Nokia und die Gier

  • Das "dumme Volk", also wir, haben eine recht gute Methode, solchen Firmen unsere Meinung zu zeigen.
    Wir kaufen ihre Produkte nicht!
    Sollen sie ihre Waren dort verkaufen wo sie hergestellt werden.


    Aber das wird, wie immer, nicht funktionieren, weil das Volk dafür zu dumm ist.


    Jetzt lehne ich mich in Erwartung all der empörten Aufschreie lässig zurück.

  • Ich hatte auch über ein Nokia-Handy nachgedacht...aber ich finde es unverschämt, wenn ich in den Nachrichten höre, daß "Nokia für den deutschen Markt in Ungarn und Rumänien produzieren möchte"....Dann sollen sie ihren Krempel auch da unten verkaufen. :bruell

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Da kann ich ja froh sein, dass ich mich das letzte Mal nicht für ein Nokia-Handy entschieden habe. Und in Zukunft werde ich das auch nicht mehr tun. Super! :-(
    Dabei hasse ich mein Sony Ericsson.... Werd ich wohl jetzt mit leben müssen... *seufz*


    Wieso hasst Du es? Ich hab jetzt schon das 2. Sony Ericsson. Ich bin damit sehr zufrieden.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Ach, da kann man nicht so schnell SMS schreiben wie beim Nokia - dauernd hab ich da total sinnlose Worte stehen :bonk


    Ausserdem hab ich glaub ich ne Montagsherstellung bekommen. Das stürzt dauernd ab. Beim Senden, beim Telefonieren....


    Mein Liebster hat schon das dritte Sony und hat mir eingeredet, dass ich das auch haben muss :lache


    @ Whisky: Samsung find ich auch nicht so toll. Mein Herz schlägt eigentlich für Nokia... Aber damit ist jetzt auch schluss - so nen Scheiss unterstütze ich nicht noch.... :nono

  • Zitat

    Original von bogart
    wo haben denn die anderen hersteller ihre produktionsstätten?


    bo

    das hat mit dem Status Quo nichts zu tun, sondern mit der Tatsache, das Nokia sich den Hintern mit 60 Millionen hier hat pudern lassen und sich nun mit prallen Taschen verdrückt

  • Es ist der ureigenste Zweck von Unternehmen, mit dem Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung Geld zu verdienen. Dafür gründet man eine Firma. Es mag Altruisten geben, die derlei ausschließlich tun, um ihren Beschäftigten einen Gefallen zu tun, aber das sind Ausnahmen. Und wenn man auf eine andere legale Art mit dem Verkauf des gleichen Produktes mehr Geld verdienen kann, zum Beispiel durch Senkung der Lohnkosten, dann entspricht das diesem Zweck einer Firma. So funktioniert das. Wenn man mehr Geld verdient, muß man deswegen nicht mehr Leute beschäftigen. Unternehmen sind keine Sozialhilfevereine. Umgekehrt kräht kein Hahn danach, wenn ein Unternehmer seine Firma nur am Leben halten kann, indem er sein Privatvermögen opfert oder Schulden bis zum Gehtnichtmehr macht. Da ist die Ausnahme, daß Beschäftigte auf Lohnforderungen verzichten - oder gar Banken auf Kreditrückzahlungen.


    Eine andere Frage ist die, ob Zusagen nicht eingehalten wurden, die im Rahmen von Zuschußvergaben gemacht wurden.


    Natürlich hat jeder Konsument das Recht, das für moralisch verwerflich zu halten und die Produkte zu boykottieren. Als die Brent Spar versenkt werden sollte, hat derlei sogar mal einen Effekt gehabt (vor allem, weil Benzin an allen Tankstellen gleich viel kostete). Ich wage aber zu bezweifeln, daß das im Fall Nokia so sein wird. Dafür ist die Mehrzahl der Käufer zu jung, davon abgesehen ist Nokia ein internationales Unternehmen. Und man sollte sich alle Firmenverflechtungen und Anteilseignerschaften genau ansehen, bevor man beschließt, deren Produkte nicht mehr zu kaufen. Es ist nämlich nicht nur dort überall Nokia drin, wo auch Nokia draufsteht.


    Um nicht falsch verstanden zu werden: Es ist schade um jeden Arbeitsplatz und die Schicksale der Betroffenen sind häufig tragisch. Aber wer staatliches Eingreifen in solchen Situationen einfordert, sollte dies in allen vergleichbaren Fällen tun - und auch im umgekehrten Fall, nämlich wenn sich Unternehmer selbst ausbeuten müssen, um Arbeitsplätze zu erhalten. Das ist gerade im mittelständischen Bereich an der Tagesordnung.

  • Zitat

    das Nokia sich den Hintern mit 60 Millionen hier hat pudern lassen und sich nun mit prallen Taschen verdrückt


    Förderung ist i.d.R. gesetzlich geregelt. Und wenn gegen diese Gesetze verstoßen wird, kann die Förderung rückgäng gemacht werden. Ich bin sicher, daß sich die Rechtsabteilung von Nokia durchaus mit den fraglichen Bestimmungen befaßt hat.


    Viele Firmen nutzen solche Regelungen bis zum Gehtnichtmehr aus, auch in Deutschland ansässige, wie der Müller-Milch-Konzern. Und? Wer trinkt noch alles Müllermilch? Und ißt Landliebe-Quark? Und und und?

  • Zitat

    Original von Tom


    Viele Firmen nutzen solche Regelungen bis zum Gehtnichtmehr aus, auch in Deutschland ansässige, wie der Müller-Milch-Konzern. Und? Wer trinkt noch alles Müllermilch? Und ißt Landliebe-Quark? Und und und?


    Ich nicht! :grin
    Ich muss sagen, ich bleib da auch hart. Wenn mir einmal ne Firma gegen den Strich gegangen sind (auch wenn es z. B. Restaurants oder Läden in der Stadt sind) - ich kauf da sicher nix mehr.

  • Ich esse auch keine Müller-Milch-Produkte! Und ich kaufe nicht bei "Schlecker" und ich werde mir kein Nokia kaufen! Und Mango (Kleiderladen) ist auch für mich ab jetzt tabu.


    Wir haben hier auch solche "Förderungs-Absauger-und-dann-mach-ich-mich-gen-Osten-davon" - Weil die Regierungen zu blöd sind, da einen Riegel vorzuschieben, müssen die Arbeiternehmer das ausbaden. Das kanns doch nicht sein!

  • Sisi, das machen's bei uns genauso:
    Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz wurden kürzlich von betrieben der dortigen industrie-zeile erpresst, zuschüsse zu geben, sonst siedeln sie ab...
    das kann sich die zweitgrösste industriestadt nicht leisten, plötzlich von einem tag auf den anderen 10.000 arbeitslose zu haben... die ganzen stützungen und sozialleistungen für die noch dort beschäftigten hätten mehr gekostet, es musste zähneknirschend gezahlt werden; aber wenn die das mehrere jahre hintereinander machen, wäre es fast billiger, man würde stadtbürgern ein gehalt einfach dafür zahlen, dass sie in der stadt wohnen...
    steuern zahlen die meissten dieser betriebe bei uns übrigens auch nicht, weil sie die verluste im ausland - durch das errichten dortiger fabriken - oft auf ihre hiesigen gewinne und steuerleistungen umrechnen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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