Ritenstreit - Roman Carus

  • Kurzbeschreibung:
    Der Ritenstreit zwischen Franziskanern, Dominikanern und Jesuiten liegt bereits ein paar Hundert Jahre zurück. Doch auf einmal gibt es von verschiedener Seite ein ungewöhnlich großes Interesse an einem Brief des chinesischen Kaisers Kang Xi an Papst Benedikt XIV. Gerade dieser historisch außerordentlich wichtige Brief ist aber aus dem Vatikanischen Geheimarchiv verschwunden. Als dann zwei Morde geschehen, die offenbar damit zu tun haben, muss Questore Bustamante schnell handeln. Denn der Fall könnte Auswirkungen auf die diplomatischen Beziehungen zu China haben. Zudem befindet sich gerade eine chinesische Bischofsdelegation in Rom …


    Questore Bustamante erweist sich auch in seinem zweiten Fall als intimer Kenner des Vatikans – und der menschlichen Seele.


    Eigene Meinung:


    Dieser Krimi weckte wegen seines eher ungewöhnlichen Themas mein Interesse. Vatikanthriller – wobei es sich hier eher um einen Krimi handelt – gibt es wie Sand am Meer, dabei ist das Thema des Ritenstreits eine erfrischende Abwechslung. Im Wesentlichen geht es dabei um die von den Jesuiten angewandten Methoden bei der Missionierung Chinas im 18. Jh. Schade fand ich dabei, dass in der Umsetzung mehr drinnen gewesen wäre.


    Vor allem mit dem Spannungsbogen hat es für mich an einigen Stellen gehapert. Zu oft konnte man schon in wenig subtilen Andeutungen zu viel erahnen, während es im Gegenzug bei vielen Fortschritten in der Ermittlung hingegen wieder um Glückstreffer handelte.
    Die Charakterisierung der einzelnen Personen erschien mir zu schablonenhaft. Immer wenn eine für die Handlung bedeutendere Person erschien wurde ein ähnliches Gsatzler aufgesagt und dabei war die Beschreibung relativ plakativ.


    Ansonsten hat mir der Lokalkolorit Rom gut gefallen und auch die Hintergrundinformation zum Ritenstreit war ansprechend eingebaut. Allerdings hat sich der Autor manchmal dabei in Spezialstinformationen verzettelt, wo ich oft den Eindruck hatte, dass er diese Information einfach noch irgendwie einbringen wollte. Dadurch wirkt es aber oft etwas gestelzt und zusehr gewollt. Da solche Dinge dann auch oft noch in Klammer gesetzt wurden, waren sie gleich noch auffälliger.


    Insgesamt ein durchschnittlicher Krimi, der sich mit seinen 192 Seiten sehr schnell wegliest. Hier findet sich eine Leseprobe.

  • Ganz besonderen Dank, taciturus, für die Leseprobe,
    das Thema hat mich angesprochen, Schreibstil - weniger.

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume