Originaltitel: Siddhartha
Literaturverfilmung nach Hermann Hesse
Regisseur: Conrad Rooks
Darsteller: Shashi Kapoor, Romesh Sharma, Simi Garewal, Amrik Singh, Shanti Hiranand, Kunal Kapoor, Pincho Kapoor, Zul Vellani
Sprachen: Deutsch / Englisch (jeweils Mono)
Laufzeit: ca. 82 Minuten; Bonus ca. 33 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Erschienen: Film: 1972 / DVD: 2003
EAN: 743218908095 (Universum Film, München)
Weitere Angaben im Internet:
- Klick für den Eintrag in imdb.com
- Klick für den Eintrag zum Film bei Wikipedia (mit kompletter Handlung)
- Klick für den Wikipedia-Eintrag zum Buch „Siddhartha“ von Hermann Hesse
Kurzinhalt / Klappentext
Siddhartha ist die legendäre Verfilmung des gleichnamigen Kult-Romans von Nobelpreisträger Hermann Hesse. Es ist die Geschichte des jungen Brahmanen Siddhartha auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Seine Erfahrungsreise führt ihn durch verschiedene Lebensstationen, von Meditation, geistigen und religiösen Studien, leidenschaftlicher Liebe und Wohlstand, bis hin zur inneren Harmonie mit sich selbst. Siddhartha, die weltberühmte Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung zu einem selbständigen Leben, zeigt, dass Erkenntnis nicht aus Lehren zu vermitteln ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann.
Meine Meinung
„Ein poetischer Film über Liebe, Schmerz und den Sinn des Lebens.“ Das schien mir ein passender Beginn für ein neues Jahr zu sein, und so habe ich mir die DVD, unbelastet von jeglichem Vorwissen ( ), an Neujahr das erste Mal angesehen. In der Tat ein guter Beginn für ein Neues Jahr.
Was mir zuerst auffiel, ist die Zeitlosigkeit des Filmes. Es ist schlicht nicht möglich, den Film einer Epoche oder einem Jahrhundert eindeutig zuzuordnen. Sicher, es tauchen keine Autos oder ähnliche Erscheinungen unserer modernen Welt auf. Aber was heißt das schon. Die Menschen (bzw. deren Kleidung) sahen weitgehend so aus, wie ich mir es für Indien vorstellen würde. Die Umgebung auch; kein Wunder, der Film wurde „on location“ vollständig in Indien, mit indischen Schauspielern und viel indischem Personal gedreht.
Die Schauspieler, die eine hervorragende Darstellung bieten, lassen einen so richtig eintauchen in diese fremde Welt, in diese Suche nach dem, wofür zu leben es sich lohnt. Kein Wunder, wenn man erfährt, daß es sich teilweise um echte buddhistische Mönche handelt, teilweise wohl um nicht gestellte Aufnahmen Einheimischer.
Mein einziger Kritikpunkt betrifft die „westliche“ Länge des Filmes. Es gibt wunderschöne Naturaufnahmen voller Ruhe und Intensität, beeindruckende Bilder des religiösen Lebens, der Suche. Aber das Tempo des Filmes war mir viel zu schnell. Bisweilen empfand ich es als „Rennen“, wo doch ein „Schreiten“ angemessen gewesen wäre. Der Film sollte gute sechzig Minuten länger sein, sich langsamer entwickeln, mehr verweilen. So bleibt viel zu wenig Zeit zum Mitdenken, zum Auf-sich-wirken-lassen von Bild und Text. Schade eigentlich; aber für ein amerikanisches Publikum produziert, war damals mehr wohl nicht drin.
Sehr zu empfehlen ist übrigens, sich das Interview mit dem Regisseur (ca. 25 Minuten) anzusehen (nur auf englisch, aber gut verständlich). Er gibt viele Hintergrundinformationen zur Entstehung des Filmes, wie er dazu kam, über die Dreharbeiten in Indien oder die Begegnung mit dem Dalai Lama (der die Aufnahmen genehmigen mußte, weil echte Mönche mitspielen).
Und damit ich den Film das nächste Mal nicht ganz so „unbelastet“ anschauen muß, werde ich mir das Buch sehr bald zu Gemüte führen.
Kurzfassung:
Ein poetischer Film über Liebe, Schmerz und den Sinn des Lebens.
Edit. Coverbild hinzugefügt, da es von Amazon nicht kommt.