Tod einer Strohpuppe - Patrick Lennon

  • Tod einer Strohpuppe, Patrick Lennen, Originaltitel „Corn Dolls“, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, Juni 2007, ISBN 978-3-423-24604-0, 14,50 €
    Zum Autor: (lt. Klappentext)
    Patrick Lennon wuchs in Cambridge auf und hat in Thailand, Frankreich, Italien und Mexiko gelebt. Heute wohnt er als Unternehmer mit seiner Familie wieder in England.


    Homepage des Autors:
    www.patrick-lennon.com



    Klappentext :

    Thinbeach, ein kleiner Ort in den englischen Fens außerhalb von Camebridge. Ein junger Mann wird zerhackt in einem Schredder aufgefunden. War es ein Unfall? Kurz darauf wird eine weitere Leiche entdeckt. Das Opfer hatte Nachforschungen über eine rätselhafte Gesellschaft namens The Wake angestellt. Wer sind die Mitglieder dieser Gesellschaft, und haben sie etwas mit den Todesfällen zu tun? Und warum begeht die russische Frau eines Landmaschinenhändlers plötzlich Selbstmord? Bei seinen Ermittlungen schlägt Inspector Tom Fletcher eisiges Schweigen entgegen. Doch dann stößt er auf ein uraltes Ritual, die „Hochzeit von Thinbeach“, bei der zur Erntezeit eine Strohpuppe symbolisch im See ertränkt wird... Ein spannender, atmosphärischer Kriminalroman mit einem spröden Helden, dessen eigene bittere Vergangenheit erst nach und nach sichtbar wird.



    Meine Meinung:
    Patrick Lennons Kriminalroman „Tod einer Strohpuppe“, im Original unter dem Titel „Corn Dolls“ veröffentlicht, hat eigentlich alles, was man als Leser von einem klassischen Who-dunnit in ländlicher englischer Umgebung erwartet. Tom Fletcher und Sal Moresby bilden ein sympathisches Ermittlerduo, deren Privatleben zwar beleuchtet wird, aber nicht zu sehr im Vordergrund steht. Im Gegensatz zu vielen anderen Krimis liegen sie nicht im Konflikt mit ihren Vorgesetzten, ihre direkte Vorgesetzte Welbey bringt den beiden großes Vertrauen entgegen. Die aufzuklärenden Todesfälle im ländlichen Thinbeach sind skurril, allerdings auch sehr grausam und verdächtige wie verhörte Personen sind interessant Charaktere. Vor allem aber lüften die beiden Ermittler Stück für Stück die Beziehungen zwischen den Personen und stoßen dabei auf alte Feindseligkeiten, Rachegefühle und sogar politische Seilschaften. Patrick Lennon unterbricht die Handlung immer wieder mit Erzählungen aus der Vergangenheit, die das Leben eines der Hauptverdächtigen und das Leben von Tom Fletcher näher beleuchten – beide haben eine bittere Vergangenheit zu bewältigen. Diese Unterbrechungen stören den Lesefluss des flüssig und spannend erzählten Romanes nicht. Leider stellen sich insbesondere im letzten Drittel einige Längen ein, was sehr schade ist, da uns der Autor bis zum Schluss mit interessanten Wendungen überrascht.


    Auch wenn „Tod einer Strohpuppe“ von Patrick Lennon kein Kriminalroman ist, der mir länger im Gedächtnis bleiben wird, da er sich nicht ausreichend von der Masse abhebt, bietet er doch spannende Unterhaltung für einen Regentag.


    7 von 10 Punkten

  • Tom Fletcher und Sal Moresby sind das sympathische Ermittlerduo, das sich um den mysteriösen Todesfall des jungen Jake Skeritt kümmern muß. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf immer neue Ungereimtheiten – es scheint nicht nur um den Tod eines 22-jährigen zu gehen, sondern um viel mehr. Und so bleibt es nicht nur bei einem Toten….


    Die Vorkommnisse im ländlichen Thinbeach reichen bis in die 70er Jahre zurück. Doch was ist damals passiert? Sodom und Gomorrha tun sich auf: ein Netz an teils politischen Verflechtungen, Gruppierungen, Hass und Rachegefühle, die all die Jahre überdauerten.


    Tom und Sal bemühen sich, nach all den Jahren Licht ins Dunkel zu bekommen, doch sie kämpfen mit allerlei Schwierigkeiten – und Tom, wie es scheint, auch noch mit einem unbewältigten Kapitel seiner eigenen Vergangenheit.


    Ich schließe mich Pelican an: Ein interessant geschriebener und spannender Krimi ist das, der bis zuletzt – trotz einiger Längen – mit wirklich überraschenden Wendungen aufwarten kann. Keine wirklich bahnbrechende Krimientdeckung, aber solide Durchschnittskost für einen langen Sonntagnachmittag. Ich habe mich zwar schon besser unterhalten – aber auch weitaus schlechter.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)