The Wire - "Die ambitionierteste und aufregendste Serie aller Zeiten"

  • Bis inkl. 4.6.


    Zitat

    Original von Grisel
    Was haben die anderen Kinder eigentlich gegen Dukie? Das habe ich noch nicht ganz kapiert.


    Da konnte mir meine Schwester weiterhelfen, weil der Arme immer so stinkt, wogegen ihm Prez nun helfen will. Der scheint ja nun wirklich seine Berufung gefunden zu haben. Als Lehrer, aber auch etwas mehr als das, da ihm die Kinder offenbar am Herzen liegen.


    Hier wieder die kurios-traurige Situation, daß die Mutter Lamond drängt, sich einen "Job" zu suchen. Auf die Idee, daß ihr Sohn einen legalen erlernen könnte kommt sie wohl gar nicht? Daß da das Schicksal des Vaters so gar nicht abschreckend wirkt?


    Eine wirklich kuriose Situation war die Verhaftung von

    , bei der ihm McNulty mit dem Telefonanruf offenbar das Leben gerettet hat oder zumindest nicht unhilfreich war. Er schien ja fast Mitleid mit zu haben bzw. enttäuscht zu sein.


    Carcetti entwickelt sich auch ein wenig anders als erwartet. Der Spaziergang und daß er überlegen mußte, ob er sich darüber freut,

    Irgendwann übrigens hat er mich ganz kurz an "Stuart Allen Jones" erinnert, da hat er sich irgendwie so geschmeidig bewegt. Kann ich gar nicht erklären, aber plötzlich habe ich ihn kurz in der anderen Rolle gesehen. Sonst sind da ja wenig Parallelen. Guter Schauspieler, aber ein mieser würde mich in der Serie auch überraschen.


    Ein Problem habe ich nur mit Wieheißtsiegleich, der Junior-Killerin. Ich weiß nicht, die fühlt sich irgendwie unecht an. Kann aber auch die Rolle an sich sein, da sie ja offenbar auf überhart macht, also soll das vielleicht so sein. Das ist die einzige Person hier, der ich nicht gern zuschaue beim Spielen, jetzt mal abgesehen davon, daß sie meist mit unschönem beschäftigt ist. Interessant, das Phänomen beobachte ich schon seit ihrem ersten Auftritt an mir.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bis inkl. 3.6.
    Und ich habe wieder ein Zwillingspaar entdeckt. Bin das nur wieder ich mit dem verwirrten Blick oder sieht Marlo D'Angelo ähnlich und zwar verdammt ähnlich? Ich dachte einige Mal glatt, das wäre er.


    Ich finde, dass Marlo D'Angelo absolut nicht ähnlich sieht. Wie kommst Du bloß darauf? :gruebel Aber sehr gelungen finde ich, wie wichtige Charaktere der nächsten Staffel in der dritten schonmal langsam vorgestellt werden.


    Zitat

    Nun ist Hamsterdam also begründet. Das war schon sehr bizarr, als die Cops den Dealern die Kundschaft anliefern. Ich dachte, sie sollten "nur" Werbung machen. Ich frage mich, was Burrell und Rawls mit Bunny machen, wenn sie das rausfinden. Befördern oder zum Spucknapfreiniger degradieren?


    Da gibt es einige bizarre, aber auch lustige Szenen ... Und die Antwort auf die Frage gibt es ja dann in der vierten Staffel.


    Zitat

    Höchst interessant auch der Managementkonflikt zwischen String und Avon. Strings Versuch, ein Drogenimperium mit den Methoden der modernen Unternehmensführung zu führen, das hat schon was. Abgesehen von der Protokollführung. :lache


    "Nigger, you takin' notes on a criminal fuckin' conspiracy?" :rofl


    Zitat

    Die Unterhaltung zwischen Bunk und Omar war auch sehr schön. Da hat man beide mal von ganz anderen Seiten gesehen. Bunk relativ aggressiv und Omar mehr trotzig als bedrohend.


    In der Unterhaltung gibt es doch die Information, dass Bunk und Omar - natürlich einige Jahre auseinander - zur gleichen Schule gegangen sind, das war schon einmal ein Vorgeschmack auf das Thema der "Wahlmöglichkeiten" für den späteren Lebensweg.


    .

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bis inkl. 3.8
    Höchst interessant, wie sich Hamsterdam langsam zum Sozialprojekt entwickelt, mit Carv als widerwilligem "Sozialminister". Aber Herc (!) hat schon Recht, wenn man künstliche Veränderungen durchführt, hat das ungeahnte Folgen.


    Seine Unterhaltung mit Brianna war hier sicher eine der interessantesten Szenen.



