Das Rätsel - John Katzenbach

  • Im Verzeichnis habe ich es nicht gefunden, also mache ich hier mal meine erste Rezension.


    John Katzenbach: Das Rätsel
    Originaltitel: State of Mind



    Inhalt:
    Jeffrey Clayton ist Psychologieprofessor, spezialisiert auf das Profiling von Serientätern. In dieser Eigenschaft wurde er immer wieder von der Polizei um Hilfe gebeten. Als ein Agent Martin ihn um Hilfe bei der Aufklärung eines besonderen Mordfalles bittet, will er zunächst ablehnen, erkennt dann aber, dass er keine Wahl hat.
    In einem streng überwachtem Gebiet der Vereinigten Staaten, einem neu geplanten Bundesstaat, dessen Bewohner ihre persönlichen Freiheiten gegen absolute Sicherheit tauschen, ist geschehen, was dort nicht geschehen sollte: ein Mord.
    Während außerhalb dieses Territoriums Gewalt regiert, Prof. Clayton im Hörsaal eine Waffe bei sich hat und ständig fürchten muss, von unzufriedenen Studenten erschossen zu werden, braucht man in diesem neuen Staat nicht mal seine Haustür abzuschließen.
    Zusammen mit Agent Martin fliegt Clayton nach „New Washington“. Bei seinen Nachforschungen in diesem Mordfall, der von der Bevölkerung geheim gehalten wird, stößt er auf Parallelen zu vergangenen Fällen – unter anderem gab es 25 Jahre zuvor einen ähnlichen Mord in seiner eigenen Nachbarschaft, und sein Vater zählte zu den Verdächtigen. Kurz darauf starb sein Vater unter mysteriösen Umständen.


    Der Autor:
    John Katzenbach war ursprünglich Gerichtsreporter für den "Miami Herald" und die "Miami News", bevor er sich der Schriftstellerei zuwandte. Er hat in den USA bereits zehn Kriminalromane veröffentlicht. John Katzenbach lebt mit seiner Familie im westlichen Massachusetts.


    Meine Meinung
    Das war der erste Katzenbach, den ich gelesen habe, und er war relativ willkürlich ausgewählt – letzten Endes weil das Buch gerade erschienen ist. Auch wenn relativ bald klar ist, wer der Mörder ist, ist das Buch doch spannend und liest sich flott.
    (Ich kann mir aber vorstellen, dass man es als langweilig empfinden könnte, sobald man weiß, wohin der Hase läuft).
    Störend fand ich manchmal die ständige Betonung und Ausmalung der Zustände im Land, (Gewalt, bewaffnete Eskorten nach Büroschluss um einen zum Auto zu geleiten etc), aber sie dienen gut zur Illustration welche (vermeintliche) Wohltat der neue Bundesstaat im Gegensatz dazu darstellt. Und das lässt manchmal auch die Frage aufkommen, ob man diese Art des Lebens unter totaler Überwachung wohl gut finden würde - wenn die Alternative die Waffe im Hörsaal ist.
    Das Buch wurde im Original offenbar bereits 1997 veröffentlicht und spielt in der nahen Zukunft – auf gewisse Weise finde ich es daher etwas unpraktisch, dass das Buch erst 11 Jahre später hier bei uns veröffentlicht wird.
    Da ich noch keinen anderen Katzenbach gelesen habe, kann ich natürlich nicht beurteilen, wie das Buch im Vergleich zu seinen übrigen ist.



    679 Seiten
    erschienen Jan 08


    ASIN/ISBN: 3426637588

  • Danke für die Rezi. :knuddel1
    Es gibt eine schon eine ältere Ausgabe von dem Buch, welches meine Bücherei führt. Nur weil Katzenbach momentan so erfolgreich ist werden die alten Bücher wieder aufgelegt.


    Ich habe schon drei andere Bücher von Katzenbach gelesen, wo mir leider nur eins richtig gut gefallen hat. Da du sagst, dass recht schnell klar wird, wer der Täter ist, werde ich wohl erst mal einen Bogen um diese Buch machen. Später werde ich es wohl aber noch lesen, dafür klingt die Geschichte zu interessant.

  • Ich habe bisher auch nur ein Buch von Katzenbach gelesen. Eins ist noch auf meinem SUB.


