Ein stilvoller Mord in Elstree- Gilbert Adair

  • Klappentext:
    London 1946. Zehn Jahre sind vergangen seit Evadne Mount den rätselhaften Dachkammermord auf ffolkes Manor lösen konnte, aber Miss Mount, die unermüdliche Autorin zahlloser Krimi-Bestseller, schein kaum gealtert zu sein. Und hier ist sie wieder, in Beleitung ihres loyalen und geduldigen Partners, des früheren Chefinspektors von Scotland Yard Eustace Trubshawe , auf den Spuren eines noch gemeineren, genialen Mordes.
    Eine Schauspielerin, Evadne Mounts beste Freundin Cora Rutherford, wird vergiftet, und zwar nicht nur vor laufender Kamera, sondern auch vor aller Augen am Set im Filmstudio. Nur sechs Menschen hatten die Gelegenheit, sie zu vergiften, aber keiner von ihnen besitzt ein erkennbares Motiv. Doch Evadne Mount entdeckt , daß sie alle ein Motiv hatten, ein anderes, früheres , noch ungelöstes Verbrechen zu begehen, doch da wiederum hatte keiner die Gelegenheit.
    Bei der Auflösung dieses verwickelten Falles, der bis zum Schluß äußerst rätselhaft bleibt , werden nicht nur alle Register des klassischen Kriminalromans gezogen, sondern eine zweite hohe Kunst kommt zur Sprache: die des Films und eines ihrer berühmtesten Regisseure.
    Den Kennern des erfolgreichen Romans "Mord auf ffolkes Manor" muß man die brillante neue Hommage an das Goldene Zeitalter des englischen Kriminalromans und seine berühmteste Autorin Agatha Christie nicht mehr erklären. Die, die Gilbert Adairs glänzende, spannende und intelligente Romankunst noch nicht kennen: Willkommen in der nostalgisch unterhaltsamen Welt von Evadne Mount !


    Zum Autor:
    Gilbert Adair wurde 1944 in Edinburgh geboren, lebte von 1968-1980 in Paris und seither in London. Er ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Kolumnist und veröffentlichte u.a. die Romane "Blindband", "Der Tod des Autors", "Liebestod auf Long Island", "Der Schlüssel zum Turm" und "Träumer". Der Roman "Mord auf ffolkes Manor" wurde im Herbst 2006 auf Deutsch zu einem Bestseller.



    Meine Meingung:
    Der Roman soll in erster Linie wohl eine Hommage an den klassischen englischen Kriminalroman sein und erst danach eine eigenständiger Krimi. Der Autor bezeichnet ihn selbst als eine Art Kriminalroman.


    Als Hommage hat er seine charmanten Seiten, insbesondere für Kenner der Werke von Agatha Christie.
    Evadne Mount erinnert an Ariadne Oliver und Agatha Christie selbst. Eustace Trubshawe könnte auch Chiefinspektor Battle sein. Viele Figuren und Namen (z.B. das Mordopfer Cora Rutherford) erinnern an Krimis von Agatha Christie oder deren Verfilmungen.
    Der berühmte Regisseur, der eine wichtige Rolle in dem Roman spielt ist Hitchcock nachgebildet und auch hier findet man etliche bekannte Marotten wieder.

    Die Krimihandlung selbst fand ich nur mäßig spannend. Die Handlung kam nicht so richtig in Fahrt, bevor der Mord an der Schauspielerin geschieht sind schon 130 Seiten von 300 vergangen.


    Besonders entäuschend fand ich aber , dass der Funke bei mir so gar nicht übersprang. Sonst von mir sehr wohl geschätzte skurilie Personen und witzige Dialoge konnten nicht zünden, weil ich die Hauptfigur einfach nicht sympathisch fand.
    Ich kann es mir gar nicht so recht erklären, vielleicht war der Roman mir mit all den Anklängen einfach zu konstruiert.