    Ich empfand es auch als eine der heftigsten Szenen, wie Brianna erst jetzt klar wird, welche Konsequenzen ihr Handeln hatte.


    Zitat


    Diese Szene hat meiner Meinung nach schon was von Shakespeare'schem Königsdrama.


    Zitat

    Jedenfalls, die Szene hat wieder schön gezeigt, wie merkwürdig die Serie einen über Moral und Sympathie denken lässt.


    Dieser Aspekt zieht sich ja komplett durch "The Wire", es wird nicht die Frage nach "Gut" oder "Böse" gestellt, und erst recht keine Stereotypen auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes dargestellt, sondern Handlungsmotive gezeigt, und der Zuschauer muss dann selber entscheiden, was er damit anfangen will.


    Zitat

    Bunks Rede scheint ja wirklich einen starken Einfluß auf Omar gehabt zu haben, daß er ihm aus schlechtem Gewissen dieses Geschenk macht. Aber es muß ja einen Grund geben, warum jemand wie Obama ihn als Lieblingsfigur bezeichnen kann. Gangster mit Gemüt. Und Charisma.


    Es muß ja einen Grund geben, warum Obama und viele andere ihn als Lieblingsfigur bezeichnen ... ;-) Ursprünglich war die Rolle nur für die erste Staffel geplant, aber weil Omar so gut angekommen ist, haben sie die Rolle ausgebaut, eines der wenigen Zugeständnisse an die Zuschauer ...


    Zitat

    Sehr schön ist auch die Studie in Politik, die wir durch Carcettis Karriereversuch bekommen. Wobei man ihm schon zugestehen muß, daß er offenbar wirklich den Wunsch hat, Baltimore sicherer zu machen, aber es ist ihm halt auch ein willkommener Anlass, um Karriere zu machen.


    Darüber sollten wir mal weiter diskutieren nach Staffel 4 und 5.


    .

  • Zitat

    Original von Grisel
    3.10


    Nun erleben wir also das Ende von Hamsterdam. Sehr schön die Reaktionen von den Bossen, vollkommen von den Socken.


    Es wird mal wieder nicht in Betracht gezogen, was sozialpolitisch möglich sein könnte, um die Ursachen von Drogensucht und Drogenhandel zu bekämpfen, sondern nach "Moral" und potentiellen Wählerstimmen entschieden.


    Zitat

    Und was zum Geier macht

    Sah nicht nach Ermittlungsarbeit aus ... Aber dann noch ausgerechnet dort?


    Beim ersten Mal Schauen bin ich fast aus dem Sessel gerutscht vor Lachen ... :lache


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    Ach ja, eines, was ich noch nicht ganz kapiert habe.


    Ich sag ja, Königsdrama!



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  • Zitat

    Original von Uta
    Ich finde, dass Marlo D'Angelo absolut nicht ähnlich sieht. Wie kommst Du bloß darauf? :gruebel


    Es sind die Augen.


    Zitat

    Da gibt es einige bizarre, aber auch lustige Szenen ... Und die Antwort auf die Frage gibt es ja dann in der vierten Staffel.


    Ja, in Staffel 4 ergreift Bunny eine interessante Karriere.


    Zitat

    "Nigger, you takin' notes on a criminal fuckin' conspiracy?" :rofl


    :chen


    Zitat

    In der Unterhaltung gibt es doch die Information, dass Bunk und Omar - natürlich einige Jahre auseinander - zur gleichen Schule gegangen sind, das war schon einmal ein Vorgeschmack auf das Thema der "Wahlmöglichkeiten" für den späteren Lebensweg.


    Ja, da erzählt Bunk ja auch, daß er den "bösen Jungs" nachträglich dankbar ist, daß sie ihn nicht haben mitspielen lassen.


    Zitat

    Dieser Aspekt zieht sich ja komplett durch "The Wire", es wird nicht die Frage nach "Gut" oder "Böse" gestellt, und erst recht keine Stereotypen auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes dargestellt, sondern Handlungsmotive gezeigt, und der Zuschauer muss dann selber entscheiden, was er damit anfangen will.


    Wobei Marlo bisher zumindest schon ein anderer Kaliber ist, der wirkt eigentlich nur kalt, hart, intelligent und rücksichtslos. Avon hatte noch die sozialen Kontakte wie String und seine Familie.


    Zitat

    Es muß ja einen Grund geben, warum Obama und viele andere ihn als Lieblingsfigur bezeichnen ... Augenzwinkern Ursprünglich war die Rolle nur für die erste Staffel geplant, aber weil Omar so gut angekommen ist, haben sie die Rolle ausgebaut, eines der wenigen Zugeständnisse an die Zuschauer ...


