Kurzbeschreibung:
England im Jahre 1583: Sir Francis Walsingham, Erster Sekretär der Königin und Herr über ein weitgespanntes Agentennetz, kennt nur ein Ziel: Er will endlich den »Greif« enttarnen, einen Spion, der den Briten das Leben zunehmend schwermacht. Und dazu benutzt er eine Unschuldige: die schöne Marianna Ashton.
Anm.: Da die Kurzbeschreibung von Amazon mMn schon viel zu viel verrät, habe ich den zweiten Teil derselben gespoilert.
Über die Autorin:
Sandra Lessmann wurde 1969 geboren. Nach der Fachhochschulreife lebte sie fünf Jahre lang in London, wo ihre Liebe zu England erwachte. Zurück in Deutschland studierte sie Geschichte, Anglistik, Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften in Düsseldorf. Ihr besonderes Interesse galt der englischen Geschichte. Nach dem Studium arbeitete sie am Institut für Geschichte der Medizin, doch ihre wahre Leidenschaft ist seit der Kindheit das Schreiben. "Die Sündentochter" ist nach "Die Richter des Königs" ihr zweiter Roman.
Eigene Meinung:
Auch in ihrem dritten Roman entführt Sandra Lessmann ihre Leser in das England vergangener Tage. Diesmal geht die Reise jedoch 100 Jahre weiter in die Vergangenheit zurück, in die Zeit von Queen Elizabeth I. und Maria Stuart.
In dieser verschwörungsanfälligen Zeit, in der Sir Francis Waringham als Geheimdienstchef der Königin ein weitreichendes Spitzelnetz geknüpft hat, begibt sich Marianna auf die Reise aus dem französischen Exil, um ihren Sohn aus der Vormundschaft eines Verwandten zu befreien.
Sandra Lessmann gelingt es erneut ein gestochen scharfes Portrait Englands zu skizzieren. Gerade der historische Hintergrund kombiniert mit der Erzählkraft der Autorin sind für mich die Stärken dieses Romans. Der politische Hintergrund fließt sehr wohl dosiert in die Handlung ein und man bekommt als Leser ein Bild der damaligen Zeit präsentiert. Dabei wirkt diese „Einarbeitung“ immer sehr subtil, nichts wirkt erzwungen.
Es war wieder ein Leservergnügen auf den Pfaden von Sandra Lessmann in die englische Geschichte abzutauchen, wenn dieser Roman mMn auch nicht an die wirklich hervorragenden ersten beiden Bücher heranreicht. Diesmal hatte ich stellenweise mit dem Krimiteil leichte Schwierigkeiten, da mir die Agentengeschichte teilweise etwas zu erzwungen und konstruiert erschien und manches Spannungspotential ausgelassen wurde. Nichtsdestotrotz war auch der Krimiteil sehr spannend zu lesen, da die große Frage rund um die geheime Identität des „Greifs“ immer im Raum stehen blieb.
Ich vergebe 8 von 10 Punkten.