Fluch der Finsternis - Sarah Rayne

  • Kurzbeschreibung


    Die junge Psychologin Antonia Weston sucht Zuflucht in der Einsamkeit des verschlafenen Ortes Amberwood. Doch ihre Ruhe wird gestört durch Erinnerungen an ihre schreckliche Vergangenheit. Außerdem macht ihr die nahe gelegene, unheimliche Mühle Twygrist Angst und fasziniert sie gleichzeitig. Wie besessen versucht sie, die blutigen Geheimnisse von Twygrist zu lüften. Dabei übersieht Antonia beinahe, dass die Mühle für sie zur tödlichen Falle werden soll - wie schon für viele junge Frauen zuvor ... Das schockierende Schicksal zweier Frauen aus zwei Jahrhunderten ist in diesem Psychothriller nervenaufreibend spannend verknüpft.


    Über die Autorin


    Sarah Rayne ist das Pseudonym einer erfolgreichen britischen Autorin von Horror- und Fantasyserien. Erste Schreibversuche machte sie schon in der Schule, als sie Stücke für das Schülertheater schrieb. Nach Ausflügen in diverse Jobs kehrte sie reumütig zur Schriftstellerei zurück. Ihre Leidenschaft für alte Gebäude, deren Atmosphäre und Geschichte ist auch den Psychothrillern deutlich anzumerken, die sie seit einigen Jahren schreibt. Weitere Titel der Autorin sind bei Goldmann in Vorbereitung.


    Meine Meinung


    Die Psychologin Antonia Weston, hat gerade ihre Haftstrafe verbüßt. Wegen Totschlags an einem ihrer Patienten, musste sie jahrelang hinter Gitter. Nun muss sie erst wieder lernen, sich außerhalb der Gefängnismauern zurechtzufinden. Ihr ehemaliger Chef schlägt ihr deshalb vor, sich erst einmal auf das Land zurückzuziehen. Er mietet für sie ein Cottage in dem verschlafenem Dorf Amberwood in Cheshire. Charity Cottage steht auf dem Gelände von Quire House, das früher von den Forresters, einer bedeutenden Familie, bewohnt wurde. Inzwischen beherbergt Quire House ein Museum. Verwaltet wird dieses von Godfrey Toy.


    Bei der Besichtigung von Quire House, fällt Antonia das Porträt einer Frau auf. Das Bild strahlt Boshaftigkeit aus. Es handelt sich um Thomasina Forrester, eine Dame mit Geld und Einfluss, die vor einem Jahrhundert an diesem Ort gelebt hat. Sie hat auch die Nahe gelegene Irrenanstalt Latchkill unterstützt. Latchkill, ein böswilliger Ort, hatte tief greifende Auswirkungen auf die Umgebung und Menschen, die in der Nähe lebten. So auch auf Maud, ein junges, unschuldiges Mädchen, das mutterlos bei ihrem Vater lebte. Früh entwickelt sie eine Phobie gegen Latchkill. Sie kennt den Ort aus ihren Albträumen, ein Gebäude mit riesigen schweren Türen, in dem das Spinnenlicht das ganze Jahr auf allen Räumen lastete, so dass man nie sicher war, was sich in ihnen verbarg, oder auf der Lauer lag. Ihr Vater, ein Müller, betrieb die Wassermühle Twygrist. Bald gerät Maud in dem unheilvollen Einfluss von Thomasina.


    Antonia hat sich inzwischen mit dem Verwalter Godfrey Toy angefreundet. Sie bietet ihm ihre Hilfe an, um die umfangreichen Aufzeichnungen von Quire House zu archivieren. Sie findet die Dokumente faszinierend, aber je mehr sie erfährt, auch zunehmend verstörend. Latchkill, gibt es zwar inzwischen nicht mehr, aber die Mühle Twygrist steht immer noch bedrohlich an diesem Ort. Einst hieß es, dass dort Knochen zu Brot vermahlen wurden.


    Vergangenheit und Gegenwart werden parallel erzählt. Die Autorin hat einen guten und sehr plastischen Erzählstil. Die Story ist sehr düster, sie wird aber dermaßen atmosphärisch dicht erzählt, dass der Leser förmlich in die Geschichte hinein gesogen wird. Manchmal meinte ich beim Lesen sogar, die schauerliche Uhr von Twygrist schlagen und Türen knarzen zu hören. Alle genannten Orte strahlen eine Bedrohung aus, die dem Leser einen Schauder über den Rücken laufen lassen, allerdings ohne allzu blutrünstig zu werden. Sarah Rayne steigert von Anfang an den Spannungsbogen bis zum Ende. Immer wenn ich als Leser glaubte, die weitere Entwicklung ahnen zu können, drehte mir die Autorin eine lange Nase, baute wieder eine Wendung ein und die Geschichte schlug eine andere Richtung ein. Aber immer behält sie alle Fäden fest in Händen, bis am Ende Vergangenheit und Gegenwart zu einer Einheit verwoben sind.
    Dieser Mystery-Thriller ist für mich eine Entdeckung und erhält die volle Punktzahl. Sarah Rayne, wird nun auf jeden Fall auf meiner Wunschliste bleiben. Goldmann hat schon weitere Übersetzungen angekündigt.

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

  • auch ein große Kompliment von mir für die schöne Rezi :knuddel1


    :gruebel Würde mich mal interessieren, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, immerhin schreibt sie ja bereits erfolgreiche englische Horror und Fantasie Geschichten.....

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Vielen Dank an alle, es freut mich, dass meine Rezi hier so gut ankommt.


    @ bonomania - Das würde mich auch interessieren unter welchem Namen sie die Horrorgeschichten schreibt. Ich hatte zuerst gedacht, es könnte Sara Waters sein, weil mich Teile des Buches, und auch die dichte Atmosphäre an "Solange du lügst" von S. W erinnert hat. Ich habe dann aber im Netz Bilder von beiden Autorinnen gefunden, was soll ich sagen, die sehen sich überhaupt nicht ähnlich, ?( daher dürfte meine Vermutung wohl nicht stimmen.


    Liebe Grüße
    sassenach

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

  • Durch das ganze Buch zieht sich von Anfang an ein unheimlich-düsterer Hauch, aber so richtig mysteriös, unter dem Buchtitel steht "Mystery-Thriller", fand ich das Buch eigentlich nicht! Trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch, das erfolgreich Vergangenheit und Gegenwart parallel erzählt.
    8 Punkte von mir...


    ...und mich würde da auch sehr interessieren, was die anonyme Autorin sonst noch so geschrieben hat.