    Ich bin ihm ja selber in die Falle gegangen. Normalerweise mag ich "Gangster mit Gemüt" überhaupt nicht, lieber ehrliche, als solche, die sich einreden, sie sind besser, weil sie einen Kodex haben. Ich weiß schon, das trifft es hier nicht ganz, schon klar.
    An Omar kam ich auf jeden Fall nicht vorbei, der hat einfach zu viel Charisma. Und ein faszinierendes Gesicht. Ich wußte gar nicht, daß die Narbe echt ist. Ich dachte, die wäre geschminkt.


    Wie gesagt, aktuell neige ich dazu, Carcetti noch zu mögen. Es wird sich zeigen, wieviele seiner Ideen er umsetzen kann oder will.

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Nachdem ich durch diesen Thread neugierig geworden bin, hab ich gerade die erste Staffel bei unserer Stadtbuecherei bestellt. Die haben die ersten 5 Staffeln zur Ausleihe da.


    Ich bin gespannt, wie "The Wire" Dir gefällt. Aber ich zweifle eigentlich nicht daran, wie schon bei Grisel :knuddel1, DASS "The Wire" Dir gefallen wird. :-]


    Zitat

    Ausserdem les ich gerade "The Cut" von George P. Pelecanos, dem Drehbuchautor von "The Wire". Es liest sich arg wie ein Drehbuch und hat mich insofern auch dran erinnert, mal die DVDs auszuleihen. Er hat wohl eine Reihe von Krimis/Thriller geschrieben, fuer mich ist es der erste.


    Ich habe auch einige Bücher von Pelecanos im SUB, aber ich habe leider sowenig Muße zum Lesen, dass ich überhaupt nicht hinterher komme.


    George Pelecanos ist nur einer von einer ganzen Reihe von Drehbuchautoren für "The Wire", das sind natürlich David Simon und Ed Burns, die "Creators" von "The Wire", weitere bekannte Schriftsteller, die Drehbücher für einzelne Folgen geschreiben haben, sind Dennis Lehane und Richard Price.



    .

  • Zitat

    Original von Grisel
    Fertig mit Staffel 3. :cry
    Aber, vielleicht ist ein bißchen Abstand zur nächsten gar nicht so schlecht.


    Folge 3.11 + 3.12



    Ich kann Dir da bei allem nur vollkommen zustimmen!



    Da ist sie wieder, die Frage nach der Motivation des Einzelnen und die Konsequenzen ihrer Handlungen.




    Zitat

    Rawls ist Fan von "Apocalypse now!"? Sehr skurril, die Szene mit dem Walkürenritt.


    Ich mag Rawls. :lache



    Et kütt wie et kütt. Okay, das war jetzt nicht Baltimore Slang. ;-)



    Zitat

    Finde ich übrigens interessant, daß sie auch den Teil betrachten, die "Konsumenten".


    Das gehört zu dem "Wirtschaftskreislauf" ja auch dazu. Ich mag Bubbles, aber er ist keiner meiner richtigen Lieblingscharaktere.


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  • Zitat

    Original von Grisel
    Ach ja, "Wire" scheint mich schon zu verfolgen. Habe gestern eine Vorschau der BBC-Drama-Produktionen der kommenden Monate gesehen und wer war da gleich eines der ersten Gesichter? Dominic West! (The hour) Bald gefolgt von Idris Elba (Luther). Schön! Man neigt ja dazu, zu vergessen, daß die Herren Briten sind. "Luther" sollte ich mir echt mal näher anschauen. Elba als englischer Cop ist sicher eine interessante Variation, ich kenne ihn bisher ja nur als String.


    Was meinst Du, wer "Luther" schon auf DVD hat? :-]


    In einem Interview habe ich gelesen, dass Idris Elba am liebsten ernsthafte Rollen spielt. Ich habe Idris Elba mal auf ARTE in einem Film über Ruanda gesehen, "Sometimes in April".


    "Legacy: Black Ops" hört sich auch interessant an, das könnte auch was für Dich sein.



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  • Zitat

    Original von Uta


    Ich freue mich jetzt auf den Rewatch der ersten Staffel irgendwann, wo ich ihn ja so sträflich übersehen habe, was mir immer noch Rätsel ist.


    Ich habe mir auch gedacht, daß man hier sehr schön sieht, daß er mit einem anderen sozialen Hintergrund ganz einfach in der Chefetage eines Großunternehmens hätte landen können. Was natürlich keine Entschuldigung ist, andere haben den Absprung auch aus eigener Kraft geschafft. Aber Geburt spielt schon eine Rolle. Das sieht man in Staffel 4 ja an Lamond, wo ich mir so schwer damit tue, die Eltern zu verstehen.



    Zitat

    Das gehört zu dem "Wirtschaftskreislauf" ja auch dazu. Ich mag Bubbles, aber er ist keiner meiner richtigen Lieblingscharaktere.


