(Vor)Wahlen in den USA

  • Zitat

    Original von janda



    Sorry, aber den Kommentar finde ich schlicht zum Kotzen.
    Ganz egal, wie es gemeint war...


    Warum? Weil es unterstellt, daß auch Amerika ein Rassismusproblem hat?
    Ich kann an dem Kommentar nix schreckliches entdecken, das ging mir gestern ganz ähnlich durch den Kopf.
    Da wird dem Secret Service sicherlich nie langweilig werden. :lache

  • Schön, dass du es wenigstens lustig findest. :rolleyes


    Attentate gibt es. Warum aber Obama gefährdeter sein soll, wie der - wohl meistgehasste Präsident seit Jahrzehnten - ist mir ein Rätsel?


    Es sagt mehr über den Rassismus in euren Köpfen aus, als über den der Amerikaner.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von janda
    Schön, dass du es wenigstens lustig findest. :rolleyes


    Find ich auch ;-)
    Und ich hab mich auch über einen FRANKEN als bayrischen Ministerpräsidenten amüsiert. Himmel, böser Rassismus in meinem Kopf... :rolleyes :lache


    Außerdem hab nicht gesagt, das ALLE Amis Rassisten sind, quatsch! Ich habe nur unterstrichen, dass auch dort dieses Problem existiert und zwar um ein vielfaches zu stark, um einfach schöngeredet oder ignoriert zu werden!
    Alleine im KKK dürfte diese Wahl für mächtig Wirbel gesorgt haben. Und dieser Teil meiner Ausführung amüsiert mich kein bißchen, nur zur Info...


    Zu behaupten, Obama sei nicht gefährdeter durch seine Hautfarbe, ist imho sehr realitätsfern :wave

  • Ich freu mich, dass es die Amis anscheinend doch en bisschen geschnallt haben und den "besseren" gewählt haben. Er gibt den Amerikanern und auch dem Rest der Welt zumindest ein wenig neue Hoffnung. Ohne jetzt werten zu wollen, wie gut er seinen Job machen wird. Es ist eine Euphorie da und das find ich einfach gut.


    @magna: ich hab mich das auch schon gefragt. Ohne Sarkasmus oder so, sondern einfach aus der Geschichte heraus. Wird er seine Amtszeit überleben? Muss nicht mal auf seine Hautfarbe bezogen sein, die Waffenlobby, die Ölindustrie, ... gäbe ja viele, die nicht mit seiner Wahl einverstanden sein könnten.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Zitat

    Original von janda


    Attentate gibt es. Warum aber Obama gefährdeter sein soll, wie der - wohl meistgehasste Präsident seit Jahrzehnten - ist mir ein Rätsel?


    Es sagt mehr über den Rassismus in euren Köpfen aus, als über den der Amerikaner.


    Ich gebe zu, ich habe auch Angst vor einem Anschlag gegen Obama. Wir alle wünschen uns, dass es unter Obama einen deutlichen Wechsel in außen- und sicherheitspolitischen Angelegenheiten gibt. Aber gerade an diesen außenpolitischen Themen haben bestimmte Leute ein sehr großes Interesse. Ob Amerika die Demokratie ist, für die wir sie heute halten, wird sich in den nächsten Jahren herausstellen.


    Ich weiß nicht, was das mit Rassismus zu tun hat. Für mich ist Obama kein Afroamerikaner, daher bin ich immer noch etwas befremdet über die Hysterie der Afroamerikaner angesichts ihres neuen Präsidenten. Toll ist natürlich, dass mit der First Lady eine echte Afroamerikanerin ins Weiße Haus zieht, aber das tut sie (für mich) eben nicht an der Seite eines afroamerikanischen Präsidenten, sondern an der Seite eines Weißen (wenn man sich schon dieser kranken Schwarz-Weißmalerei bedienen will), der zufällig einen kenianischen Vater hatte. Aber er ist in einer sehr "weißen" Umgebung aufgewachsen und hat eben gerade nicht den Ballast der Sklaverei, Diskriminierung, Segregation in seinen Wurzeln. Ich glaube, dass er auch nur deswegen Präsident werden konnte, weil ihn die "normalen weißen" Mittelschichten ihn als einen der ihren anerkannt haben. Ich hoffe, dass Obama die nächsten 8 Jahre Präsident ist. Ich hoffe aber genauso, dass ich irgendwann noch einen wirklichen Afroamerikaner an der Spitze der USA sehen werde.

