'Lebenslang ist nicht genug' - Kapitel 19 - 24

  • Ich bin jetzt im vierten Abschnitt angekommen.


    Es geht gut los: Jack und Gail sind nach Cape Cod gefahren, dort verbrachten sie auch ihre Flitterwochen (es sind viele Erinnerungen mit im Spiel). Gail versucht Jack davon zu überzeugen, dass sie in nicht glücklich machen kann, dass sie immer an den Tot ihrer Cindy und die vorherige Vergewaltigung erinnert werden wird. Ich finde es stark von Jack, dass er sich darauf nicht einlassen will, sie nicht verlieren will. Aber wird das reichen?


    Gails Schwiegermutter stattet ihr einen Besuch ab. Es fallen Vorwürfe und Verletzungen auf beiden Seiten. Am Ende schmeißt Gail Sheila aus dem Haus, sie weiß sich wohl nicht anders zu helfen. Das Gespräch verläuft ja alles andere als gut. Gut verstanden haben sich die beiden wohl noch nie wirklich.



    Gail wird von Laura zu Nancys Modenschau geschleift. Dort erkennt sie dann, dass Nancy nie ihre Freundin war und sie sich auf sie nicht verlassen oder stützen kann.
    Auf dem Rückweg nach Hause läuft die Diskussion aus dem Ruder. Gail kann es nicht verstehen, dass immer nur den Opfern die Schuld an den Verbrechen gegeben wird, die Täter zu mild bestraft werden. Ich kann sie gut verstehen, nur stößt sie bei Laura, die mit der Thematik beruflich zu tun hat, auf wenig Verständnis.
    Dieses Gespräch wird wohl ein Wendepunkt in der Freundschaft von Laura und Gail werden.

  • Habe diesen Abschnitt in der Badewanne heute morgen gelesen, besser kann man sich nicht entspannen.


    Die Schwiegermutter kann froh sein, dass sie nicht meine Schwiegermutter ist. Der hätte ich sowas von die Meinung gegeigt. Und ich hätte danach nicht einmal einen Hauch von Bedauern gehabt. Ich würde mich bei ihr nicht entschuldigen. Gale und Jake haben ihr Kind verloren, und alles was sie nicht gebrauchen können, sind Anschuldigungen und Wenns.


    Bei dem Wochenendtrip in Cold Case konnte ich Gale gut verstehen. Dafür ist es einfach noch zu frisch. Übrigens das erste Mal, habe ich Jake im Verdacht gehabt. Nur ganz kurz, aber manchmal sind es ja eh die stillen und angepassten Figuren, die tiefe und dunkle Abgründe haben.


    Bei dem Streitgespräch zwischen Jennifer und Gale wurde mein Verdacht erhärtet, das Gale doch nicht die ach so perfekte vollkommene Mutter gewesen ist. Mal sehen ob wir mehr erfahren, über das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Tochter. Irgendwas stimmt da nicht. Aber was :pille


    Jetzt hat sie endlich begriffen wie egoistisch und oberflächlich Nancy ist. Ach ne, das hat ja auch gedauert. Schon Mist, wenn man alles im Leben durch eine rosarote Brille sieht und sich er Realität nicht stellen will.


    Die Erklärungen von Jennifer mit dem Verständnis für die Täter, in Bezug auf Kindesmissbrauch fand ich völlig daneben. Da konnte ich Gale total verstehen. Wäre auch ausgerastet. Wie kann man einem kleinen Kind Sexualität unterstellen? Als ob es eine sechsjährige darauf anlegt, mit ihrem Vater eine sexuelle Beziehung einzugehen. Klar lieben sechsjähirge Mädchen ihren VAter und wollen ihn später heiraten (Glaube Freud sprach in dem Zusammenhang mal von Ödipus-Komplex), aber sie sind sich der Tragweite doch noch gar nicht bewußt. Und wie Gale richtig anmerkte, Erwachsene haben sich im Griff zu haben. Haben sie es nicht, sind sie krank. :fetch

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Die Erklärungen von Jennifer mit dem Verständnis für die Täter, in Bezug auf Kindesmissbrauch fand ich völlig daneben. Da konnte ich Gale total verstehen. Wäre auch ausgerastet. Wie kann man einem kleinen Kind Sexualität unterstellen? Als ob es eine sechsjährige darauf anlegt, mit ihrem Vater eine sexuelle Beziehung einzugehen. Klar lieben sechsjähirge Mädchen ihren VAter und wollen ihn später heiraten (Glaube Freud sprach in dem Zusammenhang mal von Ödipus-Komplex), aber sie sind sich der Tragweite doch noch gar nicht bewußt. Und wie Gale richtig anmerkte, Erwachsene haben sich im Griff zu haben. Haben sie es nicht, sind sie krank. :fetch


    Was nicht sein kann, das nicht sein darf! Mehr fällt mir zu Lauras Standpunkten nicht mehr ein. Hat sie beruflich nicht mit solchen Fällen zu tun? (Irgendwo in der Szene wird das erwähnt, ich finde es nur nicht mehr wieder.)
    Alles den Opfern, erst recht, wenn es Kinder sind, zu zu schieben ist zu einfach.
    Aber die gleiche Diskussion gab es auch um Vergewaltigung erwachsener Frauen: Sie müssen die Männer provoziert, angemacht haben, sonst wären sie nicht vergewaltigt worden. Ist ja die gleiche Rechtfertigung. Nur finde ich es gerade bei Kindern sehr fatal, so, wie du es schon geschrieben hast.

