'Tintenherz' - Seiten 169 - 248

  • Die Handlung wird auch in diesem Teil nicht rasanter oder actionreicher, aber das stört mich nicht im geringsten.
    Ich finde es spannend, die Figuren sind einem mittlerweile gut bekannt und besser einschätzbar.
    Staubfinger hat sich nun doch entschlossen Mo & Co zu helfen, ich hatte den auch gar nicht so böse in Erinnerung.

  • Endlich ein Hauch mehr Fantasy in diesem Leseabschnitt. Ab dem Zeitpunkt, an dem Meggie, Mo und Elinor die Kirche betraten, bis zum Verlassen der Kirche, fand ich genau das, was ich mir von dem Buch erhofft hatte. Wunderbar geschrieben ist vor allen Dingen die Passage, in der Mo anfängt zu lesen. Toll finde ich auch weiterhin den Bezug des Buchauszugs am Anfang jedes Kapitels zum danach folgenden Geschehen.


    Warum es Mo beim Lesen des ersten Buchs gelingt, genau das aus dem Buch herauszulesen, was er wollte (den Goldschatz) und danach wieder nicht, das hat sich mir noch nicht erschlossen. Vielleicht wird man darüber ja noch im Laufe der Geschichte aufgeklärt. Wenn es Zufall war, finde ich es doch recht sonderbar.


    Trotzdem muss ich auch wieder meckern. Von Seite 206 bis 248 fand ich die Handlung wieder sehr zäh. Die Flucht aus Capricorns Dorf und die anschließende Verfolgungsjagd haben mich nicht vom Hocker gerissen. Wenigstens kommen die "Bösen" - eigentlich aber nur Basta - jetzt auch ernsthaft böse rüber. Am Anfang hatte ich mehr den Eindruck von Streichel-Bösewichten. Ich finde das eigentlich fesselnde, phantastische Thema, Dinge und Personen aus Büchern herauslesen zu können, so interessant, dass es mich ärgert, dass es bislang nur so wenige Seiten einnahm.


    Warum lässt Capricorn zunächst eigentlich alle Tintenherz-Exemplare verbrennen, um anschließend stolz zu präsentieren, dass er doch noch eins aufbewahrt hat? Der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht. Oder habe ich da was überlesen?


    Mal sehen wie's weitergeht.


    Viele Grüße :wave Xyrion

  • Warum er die anderen Bücher verbrannt hat habe ich auch nicht verstanden... aber das hängt wahrscheinlich mit seiner Persönlichkeit zusammen. Auch eine Art von Machtausübung, dass er der einzige ist, der noch ein Exemplar dieses Buches hat, oder?

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

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  • Zitat

    Original von Fran-87
    Warum er die anderen Bücher verbrannt hat habe ich auch nicht verstanden... aber das hängt wahrscheinlich mit seiner Persönlichkeit zusammen. Auch eine Art von Machtausübung, dass er der einzige ist, der noch ein Exemplar dieses Buches hat, oder?


    Ich denke, dass es zum einen Machtausübung war, wie du auch schreibst, aber es ist auch einfacher ein Buch zu bewachen als mehrere. Capricorn denkt ja, dass Mo das Rein- und Rauslesen steuern kann. Er muss also befürchten, dass Mo ihn hinter seinem Rücken wieder in das Buch hineinliest, wenn er die Möglichkeit dazu hat.

  • Zitat

    Original von Xyrion
    Am Anfang hatte ich mehr den Eindruck von Streichel-Bösewichten.
    (...)
    Warum lässt Capricorn zunächst eigentlich alle Tintenherz-Exemplare verbrennen, um anschließend stolz zu präsentieren, dass er doch noch eins aufbewahrt hat? Der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht. Oder habe ich da was überlesen?


    Der Eindruck täuscht. Capricorn und Basta sind böse; halt - siehe ersten Abschnitt - "zielgruppengerecht" böse.


    Und Überlesen hast Du nichts; die Aufklärung kommt später noch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Xyrion
    Wunderbar geschrieben ist vor allen Dingen die Passage, in der Mo anfängt zu lesen.


    Ja, das ist auch eine meiner Lieblingsstellen. Man hat das Gefühl genau so gebannt von seiner Stimme zu sein wie alle anderen in der Kirche auch.