    Er ist schon sympathisch, aber auch ein bißchen in den Hintergrund gerutscht. Wobei er aktuell ja auch Erziehungsprobleme hat.


    Jetzt vergesse oder übersehe ich Idris Elba bestimmt nie mehr. Am meisten reizt mich momentan "Luther", ich habe es ja vor allem mit den Briten, immer noch. Aber danke für den Tipp!


    Mir ist in der Zwischenzeit auch aufgefallen, daß ich Dominic West aus "300" hätte wiedererkennen müssen. Aber da sah er irgendwie komplett anders aus. Interessant, hat ja doch ein recht markantes Gesicht.


  • Das ging mir auch so.



    .

  • Zitat

    Original von Uta
    Die Jungs sind Namond, Michael, Randy und Duquan (Dukie). Interessant/merkwürdig finde ich ja immer wieder, wie schon alleine die Namenswahl der Eltern auf die Hautfarbe der Sprösslinge hinweist ... :rolleyes


    Ich finde das vor allem bei den Namen der Mädchen immer sehr kreativ.


    Zitat

    Man sieht bei Prez auch schön die Entwicklung, wie er am Anfang als Lehrer noch unsicher ist und auch Lehrer sein und unterrichten erst lernen muss.


    Vor allem ist es für einen Neulehrer ja schon in einer etwas "normaleren" Schule nicht einfach, aber das ist ja Hardcore.


    Zitat

    Das habe ich Dir doch nun wirklich seit Jahren erzählt, dass "The Wire" voller großartiger Charaktere ist ... ;-)


    Ist ja gut. DU. HATTEST. RECHT.
    :grin


    Zitat

    Ich mochte Aiden Gillen als Schauspieler vorher schon, kenne ihn auch aus anderen Rollen außer QAF UK, und Carcetti ist ja auch nicht unsympathisch, aber er will Karriere in der Politik machen.


    Ich beobachte ihn zur Zeit ja auch in "Game of thrones" als Littlefinger. Da macht er seine Sache bisher auch recht gut. Da gibt es ja auch keine eindimensionalen Charaktere.


    Zitat

    Das ging mir auch so.


    Mein Favorit ist immer noch Nr. 1.

  • Bis 4.8.


    Ich vermisse McNulty. Nüchtern bei Wakes aufzutauchen ist echt zu wenig. :cry Aber gut, in Staffel 5 sollte man ja wieder mehr von ihm zu sehen bekommen.


    Omar & Bunk, oh, das war schön. Wie pervers, daß sich Bunk hat überreden lassen, sich für Omar einzusetzen. Klar, an dem Mord ist er unschuldig, aber nicht an allen anderen. Und doch seift er ihn erfolgreich ein.
    Hier sieht man an Landsmans Reaktion sehr schön, daß es überhaupt nicht darum geht, die richtigen Täter zu finden, hauptsache irgendwelche.


    Das war auch sehr schön, als Kima den Nicht-Mord an dem Zeugen aufklärt und, hätte man sie früher gelassen, damit vielleicht Carcettis Sieg verhindert hätte. "Ich love this town." :lache


    Rhonda und Daniels machen nun also beide Karriere. Gut für die beiden. Und Levy ist zurück. Lustigerweise dachte ich gerade, daß wir den nun wohl nicht mehr sehen werden und schwupps, schon war er wieder da.


    Bei Burrell & Rawls zeichnet sich das Ende eines Dreamteams ab. Schade, irgendwie.


    Sehr schön finde ich auch, wie sie die Wege der Leute nun zufällig in der Schule kreuzen, vor allem Bubbs' Reaktion, als er Prez erkennt und dessen Verwirrung.


    Und wieder beiße ich an der Einstellung von Lamonds Mutter, die ihren Sohn zwar dazu gedrängt hat, Drogendealer zu werden, aber den Stoff nicht zuhause haben will. Klar, praktisch denkende Frau, aber trotzdem irgendwie eigenartig.
    Aber da und wohl auch bei Michael sieht man den bösen Teufelskreis. Die Kinder kennen nichts anderes, bekommen keine Unterstützung durch die kaputten oder abwesenden Eltern und sehen keine Alternativen. Irgendwie graut mir vor dem weiteren Schicksal der vier Burschen.

  • Bis 4.10.


    Oh schön, habe gestern erst gesehen, daß die Staffel doch noch mal 13 Folgen hat.


    Zitat

    Original von Grisel
    Und wieder beiße ich an der Einstellung von Lamonds Mutter, die ihren Sohn zwar dazu gedrängt hat, Drogendealer zu werden, aber den Stoff nicht zuhause haben will. Klar, praktisch denkende Frau, aber trotzdem irgendwie eigenartig.


