Dolly sucht eine Freundin - Enid Blyton (ab ca. 10 J.)

  • Schweigt sofort stille, ihr pöhsen Frauen! :fetch


    Alle paar Jahre wieder schleiche ich um die Dolly und die Hanni & Nanni-Bücher, weil ich meine leider nicht mehr habe. Und alle paar Jahre lasse ich es dann doch lieber sein.


    Jetzt aber zuckt es mir sehr gefährlich in den Fingern, mir die doch alle noch zuzulegen. :cry

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Für einen Kochbuchfan, wie Du einer bist, ist das eine Art Weiterbildung.
    Gegessen wird oft, wie Du oben schon lesen konntest. Exotisches.



    :grin


    <und weg ehe Batcat mit überzähligen Kochbüchern wirft>

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich hab Sammelband 1 bis 5, aber ich stelle gerade fest, dass es noch Sammelband 6 gibt. Lustigerweise kritisiert eine Amazon-Rezensentin, dass Neuübersetzung so schlecht sein soll. Wo doch ab Band 7 (also Sammelband 3) die Bücher sowieso von Tina Caspari geschrieben wurden. :lache Und anscheinend haben sie in den neueren Büchern Mark durch Euro ersetzt. Wobei sie ja dann schon Pfund durch Mark ersetzt haben. :wow

  • Zitat

    Original von Batcat


    Jetzt aber zuckt es mir sehr gefährlich in den Fingern, mir die doch alle noch zuzulegen. :cry


    Batty , das wäre doch die ideale Gelegenheit, mal wieder ein bisschen Englisch zu lesen!

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Delphin
    Und anscheinend haben sie in den neueren Büchern Mark durch Euro ersetzt. Wobei sie ja dann schon Pfund durch Mark ersetzt haben. :wow


    Ich frage mich gerade, ob mir als Kind überhaupt bewusst war, dass die Bücher in England spielten. :gruebel


    (Übrigens habe ich die "falschen" Dollys dann wohl auch nicht gelesen - so um 1977 begann meine Berte-Bratt-Phase. ;-) )

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Aaaaaah Dolly!! :anbet Was habe ich die Bücher früher geliebt! Meine Schwester schwörte auf Hanni & Nanni, aber bei mir kam nix über Dolly, und NATÜRLICH wollte ich auch auf Burg Möwenfels, dumme Frage! :grin


    Erst letzte Woche habe ich noch 2 alte Sammelbände vom Speicher meiner Eltern geholt, da wurden schon Erinnerungen wach :-] Jetzt müsste ich nur noch wissen, wo die übrigen sind, ich hatte sie natürlich alle *g*


    Allerdings habe ich mich nach der Dolly-Phase (die zugegebenermaßen über einige Jahre ging, in denen ich die Bücher immer wieder gelesen habe) nie wieder getraut, reinzulesen, zu groß war die Angst, dass das Lesevergnügen verschwunden sein würde, deshalb DANKE für die Rezi, ich glaube irgendwann wage ich es nochmal! :-] :wave

  • Zitat

    Original von Mary Read
    begann meine Berte-Bratt-Phase.


    AUFHÖREN!!! :cry *Petersilienbüschel in die Ohren stopf und Gurkenscheiben auf die Augen papp*
    Das sind doch so fürchterbar viele Bände!! :cry

    Und ich habe ganze Sonntage damit im Bett verbracht, weil die so herrlich waren... :-]
    (und Auswanderungspläne nach Norwegen geschmiedet... wenn mich meine Eltern schon nicht ins Internat gelassen haben! :lache )

  • Ich will NIX mehr hören von Enid Blyton und Berte Bratt! Sonst muß ich mir das am Ende ALLES noch kaufen! :cry


    Mary Read,


    die würde ich mir aber - wenn überhaupt - lieber auf deutsch kaufen. Ich habe hier noch genug ungelesenen englischen Kram herumliegen. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich muss den fred hier mal wieder hochholen. Meine Freundin und ich haben beschlossen, all unsere alten Dolly-Bände mal wieder aus der Versenkung zu befreien und noch einmal zu lesen und heute war spontan der erste Teil ander Reihe.
    Ich hatte zwar etwas angst, dass das meine schönen Dolly-Kindheitserinnerungen entzaubern könnte - aber dem war nicht so.


    magali (falls du hier noch mitliest)
    Woher weisst du, dass die Reihe in Cornwall spielt. Frage mich gerade, ob ich darüber hinweggelesen habe :gruebel

  • _Salome_


    Cornwall wird in den Büchern immer wieder einmal erwähnt. Es kann sein, daß es in den deutschen Übersetzungen weggefallen ist. Es wurde ja einiges gestrichen.


