'Im Land der weißen Wolke' - Seiten 683 - Ende

  • Ich hoffe, ich mache mich nicht unbeliebt, wenn ich erst mit dem starte, was mir nicht gefallen hat ;-)


    Die Schlägerei mit anschließender Todesfolge sowie die Ermordung von Howard fand ich völlig überzogen. Als hätte hier so kurz vor Ende des Buches unbedingt noch eine dramatische Wendung her gemusst.


    Froh war ich, dass Gwyn und James sich nun endlich und endgültig gefunden haben und auch für Helen deutet sich mit der Person von Leonard McDunn endlich das Glück an :-)


    Die letzte Szene in der Marama erst ihren Bauch und dann das Land umarmt und Gwyn es ihr nachtut und Marama und ihren ungeborenen Enkeln in die Arme schließt, fand ich sehr berührend.


    Ich hatte gelesen, dass es zwei weitere Bücher geben wird. Diese werde ich mit Sicherheit auch lesen :-)

  • tja, was soll ich sagen - gestern abend hab ich in einem Rutsch knapp 400 Seiten gelesen. um halb vier (!) hab ich dann endlich das Licht ausgemacht - das hat noch kein Buch geschafft!


    zwischenzeitlich ließ die Story für mich ein wenig nach, das Gwyn ihren Sohn Paul so gar nicht lieben konnte, hat mich ein wenig abgestoßen und seine Person hat mir dann auch nicht sehr gefallen.
    Auch die Geschichte um Fleurs Fast-Verheiratung mit diesem Wiederling Sideblossom hat mich gestört - irgendwie konnte ich die Reaktionen von Gwyn und Fleur (das Fleur diesen Typen fast mochte) nciht so recht nachvollziehen.


    trotzdem hatte mich das Buch total in seinem Bann und ich konnte einfach nicht aufhören. Sehr sehr gut hat mir die Entwicklung von Daphne und die Zwillingsmädchen gefallen - Daphne wurde fast zu meiner Lieblingsfigur. Und das Helen am Ende doch noch Ihr Glück zu finden scheint hat mich richtig gefreut.


    insgesamt ein ganz toller Schmöker, ich werde garantiert noch mehr lesen.


    so - und jetzt bin ich hundemüde und gehe heut bestimmt früh ins Bett (mit dem nächsten Buch...)

  • Ich bin nun auch nach einem 3 Tage Lesemarathon fertig :-]
    Hach, war das schön, am liebsten würde ich jetzt gleich nahtlos mit der Fortsetzung beginnen ....


    Man hat die alle Personen derart liebgewonnen, dass ich sie jetzt richtig vermisse.


    Schön, dass Helen nun doch noch Ihr Glück findet. Besser spät als nie!
    Auch Ihre neue Aufgabe liegt Ihr mehr als die Arbeit auf der Schafsfarm.


    Obwohl ich Paul ja so gar nicht gemocht habe (wie er seine Schwester behandelt hat) war ich traurig als er sterben musste. Endlich hatte er seine Frau für's Leben gefunden.


    Ohne Dich hätte ich übrigens nie gewußt, was eine WETA ist.
    Ich habe mal gegoogelt, boah, die sehen ja wirklich ekelig aus. Ich mag doch keine Heuschrecken :cry


    Danke liebe Sarah für den rundum gelungenen Schmöker. Ich freue mich schon auf Band 2 und 3 Deiner "Wolkentrilogie"


    Abschließend möchte ich noch hervorheben, dass mir Deine Berichte zu den Schafen, Cobs und Border Collies sehr gut gefallen haben. Soetwas lese ich besonders gerne :-)
    Ich habe mal einen australischen Roman von Rachael Treasure "Tal der Sehnsucht" (der Roman wird dem Titel so gar nicht gerecht!) gelesen. Da wurde auch über die Schafzucht und über Kelpies berichtet. Das habe ich nur so verschlungen.
    Auch in Dagmar Trodler's Island Roman "Der letzte lange Sommer" wird genauso liebevoll über Pferde und Schafe berichtet.


    LG bonomania :wave
    die jetzt erstmal das gelesene verdauen und ein bisschen sacken lassen muß
    Anschließend werde ich auch die anderen Kommentare lesen und Stellung dazu nehmen.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • So, in für mich auch erstaunlich kurzer Zeit habe ich nun auch dieses nicht gerade dünne Buch beendet.


    Zitat

    Original von bonomania
    Hach, war das schön, am liebsten würde ich jetzt gleich nahtlos mit der Fortsetzung beginnen ....


