immer noch das geld was ich dafür bezahlt habe.

  • Meine Meinung:


    Das ist ja echt zum Kinderkriegen!


    „Vater werden ist nicht schwer. Vater sein dagegen sehr.“ So scheint es zumindest, wenn man den Worten des Autors Glauben schenken darf. Gerade mal vier Jahre alt ist Daniel, der „Ableger“ von Markus, welcher seinen Job für das Kind an den Nagel gehangen hat, um sich der Herausforderung eines Hausmannes zu stellen. Und das macht er ganz grandios!! Während seine Frau Simone arbeiten geht und für den Unterhalt sorgt, widmet er sich mehr oder weniger liebevoll der Erziehung von Daniel. Obwohl – liebevoll ist seine Erziehung schon. Seine Gedanken aber nicht immer.


    Mit einem herrlich lustigen, oft auch sehr trockenen Humor versteht es Matthias Sachau, den Leser an sein Buch zu fesseln und ihn damit vom Kinderkriegen abzuhalten. Zumindest in den zwei Stunden, die ich in etwa gebraucht habe, das Buch zu lesen, war ich nicht in der Lage, mich intensiver mit dem Kinderkriegen zu beschäftigen. Ganz alltägliche Anekdötchen beschreibt der Autor so, als wäre es besser, wenn man nie Kinder in die Welt gesetzt hätte. Auf einmal werden 4-jährige zu kleinen Monstern.


    Ich meine, wer möchte schon gerne ein weißes Hemd von Schokokuchen-Flecken befreien, nur weil man auf einem Kindergeburtstag ist? Und wer möchte schon, dass sein eigener Sohn inmitten von fremden Leuten sagt, sein Penis sei schon wieder steif? Wenn man den Zusammenhang kennt ist es natürlich lustig. Gleichzeitig kann man sich vorstellen, wie peinlich eine solche Situation ist, wenn man selber darin gefangen ist. Und was passiert, wenn man auf dem Klo eines fahrendes Zuges sitzt und irgendjemand plötzlich auf den falschen Knopf drückt?

    Natürlich ist das Leben von Nicht-Eltern freier und geruhsamer, aber auch wenn Matthias Sachau über den nervigen Sohn des Protagonisten schreibt (der eigentlich gar nicht so nervig ist, aber Markus eben in seiner Ruhe stört), so wünscht man sich dennoch einen solchen Wurm, der die ersten Lebensjahre als Egomane versuchen wird, Mama und Papa davon zu überzeugen, dass sich die Erde nur um ihn dreht. Denn irgendwie machen Kinder ja auch glücklich.


    Manchmal tat mir Markus richtig leid (es gab beispielsweise die erste Schnupper-Stunde im Kindergarten, die mich wirklich fast zum Weinen gebracht hat), aber die in mir aufkeimenden Mitleidstränen waren schnell vergessen, wenn die Lachtränen dann zum Glück wieder Überhand nahmen.


    Sehr schön ist übrigens auch das in dem Buch integrierte Daumenkino, welches ein Bobby-Car durch die Landschaft fahren lässt. Eine für mich sehr neue und grandiose Entdeckung in einem Buch und gleichzeitig ein roter Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht. Witzig sind auch die Fragen an den Autor am Ende des Buches. Hat sein Buch autobiografische Züge? Lesen Sie es und Sie werden es erfahren!


    Ich möchte auf jeden Fall gerne noch mehr von Matthias Sachau lesen und hoffe, dass sein zweites Buch nicht mehr lange auf sich warten lässt! Ich liebe diese tolle Art von Humor, die teilweise sehr unverblümt, offen und vor allem locker und natürlich rüberkommt!


    Nicht zu Unrecht wurde das Buch von Jürgen von der Lippe in seiner Sendung „Was liest Du?“ empfohlen. Ein superlustiges Buch für Papas, für Mamas und alle, die es eventuell noch werden wollen! Und sagen Sie nicht, es hätte Sie niemand gewarnt!



