Kriterien für ein Jugendbuch?

  • Mich würde es intressieren, wodurch sich ein Jugendbuch von einem "Erwachsenenbuch" unterscheidet.
    Gibt es bestimmte Szenen oder Wörter, die in den Jugendbüchern nicht vorkommen dürfen?
    Da ich vor allem Fantasy lese, kann ich einfach keinen großen Unterschied erkennen.
    Wieso ist z. B. Der Clan der Otori von Lian Hearn ein Jugendbuch und
    Der Drachenbeinthron von Tad Williams nicht? ?(
    In beiden geht es doch um sehr junge Helden,
    in beiden wird wie am Fließband gekämpft und getötet.
    Wo ist da der Unterschied?


    Ich finde die Einteilung "ab 12" oder "ab 14" sehr subjektiv
    und schwer nachvollziehbar.
    Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand, der davon mehr versteht als ich,
    mir das erklären könnte.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Naja, eine ganz schön schwierige Frage. Ich persönlich unterscheide ein Jugendbuch von einem Erwachsenenbuch mit Hilfe ein paar Kriterien.
    Ich guck mir den Plot an, den Schreibstil, die Wortwahl, das Szenario, die Umwelt. Eben genau da, wo diese Geschichte spielt. Die Wortwahl ist meistens relativ einfach gehalten, und es sind nur wenige wüste Satzkonstruktionen wie bei Lenz (nur ein Beispiel) zu finden. Von daher kann ich relativ schnell ein Buch einordnen. Was allerdings die Altersangaben angeht, muss ich dir zustimmen. Das ist rein subjektiv. Meistens werden Altersangaben auf den Inhalt bezogen. Ob die Leser das entsprechende Wissen schon haben oder eher noch nicht. (z.B. zweiter Weltkrieg - Fakten lernt man ja erst später in der Schule und noch nicht direkt in der 4. Klasse)
    Ansonsten ist die Altersangabe eher als "Richtlinie" gedacht. Es gibt Kinder, die reifer oder gebildeter als andere Kinder/Jugendliche in ihrem Alter, sind und daher auch anspruchsvollere Literatur lesen könnten.
    Wie dem auch sei: das ist wirklich sehr subjektiv und jeder entscheidet eben anders für sich. Ich hoffe, dass dir meine Meinung ein wenig helfen konnte den Schlüssel zu deiner Frage zu finden. ;-)

  • @ Bott


    Danke für deine Antwort.


    Es wird oft, auch hier im Forum, gesagt:"ein typisches Jugendbuch".
    Aber die Vorstellung von einem "typischen Jugendbuch" ist, finde ich, nicht einheitlich.
    Ich habe in den Büchereien schon Charlaine Harris in dem Kinder- und Jugendbuchbereich,
    dafür aber Herbie Brennan und Darren Shan bei den Erwachsenen gesehen.
    Wonach richten sich wohl die Leute, die diese Einteilung vornehmen? ?(


    Ich habe festgestellt, dass häufiger Szenenwechsel auch noch für ältere Kinder verwirrend sein kann.
    Mit sprachlichen Raffinessen setzen sie sich aber gerne auseinander, wenn sie der Inhalt fesselt.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Das ist eine gute Frage.
    :gruebel


    Soweit ich das sehe, gibt es für Bücher keine geregelte Altersfreigabe nach dem Jugendschutzgesetz wie für Filme, oder?
    Das machen die Verlage von sich aus. Vorgehensweise ist in Schritten von zwei Jahren, ab der Bezeichnung 12 Jahre gilt ein Buch nicht mehr als Kinder - sondern als Jugendbuch.


    Im englischsprachigen Raum habe ich in den letzten zwei, drei Jahren immer häufiger den Ausdruck 'Young Adult' gefunden, für Bücher so ab 15 aufwärts.
    Die sind zum Teil dann so interessant, daß ich sie auch Erwachsenen empfehle.


    Wie Clan der Otori unter Jugendbücher geraten ist, weiß ich auch nicht. Es hängt nicht nur am jugendlichen Alter der Helden.
    Die Heldin in Iny Lorentz 'Wanderhure' ist siebzehn. Ist das ein Jugendbuch?