    Man hat die alle Personen derart liebgewonnen, dass ich sie jetzt richtig vermisse.


    :write


    Ich fand es schön, dass es sowohl für Gwyneira als wohl auch für Helen ein Happy-End gibt. Ich glaube, wenn Gwyn und James sich nicht doch wieder gefunden hätten, wäre ich schon enttäuscht gewesen.


    Das, wie schon angesprochen, die Figuren doch überwiegend entweder nur gut oder nur böse waren, hat mich nicht gestört.
    Mit Ausnahme vielleicht bei Paul. Konnte er doch so gar nichts dafür, dass er nie wirklich geliebt wurde. Insofern hatte er eigentlich auch ein schweres Schicksal.


    Die einzige Figur, bei der ich etwas schwankte, war Lucas.
    Sicher war es zu der damaligen Zeit und unter diesen Lebensumständen schlicht unmöglich, Homosexualität, nicht mal sich selbst gegenüber, einzugestehen, aber, dass er nach der Vergewaltigung von Gwyn einfach das Weite gesucht hat und sie bei seinem Vater allein zurück liess, hat ihm bei mir schon viele Minuspunkte eingebracht.
    Allerdings war er im Weiteren wieder durchaus sympathisch. Vorallem in seinem Verhalten David gegenüber.


    Zitat

    Original von bonomania
    Danke liebe Sarah für den rundum gelungenen Schmöker. Ich freue mich schon auf Band 2 und 3 Deiner "Wolkentrilogie"


    :write :-)

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Hab auch ausgelesen! Schööööön! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
    Eigentlich hatte ich erwartet das sich Paul irgendwie mit seiner Mutter aussöhnen würde, aber dann wurde er umgebracht. Jetzt findet die Aussöhnung wohl über seine Frau und das zukünftige Kind statt.(so verstehe ich das Ende)
    Ich habe mir bei Google Earth Bilder von Neuseeland angesehen, es ist eine tolle Landschaft und wird im Buch sehr schön beschrieben. Für meine Vorstellung der einzelnen Szenen mussten aber unsere heimischen Alpen aber herhalten. :grin
    Ich hoffe wir machen bei der Fortsetzung wieder eine Leserunde.

  • Irgendwie schien es mir so, als ob krampfhaft auf ein kleines Happy End hingearbeitet wurde. Alle Personen, die dem Glück der beiden Frauen im Weg standen sind tot: Gerald, O'Keefe und Paul, Lukas, der das Pech hatte Gwyns Angetrauter zu sein. James hat natürlich überlebt und wird mit Gwyn zusammen kommen. Fleur und Ruben haben ein gutgehendes Geschäft, den Waisen geht es gut, George und Familie scheinen auch glücklich und am Ende werden selbst die zurecht aufgebrachten, allerdings zu drastisch vorgehenden Maori wieder freundlich... Alles scheint perfekt.


    Ich mag Bücher mit Zufällen, mit Wirrungen, aber ich bin obwohl ich von dem Buch eigentlich begeistert bin, von der Handlung an sich ein wenig enttäuscht, es schien mir, wie eine Wand aus weißen Wolken, die nach und nach verpuffen und in heiter Sonnenschein verwandeln...


    Ich hab mir auch ein Happy-End gewünscht und werde auch die weiteren Bücher lesen, aber ich frage mich, wer dort der Bösewicht ist, da alle aus diesem Buch tot sind. Hingegen scheinen gute und freundliche Personen im Überfluss vorhanden zu sein, Gwyn und Helen nahezu ohne jeden Makel.


    Dies sind die negativen Seiten, die positiven, überwiegenden formuliere ich mal knapp:
    Die Sprache ist wunderschön und auch die Charaktere lassen einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Ich wurde praktisch gezwungen weiterzulesen und als ich es heute beendet hatte, war es kurz nach vier Uhr morgens. Die Verhältnisse in Neuseeland waren sehr lebhaft und bilderreich geschildert und eigentlich habe ich mich trotz der Kritikpunkte am Happy-End darüber gefreut, dass es das Leben jetzt gut mit den Protagonisten meint.


    Jetzt gezielt zu diesem Abschnitt:


    Mich hat die Halsstarrigkeit der Maori ein wenig aufgeregt, Gwyn hat nie etwas Schlechtes gesagt und sich immer gut gegenüber ihnen verhalten, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das so über einen Kamm scheren und so rachwütig sind... Dieser Überfall auf den Planwagen... :rolleyes


    Außerdem fand ich, dass die Endszene etwas zu kurz war, sie schien fast wie im Schnelldurchlauf abzulaufen.


