Mal ehrlich, wie ist Euer Verkaufserfolg?

  • Ganz ehrlich gesagt habe ich höhere Erwartungen in die erzielbaren Verkaufszahlen gesetzt.


    Mein Verlag hat mein Sachbuch nur gedruckt, 3.000 Stück zu 6.700,- €, die ich selber bezahlt habe. Alle PR-Maßnahmen liegen bei mir als völligen Neuling. Auch der Buchhandel bevorratet mein Buch nicht, gibt nur konkrete Bestellungen weiter, manchmal nicht mal das. Seit Mai 06 habe ich ganze 1.200 Bücher verkauft, meist über die eigene Buchhomepage. Aber in letzter Zeit passiert nichts mehr, in amazon liegt es unten und zuckt nicht mehr. Dabei war es mal auf 17.000 und acht gute Presseberichte gibt es bis in Politik und Wirtschaft, über 40 beste Leserrezensionen habe ich auf der Buchhomepage vorgestellt.
    Meine Entäuschung ist grenzenlos, dabei ist es ein aktuelles Thema. Aber der pathetische Titel "Nicht klagen, kämpfen!" und der Umschlag in den Landesfarben wirkt zusammen wie eine staatlich verordnete Duchhalteparole. Pech gehabt, nicht gut genug durchdacht!


    Wieviel Bücher habt Ihr im ersten Jahr verkauft?

  • Hallo Schecki,


    ich verstehe deine Verzweiflung nicht. 1200 verkaufte Exemplare von einem Erstling, noch dazu einem Sachbuch bei einem Druckkostenzuschussverlag binnen eines Jahres, sind doch absolut großartig!


    Tom hat das Thema übrigens wunderbar auf den Punkt gebracht:
    Eine ernstgemeinte Warnung an alle Neuautoren


    Mein Rat: Nutze die Zeit, nimm das nächste Buch in Angriff und such dir einen richtigen Verlag.


    Nix für ungut!

  • Das stimmt, Kleinverlagsbücher kommen durchaus in - kleine - Buchhandlungen oder je nach Thema auch in Comicläden. Gerade bei so Sachen wie Fantasy und Horror geht das, auch bei einigen Nischenprodukten.


    Zu Verkaufszahlen: Keine Ahnung, hab ja die Rechte verkauft und im Vertrag auch stehen, dass ich Verkaufszahlen nicht erfahre.


    Bei "Mieze Paula" bin ich nur Illustratorin, da erfahre ich auch nichts und wenn, hätte ich auch nix von, meine Illustrationsarbeit wurde mit einer einmaligen Zahlung vergütet, Tantiemen erhalte ich da keine.


    Bei meinem Einhornroman sieht es anders aus, da bekomme ich Tantiemen, da das Buch aber erst im Dezember erschien, dürften sich noch nicht so viele Exemplare davon verkauft haben.

  • Hallo Schecki,


    ich wäre schon überwältigt, wenn ich von einem meiner (über BoD selbst verlegten) Bücher im Laufe von 5 Jahren 1.200 Exemplare verkaufen würde!
    Meine Zahlen von Mitte September bis Ende Dezember:
    "Hannahs Nachtgeschichten" (Vorlesebuch ab 4 J.): ca. 112
    "Aus dem Tanzstudio gebellt" (Jugend-Tanzroman ab 11 J.): ca. 74


    Um sämtliche Kosten zu decken (incl. Werbung etc.) muss ich im Laufe von fünf Jahren - beide zusammengerechnet - ca. 500 verkaufen.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Hallo Judith,


    das ist doch schon mal was!
    Also so viel Geld für 3000 Bücher zu zahlen, und dann alles selber machen zu müssen ... der Verlag hat auf jeden Fall verdient ... :wow
    nun ja ...
    Trotzdem ist die Verkaufszahl schon beachtlich. Kommt allerdings auch drauf an, wie hoch die Tantiemen so sind...
    liebe Grüße
    El Creeco :lesend

    Bilder

    • 70_images_fledermaeuse.jpg

    Ich bin und bleibe ein unverbesserlicher Optimist!!!

  • erst mal respeckt an die schreiben des Themas. ich hätte mich nie getraut das selber zu zahlen. Einfach wegen den risiko das ich sie nie los werde.
    Aber das dich kaum buch Handlungen verkaufen ist total normal.
    Macht dein verlag oder du genügend werbung? meist leigt es einfach nur da dran.

