Er: Fischer. Fischer aus Passion, er wollte nie etwas anderes sein. Schon als Knabe verdingt er sich als Schiffsjunge. Er liebt das Meer und alles, was mit ihm zusammenhängt.
Sie: Die Tochter des Reeders. Als Mädchen erlebt sie, wie ein Schiffsjunge mit einem Fisch geschlagen wird... Die Fischerei bleibt ihr fremd. Doch dieser Kapitän in der Kneipe, wie er klug aber wortkarg seine Mannschaft zusammenstellt - er hat es ihr angetan.
Sie heiraten und haben sich folgerichtig nach ein paar Jahren nichts mehr zu sagen.
Ihre Trennung soll mit einem Mahl gefeiert werden, einem Liebesmahl, zu dem Freunde eingeladen sind, ihre Geschichten mitzubringen und mit den anderen zu teilen.
Es eröffnet sich ein wunderbares Kaleidoskop verschiedenster Geschichten, Legenden, Märchen. In verschiendensten kurzen Texten durchleben wir Schicksale, lieben und leiden wir, reisen wir in realen und erträumten Welten, ohne dass je Langeweile aufkommen mag.
Tournier erzählt auf eine eigene Weise schön - realitätsnah und doch wie im Traum. Seinen Texten haftet etwas leichtes zauberhaftes an, ohne dass sie jedoch den Bezug zum Leben verlören. Er ist ein Tänzer der Sprache. Darum liebe ich seine Texte und Erzählungen.
Die einleitende Geschichte, der Rahmen, der auch keiner ist, eröffnet einen Reigen, eine Perlenkette, einen Tanz ohne Abschluss. Der Rahmen bleibt geöffnet. Und wer mag, wird stracks zu einem der weiteren Bücher Tourniers greifen (z.B. Familie Adam)
Dickste Leseempfehlung!!