  • Zitat

    Original von Insomnia
    Zu behaupten, Obama sei nicht gefährdeter durch seine Hautfarbe, ist imho sehr realitätsfern :wave


    Aber es ist doch eine Tatsache, dass er Morddrohungen von irgendwelchen KuKluxKlan Mitgliedern oder so erhalten hat, für den Fall, dass er Präsident werden sollte. Und das bestimmt nicht, weil er der Jüngste Präsident ist... :hierlang Link

  • Zitat

    Original von sollhaben
    @magna: ich hab mich das auch schon gefragt. Ohne Sarkasmus oder so, sondern einfach aus der Geschichte heraus. Wird er seine Amtszeit überleben? Muss nicht mal auf seine Hautfarbe bezogen sein, die Waffenlobby, die Ölindustrie, ... gäbe ja viele, die nicht mit seiner Wahl einverstanden sein könnten.


    Genauso, ist es, sollhaben; meine bemerkung war auch nicht sarkastisch gemeint, sondern ernst: Die köpfe, dei aus der masse schauten waren einst:


    Lincoln
    JFK
    Martin Luther King


    Obamas überlebenschancen hängen ganz davon ab, ob und wem er bei seinen geplanten reformen auf die zehen steigt...
    das ist nicht geschmacklos, das ist politische realität; in Amerika schiesst man genausogerne wie in Rußland und Italien.


    Es braucht einen täter, und im fall Obama gibt es bereits mordbereite randgruppen, die sich unter umständen für so ein attentat zur verfügung stellen und bezahlen lassen, das weiss man, wie der obere link besagt schon seit Mai; sie haben gesagt, wenn er präsident wird, bringen sie ihn um...


    Janda, träum dir deine amerikaner nicht so, wie du sie haben willst, sondern lies bessere zeitungen. In denen, die ich gelesen habe, steht schon seit Mai von den mordrohungen gegen Obama aus dem rassistischen eck.
    Dass er auf der abschußliste einschlägiger kreise steht, ist ein faktum. So lange der sicherheitsdienst ihn unterstützt, wird er überleben; wenn der sicherheitsdienst aus welchen gründen das nicht mehr tut... tja.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Unabhängig von seiner Hautfarbe ist er allein schon durch seine Position als Präsident gefährdet. Da ist es egal, ob er schwarz, weiß oder grün gepunktet ist; wer in solch einer hohen Position ist, hat nunmal auch Feinde.


    Ich finde es klasse, dass er es geschafft hat. Und McCain hat in seiner Rede Größe gezeigt, als er seine Niederlage eingestand.

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Unabhängig von seiner Hautfarbe ist er allein schon durch seine Position als Präsident gefährdet. Da ist es egal, ob er schwarz, weiß oder grün gepunktet ist; wer in solch einer hohen Position ist, hat nunmal auch Feinde.


    Ich finde es klasse, dass er es geschafft hat. Und McCain hat in seiner Rede Größe gezeigt, als er seine Niederlage eingestand.


    ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich glaube nicht, dass Bush vor 8 Jahren direkt Morddrohungen bekommen hat... Es gibt nun mal Rassismus auf dieser Welt und diese Leute wollen eben keinen Schwarzen (oder ich muss ja eigentlich "Maximalpigmentierter" sagen, um politisch korrekt zu sein :rolleyes)
    als mächtigsten Mann der Welt sehen...

  • Zitat

    Original von bücherwurm89


    ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich glaube nicht, dass Bush vor 8 Jahren direkt Morddrohungen bekommen hat... Es gibt nun mal Rassismus auf dieser Welt und diese Leute wollen eben keinen Schwarzen (oder ich muss ja eigentlich "Maximalpigmentierter" sagen, um politisch korrekt zu sein :rolleyes)
    als mächtigsten Mann der Welt sehen...


    Zu Bush weiß ich nichts, aber es ist eine Tatsache, dass andere amerikanische Präsidenten Opfer von Mordanschlägen waren. Wie andere Politiker auch, muss man gar nicht bis nach Amerika und auch nicht auf die Hautfarbe schauen.

  • Sogar Reagan haben sie damals angeschossen... und dabei war er ein Republikaner...
    Wer und wieso eigentlich? :gruebel Hat das noch wer im Kopf?


    EDIT: Habs gefunden, das war der Mann, der damit Jodie Foster beeindrucken wollte. :wow
    *motive gibts* :rolleyes

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Gleichzeitig :lache


    Google und Wikipedia, die externe erinnerung und demenz-förderung
    Man muss sich ja nichts mehr merken, man googlt's halt... :rolleyes

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Zitat

    Original von beowulf
    Sorry ich bin alt genug das so, aber nicht genauer, auch ohne Wikipedia zu wissen...


    sigst, ich kann mich grad noch dran erinnern, dass es Ronald Reagan gab ohne google und wiki wär ich verloren