    Ich kann mir aber durchaus Jugendliche vorstellen, die Tad Williams lesen.
    'Herr der Ringe' habe ich mit 19 entdeckt.
    Young adult.


    :grin



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • magali


    Clan der Otori hat sogar vor paar Jahren den Jugendbuchpreis gewonnen.
    (ich glaube in der Gruppe ab 14 :gruebel )
    Wieso es in diese Sparte eingeordnet wurde ist mir absolut schleierhaft.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Zitat

    Original von magali
    Wie Clan der Otori unter Jugendbücher geraten ist, weiß ich auch nicht. Es hängt nicht nur am jugendlichen Alter der Helden.


    Wieso sollte es kein Jugendbuch sein? Nun gut, aufgrund der vorkommenden Gewalt würde ich es nicht sehr jungen Lesern in die Hand drücken, aber ist die so schlimm, das Jugendliche damit nich umgehen können? Was teilweise in Filmen für Jugendliche gezeigt wird, ist meines Erachtens schlimmer, da es visuell sehr viel intensiver wirkt.


    Ich habe keine Ahnung, nach welchen Kriterien man das Eingrenzen sollte. Mir fällt es recht schwer, da eine allgemeingültige Grenze zu setzen, weil ich frühzeitig begonnen habe, unabhängig von solchen Grenzen zu lesen, bzw. sie mir selbst zu setzen. So hab ich zwar mal einen recht brutalen historischen Roman erwischt, der für mein damaliges Alter (11?) nicht ganz so geeignet war, aber das ist mir relativ schnell klargeworden...


    :wave bartimaeus

  • Warum Clan der Otori hierzulande einen Jugendbuchpreis gewonnen hat, weiß ich nicht.


    Es ist jedoch so, daß die Autorin vorher schon Jugendbücher veröffentlicht hat.
    Die Otori-Saga gilt eigentlich als ihr Schritt aus dem Jugendbuchmarkt heraus.
    Vielleicht hat man das hierzulande anders gesehen.
    :grin


    Und wie ich oben schon schrieb: anders als bei Filmen gibt es bei uns für Bücher keine offiziellen Richtlinien dahingehend, was man Kindern und Jugendlichen an Gewalt, Sex u.ä. zumuten kann, soll, darf.


    Zuweilen, wenn ich Jugendbücher hier vorstellee, korrigiere ich die Altersangabe des Verlags, nach oben oder auch nach unten.
    Wiederum andererseits hängt es sicher stark vom einzelnen Kind, was und wieviel es versteht, was es erschreckend findet oder auch nicht.


    :wave


    magali

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    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Saru:
    Ich habe in den Büchereien schon Charlaine Harris in dem Kinder- und Jugendbuchbereich,
    dafür aber Herbie Brennan und Darren Shan bei den Erwachsenen gesehen.
    Wonach richten sich wohl die Leute, die diese Einteilung vornehmen? ?(


    Ich vermute, dass sie die Bücher teilweise nicht richtig kennen oder vor dem gleichen Dilemma wie wir stehen.


    Zitat

    Ich habe festgestellt, dass häufiger Szenenwechsel auch noch für ältere Kinder verwirrend sein kann.
    Mit sprachlichen Raffinessen setzen sie sich aber gerne auseinander, wenn sie der Inhalt fesselt.


    Ich glaube nicht, dass es Szenenwechseln an sich sind, sondern eher Perspektivwechsel.


    Zitat

    Original von magali:
    Zuweilen, wenn ich Jugendbücher hier vorstellee, korrigiere ich die Altersangabe des Verlags, nach oben oder auch nach unten.
    Wiederum andererseits hängt es sicher stark vom einzelnen Kind, was und wieviel es versteht, was es erschreckend findet oder auch nicht.


    Ich richte mich nach den Angaben der Verlage, weil ich das zu schlecht einschätzen kann.

