(Vor)Wahlen in den USA

  • Hallo liebe Eulen :wave


    Hab gesucht und auch Churchill gefragt, aber es gibt offensichtlich noch keinen Thread zum Thema Vorwahlen in den USA.


    Mich interessiert, welche Meinung ihr zu den Kandidaten und den jeweiligen Wahlergebnissen habt, ob ihr die Wahlen überhaupt verfolgt und wen ihr für geeignet haltet, der neue Präsident der USA zu werden.


    Ich freue mich auf eine spannende Diskussion :-)

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich habe es nur nebenbei mitbekommen, mehr nicht. Und momentan interessiert es mich auch nicht. Noch sind ja keine Präsidenten Wahlen. Dann werde ich sicher aufmerksamer schauen. Obwohl mir momentan alles recht ist, wenn endlich dieser Bush geht. Zum Glück kann er nicht wieder gewählt werden, wenn ich richtig informiert bin.


    *ironiemoduson* Na was für ein Verlust für die Welt *ironiemodusoff*

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Ich habe es nur nebenbei mitbekommen, mehr nicht. Und momentan interessiert es mich auch nicht. Noch sind ja keine Präsidenten Wahlen. Dann werde ich sicher aufmerksamer schauen. Obwohl mir momentan alles recht ist, wenn endlich dieser Bush geht. Zum Glück kann er nicht wieder gewählt werden, wenn ich richtig informiert bin.


    *ironiemoduson* Na was für ein Verlust für die Welt *ironiemodusoff*

    ditto! :wave

  • Die US-Themen kreisen um soziale Sicherheit, individuelles Vorwärtskommen und Sicherung alterwürdiger Erbhöfe.


    Die Erwartungen europäischer Beobachter spielen anscheinend keine Rolle dort.
    Insbesondere ein Anti-Bush-Wahlkampf kann nicht der Knüller werden (der Mann steht weder zur Wahl noch zur Abwahl).


    Obamas campaig slogan "Wandel, an den man glauben kann", heißt ja nicht "Mid Laffondähn un Giesi eene neie Folgsrebublik fier de Amis".
    Insofern: Ägohl wärs wirt, es wirt sich im Amiland wenich ännern.


    Huckabee und Obama stehen wohl stellvertretend für die Programme der Republikaner und Demokraten. Mrs.Clinton eher für "Politik der ruhigen Hand" (blos keine Veränderung). (Wollen die Amis Veränderung?)


    Vormals habe ich mir Clinton und Bush genauer angeschaut. Nüchtern. Interessant war vor allem, dass Bush (wenn auch nur hauchdünn) gewann, mit einem Wahlkampf, der Clintons "Iraqi freedom act" scharf ablehnte, genau wie jeden anderen militärischen Interventionismus in der Welt.
    Die USA als Weltpolizei im Auftrag der UNO hing Bush wie vielen Amis einst gewaltig zum Halse raus. :grin

  • Zitat

    Original von Humpenflug
    Huckabee und Obama stehen wohl stellvertretend für die Programme der Republikaner und Demokraten. Mrs.Clinton eher für "Politik der ruhigen Hand" (blos keine Veränderung). (Wollen die Amis Veränderung?)


    Mir scheint, die Amis wollen schon Veränderung. Besonders junge Menschen und man beachte (!) FRAUEN, stimmten in Iowa nicht für Hillary.
    Ein weiteres Problem scheint zu sein, dass niemand genau weiß, wie man später mit Bill als "first man" umgehen soll. Man erwartet einfach, dass die Clinton-Ära weitergeht, falls sie Präsidentin wird.
    Barack Obama hat für morgen in New Hampshire gute Chancen haben. Alle schreien nach dem Wandel. Das wäre doch einer: ein schwarzer Präsident, in einem Land, in dem in vielen Staaten noch rassistische Gesetze gelten. Mehr (innenpolitischer) Wandel ist mE kaum vorstellbar und mit Sicherheit eine gute Richtung.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Aber man darf nicht vergessen, dass Iowa ein Caucus der jeweiligen Parteimitglieder war und erst New Hampshire die Allgemeinheit abstimmen kann (Primary).


    Obama ist interessant, weil er eben nicht das schwarze Amerika repräsentiert, sondern die obere Mittelschicht, die Bildungsbürger und die progressive Bevölkerung. Dazu ist er noch jung, wirkt dynamisch - aber ob er in Louisiana oder Alabama punkten kann, ist die Frage. Er ist ja nicht wirklich schwarz, aber er wird so verkauft und das kann dort ein Handicap werden.


