Better than life (Red Dwarf) - Grant Naylor

  • Ich will euch auch das zweite Buch aus der "Red Dwarf"-Serie nicht vorenthalten. Das erste war Infinity welcomes careful drivers, und ich empfehle euch, euch gleich den dort verlinkten Doppelband zuzulegen. Den Einzelband habe ich hier nur verlinkt, damit "Better than life" separat im Eulenverzeichnis erscheint.


    Das supergigantische Megariesenraumschiff "Red Dwarf" setzt seine Reise durch den Weltraum fort. Die Mitglieder der Besatzung, wie gewohnt Lister, Rimmer, Cat & Co., wähnen sich kurzzeitig zurück auf der heimischen Erde, bis sich herausstellt, dass sie sich lediglich in einem Spiel befinden, das ihnen ihre eigenen Wunschfantasien vorspielt - für Lister die Familienidylle, für Rimmer Reichtum und Anerkennung. Gar nicht so einfach, sich wieder daraus zu befreien, aber letztlich gelingt es.


    Zwischendurch bin ich mal nicht mehr richtig mitgekommen; da ging es mir dann doch zu sehr in die Science und die Technik, und mir schien, dass die BBC hier wohl doch ein größeres Budget zur Verfügung gestellt haben muss, als es beim ersten Teil den Anschein hatte. Insgesamt fand ich bei diesem zweiten Band auch die Charakterzeichnung nicht ganz so gelungen wie beim ersten; Rimmer z.B. erschien mir klüger und weniger als der paddelige Unglücksrabe aus dem ersten Band, damit auch weniger lustig. Und der sprechende Toaster - nun ja, den hätten sie sich sparen können.


    Was ich an diesem Band aber außerordentlich gut fand, war der "Planetenbillard", den sie sozusagen mit dem Raumschiff spielen, um Kollisionen mit plötzlich auftauchenden Himmelskörpern zu entgehen. Kurzerhand wird die Erde aus ihrer Umlaufbahn gekickt... aber das macht nichts, denn sie wird ohnehin nur noch zur Entsorgung des Mülls von allen anderen Planeten benutzt. Der Müll wird dabei hübsch getrennt: die Flaschen auf Nordamerika, den Biomüll auf Afrika, und so weiter. Da läuft es einem kalt den Rücken runter, sich das vorzustellen - und man nimmt sich vor, ab morgen doch etwas sorgfältiger mit den Ressourcen und dem Klima auf unserem Planeten umzugehen.


    Allerdings wedelt der Autor keineswegs mit dem moralischen Zeigefinger, sondern erwähnt ohnehin nur am Rande, dass es sich bei diesem Müllplaneten um die Erde handelt. Man kann sich also auch einfach an all den Einfällen erfreuen - auch wenn die Riesenkakerlaken, mit denen Lister sich dort häuslich einrichtet (es sind vor allen Dingen sehr zuvorkommende Reittiere (!)), vermutlich nicht für alle das Lieblingshaustier werden dürften.


    Und noch eine weitere Komponente hätte ich gern in der TV-Version gesehen: Bedingt durch das Schwarze Loch, das der "Red Dwarf" zu schaffen macht, gibt es immer wieder Probleme mit der Zeit. Mal läuft sie zu schnell, mal zu langsam, mal rückwärts... die Besatzungsmitglieder haben Glück, wenn sie sich mal in derselben Zeit treffen und unterhalten können. Sie lernen aber auch, dieses seltsame Verhalten der Zeit für sich zu nutzen.


    Und am Ende wissen wir, dass wir nur noch 36 Jahre warten müssen, um zu wissen, wie es mit Lister, Rimmer und Co. weitergeht. Das lohnt sich doch! :grin


    Fazit: Ich werde es auch noch mit weiteren Bänden versuchen.


    Allerdings muss ich jetzt erst einmal herausfinden, welche das sind - ob es überhaupt noch weitere Bände von "Grant Naylor" gibt oder ob die weiteren jetzt alle entweder von Grant oder von Naylor geschrieben wurden. :gruebel

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)