    Ich bin mittlerweile zu dem Schluß gekommen, daß der Frau ihr Sohn komplett gleichgültig ist. Wie schon der Mann offenbar nur ein Mittel zum Zweck, ihren Lebensstandard weiterführen zu können. Das ist schon reichlich traurig.


    Es sagt einiges über die Charaktere von Omar und Bunk, daß Bunk als Gegenleistung für seine Hilfe nur das Versprechen keiner weiteren Morde mehr haben wollte und Omar das ernst zu nehmen scheint. Mal sehen, wie lange. Mich irritiert ein wenig, daß ihn sein Freund "Papa" nennt.


    Und die Statistik ist nun auch der Hauptfeind in der Schule. Aber schön, daß die Kinder für die Mathematik eine "sinnvolle" Verwendung gefunden haben.



    Die Aktion von Bubbs gegen Herc war schon fies, aber wohl verständlich aus Enttäuschung. Und Hercs Karriere ging ja schon vorher bergab. Die Rache des Fuzzy Dunlop.


    Das hätte ich Bodie übrigens auch sagen können, daß es keine gute Idee war, Little Kevin zu Marlo zu schicken. Ich wußte, was der machen wird. Muß sich ja absichern.


    Das Ende, als Chris Michaels Stiefvater totschlägt war heftig, da mußte ich kurzfristig wegschauen. Da kann man wohl annehmen, bei dem Hass, wo er sonst so ein eiskalter Killer ist, daß ihm selber mal was übles zugestoßen ist. Mit Michael sollte man sich bei den neuen "Freunden" wohl nicht anlegen, auch wenn er hier nur seinen Bruder schützen wollte.

  • 4.12.


    Ich nähere mich dem Endspurt der 4. Staffel. Habe mich gestern abend gewaltsam daran gehindert, die letzte Folge auch noch zu schauen.


    Ich war ja anfangs etwas skeptisch mit diesem neuen Fokus auf die Schulen, aber so nach und nach fügt sich alles zusammen und macht es rückblickend gesehen tatsächlich einfach nur logisch, vor allem den Blick auf die Kinder zu werfen. Auch interessant daß drei unserer alten Freunde je einen von ihnen mehr oder weniger unter ihre Fittiche genommen haben oder zu nehmen versuchen, mit mehr oder weniger Erfolg. Interessant, daß Prez nun offenbar quasi die Seiten gewechselt hat, wobei es eigentlich klar ist, daß ihm seine Kids wichtiger sind.


    Ganz interessant finde ich den Ring. Der ist ja nun auch schon durch einige Hände gegangen. Von wem hatte ihn Marlo? Dann Omar, Walker und jetzt offenbar Duquie.


    Lester zu Mr. SCU zu machen ist auf jeden Fall ein Geniestreich von Daniels. Lester ist ganz schön weit gekommen seit dem ersten Auftreten.



    Der mangelnde Enthusiasmus von Landsman, die Leichen zu finden, spricht ja auch für sich.


    Apropos, heute kam "Homicide" an, das Buch. Keine Ahnung, wann ich den Schinken lese, aber ich bin höchst gespannt darauf und speziell den echten Landsman.



    Langsam finde ich Omars Freund etwas interessanter. Bisher war er ja eigentlich nur ein Chauffeur und Stichwortgeber, aber sein cooles "Siesta, Papa!" auf die Frage, wo der Wächter abgeblieben ist, das hatte schon was.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bis 4.4.


    Der Anfang von 4.3. war schon mal großartig, Omar, der im blitzblauen Schlafanzug Frühstück kaufen geht und dabei ein Geschenk bekommt. Und dann beschwert sich sein Freund darüber, daß es die falsche Sorte ist. :lache


    Die falsche Sorte Frühstück, nicht die falsche Sorte Geschenk. ;-)
    Der Ruf eines Mannes (jedenfalls eines Omar) ist also viel wert.
    Jemand anderem ist sehr wichtig: "My name is my name", das wird später thematisiert, während es Omar ja nicht im Wesentlichen um seinen Ruf geht.


    Zitat

    Geschickt gemacht von Proposition Joe, wie er ihn Marlo an den Hals hetzt, um den in den Co-op zu treiben. Zumindest hatte ich das so verstanden.


    Über Prop Joe haben wir uns ja noch gar nicht unterhalten, der ist von Anfang an dabei und erstmal einer der Nebencharaktere. Wie wichtig er für das Ganze ist,


    wird erst nach und nach deutlich. Prop Joe ist auch einer der Charaktere, die mir mit der Zeit ans Herz gewachsen sind :wow :grin , obwohl er hauptsächlich wie eine fette Kröte in seinem Laden sitzt und an alten Radios und Weckern rumschraubt und dabei die Fäden spinnt.


