Die Dante-Verschwörung – Arnaud Delalande

  • Klappentext
    1756. Venedig im Zeitalter der Aufklärung. Ein abscheulicher Mord - die Kreuzigung eines beliebten Schauspielers - geschieht mitten in einem Theater der Serenissima. Für Pietro Viravolta, der in den Kerkern des Dogenpalastes sitzt,weil er die Frau eines mächtigen Venezianers verführt hat, ein Glück. Denn Viravolta ist ein Abenteurer, waghalsig und klug und hat als Geheimagent des Dogen schon so manchen schwierigen Fall aufgeklärt. Der Doge setzt ihn auf freien Fuß und betraut ihn mit den Ermittlungen gegen die Feinde der Republik.
    Denn auf den ersten Mord folgt ein zweiter, dann ein dritter ... Seine Untersuchungen führen Viravolta zu Luciana, der schönen Geliebten eines venezianischen Senators, zu Spadetti, dem Glasmeister von Murano, und zu Caffelli, dem Priester von San Giorgio Maggiore. Als dieser ermordet wird, entdeckt Viravolta die Existenz der geheimnisvollen Sekte der "Feuervögel" und erhält einen entscheidenden Hinweis: Alle Morde stehen im Zusammenhang mit Dantes "Inferno" ...


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    Über den Autor
    Arnaud Delalande (* 1972) ist ein französischer Drehbuch- und Romanautor. Seine Romane haben einen historischen, meist religiösen Hintergrund.
    Sein Erstling Notre Dame sous la terre erschien in mehreren Sprachen, auf Deutsch auch in mehreren Auflagen. Für seine Arbeit erhielt er 1998 den „Prix Evasion des Relais H“ sowie den „Prix Charles Oulmont“ der Fondation de France.


    Meine Meinung
    Dantes "Inferno" aus seiner "Divina Commedia" – zumindest einige Teile daraus – ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Den Faden braucht es auch, oft verzettelt sich der Autor in Geschichtsexkursen, historischen Rückblicken, die nicht zur Geschichte gehören (aber dennoch informativ sind). Es hat die eine oder andere Nebenhandlung, die nicht sein müsste (oder vielleicht den Leser in die Irre führen soll?).
    Das Buch ist unterteilt in neun Kreise und 27 Gesänge, in jedem Kreis passiert ein Mord, jeweils makaber inszenziert. Jeder der Morde ist einem Thema aus Dantes Buch gewidmet, beispielsweise der Völlerei, der Wollust, Heidentum, Habgier und Verschwendungssucht.
    Wer der Drahtzieher hinter den ganzen Morden ist, erfährt man recht spät, was die Spannung hoch hält. Die Zusammenhänge erschliessen sich dem Leser mit kleinen Hinweisen, aus Gesprächen und Handlungen.
    Pietro Viravolta ist ein äusserst glaubwürdiger, menschlicher Protagonist. Er ist sehr gut beschrieben. Und man kann sich gut in ihn hineinversetzen.
    Dass Goldoni vorkommt, ist eines – und nachvollziehbar, aber Casanova hat an sich nichts zu der Geschichte beigetragen, das sollte wahrscheinlich eine kleine "Spielerei" sein.


    Fazit
    Ein spannender Krimi, den man durchaus verfilmen könnte. Düster, Dunkel, im Gegensatz dazu der Karneval mit seinen bunten Farben.


    Die Sprache ist zwar "historisch" und also passend, leider sind einige Ausdrücke sehr neuzeitlich, das kann aber auch an der Übersetzung liegen.
    Sicher ist: Arnaud Delalande recherchiert gerne und gut – es hat jedoch einen Fehler, den ich auch eher der Übersetzung ankreiden würde. Es war bestimmt nicht einfach, das Buch in die deutsche Sprache zu bringen.


    Obwohl ich sonst nicht die Krimileserin bin: Das Buch, die Geschichte, überzeugten mich.


    [klick] Die göttliche Komödie in Wikipedia.

  • Hallo Fabuleuse,


    ich bin momentan auch mit der "Dante Verschwörung" beschäftigt, d. h. wenn ich denn überhaupt mal zum lesen komme ... Der Roman - sehr spannend und interessant - stellt schon erhöhte Anforderungen an die Konzentration, vor allem, was die Sprache und die vielen historischen (sehr gut recherchierten) Details angeht; es ist kein Buch zum "einfach mal schnell weg lesen".


    Daher bin ich auch erst auf ca. Seite 130; hoffe, dass ich am Wochenende dann wieder ein bisschen mehr von der Lektüre schaffe;-)


    LG
    Sabine

  • Ich habe das Buch voriges Jahr gelesen, ich gebe Fabuleuse vollkommen recht. Der Autor beschreibt sehr ausführlich geschichtliches, ich fand das zwar auch interessant, aber es mindert doch etwas die Spannung. Insgesamt hat mir aber die Geschichte gut gefallen.


    LG sassenach

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

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