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Ich weiß nicht, was das mit Rassismus zu tun hat. Für mich ist Obama kein Afroamerikaner, daher bin ich immer noch etwas befremdet über die Hysterie der Afroamerikaner angesichts ihres neuen Präsidenten. Toll ist natürlich, dass mit der First Lady eine echte Afroamerikanerin ins Weiße Haus zieht, aber das tut sie (für mich) eben nicht an der Seite eines afroamerikanischen Präsidenten, sondern an der Seite eines Weißen (wenn man sich schon dieser kranken Schwarz-Weißmalerei bedienen will), der zufällig einen kenianischen Vater hatte. Aber er ist in einer sehr "weißen" Umgebung aufgewachsen und hat eben gerade nicht den Ballast der Sklaverei, Diskriminierung, Segregation in seinen Wurzeln. Ich glaube, dass er auch nur deswegen Präsident werden konnte, weil ihn die "normalen weißen" Mittelschichten ihn als einen der ihren anerkannt haben. Ich hoffe, dass Obama die nächsten 8 Jahre Präsident ist. Ich hoffe aber genauso, dass ich irgendwann noch einen wirklichen Afroamerikaner an der Spitze der USA sehen werde.


    Ab wann wäre er denn für Dich ein "wirklicher Afroamerikaner"?


    Müsste er zwei afroamerikanische Eltern haben? So "wirkliche Afroamerikaner"?
    Müssten beide in Afrika geboren sein?
    Müssten sie auf einem Sklavenschiff nach Amerika gekommen sein?
    Müsste er selbst in Afrika geboren sein?
    Ist man erst ein "wirklicher Afroamerikaner", wenn man in einem überwiegend afroamerikanischen Viertel aufgewachsen ist?
    Oder in einer bestimmten Schicht?
    Ist diskriminiert worden zu sein Voraussetzung?


    Ich kann dem Wikipedia-Eintrag entnehmen, dass seine Eltern zu einer Zeit geheiratet haben als "in Teilen der USA Ehen zwischen Schwarzen und Weißen noch verboten waren". Bist Du sicher, dass er nicht die "Ballast der Segregation" in seinen Wurzeln hat? In Harvard wurde er zum Präsidenten der Fachzeitschrift Harvard Law Review gewählt. Er gilt als der erste Afroamerikaner in diesem Amt. Da ist er anscheinend wieder ein "wirklicher Afroamerikaner" und vielleicht war es auch nicht ganz einfach, dieses Amt zu bekommen, wenn es vor ihm keinem gelungen ist. In vielen Medienberichten, wird immer wieder erwähnt, dass er schwarz ist. Wieso eigentlich? Solange Hautfarbe überhaupt erwähnenswert ist, gibt es noch Diskrimination.


  • 1. Delphin, du sprichst genau das Thema an, dass mich immer wieder aufbringt in dieser Frage: Wann ist jemand "schwarz".
    Die Europäer haben sich die Beantwortung dieser Frage seit ihren ersten Kontakten zu Afrikanern sehr leicht gemacht: Schwarz, oder farbig ist jeder, der auch nur irgendeinen Urahn dunkler Hautfarbe hat. Dahinter steckt ein fast religiöses "Reinheitsgebot", dass jeden von der eigenen Hautfarbe ausschließt, der auch nur einen Tick anders aussieht.
    Nun hatte aber diese Bezeichnung "weiß" - "schwarz" nie nur beschreibenden Charakter, wie es bei der Beschreibung von Haarfarben der Fall ist.
    Die Bezeichnung als "schwarz" war gleichbedeutend mit dem Ausschluss aus der Mehrheitsgesellschaft, bzw. in den Südstaaten, wo Sklaven zahlenmäßig die europäischen Einwanderer weit übertrafen, bedeutete dies ein Ausschluss aus der besitzenden und herrschenden Klasse. Oder anders: Jeder, der irgendwie afrikanische Vorfahren hatte, wurde von den wesentlichen Menschenrechten ausgeschlossen.


    Diese Tradition macht es mir sehr schwer, in diesen Begriffen von schwarz und weiß zu denken. Ich habe nie verstanden, warum jemand, der einen "weißen" und einen "schwarzen" Elternteil hat, deswegen nun als "schwarz" und nicht als "weiß" gelten soll. Das ist eine Ideologie, mit der ich nicht klarkomme.


