Ausgespielt - Roman Schreiber

  • Kurzbeschreibung von Amazon:


    Protziges Büro, dickes Auto, loyale Sekretärin, serviler Mitarbeiter, alles stimmt bei dem biederen Düsseldorfer Wirtschaftsanwalt Ingo König. Und eine Frau, die ihn von der Arbeit abhalten könnte, hat er auch nicht.Doch mit den dicken Aufträgen hapert es. Die Konkurrenz ist einfach größer und erfolgreicher. So kann Ingo sein Glück nicht fassen, als ihm unvermittelt ein reicher Mandant ins Büro schneit und ihn mit Arbeit überhäuft. Und nicht nur das. Der fürsorgliche Kunde überlässt ihm sogar noch die eigene, rassige Frau, die es Ingo schon auf den ersten Blick angetan hat. Als ihm sein Mandant jedoch auch noch ein riesiges Vermögen anvertraut, beginnt für Ingo im wahrsten Sinne des Wortes ein Trip durch Himmel und Hölle auf Erden. An dessen Ende muss Ingo schließlich einsehen, dass nichts so war, wie es schien, nicht einmal er selbst.


    Über den Autor


    Roman Schreiber wurde 1955 im Ruhrgebiet geboren. Nach der Mittleren Reife absolvierte er zunächst eine Banklehre, holte danach das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nach und begann im Anschluß Jura zu studieren. Er arbeitete mehrere Jahren als Rechtsanwalt in einer kleineren Kanzlei, bevor er dann in eine große und namhafte, international operierende Anwaltskanzlei wechselte, für die er noch immer tätig ist. In den Jahren seiner Tätigkeit stieß er auf den unglaublichen Fall, der ihn zu diesem Roman inspirierte. Als Insider der Branche, weiß der Autor genau worüber er schreibt, weshalb er auch unerkannt bleiben möchte und sich bewusst für ein Pseudonym entschieden hat.


    Klappentext:


    "Morgen werde ich hingerichtet. Die Henkersmahlzeit besteht aus lauwarmer Bratwurst, Kartoffelbrei und weißen Bohnen. Die weißen Bohnen kommen schon seit Tagen immer wieder auf den Tisch, bis wir brav alles aufgegessen haben. Besser werden sie davon nicht.
    Ich will Ihnen schnell meine Geschichte erzählen, denn gleich wird sie enden. Jedenfalls der Teil, den ich erzählen kann. Den Rest erfahren Sie morgen aus der Zeitung."


    Aber ganz so schlimm kommt es dann doch nicht!
    Zwar sieht es für den Wirtschaftsanwalt Ingo könig tatsächlich ziemlich übel aus, denn er hat dank seines Lieblings-Mandanten so ziemlich alles eingebüßt, was ihm lieb und teuer war. Und er ist blindlings in die eigens für ihn bestimmte Falle getappt, weshalb er nun auch für Taten gerade stehen soll, die er nicht begangen hat.


    Doch Ingo ist noch immer ein Meister seines Fachs. Und so zieht er alle Register seiner Zunft, um seine Gegner mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen. Ganz nach dem Motto: Ein Ende mit Schrecken ist nich immer besser, als ein Schrecken ohne Ende!


    Meine Meinung:


    Ok, das Pseudonym ist jetzt nicht der Brüller, aber ich habe schon langweiligere gehört.
    Auf 288 Seiten ist dem Autor ein temporeicher Roman mit einem netten Anteil Selbstironie auf seinen Beruf gelungen. Der bornierte Protagonist ist so von sich eingenommen, dass er das perfekte Opfer abgibt. Wie der Esel hinter der Möhre, ist er so hinter Geld, Ruhm und Ansehen her, dass der Leser keinerlei Mitleid mit diesem geschniegelten Depp seines Fachs hat. Von sich und seinen juristischen Fähigkeiten bis ins Mark überzeugt, übersieht er jede Warnung und schlittert so gnadenlos auf seinen Untergang zu.
    Dem Autor ist mit lockerer Schreibe ein unterhaltsamer Roman gelungen, den man in einem Stück durchlesen kann. Am Ende kommt dann fast doch noch sowas wie Mitleid mit dem armen Ingo auf.