    Aber Sätze wie: 'Es war eine so lange Fahrt nach Cornwall' (ich glaube, einmal am Anfang des dritten Bands, als Darrell/Dolly zusammen mit dem amerikanischen Mädchen Zerelda/Marilyn im Auto sitzt) oder 'Unten schimmerte das tiefblaue Meer von Cornwall', vor allem im Zusammenhang mit dem Schwimmbecken im Felsen, tauchen auch in den deutschen Büchern hin und wieder auf.


    In den englischen Originalen ist die Gegend ganz klar benannt.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich habe sie geliebt - Dolly noch mehr als Hanni und Nanni - und habe alle Bücher, die auch mein Haus nicht verlassen werden. Ab und an schaue ich tatsächlich noch mal wieder rein und beginne zu lesen *gg*. Wobei mir die nachgelegten Bände von Dolly genausogut gefallen wie die Originale - bei Hanni und Nanni nicht, da fehlt mir die Kontinuität und das Erwachsenwerden. Und bei den letzen drei Bänden werden dann auch einfach andere Namen verteilt - grausich.


    Absolut genial fand ich auch die Fortsetzungen, die jemand aus dem Berte Bratt Forum geschrieben hat - ich war sofort wieder in Möwenfels und habe sie regelrecht verschlungen.


    Ich glaube, es war dieser Zusammenhalt und die Gemeinschaft, die mich - halbes Einzelkind und nicht wirklich eine beste Freundin hatte - so angezogen hat. Natürlich wollte ich auch ins Internat - aber in Deutschland gibt es nun mal nicht so viele und meine Eltern hätten es sich auch nie leisten können.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    Ich glaube, es war dieser Zusammenhalt und die Gemeinschaft, die mich - halbes Einzelkind und nicht wirklich eine beste Freundin hatte - so angezogen hat. Natürlich wollte ich auch ins Internat - aber in Deutschland gibt es nun mal nicht so viele und meine Eltern hätten es sich auch nie leisten können.


    Ich wollte nach dem Lesen der Bücher auch kurzfristig mal ins Internat. Aber mir ist sehr schnell klargeworden, dass es die Hölle geworden wäre. Diese Art des Zusammenlebenmüssens mit dem Zwang, sich in die Gesellschaft einzuordnen, verbunden mit den absolut verurteilenden Kommentaren zu allen Außenseitern - nein danke. Wobei es bei Hanni und Nanni noch schlimmer war als bei Dolly. Jennys Reaktion auf Suses "Du hättest nicht so sprechen gesollt" klingt mir heute noch in den Ohren - Hohn und Spott und Verachtung gegenüber einem Mädchen, das hilflos versucht, ein bisschen mehr zu sein, als es ist.
    In den Büchern werden alle, die sich aus irgendeinem Grund nicht einfügen können oder wollen, brutal abgestraft, ausgegrenzt, beschimpft und grundsätzlich erst mal verdächtigt, wenn irgendwas schiefläuft. Klar sollten die Leserinnen damit zu "ehrlichen, aufrechten" Menschen erzogen werden, aber die Methode ist mir doch reichlich zuwider.


    Ich werde diese Bücher jedenfalls nicht nochmal lesen.

  • AstridV


    Interessanter und wichtiger Einwand, danke.


    Beim Lesen der 'Dolly-Serie' muß man sich klarmachen, daß die Bücher keine unschuldigen fröhlichen Jungmädchen-Geschichten sind. ('Unschuldig' ist im übrigen kein Kinder - oder Jugendbuch, alle haben einen 'erzieherischen' Sinn, egal, in welcher Hinsicht.)


    Tatsächlich geht es in Blytons Internatsgeschichten darum, zu zeigen, wie Mädchen aus einer bestimmten Gesellschaftsschicht zu akzeptablen Mitgliedern eben dieser Schicht werden.


    Die Geschichten gehören in den Kontext der englischen 'upper middle class', also der Gesellschaftsschicht, die sich aus den Angehörigen einer gehobenen Einkommens - und Bildungsschicht mit entsprechenden Abschlüssen und Berufen zusammensetzt, Ärzte, Juristen, Akademiker, Architekten, anerkannte Künstler z.B..
    Darrells/Dollys Vater ist Chirurg, das ist wichtig, es kennzeichnet das Mädchen von Band eins an in sozialer Hinsicht. Darrell/Dolly muß sich ihrer Gesellschaftsschicht würdig erweisen, deren Werte erkennen, akzeptieren und umsetzen lernen. Darum geht es in den Büchern.