    Farid ist mir direkt sehr sympathisch gewesen, ich mochte schon immer Geschichten aus 1001 Nacht, auch wenn er mir natürlich Leid tut, dass er aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen wurde. Das stelle ich mir schrecklich vor, wenn ich auf einmal ganz alleine in einer fremden Welt wäre.
    Aber Meggie und die anderen nehmen sich seiner an und versuchen mit ihm zu fliehen, wenigstens ist er nicht ganz so alleine.




    Also ich finde Capricorn und vor allem Basta schon böse! Basta ist so brutal und hat überhaupt kein Gewissen, also wenn das nicht die besten Voraussetzungen sind weiß ich auch nicht...
    Aber wie SiCollier schon sagte: Es ist halt "böse" für Kinder, nicht für Erwachsene, die an blutige, gruselige Thriller oder Horrorbücher gewöhnt sind. Ich finde sie aber trotzdem unheimlich! Besonders Basta, den finde ich am schlimmsten!

  • Ich stimme Schwarzes Schaf zu, Basta ist böse, um nicht zu sagen gemeingefährlich. Dem will ich weder im Hellen, noch im Dunklen begegnen. Capricorn hält sich im Moment im Hintergrund - obwohl die Bücherverbrennung schon richtig fies war.


    Auch wenn es bis jetzt wahrscheinlich jeder gesagt hat: Es ist ein Kinderbuch und einfach toll geschrieben.

  • Also ich bin gestern nun auch bis seite 248 gekommen und habe irgendwie das Gefühl, dass mich die Geschichte nicht mehr mitreißt. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht daran, dass der Fantasy-Anteil mehr ist und dies für mich als Neuling in dem Bereich erst einmal gewöhnungsbedürftig ist. Oder aber ich war gestern einfach zu müde zum Lesen. Eventuell liegt es aber auch an der weiterhin sehr zähen und wenig actionreichen Geschichte, obwohl es sich in dem Abschnitt eigentlich um recht handlungsintensive Situationen handelte.. Aber ich gebe ganz sicher nicht auf und lasse mich mal weiterhin von Frau Funke überraschen.. :grin


    Aber eine Sache hat mich die ganze Zeit stutzig gemacht.. Es war ja nicht geplant, dass Elinor überhaupt dort mitkommt, sondern eigentlich wollte Staubfinger mit Meggie allein auf die ,,Reise". Doch Staubfinger kann ja garnicht fahren und dies wurde im Verlauf auch nochmals erwähnt. Wie wären sie denn allein dort hingekommen?! :gruebel


    Ich glaube, ich sollte mir das realistische Denken in Fantasy Romanen irgendwie abgewöhnen.. :lache Also verzeiht mir diese banale Frage.. :lache

  • Ich finde die Frage sehr gut, ist mir gar nicht aufgefallen, schade dass dies kein Leserunde mit Autorenbegleitung ist.


    Was den Fantasy-Anteil betrifft, finde ich den im gesamten Buch eher mager, was nicht als Abwertung gemeint ist.


    Zur Handlung, klar die ist nicht sehr actionreich, aber ich habe mich beim Lesen nie gelangweilt, ich fand auch nicht, dass es sich zieht.


    So verschieden sind die Eindrücke und Geschmäcker ;-)

  • Zitat

    Original von Kytha
    Ich stimme Schwarzes Schaf zu, Basta ist böse, um nicht zu sagen gemeingefährlich. Dem will ich weder im Hellen, noch im Dunklen begegnen. Capricorn hält sich im Moment im Hintergrund - obwohl die Bücherverbrennung schon richtig fies war.


    Auch wenn es bis jetzt wahrscheinlich jeder gesagt hat: Es ist ein Kinderbuch und einfach toll geschrieben.


    :write ganz meine Meinung.
    Obwohl ich nicht weiß wer schlimmer ist, Basta oder Capricorn. Ich finde beide furchtbar, aber ich glaube vor Basta hätte ich mehr Angst, wahrscheinlich weil er die "schlimmeren" Auftritte hatte: Meggies Entführung, die Sache mit der Fee (war das schon in dem Abschnitt?), dann die Aktion mit Fenoglio....brrr, da schüttelts mich richtig.. :wow

  • In diesem Abschnitt hat mich die Szene in der Kirche besonders gefesselt.
    Das Vorlesen von Mo war sehr gut beschrieben, ich konnte es mir vorstellen - als hätte ich selbst zwischen den Banditen gesessen und seiner Stimme gelauscht. Toll waren die kleinen Details wie dann blauschimmernde Käfer zwischen den Münzen krabbelten oder auch weißer Sand da war. Da kam bei mir richtiges Karibik-Feeling auf :-)

  • Zitat

    Lucy1987
    Ich glaube, ich sollte mir das realistische Denken in Fantasy Romanen irgendwie abgewöhnen..