    Was allerdings zweifellos anzuerkennen ist, ist dass sich aus diesem europäischen Rassedenken massive soziale Implikationen ergeben: Unabhängig von seiner Hautfarbe wächst ein afroamerikanisches Kind in einem Umfeld auf, dass auch heute noch nicht zu vergleichen ist mit der Situation eines "weißen" Kindes. Ein afroamerikanisches Kind hat in den USA zu 90 % afroamerikanische Freunde, Familienmitglieder, etc. Es wächst mit Menschen auf, die noch eine lebendige Erinnerung an die Segregation und die Diskriminierungen haben, die wissen, dass sie aufgrund ihres Äußeren immer besser und hartnäckiger sein müssen, um das gleiche zu erreichen wie ihre "weißen" Schulkameraden, Kollegen, etc. Diese Kinder wachsen in dem Bewusstsein auf, dass sie aufgrund ihres Äußeren von den "Weißen" lange Zeit drangsaliert, unterdrückt, missachtet werden konnten. Ich glaube, dass es Deutschen, die nicht aus einem Migrations- oder anderen Minoritätshintergrund kommen, schwer fällt, einzuschätzen, was dieses Bewusstsein der ehemaligen Inferiorität bedeutet.


    Und das ist genau der Punkt, wo ich glaube, dass Obama den großen Vorteil hatte, diese Erfahrung nicht in der Prägnanz machen zu müssen, wie die meisten anderen Afroamerikaner. Er wuchs bei seiner "weißen" Familie auf, die eben nicht die Erinnerung an die dunkelste Zeit der Rassentrennung in sich trug. Es ist ein Unterschied, ob man etwas im Geschichtsunterricht lernt, oder von klein auf, lange bevor man es realisieren kann, über die Reaktionen seiner Eltern ständig aufnimmt. Natürlich wird Obama wissen, was Rassismus ist, und er wird sicher auch einige Erfahrungen damit gemacht haben. Aber er hat ein familiäres Erbe, in dem sich seine Familienmitglieder nie als die Verlierer des amerikanischen Traums, nie als die Unterdrückten fühlen mussten. Das ist ähnlich wie bei einem afrikanischen Kind, dass von "weißen" Europäern oder Amerikanern adoptiert wird. Dieses Kind wird vielleicht mal wegen seiner Hautfarbe komisch angeguckt. Aber es sieht seine Eltern als absolut integrierte, respektierte Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft. Das ist für die Entwicklung seines Selbstbewusstseins, seiner Identität als Teil der Gesellschaft ein großer Vorteil, den die meisten afroamerikanischen Kinder bisher nicht hatten.


    Diese "weißen" Wurzeln, von denen ich sprach, führen meiner Meinung dazu, dass Obama sehr versöhnlich hinsichtlich des Verhältnises von "schwarzen" und "weißen" Amerikanern ist. Er hegt nicht den verständlichen Groll vieler Afroamerikaner, und gerade auch der afroamerikanischen Bürgerrechtler. Er hat die Wut eines Jesse Jackson oder auch einer Michelle Obama über ihre Geschichte und ihre eigenen Erfahrungen eben nicht tief in sich vergraben. Interessanterweise gab es ja von seiner Frau zu Beginn des Wahlkampfes einige Bemerkungen zum Thema Rassismus und Afroamerikaner, die vom Wahlkampfteam schleunigst unterbunden worden sind, weil man Angst hatte, damit die "weißen" Wähler zu vergraulen.


    zu 2. Natürlich hast Du recht, dass Hautfarbe immer noch eine Rolle spielt, und zwar bei Obama unabhängig von seiner "weißen Sozialisation". Was bestätigt, dass viele Amerikaner eben wirklich noch auf die Hautfarbe gucken. Aber wenn ich Obama als "schwarz" oder Afroamerikaner bezeichne, folge ich der jahrhundertelangen rassischen Definition der Europäer, mit denen jeder Weiße, der etwas "afrikanisches Blut" in sich trug, zum "Schwarzen" und damit meist zum Rechtlosen wurde. Ich gönne mir die Arroganz, Obama so als weiß zu bezeichnen, wie andere ihn eben als schwarz bezeichnen. Für mich ist nicht die Hautfarbe, sondern der soziale Kontext seiner Erziehung entscheidend.

    So, das war jetzt etwas ausschweifend. Ich wollte nur deutlich machen, dass ich diese sozialen Implikationen, die sich in den USA aus der Hautfarbe ergeben, für wesentlicher halte als die Definition über die Hautfarbe selbst, die sonst nicht mehr wäre als der Unterschied zwischen Blonden und Brünetten hierzulande.

  • Übrigens möchte ich anmerken, dass Richard Powers in seinem Roman "Klang der Zeit" diese Rassenthematik unheimlich gut bearbeitet hat. In dem Roman geht es um die Liebe zwischen einer Afroamerikanerin und einem Juden, der aus dem Europa der 1930er Jahre geflohen ist, und ihre Kinder. Diese Liebes- und Familiengeschichte wird perfekt verwoben mit den Themen Segregation, Diskriminierung, Civil Rights von den 1940er Jahren bis weit in die 1970er Jahre hinein.