    Dieser Katzenbach hört sich sehr interessant an. Werde auch mal sehen ob es unsere Bücherei hat.


    Danke für die Rezi.

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Es gibt eine schon eine ältere Ausgabe von dem Buch, welches meine Bücherei führt. Nur weil Katzenbach momentan so erfolgreich ist werden die alten Bücher wieder aufgelegt.


    Ach also das alte Spiel. Im Impressum steht Deutsche Erstausgabe, aber vielleicht ist es ja eine neue oder überarbeitete Übersetzung.


    Auf meinem SuB hat sich zufälligerweise inzwischen noch "Die Anstalt" eingefunden, aber wenn ich hier herumlese klingt es so als ob "Der Patient" das beste von ihm sei - vielleicht hole ich mir das auch noch.

  • also ich finde katzenbach wirklich einen fall für sich. der patient war wirklich super, auch der fotograf hat mir gut gefallen. durch die anstalt habe ich mich eher durchequält. das rätsel war ok....von der eigentlichen story sehr gut die umsetzung hat mich nicht so ganz überzeugt.

  • Die Katzenbach-Romane funktionieren eigendlich immer auf zwei Ebenen: Da ist einmal die vordergründige "Thriller-Handlung", welche gerade beim "Rätsel" eher konventionell ausfällt, und dann ist da der Hintergrund, der oft das eigendlich Wichtige an Katzenbachs Romanen ist. Im "Rätsel" ist das natürlich die Schilderung des 51. Staates, der Orwells Albtraum in ein (vermeintliches) Paradies zu verwandeln versucht.

  • Ich hab das Buch schon vor etwas längerer Zeit gelesen, aber ich fand es durchaus realistisch und spannend. Ich kann es nur empfehlen. :winkt

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Habe das Buch gerade beendet.


    Im Großen und Ganzen fand ich es ganz gelungen. Ich konnte mich von anfang an gut in die Story einlesen. ( Beim Fotografen hatte ich da so meine Probleme).


    Wer der Mörder ist war ja ziehmlich schnell klar, war ja aber auch so gewollt. Das Ende hätte dann für meinen Geschmack etwas mehr Action haben können. :-(
    Und trotzdem: Gutes Buch. :-)


    Werde mich wohl als nächstes an "Das Opfer" wagen.

  • Ich persönlich fand den Patienten sehr gut, spannend und flüssig, die Anstalt war zwar nicht schlecht, aber nicht so gut wie der Patient.


    Deshalb habe ich mich auf das Rätsel gestürzt und war enttäuscht, schade, ein Buch, welches zurück auf meinem SuB liegt.... :yikes

  • Das war mein erstes Buch von Katzenbach. Es war eigentlich recht spannend und besonders die Schilderung des 51. Staates hat mir gefallen. Wie die Persönlichkeitsrechte eingeschränkt werden; das ist leider schon wieder ziemlich aktuell.
    Ich werde sicherlich noch mehrere Bücher dieses Autors lesen.


    Gruß kds
    :wave

  • Meine Meinung:
    Jeffrey Clayton hat eine Vorlesung auf der Uni und dort bekommt er Besuch von einem Mann aus der Abteilung Staatssicherheit mit einem Dokument des geplanten Einundfünfzigsten Bundesstaates. Er wird um Hilfe gebeten und ersucht mitzukommen, um einen Mord an einer jungen Frau aufzuklären. Eigentlich dürfte in diesem Bundesstaat kein Verbrechen passieren, da alles unter starker Kontrolle liegt und die Leute, die dort wohnen sehr viel für ihre Sicherheit bezahlt haben. Fragen werden aufgeworfen: Wie kam der Täter in diesen abgeschotteten Bereich? Wieso hat er Kenntnis von den Ermittlungen? Wie kann er ungesehen flüchten? Wer ist er? Gelingt es Jeffrey den Täter zu überführen? Ein sehr gut geschriebenes Buch, das auch zum Nachdenken anregt, ob es sinnvoll ist so einen Polizeistaat zu erschaffen, ob der wirklich jegliche Straftaten ausschließt?