  • @ SiCollier
    1. da gucke ich aus Prinzip nur rein, wenn mir eine Eule positiv auffällt.


    2. ich bin deinem Hinweis gefolgt....


    3 auch eine LRS ist keine Allroundentschuldigung für Geschwafel, ein wenig Konzentration und guter Wille, sowie die Anwendung der Rechtschreibhilfe im Word, sollte doch zumindest einen halbwegs lesbaren Text daraus machen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    (...) ein wenig Konzentration und guter Wille, sowie die Anwendung der Rechtschreibhilfe im Word, sollte doch zumindest einen halbwegs lesbaren Text daraus machen.


    Ähm, hm ... ja.
    Allerdings verwende ich meist TextMaker, das geht hoffentlich auch? ;-) In ein paar Tagen in der 2008-er Version mit eingebautem Duden. Den ich allerdings nicht verwenden werde. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ja, weiß ich, aber meine Finger haben so gejuckt. ;-)
    Und jetzt werde ich erst mal wieder etwas im Büro weiter arbeiten (und bin gespannt, was ich nach der Rückkehr in diesem bzw. anderem Fred vorfinde).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nix von mir, weil ich werde mich jetzt total geschlaucht von einem schröööööööööcklich ereignislosen Arbeitstag ins Bett hauen und dabei Leckereien futtern.....dabei werde ich auf meinen Fingern sitzen und das Feld den Feinfühleulen überlassen, ein paar Gutmenscheulen, werden bestimmt auch auftauchen, eine hab ich schon gesehen..... :lache

  • Zitat

    Original von Schecki


    Mein Verlag hat mein Sachbuch nur gedruckt, 3.000 Stück zu 6.700,- €,
    Wieviel Bücher habt Ihr im ersten Jahr verkauft?


    Hast du die Kosten wieder raus?
    Ich habe zum Glück einen Verlag, wo ich nichts dafür bezahle, dass das Buch gedruckt wird. Das halte ich für eine Geldschneiderei auf Kosten des Autors.
    Da es sich aber noch um einen relativ jungen Verlag handelt, muß ich noch einen Teil der Druckkosten mit tragen. Es dauert etwa zwei Jahre, bis ich diesen wieder eingespielt habe.
    Die Verkaufszahlen liegen in einem guten Jahr bei etwa hundert Exemplaren für ein Buch, meist aber darunter

  • Zitat

    Original von Dichterdämon
    Ich habe zum Glück einen Verlag, wo ich nichts dafür bezahle, dass das Buch gedruckt wird. Das halte ich für eine Geldschneiderei auf Kosten des Autors.
    Da es sich aber noch um einen relativ jungen Verlag handelt, muß ich noch einen Teil der Druckkosten mit tragen.


    Mag daran liegen, dass ich blond bin, aber kannst Du mir das bitte logisch erklären? Du musst nichts bezahlen, aber im nächsten Satz schreibst Du, dass Du einen Teil der Druckkosten tragen musst?

  • na ja, wie gesagt, ich trage einen Teil der Druckkosten.
    Es gibt aber leider noch das System, dass man außer den Druckkosten den Verlag bezahlen muß, damit er das Buch überhaupt mit ins Programm aufnimmt. Die Druckkosten kommen dann noch mal extra auf den Autor hinzu. Das können Verlagskosten im Bereich von bis zu mehreren tausend Euro sein. Vor diesen Methoden wird (mit Recht) vielfach gewarnt. Diesen Verlag ist dann egal, ob die Bücher verkauft werden, sie "verdienen" ihr Geld ja schon an den Autoren. In der Regel findet da auch kein Lektorat statt und die Bücher werden nicht einmal von einem Redakteur gelesen.
    Diese Verlage erkennt man daran, dass sie alles veröffentlichen, wenn man nur genug dafür bezahlt.
    (siehe dazu im Forum
    Eine ernstgemeinte Warnung an alle Neuautoren)


    Es ist schon ein Unterschied, ob ich mich zum Teil am Druck beteilige oder ob ich zusätzlich Geld an einen Verlag zahle, dass er das Buch überhaupt herstellt.