The Wire - "Die ambitionierteste und aufregendste Serie aller Zeiten"

  • Heute um 22.30 Uhr läuft auf phoenix die Dokumentation:


    Amerikas längster Krieg



    Diese Doku habe ich voriges Jahr auf arte gesehen und sie passt sehr gut in den Kontext mit "The Wire", wo der Zusammenhang zwischen Hautfarbe, mangelnder Schulbildung und daraufhin fehlender Chancengleichheit auch sehr eindringlich thematisiert wird.


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    Zitat

    Original von Uta


    Comic-haft ist für mich eher Brother Mouzone....






    Stimmt: der eloquente und intellektuelle Brother Mouzone wurde (sicherlich bewusst) überzeichnet. Und der in Worten und Gesten extrem sparsame Emporkömmling Marlo Stanfield wirkt ebenfalls ziemlich stilisiert.


    Omar hingegen erscheint mir mittlerweile glaubhafter als noch zu Beginn der Serie.



    Hab' jetzt die dritte Staffel durch. Es passiert viel:


    Das innovative Hamsterdam-Modell; die politischen Intrigenspiele im Rathaus; Stringer Bell mit diversen neuen - legalen wie illegalen - Projekten; Bandenkämpfe auf den Straßen; wechselnde Liebschaften und einiges mehr.


    Die Handlung ist sprunghafter als in Season 1 und 2. Es gibt in Season 3 einige großartige Momente, doch in den ersten beiden Staffeln wurde die Geschichte stringenter erzählt.


    Die neuerlichen Abhöraktionen haben hier für mich schon etwas von ihrem ursprünglichen Reiz verloren.


    Maj. Bunny Colvin als scheidender Leiter der Drogenbehörde ist eine Bereicherung; ebenso die junge Killerin mit der kessen Lippe: Felicia Pearson; plus Boxtrainer Cutty Wise.


    Figuren wie der ultracoole Marlo Stanfield oder der ehrgeizige Stadtrat und Bürgermeister-Kandidat Thomas Carcetti hingegen sind für mich schablonenhaft, austauschbar - und bei weitem nicht so lebendig wie etwa die Griechen oder die Sobotka-Familie in Staffel zwei.



    Mal sehen, was die vierte Staffel bringt. Diese wird ja von vielen Fans weltweit oft am höchsten geschätzt, gefolgt von Staffel 3.


    In meinem persönlichen Ranking liegt jedoch bislang Season 2 klar vorn; dahinter Season 1 mit knappem Vorsprung vor Season 3....





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    Bin nun aktuell in der dritten Episode der vierten Staffel.



    Sicher: der Fokus auf die Schul- und Straßenkinder, auf die Bildungseinrichtungen und Lehrer erweitert das Spektrum der Serie. Ebenso die Einblicke in den stressigen Wahlkampf und die Manöver der drei Kandidaten Carcetti, Royce & Gray.


    Doch das Treiben der Marlo Stanfield-Gang mit ihrem ach so coolen Gehabe, mit ihren Schießübungen im Gelände, den verteilten Geldgeschenken an die Ghetto-Kids, einigen kompromisslosen Liquidierungen etc. berührt mich nach wie vor nicht so richtig.


    Der Tod von Stringer Bell - einer der verschlagensten und vielseitigsten Gangsterbosse - hat eine Lücke hinterlassen. Auch rückt der charismatische Fettmops Proposition Joe Stewart für meinen Geschmack zu selten ins Bild.


    Schade, denn Prop Joe besitzt in Wesen und Auftreten in der Tat Godfather-Format...


    ...................... http://www.hbo.com/the-wire#/t…on-joe-stewart/index.html ..





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    Auch nach dem Ende der vierten Staffel bleibt Season 2 mein klarer Favorit, gefolgt von Staffel 1.


    Season 3 & 4 sind durchaus sehenswert. Doch die teils euphorischen int. Kritiken kann ich hier nicht mehr ganz teilen.


    Gute Darsteller, gute Drehbücher, aber irgendwie springt da der Funke für mich nur noch selten so über wie zuvor in den ersten beiden Staffeln.


    Dies liegt auch daran, dass in Season 3 & 4 der Inszenierungsstil immer "hektischer" wird: manche Einstellungen dauern nur wenige Sekunden, dann wird in die nächste Szene übergeblendet, dort ebenfalls nur kurz verweilt und ruck-zuck wieder zurück oder anderswo hin gewechselt.


    Dadurch bleiben viele Figuren für mich zu sehr an der Oberfläche. Béla Tarr oder Andrei Tarkovsky würden sagen, die Atmosphäre wurde vom Cutter am Schneidetisch gekillt....



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