    Sagen wir mal so: ich lese Fantasy, weil ich in der Realität schon genug Realität habe, das reicht dann eigentlich mit der Realität. ;-)



    Zitat

    buttercup
    Was den Fantasy-Anteil betrifft, finde ich den im gesamten Buch eher mager, was nicht als Abwertung gemeint ist.


    Was mir an diesem Buch so gefiel, war der ungemein langsame "Einbruch" der Fantasy in das reale Leben. Ich empfand es oft so, daß eine genaue, scharfe Trennung überhaupt nicht möglich ist.


    @ Scharzes Schaf
    :write

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Was mir an diesem Buch so gefiel, war der ungemein langsame "Einbruch" der Fantasy in das reale Leben.


    Das gefiel mir ebenso gut. Zumal diese Tatsache einen guten Einstieg in die Fantasysparte bietet. Für mich also eigentlich optimal. Es kommen nicht sofort Feen oder Einhörner angeflogen, sondern man wird ganz langsam in die Fantasywelt hereingeführt. Das hat Frau Funke meiner Meinung nach hervorragend hinbekommen. :-)

  • Ich bin jetzt auch mit diesem Abschnitt fertig und obwohl mir das Buch sehr gut gefällt, kome ich einfach nicht richtig vorwärts. Was daran liegt, dass ich zur Zeit einfach nicht so viel Zeit zum Lesen habe.
    Nachher darf ich noch ein weig Bahn fahren. Da werde ich wieder ein paar Seiten scchaffen.


    Zitat

    Original von Lucy1987


    Das gefiel mir ebenso gut. Zumal diese Tatsache einen guten Einstieg in die Fantasysparte bietet. Für mich also eigentlich optimal. Es kommen nicht sofort Feen oder Einhörner angeflogen, sondern man wird ganz langsam in die Fantasywelt hereingeführt. Das hat Frau Funke meiner Meinung nach hervorragend hinbekommen. :-)


    Das hat mir auch sehr gut gefallen.


    Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Szene in der Kirche, ich hätte gerne neben Mo gesessen und ihm beim Vorlesen zugehört.


    Mo, Meggie, Staubfinger, Farid und Elinor konnten fliehen.
    Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass Staubfinger zurückkehrt, um das letzte Tintenherznbuch zu holen, da er die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben hat, dass Mo ihn irgendwie zurücklesen kann.

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Sagen wir mal so: ich lese Fantasy, weil ich in der Realität schon genug Realität habe, das reicht dann eigentlich mit der Realität. ;-)


    :-) Schön gesagt, das kann ich nur :write. Genau deswegen ist Fantasy mein absolutes Lieblingsgenre. :-]

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Was mir an diesem Buch so gefiel, war der ungemein langsame "Einbruch" der Fantasy in das reale Leben. Ich empfand es oft so, daß eine genaue, scharfe Trennung überhaupt nicht möglich ist.
    :write


    Dies ist genau das, was mich an Hohlbeins Fantasy--Romanen so gut gefällt. Doch leider ist dort ein wenig mehr los.


    Die Szene in der Kirche hat mir gut gefallen, doch ich bin mal gespannt, wie es Mo "lernen" wird, bestimmtes aus Büchern heraus, oder hineinzulesen!


    Ich habe den Abschnitt noch nicht ganz fertig, dachte jedoch, ich kann trotzdem schreiben. Bin gerade beim Kapitel, wo der Autor von Tintenherz besucht wird. Heute Nacht hab ich im Bett wieder mal Zeit zum Lesen.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Die Kirchenszene ist wohl die beliebteste, denn auch mir hat sie sehr gut gefalllen. Meggie hört ihren Vater zum ersten Mal vorlesen und ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Mo den Zuhörern die Bilder regelrecht in den Kopf liest. Ich hätte auch gerne neben ihm gesessen!!!


