MEIN KAMPF
Was hab ich mir dabei nur gedacht. Es ist heiß. Ich schwitze wie ein Schwein. Meine Wangen glühen. Meine Beine und mein Gesäß (nennen wir es doch beim Namen, mein ARSCH) brennt wie die Hölle. Mein Magen grummelt und immer wieder muß ich rülpsen. Ekelhaft. Neben mir federt mein Liebelein locker flockig neben mir her. Kein Schweißtröpfchen auf der Stirn. Kein Stöhnen aus seiner Richtung. Statt dessen. Immer wieder solch tolle Sätze wie:
-Siehst du geht doch
-so langsam sind wir gar nicht
-trampel nicht so, daß schädigt die Gelenke
-lächel doch mal
-bis zur Brücke dann haben wir die Hälfte
-bis zur nächsten Brücke und wir sind fast an der Hälfte
-komm eine Brücke schaffst du noch
In mir sammelt sich Wut an, was natürlich dazu führt, daß meine Joggingschuhe nur noch mehr trampeln und meine Atmung nur noch beschissener wird.
Im Geiste schicke ich mein Liebelein und die dummerweise vorm Joggen noch verspeiste Ananas, welche in meinem Magen rebelliert zur Hölle.
Wie gesagt, was hab ich mir dabei nur gedacht. Monatelang nicht Laufen gewesen und dann direkt mit dem Joggingass neben mir Laufen. Keine gute Idee war das. Dann ist es auch noch so eklig heiß und hier am Kanal flattert Getier ohne Ende herum. Und Schatzi, welcher aufgrund meiner Langsamkeit dazu übergegangen ist immer mal wieder von der geraden Strecke abzu weichen und um mich rum zu flitzen.
Mein Hass auf ihn wird immer größer und die nächste Fliege die in meinen Mund segelt spucke ich ihm Hass erfüllt auf die Beine. Das ändert nichts an seiner Guten Laune und er flitzt mal schnell 10 meter vor und wieder zurück.
Ich kriege akuten Brechreiz und muß mich zwingen nicht zu kotzen, sondern fein weiter neben ihm her zu eiern.
Dabei fühle ich mich trotz meines Fliegengewichts von 43 kg wie eine Dampfwalze. Meine in den sportlosen Monaten erschlafften Schenkel klatschen bei jedem Schritt aneinander und machen wegen dem SChweiß ekeleregende Geräusche.
Mein Ananasbauch bläht sich immer mehr auf und ich fürchte schon das erniedrigenste überhaupt tun zu müssen. Nämlich beim Laufen laut furzen. Die Vorstellung gibt mir Kraft und ich strecke mich, Kopf hoch und Gas gegeben. Ich überhole den wirklich überrascht guckenden Schatzi und ausserdem ein kleines Kind auf dem Fahrrad, dem ich auch noch hämisch die Zunge herausstrecke.
Prustend renne ich neben Schatzi her. Denke mir, denk Positiv, Laufen ist gesund.... was ich bei den Schmerzen in meinen Beinen und meinem Rücken und meinen Armen und überhaupt überall nicht mehr nachvollziehen kann. aber gut.
Als sich mich grade weinend (und furzend) auf den Boden werfen will. Sehe ich die Rettung. Unser Haus. Im Vorgarten breche ich zusammen. Mein Engel zeigt mir nen Vogel und murmelt irgendwas von wegen....
Stell dich nich so an waren doch nur 5 km die bsit du vor ein paar Monaten noch in 20 Minuten gerannt und nun 45, du solltest dich schämen.
Geknickt schlurfe ich hinter ihm die Treppe hoch und schwöre mir vor unserem nächsten gemeinsamen Lauf heimlich wieder zu trainieren.
Bloß konnte mein herzblatt sich bis nach dem Laufen gedulden.... grmpf