    Clinton symbolisiert das Establishment, Edwards ist relativ farblos, aber ein treuer Parteidiener - die anderen demokratischen Kandidaten sind uninteressant.


    Die Republikaner werden wohl keine Rolle spielen, es sei denn, einer der Kandidaten kann endlich Profil gewinnen.

  • Da wir im Englischunterricht über die Wahlen in den USA reden, verfolg ich die Wahlen auch :-)


    Mein Favorit ist Obama. Er wirkt symphatisch, ist für einen Wandel und es wäre toll, wenn ein Schwarzer US- Präsident wird. Ich glaub zwar auch, dass er in den Südstaaten wie Alabama nicht viele Stimmen erreichen wird, aber gesamt stehen seine Chancen ja nicht schlecht :-)
    Ein Problem bei ihm ist aber sicherlich, wie die Südstaaten und Rasisten reagieren, wenn er zur Wahl aufgestellt wird :-(


    Nach Obama find ich noch Hilary Clinton gut. Wäre auch mal interessant, eine Frau als Präsidentin zu haben :-) Aber da sie schon First Lady war, bin ich doch eher für Obama. Außerdem waren ihre Reaktionen nach den Wahlen in Iowa nicht okay. Es zeigt ein bisschen, dass sie eine schlechte "Verliererin" ist und hat sie unsymphatisch gemacht.


    Muss aber sagen, dass ich froh bin, dass Bush kein Präsident mehr werden kann :P

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend

  • Obama ist nicht schwarz - jedenfalls nicht im Sinne wie man es sonst in Amerika versteht: Seine Mutter gehörte der weissen Mittelschicht an, sein Vater ist Kenianer (und wie er ehemaliger Harvard-Student) und er selbst ist u.a. auf Hawaii und in Indonesien aufgewachsen.
    Obama ist Mulatte und hat keinen Bezug zur Sklavengeschichte, zur Segregation in den Südstaaten oder zu den Gospel-Communities. Das macht ihn für die weisse Mehrheit wählbar - ganz im Gegensatz zu Rev. Jackson.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Obama ist nicht schwarz


    Sag das den Amis mal. Den einen ist er "zu schwarz", den anderen "zu weiss". Das könnte mittelfristig ein Problem sein.


    Hillary entpuppt sich mE als schlechte Verliererin (wie Bücherwurm schon sagte). Da wurde in Iowa fest mit einem Sieg gerechnet, der nicht zustande kam. Auf die Frage eines Journalisten, inwieweit sie für einen Wandel in den USA stünde, reagierte sie etwas pampig mit: "Ich werde die erste Frau im Präsidentenamt sein. Ist das allein nicht Wandel genug?" Na, ich weiß nicht!


    Oryx : Ob die Republikaner so gar keine Rolle spielen werden, bezweifle ich noch ein bisschen. Giuliani genießt noch immer "Heldenstatus" nach 9/11.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • ninnie

    Zitat

    Alle schreien nach dem Wandel. Das wäre doch einer: ein schwarzer Präsident, in einem Land, in dem in vielen Staaten noch rassistische Gesetze gelten


    Ich war bei der letzten Papstwahl auch für ne Quote: Schwarz wäre mal dran gewesen, und am besten noch Moslem oder Jude. Wenn sie sich dann noch Calvin II. genannt hätte ...


    bücherwurm2612

    Zitat

    Wäre auch mal interessant, eine Frau als Präsidentin zu haben


    Also in Deutschland haben wir ja Angie und England hatte Maggi (oder wie heißt die Suppenwürze?), die Türken hatten Tansu Ciller usw. Richtig spannend wäre mal eine frei gewählte Päpstin.

  • Zitat

    Original von Humpenflug
    Ich war bei der letzten Papstwahl auch für ne Quote: Schwarz wäre mal dran gewesen, und am besten noch Moslem oder Jude. Wenn sie sich dann noch Calvin II. genannt hätte ...


    Was willst du damit sagen? :gruebel
    Ich hab nicht nach einer Quote gerufen, sondern einfach mal in den Raum gestellt, dass ein Schwarzer vielleicht zumindest einen Wandel in den Dingen, die für uns Europäer normal sind, herbeiführen könnte, wie zum Beispiel: rassistische Gesetze abschaffen, Gleichberechtigung von schwarz und weiss etc.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • ninnie : Giuliani macht in den USA mit seiner schrecklichen Frau eine ganz furchtbare Figur. Bloomberg ist da schon eher geeignet. Und dann noch der Mormone! Huckabee scheint der einzige wählbare Kandidat zu sein.