    Schön finde ich, dass Frau Funke immer wieder andere Kinderbücher/Bücher mit in die Geschichte einbringt. So wie in diesem Abschnitt Die Schatzinsel und 1001 Nacht. In den vorherigen waren ja auch schon eine Menge mit dabei, wie z.B. Alice im Wunderland, Pinoccio, Pippi Langstrumpf und und und...


    Man bekommt direkt Lust eins davon als nächstes zu lesen.


    Zwei neue Charakteren gibt es nun in der Geschichte. Zum einen Darius der Ersatzvorleser von Capricorn, der mir ein wenig leid tut, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er freiwillig bei Capricorn und seinen schwarzen Männern ist. Sehr gut finde ich, dass er Capricorns Männer verkrüppelt aus den Büchern hervorliest. Geschieht ihm recht!


    Zum anderen Farid. Der bisher eher schwer einzuschätzen ist, denn so wirklich viel hat man ja noch nicht von ihm gelesen. Zumindest hatte Flachnase dank Farid bei der Verfolgung nichts zu lachen... :lache Ein gezielter wurf und...


    Staubfinger wirkt zur Zeit mal wieder sympathisch auf mich. Er rettet Mo, Meggie, Elinor und Farid und hilft ihnen zu fliehen.


    Elinor ist einfach nur klasse... :-] Mittlerweile meine Lieblingsfigur!


    Die Verschmelzung der realen Welt mit der Fantasie-Tintenwelt finde ich sehr gut gemacht. Erst lebt Meggie noch glücklich und zufrieden wie ein ganz normales Kind mit Mo zusammen und dann wird ihr Vater entführt und sie erfährt, dass Staubfinger etc. aus einem Buch stammen und und und...

    Starr mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur.


    :lesend
    Ich lese zur Zeit
    Erlösung - Jussi Adler-Olsen

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  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Obwohl ich nicht weiß wer schlimmer ist, Basta oder Capricorn. Ich finde beide furchtbar, aber ich glaube vor Basta hätte ich mehr Angst, wahrscheinlich weil er die "schlimmeren" Auftritte hatte: Meggies Entführung, die Sache mit der Fee (war das schon in dem Abschnitt?), dann die Aktion mit Fenoglio....brrr, da schüttelts mich richtig.. :wow


    Ich finde Basta ist auf den ersten Blick fieser und man möchte ihm nicht im dunkeln begegnen... aber er hat Gefühle (auch wenn es schlechte sind) und wirkt deswegen viel menschlicher als Capricorn, der total kalt ist und scheinbar nichts empfindet, ob Mitleid oder Hass... deswegen wirkt er auf mich insgesamt sehr viel unheimlicher und böser, weil er geheimnisvoll, schwer einschätzbar und einfach fremd und unmenschlich ist.


    Die Flucht fand ich pesönlich jetzt nicht so spannend, mich interessiert auch viel mehr die "aus-den-Büchern-rauslese-Sache" (tolle Szene in der Kirche, da schließ ich mich wohl den meisten an). Elinor ist wieder ein gewaltiges Stück sympathischer geworden und auf Farids Entwicklung bin ich sehr gespannt. Ob der noch eine größere Rolle spielen wird? Er scheint sich ja sehr an Staubfinger zu halten, vermutlich, weil er eine ähnliche Situation erlebt hat.


    Insgesamt gefällt mir die Geschichte wieder besser als beim zweiten Abschnitt, aber man merkt doch sehr deutlich, dass es ein Kinderbuch ist, was jetzt gar nicht negativ sein soll, aber da finde ich Astrid Lindgrens oder auch J.K. Rowlings Stil schöner.

  • Zitat

    Original von Mermaid


    Ich finde Basta ist auf den ersten Blick fieser und man möchte ihm nicht im dunkeln begegnen... aber er hat Gefühle (auch wenn es schlechte sind) und wirkt deswegen viel menschlicher als Capricorn, der total kalt ist und scheinbar nichts empfindet, ob Mitleid oder Hass... deswegen wirkt er auf mich insgesamt sehr viel unheimlicher und böser, weil er geheimnisvoll, schwer einschätzbar und einfach fremd und unmenschlich ist.


    .


    Das stimmt schon. Basta ist ja auch so unglaublich abergläubisch. Schon allein diese "Gefühle" lassen ihn ein wenig menschlicher wirken und eine Schwachstelle erkennen, auch wenn er immer noch ein Monster ist.


    Bei Capricorn findet sich gar nichts in der Art.