3. Fall der Jan Fabel Reihe
[Serienübersicht]
OT: Eternal
Kurzbeschreibung:
Bevor der Mann aus dem Moor erneut das Tageslicht erblickte, würden mehr als sechzehnhundert Jahre vergehen, und das Gold seiner Haare würde sich ein in brennendes Rot verwandeln. Ein Bahnhof in Deutschland, irgendwann in den Siebzigerjahren. Ein Paar wartet auf den Zug. Der Mann, auffallend durch seine pechschwarzen Haare und sein blasses Gesicht, ist nervös. Dann macht einer eine falsche Bewegung. In dem Feuergefecht sterben zwei Menschen, und ein kleiner Junge sieht dabei zu. Hamburg, Gegenwart. In der Stadt geht ein Serienkiller um. Seine Signatur besteht darin, dass er seinen Opfern die Haare rot färbt. Kommissar Jan Fabel wird auf den Fall angesetzt. Bald kommt ihm der Verdacht, dass die Morde etwas mit der RAF-Szene von früher zu tun haben müssen. Damals gab es einen Terroristen, den man den Roten Franz nannte und der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Wer war der Junge, der damals überlebt hat, und was ist aus ihm geworden? Ist da jemand auf einem Rachefeldzug - und gegen wen? Oder liegen die Gründe, wie der Mörder den Kommissar glauben machen will, weit tiefer, in der dunkelsten Vergangenheit. Und wird die Gewalt niemals enden?
Eigene Meinung:
Zum dritten mal entführt Craig Russell nun seine Leser auf eine Reise nach Hamburg. Mittlerweile kennt man Jan Fabel und sein Team bereits besser, so wird das Umfeld, welches diese Reihe umgibt auch immer dichter und es zeichnen sich immer mehr Entwicklungen ab. Anfangs finden sich dabei noch viele Wiederholungen aus den vorangegangen Fällen, die allerdings als Gedächtnisstütze auch recht hilfreich sind, vor allem ab dem zweiten Drittel erleben wir auch viele interessante und teilweise unerwartete, aber immer stimmige, neue Entwicklungen.
Eine Besonderheit dabei ist, dass sich diese Entwicklung nicht mehr nur auf den „privaten“ Bereich bezieht, sondern sich auch eine fälleübergreifende Storyline herauszukristallisieren beginnt.
Auch der neue Fall für Jan Fabel und sein Team hat es wieder in sich. Ebenso wie seine Vorgänger ist dieses Buch nichts für jemanden mit schwachen Nerven. Craig Russell hebt sich von einer Vielzahl von Thrillern, die auf Gewalt als spannungserzeugendes Element setzen, aber wohltuend ab. Die beschriebenen Verbrechen haben in zweifacher Weise ein interessantes Thema zum Hintergrund. Wie bereits von Craig Russell gewohnt werden dabei zahlreiche interessante Details aus Kriminologie, Medizin und weiteren Wissenschaften eingebaut und die Handlung mit zahlreichen interessanten Gedanken angereichert. Wie der Klappentext bereits erahnen lässt, spielt auch diesmal die jüngere deutsche Geschichte eine zentrale Rolle. Es ist dabei hervorragend gelungen die Krimihandlung in das geschichtliche Umfeld einzupassen und Interesse am Thema zu wecken.
Anfangs hatte ich diesmal leichte Probleme mit dem Schreibstil. Ich brauchte eine längere Eingewöhnungsphase, um mich an die für mich etwas abgehackt wirkende Sprache zu gewöhnen. Dabei wirkte auf mich vor allem eine oft verwendete Satzkonstruktion irritierend, bei der jeweils drei Adjektive verwendet wurden. Da dadurch mein Lesefluss gelegentlich gebremst wurde, stellte sich aber der positive Nebeneffekt ein, dass manche Szenen sich dabei besonders bildhaft vor meinem geistigen Auge entwickeln konnten.
Eine gelungene Fortsetzung. Ich will Nachschub!!! 10 Punkte