    Ich sehe Obama natürlich von meiner Warte aus, aber ich hatte in den zwei letzten Wochen in den USA Gelegenheit mit den Leuten zu reden (ich bin ja immer neugierig) und da scheint er besonders bei den Mittelständlern gut anzukommen.


    Fúr mich persönlich wären er und Clinton wirtschaftlich gesehen eine gute Option. Die Republikaner hingegen lassen mich nicht gut schlafen.

  • Zitat

    Original von Humpenflug


    Richtig spannend wäre mal eine frei gewählte Päpstin.



    Ja Du, darauf wirst Du warten müssen bis zum St. Nimmerleinstag. :lache

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Oryx
    Fúr mich persönlich wären er und Clinton wirtschaftlich gesehen eine gute Option. Die Republikaner hingegen lassen mich nicht gut schlafen.


    Das stimmt allerdings.
    Hillary ist mir nur dermaßen unsympatisch, dass ich sie nicht gerne als Präsidentin sehen würde. Auch ihre Angriffe seit Iowa finde ich völlig daneben. Sie versucht jetzt mit aller Gewalt irgendwelche dunklen Gehimnisse aus Obamas Vergangenheit auszugraben. Ich hoffe, sie findet keine.
    Spätestens seit klar ist, dass es eng wird in New Hampshire, ändert sie ihre Strategie, sie scheint nervös zu werden und verzettelt sich. Obama hingegen wirkt gelassener. Was ihn natürlich noch sympatischer macht.
    Warten wir es ab, morgen wissen wir mehr.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Wahrscheinlich wird letzten Endes reine Sympathie entscheiden - warum auch nicht.
    Was aber das inhaltliche angeht:
    Obama verspricht Steuersenkungen und Krankenversicherungen für alle, Clinton auch.
    Ich denke, dass mit diesen beiden Ködern definitiv alle Amis angesprochen werden und dass es relativ schwer sein wird, dagegen zu argumentieren.


    Gerade die mittleren Schichten wollen "covered" sein, ein Privileg, eine richtig vornehme Sache, und werden es aus den Steuererleichterungen finanzieren können, zumindest teilweise.


    oryx

    Zitat

    Giuliani ...mit seiner schrecklichen Frau .... Bloomberg ...Huckabee scheint der einzige wählbare Kandidat zu sein... Die Republikaner hingegen lassen mich nicht gut schlafen.


    Folchendes
    Neulich sag ich zu meiner Schwiegermutter:"Saufraß hier in der Kneipe, oder?". "Ha jo, hast recht", mümmelt sie herüber. Ich wieder:"Und dann auch noch so unverschämt kleine Portionen." Sie nickt. Ich :grin

  • Humpenflug : Du kennst den Artikel der US Vanity Fair über Judith Giuliani nicht? Die ist diejenige, die nun bestimmt, was er sagt, tut und politisch umsetzt.


    Die Republikaner weiter an der Macht würde mir persönlich einige Einbussen bescheren, denn mein Kundenstamm sitzt teilweise dort und die politischen Entscheidungen unter Bush Jr. haben dem Geschäft eher geschadet.

  • Was sagt man dazu? Da hat Clinton doch tatsächlich 2 Prozentpunkte mehr.
    Für wie repräsentativ haltet ihr die Wahlen in New Hampshire?
    Heute morgen wurde ein Vergleich auf N24 angestellt, den ich sehr lustig fand. Es wäre in etwa so, wie wenn man im Saarland Wahlen durchführe. :rolleyes

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Oryx, hi!
    Sehe zwar keinen Unterschied zwischen den Parteien und Kandidaten in den USA, bin aber immer dafür, dass nach 8 Jahren gewechselt werden sollte.
    Ich gehe davon aus, dass Hillary Clinton weiterhin beste Chancen hat.
    Bei den Republikanern wird wohl Romney im November Kandidat sein.

  • ninnie : New Hampshire ist aber aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur die USA im Kleinformat und daher relativ wichtig (nie The West Wing im TV gesehen?). Andere Bundesstaaten wie Iowa (94% Weisse und 85% Mittelschicht) haben eine homogenere Struktur, haben Immigrationsprobleme (Texas, Arizona, New Mexico), sind hauptsächlich landwirtschaftlich orientiert (Wyoming, Kansas) oder demografisch älter als der Durchschnitt (Florida) oder sind eher fortschrittlich orientiert(California, New York, Massachussetts).


    Humpenflug : CNN und auch FOX News sehen McCain als Kandidat der Republikaner, weil er zum Establishment gehört, obwohl er den Aussenseiter gibt.
    Der Unterschied zwischen Demokraten und Republikaner ist in etwa der rechte Flügel der SPD vs. die CSU.