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Geliebt, verbannt, geächtet
Siena 1348: Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann findet Gemma Schutz bei Lina, einer vermögenden Witwe, die ihr Leben den Waisen von Siena widmet. Beide Frauen kämpfen um ihre gesellschaftliche Anerkennung. Doch die rätselhaften Todesfälle zweier unschuldiger Kinder drohen ihnen zum Verhängnis zu werden ...
Als Gemma sich aus den Fängen ihres Mannes befreit, weiß sie, dass ihr ein Leben als ehrbare Frau für immer verwehrt sein wird. Scheidungen sind ein Sakrileg, und so bleibt ihr nur die Flucht. Wie ein Geschenk des Himmels erscheint ihr da die Begegnung mit Lina. Aufopferungsvoll kümmert sich die junge Witwe um die Waisen von Siena und bietet Gemma an, sie zu unterstützen. Doch dann sterben kurz hintereinander auf mysteriöse Weise zwei Kinder, die in Linas Obhut standen. Eine heimliche Obduktion ergibt lediglich, dass die Kinder ohne sichtbare Anwendung von Gewalt zu Tode kamen. Wer ist für die ungeheuerlichen Taten verantwortlich? Einflussreiche Stadtväter, die Lina aus unerfindlichen Gründen zum Schweigen bringen wollen? Gemmas Vater, der Salzhändler mit dunkler Vergangenheit? Ein Wahnsinniger, der nachts auf den Straßen sein Unwesen treibt? Schließlich gerät Gemma selbst in Verdacht, sie wird verhaftet, verhört und als Mörderin angeklagt. Nur ein mutiges Bekenntnis im allerletzten Augenblick könnte sie noch retten ... Detailgenau recherchiert und brillant erzählt: ein opulenter Roman voller Spannung und Dramatik.
Autorin
Brigitte Riebe, 1953 geboren, ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Zu ihren bekanntesten historischen Romanen zählen "Die Hüterin der Quelle", "Schwarze Frau vom Nil" sowie die beiden erfolgreichen Jakobsweg-Romane "Straße der Sterne" und "Die sieben Monde des Jakobus". Zuletzt erschienen bei Diana die Romane "Liebe ist ein Kleid aus Feuer" und "Auge des Mondes", die im Mittelalter bzw. im alten Ägypten spielen. Für ihre Romane stellt Brigitte Riebe sehr umfangreiche Recherchen an und reist auch immer an die Orte des Geschehens. So begab sie sich auch nach Kreta, auf den Spuren des Minotaurus. Ihr Schreibtisch aber steht in München, wo sie auch geboren und aufgewachsen ist.
Meine Meinung
Dieses Buch hat unsere Bücherei im Dezember angeschafft. Da ich bereits ein anderes Buch von Brigitte Riebe gelesen hatte, das mir sehr gut gefallen hatte und dieses Buch bei amazon ausgezeichnete Rezensionen hat, habe ich mich mit großen Erwartungen darangemacht.
"Die Sünderin von Siena" hat mich leider nicht überzeugt. Die Situation im mittelalterlichen Siena ist gut recherchiert : z.B. der Palio, ein noch heute stattfindendes Pferderennen zwischen den verschiedenen contrades (Stadtteilen) zu Ehren der Muttergottes, das Phänomen der fanatischen Wanderprediger und auch die Darstellung der Caterina Benincasa.
Bei der eigentlichen Romanhandlung herrscht für meinen Geschmack ein zu großes Durcheinander, zum Teil geht es um politische Ränke, bzw. einen Umsturz, zum anderen Teil um Verbrechen, deren Motivation mir letztlich überhaupt nicht ersichtlich ist, schließlich übernimmt die Autorin noch Motive, die derzeit schon - wie in den immer gleichen Romanen von Iny Lorentz - sehr verbraucht sind:
Gerade letzteres wirkt auf mich völlig unglaubwürdig.
Die Handlung verläuft von Kapitel zu Kapitel ziemlich sprunghaft und besteht zu Beginn des Romans hauptsächlich aus geheimnisvollen "Andeutungen", so dass ich mich oft erst orientieren musste, von wem eigentlich gerade berichtet wird.
Auch wenn mein Geschmack offenbar von dem der Mehrheit abweicht: für mich ist es bestenfalls ein mittelmäßiges Buch!