    Ich freue mich auf die Fortsetzung.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, aber das Paul auch noch sterben mußte,fand ich nicht so schön.


    Er hätte sich bestimmt noch besser benommen und auch mit Tonga hätte er sich zusammenraufen können.


    Aber Nachwuchs für die nächste Generation ist ja unterwegs.


    Jedenfalls freue ich mich auf die Fortsetzungen.


    :wave

  • @Deichgärfin:


    Ja vielleicht wäre ja noch ein ganz verständiger Mensch aus Paul geworden.



    Es hat mich gefreut das Gwyn und James wieder zusammengefunden haben. Ruben und Fleur haben 2 Kinder und eines erinnert sehr stark an Mutter und Großmutter ... Helen hat ja auch in Leonard einen nette Mann gefunden ...und das Land bleib in Familienbesitz: Warden und Maori. Das ist ja mal Völkerverständigung.

  • Ich habe das Buch heute auch fertig gelesen. Gefallen haben mir die wirklich bildhaften Beschreibungen der Überfahrt und dem Leben auf den Farmen. Ich konnte mir immer sämtliche Situationen bis ins kleinste Detail vorstellen. Vielleicht war ich davon so verwöhnt, dass mir bei manchen Charaktereigenschaften ein paar mehr Sätze fehlten. Allerdings fand ich es auch positiv, dass durch die Unterhaltungen der Hauptpersonen die offenen Fragen für den Leser beantwortet wurden.
    Insgesamt empfand ich es als sehr brutal mit den vielen sexuellen und tätlichen Übergriffen. Da bin ich offenbar zu zart besaitet.


    Nicht so richtig nachvollziehen kann ich auch nicht, warum sowohl Howard als auch Gerald sterben müssen. Der Kampf war längst fällig, aber ich hätte ein späteres Zusammenraufen besser gefunden.


    Für die Fortsetzung lässt es auf Spannung hoffen, wenn Marama ein Kind von Paul erwartet. Gwyn und James können die Farm weiter bewirtschaften, was ihnen im Blut liegt und auch Helen hat mit McDunn die Aussicht auf einen neuen Partner.

  • Heute nacht war ich dann doch zu müde und musste das Buch schweren Herzens weglegen, dafür gings dann aber heute morgen direkt weiter.


    Dem Ende stehe auch ich ein wenig zwiegespalten gegenüber und kann mich, was das negative betrifft, eigentlich nur Bartimäus anschließen, denn das gleiche ging mir durch den Kopf.


    Positiv aufgefallen sind mir hingegen die Entwicklungen der einzelnen Charaktere, das gelungene, wenn auch ein wenig knappe Ende, in dem die Einigung mit den Maori herbeigeführt wird, sowie die sich durch das ganze Buch ziehenden tollen Beschreibungen der Landschaft, insgesamt der tolle Erzählstil. Ich freue mich schon auf Teil 2.


    @ Sarah: gut gefallen hat mir auch, wie du die MCKenzie Highlands nach James benannt hast. Mich würde interessieren, ob der wirklichen Namensgebung des Hochlands auch eine Geschichte zugrunde liegt? Habe gerade mal gegoogelt, und nichts gefunden.


  • Das kann ich so :write .


    Irgendwie sind alle Bösewichte am Ende gestorben. Allerdings ist ja noch der Maori-Häuptling da. Ich hätte es mir sehr gewünscht, wenn Paul durch seine Liebe zu seiner Frau auch ein besseres Verhältnis zu seiner Mutter hätte aufbauen können.


    Ich konnte auch nicht so ganz verstehen, warum sich die Maori gegen Gwyn gestellt haben, schließlich hat sie die Maori immer gut behandelt.


    Das Ende war etwas schnell, aber ich bin schon gespannt auf die nächsten Bücher. Die werde ich auf jeden Fall auch lesen. Ein richtig schöner Schmöker muss ja schließlich auch zwischendurch mal sein.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich hab einen Satz im Kopf, den meine Kollegin ausgesprochen hat, als ich mit ihr über das Buch diskutiert habe. Sie hat das Buch vor mir gelesen. Sie sagte: Die Autorin hat keine Konflikte gelöst. Sie hat die Personen einfach sterben lassen.


    Das hat sie gut auf den Punkt gebracht, ich frage mich allerdings auch, wie man die Konflikte anders hätte lösen können...

  • Ich bin noch nicht durch, aber drei Passagen möchte ich schnell mal lobend erwähnen:
    1.) James McKenzies' Namensverschlüsselung im Gerichtssaal (Pua Pakupaku) :fingerhoch
    2.) James' zweiter Ausbruch um Fleisch für Friday zu stehlen :fingerhoch
    3.) "Geschäfte richten sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn Nachfrage nach Bibeln bestanden hätte, dann hättest Du sicher Bibeln verkauft." :fingerhoch
    4.) "Also... äh, Miss Fleur: Wie in drei Teufels Namen meinte Miss Helen das mit dem Maultier?" :lache


    Und weiter geht's :-)


    Edit: Punkt 3 und 4 ergänzt


    Viele Grüße :wave Xyrion

  • Zitat

    Original von bartimaeus


    Das hat sie gut auf den Punkt gebracht, ich frage mich allerdings auch, wie man die Konflikte anders hätte lösen können...


    Das frage ich mich auch. Bei den Extremcharakteren und ihrer Feindschaft bis aufs Blut sah ich auch keine Chance für Verbrüderungsszenen. Die Konflikte (Gerald - Howard, Paul - Tonga) spitzen sich einfach so zu, dass man am Ende von einer Todfeindschaft sprechen musste und an deren Ende darf meines Erachtens auch der Tod stehen.


    Zudem schrieb die Autorin ja in einem vorangegangenen Thread selbst schon

    Zitat

    Original von Sarah
    Ich denke bei der Beurteilung von Romanen eher an 'Hätte das so oder so passieren können?'


    Ich denke, ja, es hätte.


    Mein Fazit, kurz und schmerzlos: Auf einer Skala von 1 bis 10 eine klare 11. :anbet
    Danke für die tolle Unterhaltung. Her mit Band 2... ;-)


    Viele Grüße :wave Xyrion

  • Zum Thema Konflikte lösen:


    Ich hätte mir z. B. gewünscht, dass sich Helen endlich ihrem Mann gegenüber durchsetzt bzw. ihn ihn den Wind schießt. Ihr Sohn ist erwachsen und hat seine eigene Familie. Warum hätte sie jetzt noch zu ihm halten sollen? Ich hätte ihn auf seiner Schaffarm sitzen lassen. Helen war am Anfang des Buches eine starke Persönlichkeit, ist zum Ende des Buches immer mehr schwaches Weibchen geworden. Ich hätte ein Aufbäumen erwartet.


    Auch Gwyn hätte ich gewünscht, dass sie mit der Faust auf den Tisch haut und sich klar gegen Gerald behauptet, statt sich mit ihm zu arrangieren. Warum hat sie nicht Ihren Sohn, auch wenn sie ihn nicht lieben konnte, versucht auf ihre Seite zu ziehen, statt ihn Gerald zu überlassen? Damit hätte Sie Gerald alles heimzahlen können, was er ihr angetan hat. Wieder kein Erbe in seinem Sinne.


    Eine Verbrüderung von Gerald und Howard habe ich nicht erwartet. Meinetwegen hätte einer von beiden besoffen vom Pferd fallen können und dabei draufgehen.


    Ich mochte halte diesen Wild West-artigen Showdown im Saloon nicht.

  • Auch zum Thema 'Konflikte lösen':


    Wie man einen Konflikt angeht, hängt sehr von der Situation ab, und auch davon, in welcher Zeit eine Geschichte spielt. Heute wäre eine Lösung mit der Waffe zum Beispiel weniger wahrscheinlich gewesen als damals, man arrangiert sich eher, als sich gleich umzubringen. Und für moderne Frauen ist es verhältnismäßig einfach, sich von ihrem Mann zu trennen, im Notfall gibt's eben Sozialhilfe. Aber wo hätte denn Helen hin gesollt? Was hätte sie tun können, um Geld zu verdienen - eine Frau in mittlerem Alter ohne Berufserfahrung, dafür geschieden? Mal ganz abgesehen davon, wie ausgebrannt man - oder besser frau - ist, nachdem man zwanzig Jahre in einem Blockhaus gelebt, Wasser geschleppt, Kühe gemolken, Maultiere gezähmt hat usw..
    Bei Gwyn liegt die Sache ähnlich, obwohl sie den materiellen Aspekt wahrscheinlich besser in den Griff bekommen hätte. Aber sie liebt Kiward Station, sie lebt für diese Farm. Das gibt sie nicht so ohne weiteres auf. Von heutiger Sicht ist die Passivität der beiden leicht zu verurteilen, aber vor hundert Jahren hatten Frauen keine große Wahl.
    Freuen wir uns also über unsere schöne, neue Welt und schließen wir Alice Schwarzer täglich in unsere Gebete ein! :-)))