  • Aber wie hat es dir denn genau gefallen? Hast ja nur die Handlung beschrieben u gemeint "gut geschriebenes Buch". Ist es spannend, interessant? Zieht es sich oder bleibt es kontinuirlich gut? Habs ewig aufm SUB, aber nachdem Der Patient u Die Anstallt supertoll waren, Das Opfer sauöde und die anderen Bücher so schlechte Kritiken haben traue ich mich nicht ran^^.

  • Ja, ich weiß, das ist schlimm bei mir, ich schreibe nie richtig wie es mir selber gefallen hat, oder was ich gut oder schlecht fand - ich werde versuchen mich zu bessern :anbet


    Also: ich fand es voll interessant und spannend. Ich liebe Bücher, bei denen es um Psycho-Themen geht, bin fasziniert, wie Profiler in die Gehirne von Verbrecher und Mörder eindringen um die nächsten Schritte vorauszusagen. Und so war es auch hier bei Katzenbach.
    Für mich ein geniales Buch - wie auch Der Patient und Die Anstalt.

  • Also ich bin ganz ehrlich mehr als nur enttäuscht. Die Idee an sich, der 52. Staat, die Morde, die kleinen Rätsel machten wirklich Lust auf mehr. Aber dann ging es nur steil bergab.


    Leider kann ich nur spoilern warum, sonst würde ich wirklich zuviel verraten.



    Mit Abstand eins der schlechtesten Umsetzungen einer wirklich guten Idee. SIcherlich darf ein Buch mal vorhersehbar sein, aber das war zuviel des Guten. 2 Punkte. Und nie wieder einen Katzenbach.

  • Soooooo in der letzten Nacht habe ich diesen Katzenbach beendet und ich war eigentlich durchweg von diesem Buch begeistert.
    Ich fand am Anfang, dass die Umschreibungen eher gewöhnungsbedürftig sind und ich wusste auch nicht, dass es in naher Zukunft spielt. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie man denn so leben kann... immer Begleitschutz, in der Uni werden Profs erschossen... nun gut, daran hab ich mich dann gewöhnt.
    Ich habe dann auch erstmal die Idee des 51. Bundesstaates gegoogelt, um zu sehen, ob es etwas in der Art wirklich gibt und dann habe ich erstmal heraus gefunden, was es mit dem Begriff an sich auf sich hat.
    Den Thiller-Plot fand ich sehr gut und auch nachvollziehbar. Ich fand die Hintergrundinformationen zu verschiedenen Killern der Zeitgeschichte sehr spannend und insgesamt hat mir der Schreibstil sehr zugesagt.
    Für mich eins der besten Bücher von John Katzenbach...

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Die Meinungen hier sind ja doch sehr unterschiedlich.. Habe noch nie ein Buch von Katzenbach gelesen. Die Handlung dieses Buches hört sich jedoch ziemlich interessant an.. Muss mir wohl nochmal genau überlegen, ob ich es mir anschaffe oder lieber nicht..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Meine Meinung:


    Diana und ihre erwachsenen Kinder Susan und Jeffrey, drohen nach 20 Jahren von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden, über die man aber leider wenig erfährt.
    Umso präsenter wird allerdings ihr alltägliches Leben inmitten von Gewalt und Schusswaffen geschildert, was der ganzen Geschichte eine etwas utopische Atmosphäre verleiht.
    Dazu trägt auch die Beschreibung des geplanten, neuen 51. Bundesstaates bei, welcher seine Bürger mit einem Sicherheitsversprechen blendet, auf Kosten der persönlichen Freiheit und Intimsphäre geht, und sich als reine Illusion erweist. Doch genau hier laufen die Fäden zusammen.


    Ich konnte mit den Charakteren nicht richtig warm werden, sie waren mir teilweise zu schwammig und mit zu wenig Hintergrundinformationen, was ihre Motivation/ Handlungsweise betrifft, gespickt.


    Zu Beginn sät der Autor eine verängstigende düstere Stimmung und kreiert mal wieder ein spannendes Katz und Maus-Spiel, welches mich bis zum 2. Drittel gut unterhalten hat.
    Das Ende um diese leicht verworrene Familiengeschichte hat Katzenbach zwar gut gelöst, trotzdem hätte ich mir für diese gewaltgeladene Story auch einen anderen Schluss vorstellen können. Es war mir irgendwie zu seicht und lässt mich angesichts des offenen Endes etwas unzufrieden zurück.


    Insgesamt 7 Punkte