Kathrin Lockenvitz - Ich komm' als Blümchen wieder. Tagebuch eines Abschieds

  • Klappentext
    Pit ist fünf. Ein glücklicher Junge, der in der Geborgenheit eines liebevollen Elternhauses gross wird. Mit der plötzlichen Diagnose eines unheilbaren Hirntumors ändert sich für seine Familie alles. Die Räder der Krankenhausmaschinerie setzen sich in Bewegung - für Pit ein Alptraum, gegen den er sich mit aller Macht wehrt. Die Eltern hören auf den Hilfeschrei ihres Kindes und holen es nach Hause. Der kleine Pit spricht mit seiner Mama ganz offen über seine Vorstellungen zu dem, was nach dem Tod folgt, und schenkt seiner Familie Bilder, die unsagbar tröstlich sind. Ganz bewusst entscheiden sich die Eltern gegen quälende Folgetherapien und geben Pit damit letzte zufriedene Wochen und ein menschliches Sterben.
    Kathrin Lockenvitz begleitet den schweren Abschied von ihrem kleinen Jungen mit ihren Tagebuchaufzeichnungen und beschreibt den Weg der Familie gegen die üblichen Konventionen, der sich letztlich für ihr Kind als der richtige erweist.


    Meinung
    Juli 2004. Eine vierköpfige Familie verbringt ihren Sommerurlaub in Dänemark und erlebt eine wunderschöne Zeit. Doch das jüngste Familienmitglied, der 5jährige Pit, scheint etwas auszubrüten, ist matt, taumelig und muss würgen. Eine Woche später steht das Unfassbare fest: in seinem Kopf wächst ein Hirntumor der bereits gestreut hat. Noch bevor die endgültige Diagnose gestellt ist, weiß die Mutter, dass ihr Kind sterben wird. Es folgen Krankenhausaufenthalte, Untersuchungen und dem kleinen Pit geht es immer schlechter, es ist für ihn die reinste Qual. Er will nach Hause. Er ist ein Wald- und Wiesenkind. Möchte bei seinen Tieren und Blümchen sein. Und entgegen dem Rat der Ärzte holen die Eltern Pit nach Hause. Dort muss der Kleine viel neu erlernen, erlebt aber noch viele wunderbare Tage im Kreis seiner Familie. Bis schlußendlich der Krebs den Kampf gewinnt.


    Das Buch ist in Tagebuchform abgefasst und beschreibt den Weg von Pit und seiner Familie sehr genau. Man hat das Gefühl, man sei direkt dabei, ist sprachlos ob der Tapferkeit und des Mutes mit dem der Krankheit entgegen getreten wird, vor allem die Tapferkeit von Pit ist beeindruckend. Er fürchtet sich nicht, nimmt es als selbstverständlich an und sagt zu seiner Mutter: Du brauchst doch keine Angst haben, Mama. Wenn ich sterbe und begraben werde, dann komme ich als Blümchen wieder. Und dann pflückst du mich ab und ich bin immer bei dir. Ständig sitzt einem beim Lesen ein Kloß im Hals, dabei bietet das Buch auch sehr viel Positives. Ich konnte es aber beim besten Willen nicht in einem Zug durchlesen, sondern nur in kleinen Etappen. Anfangs hat mich oft eine richtige Wut gepackt auf so manchen "Gott in Weiß" und ich hätte diese gerne mal beim Kragen gepackt und ordentlich durchgeschüttelt. Leute, die nicht einsehen wollen, dass zum Leben auch Lebensqualität gehört und nicht nur das Atmen und Schlagen des Herzens. Hin und wieder denkt man, es wird von einem Gegenstand der funktionieren muss und nicht von einem Lebewesen geredet. Aber es gibt auch viele Personen die der Familie beistehen und sie auf ihrem Weg begleiten, ihnen Kraft geben....


    Es ist auf jedenfall das mitreißendste und wundervollste Buch das ich je gelesen habe, weniger ein Buch vom Sterben als vielmehr vom Leben.

    LG, Uhu :katze


    Bücher bergen mehr Schätze als jede Piratenbeute auf einer Schatzinsel... und das Beste daran ist, daß man diese Reichtümer an jedem Tag im Leben aufs neue genießen kann. (Disney, Walt)

  • Habe das Buch gerade eben gelesen. Ist wirklich ein tolles Buch, ist auch eines der wenigen bei dem mir die Tränen kamen. :-( Kann das Buch wirklich nur weiter empfehlen, es berührt wirklich die Seele des Lesers.

  • Ich hab schon beim lesen der Rezension Tränen in den Augen:-( . Ich denke ich werde das Buch irgendwann auch mal lesen.

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“