    Ausgrenzung derer, die nicht dazugehören, ist Teil dieser Einpassung. Das gilt nicht nur für die englische upper middle class. Die englische Gesellschaft ist aber stark Klassengeprägt, das findet seinen Niederschlag auch ( gerade und besonders, finde ich immer) in den Büchern von Blyton. Oft sehr brutal, das ist unbestritten.
    Es war im übrigen immer wieder mal ein Grund dafür, Blyton aus den öffentlichen Bibliotheken zu verbannen. :grin


    Nun ist die Schulgeschichte in England ein Art Untergenre bei den Jugendbüchern, für Mädchen wie für Jungen. Es geht um den Besuch der Public Schools, der nicht selten sehr teuren Privatschulen. (Auch sie sind ein wichtiges Kennzeichen für Angehörige der upper middle class. Das ist mit dem Internatswesen in Deutschland nicht zu vergleichen.)


    Diese Internatsgeschichten für Mädchen gibt es in England seit den 20er Jahren. Sie sind meist stereotyp, klischeeüberladen, platt, seicht, snobistisch, strotzen vor Schwarz-Weiß-Zeichnungen bei den Figuren. Es ist Disziplinierungsliteratur, das Ziel ist Einpassung und Anpassung der Leserin. Daß diese in der Regel einer etwas anderen Gesellschaftsschicht angehört, lassen wir hier mal beiseite. ;-)


    Trotzdem schaffen die Autorinnen immer wieder 'Freiräume' für die eine oder andere ihrer weiblichen Heldinnen. Oder auch für eine Nebenfigur. Zuweilen formulieren sie auch Erziehungsgrundsätze, die im Rahmen der Serie - es sind meist Serien - Elemente enthalten, die man durchaus als fortschrittlich, modern, oder zumindest liberal ansehen kann.


    Solche Elemente enthält die Dolly-Serie. Sie liefert in dieser Hinsicht einiges Interessantes zum Mädchen - bzw. Frauenbild.
    Ganz abgesehen davon, daß zumindest fünf der sechs Bände zudem Blyton 'at her best' zeigen, nämlich bei Höchstleistungen, was die Fließbandproduktion von Büchern angeht. Blyton demonstriert hier, wie man mit dem hemmungslosen Einsatz von Stereotypen und Klischees dennoch ein 'lebendiges' Bild erzeugt.


    Die 'Hanni und Nanni'-Serie ist dagen fast grobschlächtig. Ich sehe sie immer als eine Art Vorstudie zu den Dolly-Bänden.


    Ob man Dolly heute noch empfehlen soll/kann, ist eine andere Frage.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Cornwall wird in den Büchern immer wieder einmal erwähnt. Es kann sein, daß es in den deutschen Übersetzungen weggefallen ist. Es wurde ja einiges gestrichen.


    Oh ja. Auf S. 36 meiner englischsprachigen Ausgabe gibt es folgende Szene:


    "They are frightfully pi."
    "What do you mean - pi?" said Gwendoline, who hadn't apparently heard that word before.
    "Golly - what an ignoramus you are!" said Alicia. "Pi means pious. Religious in the wrong way. Thinking they're wonderful and nobody else is. Trying to stop people's pleasure. They are a sickening pair. Always on the prowl and on the snoop. [...]"


    Und auf Deutsch ist daraus geworden:


    "Zu boshaft", sagte Alice, die natürlich sofort eine Meinung über alles abgab. "Sie glauben, dass sie selbst einfach unfehlbar sind. Sie verderben anderen jedes Vergnügen. Immer schleichen und schnüffeln siie herum. [...]"

  • Dolly.... *lach*


    Dolly,Hanni& Nanni....wie hab ich diese Bücher geliebt :-)
    Und ich wollte driingend auf ein Internat.


    Nachdem ich zuerst die alten Dolly Bücher meiner Mutter verschlungen habe,gab es für mich zu jedem Geburtstag neue Bände.


    Die beste "Bücherfreundin" als ich noch etwas jünger war ;-)

  • Ich hab alle Dolly Bücher in meinem Regal stehen :-) Vervollständigt habe ich die Reihe allerdings erst nachdem ich erahren hatte, daß ichmit zwei Mädels schwanger war.
    Ich hoffe doch sehr , daß die beiden irgendwann genauso viel Spaß an den Büchern haben werden, wie ich als Teenager und jetzt, als ich sie wieder gelesen habe.


    Hanni und Nanni fand ich nie so toll... Aber vielleichts gefällts meinen Mädels dann besser, weil sie ja selber Zwillinge sind :lache