  • Ich denke in den letzten Jahren ist es nicht mehr ganz so einfach auseinander zu halten, deswegen gehen einige Verlage über (vor allem im Fantasy-Bereich) die Bücher unter „All Age“ anzubieten.
    Wir haben das vor 2 oder 3 Jahren in der Bücherei übernommen und einige „Ladenhüter“ werden jetzt von Kindern wie Erwachsenen mitgenommen.
    Ob es mit „schwierigeren“ Worten, oder jugendlichen Helden zusammen hängt/hing, weiß ich leider auch nicht zu berichten.


    Ganz liebe Grüße


    Beatrice

  • Zitat

    Original von Saru
    Ich habe in den Büchereien schon Charlaine Harris in dem Kinder- und Jugendbuchbereich,
    dafür aber Herbie Brennan und Darren Shan bei den Erwachsenen gesehen.
    Wonach richten sich wohl die Leute, die diese Einteilung vornehmen? ?(


    Sehr wahrscheinlich sind diese Einteilungen von der ekz (Einkaufszentrale für Bibliotheken) übernommen worden. Dort sind Lektoren mit dem sichten der Neuerscheinungen beschäftigt. Dabei werden die Bücher auch auf Bibl.tauglichkeit geprüft und in welchem Themenbereich, es hineingehört. Ich weiß jetzt leider nicht, ob die Lektoren nur die Infos aus dem Verlag oder die Bücher vorliegen haben.
    Oft ist es schon vorgekommen, daß der Erste Band einer Reihe in einer anderen Altersgruppe eingeteilt wurde, als die nachfolgenden Bände.
    Natürlich hat auch noch der Bibl.leiter die Möglichkeit die Bücher zu ner Altersgruppe zu stellen, bei der er der Meinung ist, dort werden sie öfters Ausgeliehen.
    Bevor wir die „All Age“ Abteilung hatten, sind bei uns Bücher mehrfach umgestellt worden. Wenn sie bei den Jugendbüchern nicht mehr ausgeliehen wurden, haben wir sie zu den Erwachsen gestellt oder umgekehrt.
    Es gibt keine Einheitliche Lösung.


    Liebe Grüße
    Beatrice

  • bartimaeus
    Perspektivwechsel nicht Szenenwechsel :bonk
    Das habe ich eigentlich gemeint.


    Bei meiner Tochter richte ich mich vor allem nach meinem Gefühl.
    Wenn ich aber etwas für fremde Kinder suche, bin ich schon verunsichert.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Hallo Saru,


    es ist sehr viel einfacher zu beantworten, was kein Jugendbuch ist.
    Ganz klar: Ein Buch mit einem erwachsenen Protagonisten ist nie ein Jugendbuch. Wenn wir jugendliche Protagonisten haben, hängt die Einteilung von den jeweiligen Beurtielnden ab. So kommt der Booker-Preisträger DBC Pierre unter die 50 besten Jugendbücher des Fachjournalisten Nicola Bardola, so kommen Lian Hearn und Haruki Murakami zu Nominierungen beim Deutschen Jugendliteraturpreis: jugendliche Protagonisten.


    Außerdem darf bei einem (typischen) Jugendbuch eine gewisse Komplexität nicht überschritten werden. James Joyce schreibt ebensowenig Jugendbücher wie Thomas Pynchon, um mal zwei extreme Besipiele zu nennen. Wenn Struktur und/oder Sprache eines Textes zu komplex sind, taugt er nicht dazu das durchschnittliche jugendliche Publikum zu erreichen. Ausnahmen gibt es immer, aber die schrecken dann auch nicht vor den Regalen mit der Erwachsenenliteratur zurück. :-)


    Herzlich: Bartlebooth.

  • Zitat

    Original von Bartlebooth
    Hallo Saru,


    es ist sehr viel einfacher zu beantworten, was kein Jugendbuch ist.
    Ganz klar: Ein Buch mit einem erwachsenen Protagonisten ist nie ein Jugendbuch. Wenn wir jugendliche Protagonisten haben, hängt die Einteilung von den jeweiligen Beurtielnden ab. So kommt der Booker-Preisträger DBC Pierre unter die 50 besten Jugendbücher des Fachjournalisten Nicola Bardola, so kommen Lian Hearn und Haruki Murakami zu Nominierungen beim Deutschen Jugendliteraturpreis: jugendliche Protagonisten.