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Sorry natürlich Laura, nicht Jennifer. Jennifer ist ja die ältere Tochter :bonk


    Kann doch mal passieren! :keks Bei den ganzen Frauennamen. :rolleyes

  • Sie treibt sich ja immer noch in diesen Pensionen rum. Wenn sie dort zufällig den Mörder findet dann :bonk


    Wer ist der Mann, der sie augenscheinlich verfolgt? Ich tippe fast auf einen Polizisten oder Detektiv, der sie beschatten soll. Dass das jetzt zufällig der Mörder sein soll, ist doch etwas zu einfach.


    Jedenfalls wird schon der Grundstein dafür gelegt, dass sie den Mörder töten wird. Das Gespräch mit Mike über juristische Verfahrensweisen zeigt ja, dass es im Gerichtssaal für sie keine Gerechtigkeit geben wird.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Sie treibt sich ja immer noch in diesen Pensionen rum. Wenn sie dort zufällig den Mörder findet dann :bonk


    :write


    Dass Gail bei Lauras Positionen zu Kindesmissbrauch ausgerastet ist, kann ich gut verstehen. Ich habe mich auch geärgert, als ich die Äußerungen von Laura gelesen habe. Aber dass Gail ihr gleich die Freundschaft kündigt, erkläre ich mir eher so, dass ihr ein engerer Kontakt zu Menschen, Freundschaften, bei ihrer Suche nach dem Mörder eher hinderlich wären. Nach dem Tod ihrer Tochter bedeutet ihr das alles und das Leben nichts mehr. Also war das vielleicht eine gute Gelegenheit, Laura aus ihrem Leben zu verbannen.

  • Zitat

    Original von taki32


    :write


    Dass Gail bei Lauras Positionen zu Kindesmissbrauch ausgerastet ist, kann ich gut verstehen. Ich habe mich auch geärgert, als ich die Äußerungen von Laura gelesen habe. Aber dass Gail ihr gleich die Freundschaft kündigt, erkläre ich mir eher so, dass ihr ein engerer Kontakt zu Menschen, Freundschaften, bei ihrer Suche nach dem Mörder eher hinderlich wären. Nach dem Tod ihrer Tochter bedeutet ihr das alles und das Leben nichts mehr. Also war das vielleicht eine gute Gelegenheit, Laura aus ihrem Leben zu verbannen.


    Sie sagt ja auch ganz klar, sie könne auf Freunde verzichten, und sie würde jeden von ihnen bereitwillig opfern, wenn sie dardurch 5 Minuten mit ihrer Tochter wiederbekäme.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Leider habe ich den Anschluß an euch ein wenig verpasst.
    Aufgrund viel Arbeit habe ich immer nur wenig Seiten am Stück lesen können. Ich stecke immer noch in diesem Teil am Anfang, aber heute abend lege ich richtig los und lese endlich mal den Roman am Stück! :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    aber heute abend lege ich richtig los und lese endlich mal den Roman am Stück! :-)


    Das ist schön, hestia und ich hängen beim Ende bisschen fest, da wären andere Meinungen nützlich...

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Das Gespräch zwischen Gail und Mike klingt schon etwas schlimm: es macht doch total mutlos, wenn man lies, dass selbst ein Mörder noch Rechte hat. Und dann nach wenigen Jahren wieder entlassen wird. Und das soll das beste sein, was die haben?
    Bisher dachte ich immer, in den USA würden weitaus höhere Strafen verhängt als bei uns. :gruebel Dem scheint nur bei aufsehenerregenden Straftaten der Fall zu sein.


    Tja, jetzt wird Gail ihrerseits verfolgt. Vermutlich jemand, der auf sie aufpassen soll. Sie ist ja nicht in der besten Gegend.


    Das sie nicht auf sich selbst aufpassen kann hat ja ihr Spaziergang Nacht im Park gezeigt. Will sie unbedingt zu Tode kommen? Anscheinend. Sie hatte ja ihr ganzes Leben auf Cindy aufgebaut. Nun ist Cindy nicht mehr tot, also nicht mehr da. Klar, dass da alles zusammen bricht.

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Das sie nicht auf sich selbst aufpassen kann hat ja ihr Spaziergang Nacht im Park gezeigt. Will sie unbedingt zu Tode kommen? Anscheinend. Sie hatte ja ihr ganzes Leben auf Cindy aufgebaut. Nun ist Cindy nicht mehr tot, also nicht mehr da. Klar, dass da alles zusammen bricht.


    Das Gail so selbstzerstörerische Tendenzen entwickelt, hatte ich zuerst nicht vermutet. Ich nahm an, ihre Spaziergänge- und Fahrten würden nur dem Ziel folgen, dem Mörder auf die Spur zu kommen.
    Aber es ist psychologisch von Joy Fielding doch wesentlich tiefgründiger als gedacht. Aufgrund des reißerischen Titels des Romans hatte ich das nicht vermutet, Ich habe inzwischen doch schon viel Respekt vor dem Roman und er ist glücklicherweise nicht so voraussehbar wie erwartet.


    Nur so nebenbei:
    In Kapitel 21 spotten einige Frauen abfällig über Modeschöpfer aus Hackensack.


    Ich kenne Hackensack nur von alten Schallplattencover von Jazzmusikern, die dort in einem Studio große Klassiker dieser Musikrichtung aufgenommen haben.
    Hätte nicht gedacht, dass Hackensack als so provenziell angesehen wird.