    Sarah Lark: Das Lied der Maori
    Ab Mai bei Lübbe!
    Und der versprochene 'Wink mit dem Zaunpfahl':
    Ricarda Jordan: Die Pestärztin
    Ab Juli bei Weltbild

  • Zitat

    Original von Sarah
    Auch zum Thema 'Konflikte lösen':


    Aber wo hätte denn Helen hin gesollt? Was hätte sie tun können, um Geld zu verdienen - eine Frau in mittlerem Alter ohne Berufserfahrung, dafür geschieden? Mal ganz abgesehen davon, wie ausgebrannt man - oder besser frau - ist, nachdem man zwanzig Jahre in einem Blockhaus gelebt, Wasser geschleppt, Kühe gemolken, Maultiere gezähmt hat usw..


    Dorthin, wohin Du sie nach dem Tod ihres Mannes geschickt hast? ;-)


    Sie hätte doch auch ohne den Tod ihres Mannes als Lehrerin dort arbeiten können oder das Hotel führen. Sie hat ja vor der Ausreise nach Neuseeland auch auf eigenen Beinen gestanden und unabhängig gelebt. Sie hat Berufserfahrung als Lehrerin. Sie hat auf der Farm lange Jahre als Lehrerin gearbeitet. Von daher kann ich Deine Argumente nicht so ganz verstehen, dass es damals keine Wahlmöglichkeiten gab bzw. das keine Berufserfahrung vorhanden war.


    Das Gwyn die Farm hätte verlassen sollen, habe ich nicht als Argument vorgebracht. Sie war schon richtig auf dem Platz, an den Du sie gestellt hast. Ich hätte ihr nur mehr Durchsetzungskraft gewünscht.


    Zitat

    Wie man einen Konflikt angeht, hängt sehr von der Situation ab, und auch davon, in welcher Zeit eine Geschichte spielt. Heute wäre eine Lösung mit der Waffe zum Beispiel weniger wahrscheinlich gewesen als damals, man arrangiert sich eher, als sich gleich umzubringen.


    Es ist mir schon klar, dass man damals Dinge nicht ausdiskutiert hat. Für mich hätte es aber völlig gereicht, wenn einer der Kontrahenten in dem Saloon gestorben wäre und nicht gleich beide auf einmal.


    Dieses Ende war mir einfach zu glatt und zu einfach.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Dorthin, wohin Du sie nach dem Tod ihres Mannes geschickt hast? ;-)


    Sie hätte doch auch ohne den Tod ihres Mannes als Lehrerin dort arbeiten können oder das Hotel führen. Sie hat ja vor der Ausreise nach Neuseeland auch auf eigenen Beinen gestanden und unabhängig gelebt.


    :write Der Meinung bin ich auch. Helen hatte eine gute berufliche Grundlage und hätte auch so wieder Fuß fassen können. (Mir ist auch bewusst, dass die Zeiten vor 130 Jahren in Australien anders waren als heute.)
    Als "ausgebrannt" kam sie mir auch nicht vor. Helen hat 20 Jahre auf der Farm verbracht, hat dort gearbeitet und ist kurz vorm 50. Geburtstag. Die 27-jährige Helen, die mit 6 Waisenkindern auf die Dublin gegangen ist, bewies Mut, Durchsetzungskraft und eine große Portion Neugier auf ein neues, unbekanntes Leben. Sie hat etwas von einem Pionier. Und plötzlich soll ich die Person so sehen, dass sie sich schicksalsergeben in ihrem Leben eingerichtet hat? Anfangs war Helen gewiss auch pflichtbewusst Ruben gegenüber. Der war aber inzwischen mit Fleur auf und davon. Was hielt Helen also noch?


    Sarah
    Mir ist aufgefallen, dass du mir als Leser eine große Freiheit in der Interpretation lässt. Die Gedankenwelt der Protagonisten lässt oftmals mehr als einen Schluss für mich zu. Das kann zwar in einer Hinsicht Vorteile bieten, aber wenn man nach zwei Abschnitten merkt, dass man doch fehlinterpretiert hat, hat es einen eher negativen Beigeschmack.