    Diese Definition ist falsch. Jugendbücher können sehr wohl erwachsene Protagonisten haben, auch wenn das eher selten vorkommt (Stichwort: Identifikationspotenzial) :gruebel spontan fällt mir da neben unterschiedlichen Fantasybüchern jetzt Karl May ein. Man könnte sich da zwar behelfen und von "für Jugendliche geeigneten Erwachsenbüchern" reden, aber die Definition dieser Bücher ist noch unmöglicher. Die Variante von Erwachsenenbüchern mit Jugendlichen als Protagonisten ist allerdings häufiger.


    Ich kann verstehen, dass die Bücher von Lian Hearn für den Jugendliteraturpreis nominiert wurden, da ich sie für jugendliche Leser geeignet finde und sie selbst begeistert lese (das erste Buch, habe ich, glaube ich, mit 15 gelesen :gruebel) Sie stehen übrigens auch in unserer Schülerbücherei unter den Jugendbüchern.


    Meiner Meinung nach können auch Jugendbücher komplexe Themen und Sachverhalte behandeln, sprachlich allerdings auf einer für Jugendliche besser verständlichen Ebene. Dabei können natürlich Aspekte verloren gehen.
    Ich stimme dir vollkommen zu, dass gewisse Autoren wie die von dir genannten ganz sicher keine Jugendbuchautoren sind, aber dann stellt sich auch die Frage, wie anspruchsvoll und tiefgehend ein Jugendbuch sein kann/darf. Und ab welchem sprachlichen und inhaltlichen Niveau ein Buch die mysteriöse Grenze zum Erwachsenenbuch überschreitet.


    Jugendbücher kann man nicht allein nach thematischem Anspruch, Sprachkomplexität oder Protagonistenalter bewerten... Allgemein mag das ja grob passen, aber ich finde, dass Lesen und die Auswahl der für einen persönlich in Frage kommenden Bücher so subjektiv ist, dass diese Empfehlungen nur als helfende, mögliche Klassifizierung wahrgenommen werden sollten.

  • Die Bücher von Karl May sind nicht als Jugendbücher geplant gewesen, oder?


    Lian Hearn wäre sicher nicht so glücklich, wenn sie schon wieder auschließlich auf Jugendbuch festgelegt wird. :grin


    Peter Pan war ursprünglich keine Kinderbuchfigur, siodnern aus einem Roman für Erwachsene.



    Ein Gegenbeispiel zum Thema Alter der Hauptfigur wäre Henry James 'What Maisie knew'.
    Kurzroman strikt aus der Sicht eines kleinen Mädchens, aber ganz bestimmt kein Jugendbuch.





    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von bartimaeus


    Diese Definition ist falsch.


    Hallo bartimaeus,


    was soll ich sagen? Diese Definition ist gängige Praxis. Zu Karl may wäre zu sagen, was magali bereits gesagt hat. Genau dasselbe wäre zu sagen zu all den Klassikern, die nachträglich zu Jugendliteratur geworden sind, von Stevenson bis Melville oder Swift. Schwierig ist es ohnehin mit älteren Titeln zu argumentieren, denn Jugendliteratur ist eine relativ neue Erfindung.


    magali , Dein James-Beispiel widerspricht nicht meiner Einteilung. Wie gesagt: Sobald wir einen jugendlichen Protagonisten haben, hängt es von den Einteilenden ab, wohin sie das entsprechende Buch stecken.


    Herzlich: Bartlebooth.

  • Bartlebooth


    ich war mal wieder zu kurz, es ging um die Frage ziemlich am Anfang, ob das Alter von Protagonistin/Protagonist ausschlaggebend sei.
    Bartimaeus hat ja auch schon widersprochen.


    Ja, Klassiker sind ein Problem, weil es immer auch gekürzte - jugendgemäße - Fassungen gab.
    Ad usum delphini, also.
    Eine Vorstellung davon, daß Kinder weniger Komplexes lesen wollen, können, sollen, war durchaus vorhanden.


