Guten Morgen Bellamissimo
Also vorerst möchte ich noch einmal ganz klar betonen, Du kannst für dieses "Schlamassel" überhaupt nichts....
....und was mich jetzt eben sehr nachdenklich und auch etwas traurig stimmt, ist Deine Bemerkung, dass man ja an irgendetwas glauben muss.
Soweit kommen wir eben....wenn wir Leser mit solchen Sachen hinters Licht geführt werden. Wir sollten doch glauben dürfen und nicht glauben müssen....
Bei mir ist das nämlich so, wenn ich soweit bin, dass ich mich dazu zwingen muss, an etwas zu glauben, dann ist bereits irgendwann, irgendetwas in mir kaputt gegangen....das hat wohl mit dem Urvertrauen zu tun, wenn das Risse abbekommen hat, dann fängt es leicht an zu zerbröckeln.
Das ist übrigens nicht nur mit den Büchern und dem Lesen so, dasselbe gilt bei mir für alle Lebensbereiche.
Noch fehlen ja hier die griffigen Beweise, ob es sich wirklich um ein "Verarschung" handelt. Jedoch, der Samen der Verunsicherung und der Verwirrung ist gesät....
Weisst Du, ich bin seit Jahrzehnten eine leidenschaftliche Biografienleserin, und ich lese auch fast ausschliesslich nur noch Biografisches. Daher denke ich, dass ich schon einige Erfahrungswerte gesammelt habe, was dieses Genre betrifft. Und somit weiss ich mittlerweile auch, dass jede Biografie immer mit einer gewissen Skepsis zu geniessen ist, auch wenn sich der Autor sehr bemüht, mit grösstmöglicher Sorgfalt und Sachlichkeit an die Lebensgeschichte seiner Person heran zu gehen um sie so auch dem Leser weiter zu vermitteln
Noch skeptischer bin ich bei Autobiografischem. Ich lasse mich nicht mehr so leicht vom Eindruck "grösster Offenheit" verführen, denn andererseits ist manches trotzdem geschönt, und das, worüber der Verfasser nicht schreiben möchte, das lässt er einfach weg.
Aber bei all dem glaubte ich bisher immer, dass mir keine komplett erfundene fiktive Geschichte als wahre Begebenheit aufgetischt wurde....und zudem suche ich, wenn mich eine Person wirklich zu interessieren beginnt nach allem was je über sie geschrieben wurde....so erhalte ich dann schon mit der Zeit eine vielfältigere Sicht....und ich erarbeite mir so eine "gewisse" Komplexität.
Wenn ich nun die Geschichte um dieses Tagebuch richtig interpretiere, dann war da zuerst der Film, wie hiess er noch "Rose Red"???....der offensichtlich eine grosse begeisterte Fangemeinde fand....Dass man sich dann vielleicht überlegt hat, jetzt schreiben wir noch ein Buch dazu, und zwar in Tagebuchform, gaukeln diesen Fans vor, dass diese Tagebücher authentisch sind, dann sind da sicher wieder Millionen zu verdienen....
Wenn nämlich von Anfang an klar und sauber informiert worden wäre, dass dieses Buch fiktiv ist, dann hätten sie wohl keinen Bruchteil davon verkaufen können.....
Wenn das nun wirkllich so wäre, wie ich nun versucht bin mir zusammen zu reimen, dann wäre das in meinen Augen einfach eine Riesenschweinerei....
Ich würde ja so gerne glauben, dass es nicht so ist....aber das geht jetzt einfach nicht mehr.....
Nichts für ungut Bellamissimo....und ich hoffe sehr, dass Du uns trotz dieser unguten Geschichten um dieses Buch noch manche weitere Bücher vorstellen magst, dass Du Dich nicht abschrecken lässt von etwas, wofür Du absolut nichts kannst....
Aufmunternde Grüsse Joan