    LG,
    Andrea

  • Da wollte ich gerade eine Rezension über dieses witzige Buch schreiben, das ich gestern ausgelesen habe, da muss ich sehen, dass schon eine existiert. Und dann auch noch von BJ. Schön. :-]


    Ich habe dieses Buch meinem Mann zu Weihnachten geschenkt, damit er auch mal was anderes liest als immer nur Krimis. Und da er selbst Papa ist, auch wenn unser Baby noch nicht so alt wie Daniel im Buch ist, kann er nun schon mal erahnen, was noch so alles auf uns zu kommt.


    Schon die ersten Seiten sind witzig, Daniel ist ein ganz besonderes Kind mit zwei Vorlieben: Ballett und Ankündigungen über seinen "Wutz". Außerdem sind hier die Elternrollen vertauscht, was mal ein anderes Lesevergnügen verspricht, als das übliche Geschwätz über Mütter. :grin Wie sich Daniel und Hausmann Markus dann die Zeit vertreiben, die vielen kleinen Beobachtungen, wie man sich so fühlt, wenn man den ganzen Tag mit Kind zusammen ist und auch die Seitenhiebe auf andere Väter, das alles las sich einfach nur schnell und witzig weg.


    Die 200 Seiten waren viel zu schnell gelesen, wobei für mich der Höhepunkt das Bobby-Car-Rennen war. Super Idee. :chen Passend dazu das Daumenkino am unteren Seitenrand.


    Von mir gibt es 8 Punkte für dieses unterhaltsame Buch.

  • Danke für die Rezis. Ich hab das Buch schon länger auf meiner Liste stehen. Vielleicht könnte man ein WB draus machen? :unverstanden


    _____________________
    Ich lese
    :lesend Chris Mooney - Victim
    :lesend WB Sofie Cramer - SMS für dich


    _____________________

  • Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen. Es war wirklich schön sowas mal aus Sicht eines Mannes zu lesen :lache
    Wer was nettes für zwischendurch sucht und nebenbei auch lachen möchte, der ist mit diesem Buch bestens bedient. Ich würde mir schon fast eine Fortsetzung wünschen, würd gern wissen wie es weiter geht.


    _____________________
    Ich lese
    :lesend Chris Mooney - Victim
    :lesend WB Sofie Cramer - SMS für dich


    _____________________

  • Als Unterhaltung für zwischendurch war das Buch absolut goldrichtig. Gut, dass ich das nicht im Zug gelesen habe...die Leute hätten mich bei meinen Lachern ja für nicht ganz zurechnungsfähig gehalten ;-)! Mir hat es sehr gut gefallen. Einzig und allein meine Meinung hat sich nicht geändert: ICH WILL KEINE KINDER :chen!

  • Ein wirklich witziges unterhaltsames Buch. Allerdings muss ich eingestehen wenn man so nah dran ist wie z. B. Geli findet man es wohl noch amüsanter. Mit dem Abstand den ich inzwischen zu dem Thema habe war ich einfach nur erleichtert wenn Markus wieder aus einer Misere rauskam um in die nächste zu schlittern.
    Alles in allem 8 Punkte.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • @ Kuschelhundchen: Ja, das kann gut sein. Auch wenn unser Baby noch nicht so alt ist wie Daniel im Buch, hatte ich vor meinem inneren Auge immer meinen Mann und meinen Sohn, die bestimmt beide auch zu solchen Szenen fähig wären. :grin

  • Ich fand das Büchlein auch sehr unterhaltsam und lustig, zwar nicht so, daß ich ständig laut hätte lachen müssen, aber doch sehr amüsant und vor allem charmant erzählt. In anekdotischer Form liest man vom ganz normalen Wahnsinn, wie ihn hauptberufliche Väter erleben und hat dabei ein richtig gutes Gefühl, denn niemals kippt das Ganze ins Lächerliche, Übertriebene oder Dramatische, sondern erscheint meist recht realitätsnah und tatsächlich möglich. Auch wenn mir das Ende dann zu sehr in Richtung Ildiko von Kürthy ging, habe ich das Buch gern gelesen, so wie mir auch Sachaus zweites Buch "Kaltduscher" richtig gut gefallen hat. Auf jeden Fall werde ich sein nächstes Buch auch wieder lesen (mehr dazu im folgenden Beitrag), für dieses hier gibts gute 8 Punkte.


    Ach ja, meine Meinung zum Thema Kinderwunsch hat sich nicht verändert, da muß schon mehr passieren als die Lektüre eines - wenn auch sehr warmherzigen und ansprechenden - Buches. ;-)

  • Für August angekündigt: Matthias Sachaus neues Buch "Wir tun es für Geld"


    Kurzbeschreibung:


    Eigentlich ganz clever: Lukas heiratet zum Schein seine Mitbewohnerin Ines, damit sie Steuern sparen kann. Doch dann zieht unter ihnen ihr Finanzbeamter ein; Ekkehard Stöckelein-Grummler. Nun müssen Ines und Lukas richtig Ehe spielen - was nicht wirklich gut funktioniert. Und Ekkehard setzt sich auch noch in den Kopf, die »Beziehung« seiner neuen Freunde zu retten.

  • Ich habe "Schief gewickelt" bei Weltbild für 1 Euro aus der Ramschkiste gezogen, und es hat sich wirklich gelohnt. Eigentlich bin ich da auch nur drübergestolpert, weil ich "Linksaufsteher" irgendwo vorher gesehen hatte...


    Aber wie gesagt, so gut hatte ich einen Euro noch nie investiert :-) Die Geschichte um Daniel, seinen Vater Markus, seine Freundinnen Klara und Greta und den Wutz mit Ballett sind einfach nur wirklich komisch - sogar mein werter Herr Freund, trotz Ablenkung durch die Playstation - hat nach meinem Gegluckse immer mal wieder ein paar Stellen hören wollen und hat fleißig mitgelacht.


    Das Buch ist natürlich keine schwere Kost und dementsprechend schnell ausgelesen, aber ich fand nicht, dass es hier platte Witze oder ähnliches gab, sicherlich ist einiges wohl überzeichnet, aber sehr lieb gemacht und wie Daniels Papa kann wohl auch kein Leser Daniel in irgendeiner Art und Weise böse sein. Ein schönes Buch für einen Samstag Nachmittag auf dem Sofa, dann aber lieber ohne Kinder, damit man auch wirklich zum Lesen kommt ;-)

  • Ich habe das Buch auch damals gekauft, weil ich es in der Vorstellung bei "Was liest du?" gesehen hatte. Leider konnte mich das Buch nicht so überzeugen, wie die meisten hier. Die 17€, die ich noch bezahlt habe, waren es meiner Meinung nach nicht wert. Wenn ich es irgendwo im Angebot ist, kann man auf jeden Fall zugreifen, aber ob ich es mir neu kaufen würde oder es zu diesem Preis weiterempfehlen würde, wage ich zu bezweifeln.
    Das Buch war ganz nett, aber es hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für meinen Geschmack war es nicht so lustig, wie ich es mir erhofft hatte. Zugegeben ein Schmunzeln hat es mir hier und da schon abgerungen, aber der einzig richtige Lichtblick war die Szene in Flupsiland (so oder so ähnlich). Dieses Buch war immerhin so unterhaltsam, dass ich es nicht schreiend in die Ecke geworfen habe.
    Besser gefallen, was in diese Richtung geht, hat mir eindeutig "Maria ihm schmeckts nicht". Über die Stelle mit dem Unfall/Blinker könnte ich mich heute noch totlachen :-). Oder "Ich hatte sie alle", was zwar schwankend in der Qualität, aber dafür an einigen Stellen kaum zu übertreffen ist. Finde ich jedenfalls.