    Aber heute ist es wirklich schwierig geworden, vor allem ab dem Alter 15 aufwärts.
    Ich würde das auch nicht entscheiden wollen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Dann ist die logischerweise folgende Frage - Ist ein Jugendbuch ein Buch, das für Jugendliche geschrieben und geplant ist, ein Buch, das für Jugendliche geeignet ist, ein Buch, das Jugendliche anspricht, oder ein Buch, das von Jugendlichen gelesen wird?


    Ich möchte Lian Hearn gar nicht als Kinder-, Jugendbuchautorin abstempeln, aber ich sehe keinen Grund, warum man die von Jugendlichen gelesenen und gemochten Otori-Bücher alleinig zu den Erwachsenenbüchern zählen sollte. Da ist es mir gleichgültig, welche Intention seitens Frau Rubenstein (alias Hearn) ursprünglich vorlag.


    Bei Karl May sehe ich das ebenso. Ich finde, dass seine Bücher ein gutes Beispiel dafür sind, dass diese Kriterien wie Protagonistenalter eben nicht zutreffen, da Scharen von Jugendlichen seine Bücher verschlungen haben (wie es momentan aussieht, lässt das allerdings nach...)

  • Liebe magali,


    mal wieder sehe ich nicht unseren Dissens. ;-)
    Ich sage ja: Es ist einfacher zu sagen, was keine JuLi ist. Das Alter ist in dem von mir genannten Sinne nur ein Anhaltspunkt.


    bartimaeus ,


    Jugendliteratur ist, wie magali ganz richtig insinuiert, ein pädagogischer Begriff. Insofern ist es irrelevant, ob ein Jugendlicher Kafka liest. Das habe ich getan, das macht aus Kafka aber keine Jugendliteratur. Ich finde das auch erst einmal vollkommen unproblematisch, denn warum sollten Erwachsene keine Jugendbücher lesen - ich selbst tue das, denn, auch hier stimme ich magali zu, es gibt Jugendbuchautoren, die einfach gute und lesenswerte Bücher schreiben. Umgekehrt können Jugendliche natürlich auch Literatur lesen, die für Erwachsene geschrieben wurde. Ich selbst habe das auch getan, als ich noch Jugendlicher im Sinne des Gesetzes war.


    Herzlich: Bartlebooth.

  • Bartlebooth
    Kafka ist keine Jugendliteratur :yikes :grin
    Schade, dass das keiner meinem Deutschlerer gesagt hat. :rolleyes
    Ich finde, dass Kafka ideale Lektüre für den Deutschunterricht darstellt.
    Wenn man nicht gerade sein Gesammtwerk durchnimmt. ;-)


    Es liegt mir auch fern nur davon, dass meine Tochter das Landleben von Updike
    in die Hand nimmt, es als Jugendbuch zu bezeichnen.
    (Ich habe meine Zweifel, dass sie überhaupt etwas davon verstehen konnte :-) ).
    Aber ich habe bis jetzt nicht gewagt ihr ein Buch, das nicht als Kinder- oder Jugendbuch definiert ist, vorzuschlagen.


    Bei den Klassikern sind die Sprache und die Thematik oft nicht leicht verständlich.
    Gullivers Reisen sind aber vor Jahren in der Reihe Klassiker für Kinder (oder ähnlich) erschienen
    daher war ich z. B. der Meinung, es handele sich um ein Kinderbuch.
    Jules Verne steht bei den Erwachsenen, deswegen zögere ich schon länger, ihn mit meiner Tochter mal zu lesen.
    Aber da es wohl keine besonderen Gründe für die Einordnung vieler Bücher gibt, werde ich das jetzt doch mal versuchen.
    Die Kinder des Käpte'n Grant finde ich sehr schön. :-)


    bartimaeus


    Es ging mir nie darum festzustellen welche Bücher Kinder nicht lesen dürfen.
    Vielmehr hat es mich intressiert, wieso manche Bücher für Kinder einer bestimmten Altersgruppe empfohlen werden.
    Ich selbst habe mit 12 die Kinderbuchabteilung nicht mehr betreten,
    denn Asimov und Lem stehen da nicht.

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez