Klapptext:Das Benediktinerkloster Riess im Bistum Passau wird 1122 von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht. Kurz darauf bewirbt sich ein bisher unscheinbarer Mönch wortgewaltig um das vakante Amt des Abtes, verspricht den Ordensbrüdern einen zügigen Wiederaufbau und eine neue Blüte von Riess. Als jedoch brutale Morde geschehen, verliert die althergebrachte Lehre zusehends an Einfluß. Terror und Mißgunst beherrschen das Klosterleben, bevor endlich eine Schar von waagemutigen Aufklärern den Geheimnissen um die alte Sakristei auf die Spur kommt.
Der Autor:Michael Mortag, geboren 1946 in Leipzig, arbeitete nach dem Studium der Chemie und Biologie kurzzeitig als Lehrer, bevor er an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt Chemie unterrichtete und in diesem Fach promovierte. Nach der Habilitation lehrte er Wissenschaftsgeschichte und -theorie an der Berliner Humbold-Universität. Bis zu seinem Tod im Dezember 2002 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin.
Meine Meinung:Das Buch erinnert mich an "Der Name der Rose"...es liegt sicher nicht nur am Ort der Handlung, sondern am Schreibstil und der gut durchdachten spannenden Handlung!Die Geschichte ist sehr lebendig geschrieben und die Mönche haben einen guten kriminalistischen Spürsinn zur Lösung der Geheimnisse! - Ähnlich wie in "Der Name der Rose" gibt es auch hier einen älteren Mönch, der die Ermittlungen ins Rollen bringt: Hier ist es der alte Pförtner, der sich auch während der Gottesdienste mal allein auf dem Klostergelände umsehen kann; er kann ja am Gottesdienst nicht immer teilnehmen, weil Besucher erwartet werden, denen er die Pforten öffnen muß! Außerdem bekommt er die Aufgabe einen Bauplan für die neue Klosteranlage zu zeichnen und somit hat er allen Grund, sich genau auf dem Gelände umzusehen, ohne Verdacht zu erregen! - Als "Mitstreiter" gibt es auch hier einen jungen Novizen, dieser hat großes Talent in der Malerei und erhält vom Abt daher die Erlaubnis auch während der Schlafenszeiten in einem Raum an seinem Bild weiterzumalen, denn er soll einmal die Wände der neuen Kirche bemalen...somit kann er auch mal ungestört an der Lösung der Mordfälle arbeiten und sich so manchen Winkel der Klosteranlage mal genauer ansehen...Die Gedanken des Novizen erfährt man aus seinen Tagebuchaufzeichnungen, die immer wieder in die Handlung eingefügt werden.
Der Roman ist wirklich ein spannender "Kloster-Krimi" und keineswegs ein "Abklatsch" von Umberto Ecos Werk!