    Ich bin sehr gespannt, wie es den anderen Eulen mit diesem Buch ergangen ist.



    :wave
    Klio

  • S: 273, 1. Auflage:


    Trotzdem gilt die eiserne Regel - ein wichtiger Bestandteil des Pakts zwischen Autor und Leser - , daß auf den ersten 20 bis 30 Seiten ein Mord oder zumindest ein Mordversuch begangen werden muß. Wenn er erst nach der Hälfte passiert, wäre die Geduld des Lesers auf eine ernsthafte Probe gestellt. Wenn das hier etwa einer meiner eigenen Krimis wäre, dann hätten sich sich die Leser um Seite 100 herum vermutlich gefragt, ob es zu einem Mord kommen würde, damit wenigstens die Abbildung auf dem Umschlag gerechtfertigt wäre.


    Weise Worte und vielleicht hätte sich Gilbert Adair an seine eigenen Worte halten sollen. Bis auf Seite 130 geschieht nämlich erst einmal kein Mord.
    Stattdessen plätschert die Handlung vor sich hin, weder Sittengemälde aus Londons Nachkriegszeit noch Liebesgeschichte…einfach nichtsagendes Nichts unterbrochen durch Beleidigungen auf Alfred Hitchcock, welche auch das ganze Buch hindurch nicht abreissen *fettes Gesicht* *Dreifachkinn* ect. - als wäre diese großartige Regiesseur Model gewesen. Auf Seite 130 von 300 Seiten wird das Buch recht gut, auch wenn es nicht annähernd an den Vorgänger *Mord auf ffolkes Manor* ranreicht. Meine Buchhändlerin hatte genau die gleiche Meinung, wo die ganzen euphorischen Kritiken herkommen, weiß wohl niemand so genau.

  • Ich bin schon gespannt, ob ich zu dem gleichen Schluß komme, daß der erste Teil viel besser gelungen ist als dieser hier. Ich habe "Mord auf ffokles Manor" sehr gerne gelesen und warte hier nun auf das Erscheinen des Taschenbuchs.

  • Nun auch als TB, bin froh das ich es als solches gelesen habe. Hätte ich mir das Buch als HC gekauft, hätte ich mich wahrscheinlich ein kleines bisschen geärgert...Aber nur ein bisschen, denn es war nicht schlecht geschrieben. Die Hauptcharaktere waren für mich durchaus liebenswert gezeichnet, vorallem Mr. Trubshawe war mir sehr sympathisch! Aber diesem Buch fehlte es einfach an Spannung. Verlocken zum Kauf liess ich mich durch die Kurzbeschreibung, da ich ja Krimis ala Agatha Christie mag, dachte ich, ich läge mit diesem richtig. Es ist daher passend das der Autor selbst sein Werk als eine Art Kriminalroman bezeichnet, alles andere ist für meine Begriffe hier nicht zutreffend.
    Noch kurz zum Inhalt: Was mich dieses Buch etwas zäher lesen liess, war wie gesagt die fehlende Spannung. Es dauerte geschlagene 132 Seiten (von 300) bis mal der Mord geschah. Davor lernte man einige der Beteiligten kennen und begleitete sie bei ihren Aktivitäten, erfuhr woher sie sich kennen etc... Bei einem Buch mit einer Seitenzahl von 450 Seiten und mehr hätte ich gesagt, ok. Aber bei 300? Nun gut, die Ermittlungen liefen dann und brachten mich meinen Vorstellungen von diesem Buch dann etwas näher. Das Ende war (für mich mal wieder) überraschend und machte daher etwas wett.
    Ich frage mich, ob es sinnvoll gewesen wäre erst Teil 1 zu lesen, vielleicht hätte mich das Buch mehr begeistern können - ich weiss es nicht. Müsste ich Noten vergeben würde ich sagen es kriegt ne wohlwollende drei. Hier vergebe ich wohlwollende 5 Punkte.