    Zitat

    Sehr schön auch die Szene, als Herc zum Bürgermeister gerufen wird. Da habe ich mich zuerst gewundert, warum er nicht reingeht, als der "Coming!" ruft, bis dann der Groschen gefallen ist. Gebranntes Kind. :lache


    Tja ... woran erinnert man sich da? :grin


    Zitat

    Das ist allerdings schon etwas traurig, wie die Special Crime Unit ruiniert wird. Jetzt sind es nur noch dieser Merimow, Herc und Dozerman?


    Was ja wiederum "The Wire" von den meisten anderen Serien unterscheidet, dass es nicht um irgendeine Sondereinheit geht, die jedes Jahr in einer neuen Staffel ein wahnsinniges Verbrechen löst und die Welt rettet, sondern es geht um die Menschen. Und sie sind ein Teil des Systems, das einige unterstützt und andere zerstört.


    Zitat

    Prez als Lehrer ist auch recht interessant. Scheint, als habe er hier den richtigen Job gefunden, wenn auch noch etwas herausfordernd.


    Ich denke auch, dass Prez ein besserer Lehrer als Cop ist, aber dort hatte er ja zum Schluss auch "seinen Platz" gemäß seiner Fähigkeiten gefunden, wenn nicht ....



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  • Zitat

    Original von Uta
    Ich denke auch, dass Prez ein besserer Lehrer als Cop ist, aber dort hatte er ja zum Schluss auch "seinen Platz" gemäß seiner Fähigkeiten gefunden, wenn nicht


    Zumindest hat er jetzt keine Waffe mehr und gerät gar nicht mehr in Versuchung, jemanden verletzen zu können. Ist mir gestern erst augefallen, was für eine Ironie es ist, daß sein zweites Opfer, nach der Wand, ein Jugendlicher war. Ja, er ist schon recht weit gekommen, charakterlich.
    Ist halt die Frage, ob ihn der Job nicht früher oder später auch kaputt machen wird, weil er die Kinder eben nur kurzfristig schützen und anleiten kann.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bis inkl. 4.6.


    Hier wieder die kurios-traurige Situation, daß die Mutter Namond drängt, sich einen "Job" zu suchen. Auf die Idee, daß ihr Sohn einen legalen erlernen könnte kommt sie wohl gar nicht? Daß da das Schicksal des Vaters so gar nicht abschreckend wirkt?


    De'Londa (alleine schon der Name ist schlimm :wow) ist ja wirklich eine Xanthippe. Aber ich glaube, in diesem Umfeld ist dieser "Karriereweg" so verwurzelt, dass sie tatsächlich nicht glaubt, dass ihr Sohn es legal zu was bringen könnte, außer im Niedriglohnsektor irgendwo Burger oder Schuhe zu verkaufen. Wee-Bey hat gut verdient, er hat einen Namen und Status


    Zitat

    Eine wirklich kuriose Situation war die Verhaftung von

    bei der ihm McNulty mit dem Telefonanruf offenbar das Leben gerettet hat oder zumindest nicht unhilfreich war. Er schien ja fast Mitleid mit zu haben bzw. enttäuscht zu sein.


    Ich denke, dass McNulty, Kima und Bunk ihn auch irgendwie mögen.


    Zitat

    Carcetti entwickelt sich auch ein wenig anders als erwartet. Der Spaziergang und daß er überlegen mußte, ob er sich darüber freut,


    Da wird ihm wohl wirklich bewusst, was auf ihn zukommen wird. Ich fand aber auch Norman, den Wahlkampfberater, gut. Der hatte ein paar schöne zynische Sprüche, aber mir ist er auch beim Re-Watch erst richtig aufgefallen. Es passiert so viel, dass man solche Details erst später wahrnimmt.


    Zitat

    Ein Problem habe ich nur mit Wieheißtsiegleich, der Junior-Killerin. Ich weiß nicht, die fühlt sich irgendwie unecht an. Kann aber auch die Rolle an sich sein, da sie ja offenbar auf überhart macht, also soll das vielleicht so sein. Das ist die einzige Person hier, der ich nicht gern zuschaue beim Spielen, jetzt mal abgesehen davon, daß sie meist mit unschönem beschäftigt ist. Interessant, das Phänomen beobachte ich schon seit ihrem ersten Auftritt an mir.


    Das finde ich aber wirklich interessant. Alle anderen sind Schauspieler (bis auf ein paar wirklich kleine MINI-Rollen), die Darstellerin von Snoop, Felicia Pearson, ist keine richtige Schauspielerin, sondern kommt wirklich aus dem Milieu.



    Es gibt eine Biografie von Felicia Pearson, "Grace After Midnight".



    Aber ich fand Snoop seit ihrem Auftauchen in "The Wire" auch irgendwie "creepy".



    Wir können ja mal darüber nachdenken, warum das so ist, was die Autoren sich dabei gedacht haben.


    Aber der Anfang der vierten Staffel im Baumarkt war ja wohl saucool. :lache



    .

  • Zitat

    Original von Uta
    Da wird ihm wohl wirklich bewusst, was auf ihn zukommen wird. Ich fand aber auch Norman, den Wahlkampfberater, gut. Der hatte ein paar schöne zynische Sprüche, aber mir ist er auch beim Re-Watch erst richtig aufgefallen. Es passiert so viel, dass man solche Details erst später wahrnimmt.


    Irgendwer, vielleicht eh Du, hat bemerkt, daß es vor allem anfangs recht viele schwarz-weiße "Dreamteams" gibt, McNulty & Bunk, Carver & Herc, Bubbs & Johnny, Burrell & Rawls, etc. Die anderen sind ja nun alle mehr oder weniger getrennt, aber Carcetti & Norman fallen für mich da auch rein, auch wenn wir immer noch nicht wissen, für wen Norman gestimmt hat. :grin


    Zitat

    Wir können ja mal darüber nachdenken, warum das so ist, was die Autoren sich dabei gedacht haben.


    Ich kann es nicht so genau sagen, aber sie wirkt irgendwie unecht für mich. Nicht, daß sie schlecht spielt, vielleicht das genaue Gegenteil. Ah, blöd, kann das Gefühl echt nicht beschreiben.


    Zitat

    Aber der Anfang der vierten Staffel im Baumarkt war ja wohl saucool. :lache


    Ich finde das schön im Vorspann, der direkte Übergang vom Aktenkoffer zu ihrem. Überhaupt macht es mir Spaß, im Verlauf der Staffel alle neuen Vorspannszenen zu identifizieren, genau wie die alten, von denen nicht mehr viele da sind klarerweise. Aber die eingeschlagene Kamera, die mögen sie offenbar.


    Ich habe mir übrigens auch schon die allererste Version bei amazon runtergeladen und auf meine Playlist getan. :-]
    Die von Tom Waits habe ich hier schon irgendwo.

  • So, das war Staffel 4. Diesmal war ich echt brav, sehr langsam. Muß mal bei Schwester nachfragen, wie weit sie mit Nr. 5 ist.


    Also, bis inkl. 4.13



    Die Unterhaltung zwischen Wee-Bey und Bunny fand ich höchst interessant, daß Bunny stets von ihnen beiden als solchen gesprochen hat, die im Gegensatz zu Namond keine großen Sprünge machen konnten. Er sieht also eine gewisse Verwandtschaft zwischen ihnen beiden.
    Bunny hat sich sehr schön entwickelt. Fühlt sich gar nicht so an, als würden wir den erst seit voriger Staffel kennen. Aber so ist es ja eigentlich bei allen Neuzugängen.
    Dennis/Cutty ist mir nach anfänglicher Skepsis auch ans Herz gewachsen. Habe ich das richtig gesehen, daß er hier am Ende mit der Krankenschwester zusammen ist, die ihn etwas vorverurteilt hatt? Gut für ihn auf jeden Fall. Keine Dramen mehr, wenn er die Mütter seiner Schüler beschläft.



    Bodie. Ach! Der war nun eigentlich der letzte Link zur Barksdale-Crew. War aber auch übles Pech, daß man ihn und McNulty zusammen gesehen hat.


    Und Hercs Karriere scheint nun beendet zu sein.


    Ich schätze, wir treffen die Burschen wieder?

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bis 4.8.


    Ich vermisse McNulty. Nüchtern bei Wakes aufzutauchen ist echt zu wenig. :cry Aber gut, in Staffel 5 sollte man ja wieder mehr von ihm zu sehen bekommen.


    McNulty kann eben nicht aus seiner Haut, schlecht für ihn, amüsant oder auch traurig für die Zuschauer.


    Zitat

    Omar & Bunk, oh, das war schön. Wie pervers, daß sich Bunk hat überreden lassen, sich für Omar einzusetzen. Klar, an dem Mord ist er unschuldig, aber nicht an allen anderen. Und doch seift er ihn erfolgreich ein.


    Zwei mit Prinzipien. ;-)


    Zitat

    Hier sieht man an Landsmans Reaktion sehr schön, daß es überhaupt nicht darum geht, die richtigen Täter zu finden, hauptsache irgendwelche.


    Heute veröffentlicht bei SPON: [URL=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,763861,00.html]Kriminalstatistik - Die große Mogelpackung[/URL]


    Es geht also nicht nur in Baltimore so zu ... Ein paar "Highlights":


    Zitat

    Ein Kriminaloberkommissar, der in einer Dienststelle für Computerkriminalität (Polizeijargon "ComKri") arbeitet, berichtete SPIEGEL ONLINE aus der Praxis: "Ich werde von meinen Vorgesetzten aufgefordert, Verfahren kleinzuhalten." Das heiße: Werde ihm etwa ein Betrugsdelikt bei Ebay angezeigt, frage er dort niemals nach, ob sein mutmaßlicher Täter noch mehr Menschen geschädigt haben könnte. "Sonst habe ich direkt Hunderte Fälle an der Backe, die sich ohnehin nie aufklären lassen." Das mache viel Arbeit und schade nur der Statistik.


    Zitat

    "Diese Statistiken können sehr wohl so manipuliert werden, dass nach außen hin alles gut dasteht."


    Zum Beispiel gebe es Versuche, einen aufgeklärten Einbruch dreifach zu erfassen, indem als separate Delikte Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung dazu gezählt würden. Tatsächlich handele es sich aber nur um eine aufgeklärte Tat ...


    Zitat

    Und manchmal ist sie auch ein Mittel, um öffentlichen Druck aufzubauen. So ist in Ermittlerkreisen etwa der Fall eines nordrhein-westfälischen Polizeipräsidenten bekannt, der mit den örtlichen Verkehrsbetrieben die Verabredung traf, künftig jeden Schwarzfahrer anzuzeigen. Die Ermittlungsverfahren wurden zwar allesamt eingestellt, doch die Fallzahlen explodierten. Die Folge: In dieser Stadt arbeiten jetzt deutlich mehr Polizisten.


    Vielleicht hat der sich ja ein Beispiel an McNulty genommen, der aber etwas drastischere Maßnahmen ergriffen hat. :lache


    Zitat

    Rhonda und Daniels machen nun also beide Karriere. Gut für die beiden. Und Levy ist zurück. Lustigerweise dachte ich gerade, daß wir den nun wohl nicht mehr sehen werden und schwupps, schon war er wieder da.


    Levy wird auch noch mal ordentlich mitmischen.


    Zitat

    Bei Burrell & Rawls zeichnet sich das Ende eines Dreamteams ab. Schade, irgendwie.


    Ja, die beiden sind wirklich ein AlpDreamteam. :grin


    Zitat

    Und wieder beiße ich an der Einstellung von Lamonds Mutter, die ihren Sohn zwar dazu gedrängt hat, Drogendealer zu werden, aber den Stoff nicht zuhause haben will. Klar, praktisch denkende Frau, aber trotzdem irgendwie eigenartig.


    Ist ja nicht gerade sicher, das Zeug zu Hause aufzubewahren. Und sie will ihm damit was beibringen für die Zukunft, er ist ja erst 13 oder 14 und hat noch nicht den Überblick.


    Bunny Colvin hat irgendwann eine Unterhaltung mit dem Wissenschaftler über das Lernverhalten der verhaltensauffälligen und aggressiven "Problemgruppe", denen sie als Soziologieprojekt eine eigene Klasse geschaffen haben, um sie vielleicht zu bändigen. Die Kids haben bisher ja auch gelernt, aber deren "Lehrplan" war "die Straße", die sie auf ihre Zukunft im Drogenhandelsmilieu vorbereitet. Und mangels ausreichender Jobalternativen war das "wichtiger" als der staatliche Lehrplan.


    Zitat

    Aber da und wohl auch bei Michael sieht man den bösen Teufelskreis. Die Kinder kennen nichts anderes, bekommen keine Unterstützung durch die kaputten oder abwesenden Eltern und sehen keine Alternativen. Irgendwie graut mir vor dem weiteren Schicksal der vier Burschen.


    Dazu hast Du leider auch allen Grund.


    "Beckmann" sehe ich nur selten, weil ich den eigentlich nicht so mag, kommt auf das Thema an, am letzten Montag war das Thema Jugendgewalt, man hört in den Nachrichten ja immer wieder von neuen Fällen, es werden Szenen gezeigt, die von Bahnhofs-/U-Bahn-Überwachungskameras aufgenommen wurden. Ich habe diese Woche mit dem Buch von Kirsten Heisig, "Das Ende der Geduld", angefangen.


    Zitat

    ... sieht man den bösen Teufelskreis. Die Kinder kennen nichts anderes, bekommen keine Unterstützung durch die kaputten oder abwesenden Eltern und sehen keine Alternativen.


    ... gibt es in Deutschland ja genauso, verstärkt natürlich in "Problembezirken" und "Problemfamilien".



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