Voodoo - Nick Stone

  • Kurzbeschreibung
    Es ist ein Auftrag, den Privatdetektiv Max Mingus nicht ablehnen kann: Zehn Millionen Dollar bietet ihm der Milliardär Allain Carver, wenn Max dessen Sohn findet. Von dem kleinen Charlie fehlt seit über drei Jahren jede Spur, und er ist nicht das einzige Kind, das auf Haiti verschwunden ist. In dem Land des Voodoo und der schwarzen Magie kursieren zahllose Geschichten über die mythische Figur des Mr. Clarinet, der seit dem 18. Jahrhundert Kinder auf der Insel stehlen soll. Doch die Wahrheit ist weit schockierender als die Legende - und die Gefahr zu kennen, heißt nicht, dass man den Morgen erleben wird...

    Über den Autor
    Nick Stone wurde 1966 im englischen Cambridge geboren. Sein Vater ist der renommierte Historiker Norman Stone, seine Mutter entstammt einer der ältesten Familien Haitis, den Aubreys. Einige seiner Verwandten arbeiteten für den berüchtigten Diktator François „Papa Doc“ Duvalier. Nick Stone verbrachte seine frühe Kindheit auf Haiti, bevor er 1971 nach England zurückkehrte. Der Autor ist verheiratet und lebt in London. „Voodoo“, ausgezeichnet mit dem „Steel Dagger“ als bester Thriller des Jahres, ist Nick Stones erster Roman und der Beginn einer Serie mit dem Privatdetektiv Max Mingus. Der zweite Band, „King of Swords“, erschien in England im August 2007 und stürmte sofort ebenfalls die Bestsellerlisten.


    Meine Meinung
    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Voodoo ist trotz des Titels, der eigendlich völlig in die Irre führt, kein Horror oder Mistery Roman sondern ein harter realistischer Thriller.
    Ausserordentlich gut recherchiert und spannend und ausdrucksvoll geschrieben. Ich habe lange nicht mehr so einen eigenständigen Schreibstil eines Thriller Autors gelesen. Hier wird wirklich eine Geschichte erzählt und nicht einfach abgehandelt (dafür ist das Thema auch zu ernst und realistisch).
    Die exotische Location und die politischen Hintergründe machen das Buch zusätzlich lesenswert.


    In diesem Roman ist gut nicht immer gut, und auch das Böse hat hier viele Facetten.
    Einige Stellen sind wirklich extrem (wer Paul Cleaves "Der siebte Tod" gelesen hat weiß was ich meine)
    aber passen uneingeschränkt in die Story.
    Der Detektiv, Max Mingus, kommt authentisch und schlüssig rüber, so wie auch alle anderen Charaktere die erstklassig in die Story eingebettet sind. Das Buch geht über 600 Seiten die es aber in sich haben.


    Alles so geschrieben das man seine Augen einfach nicht von den Seiten wegbewegen kann. Man will wissen wie es ausgeht.
    Also nicht vom Titel beirren lassen. Kaufen und lesen :)


    Nick Stone ist für mich als Thriller Autor die Entdeckung des Jahres und das Buch mit das Beste was ich dieses Jahr gelesen habe. Hoffentlich erscheint bald sein zweites Buch in deutscher Sprache.

    Ich lese gerade: :lesend
    Viele spannende Bücher


    Liebe Grüße an alle Büchereulen :wave

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  • Zitat

    Original von Prombär
    Danke für die Rezi :wave
    Hab schon mal festgestellt, dass unser Thrillergeschmack teilweise in die gleiche Richtung geht :-)


    Dies hab ich schon länger festgestellt.... :-] :wave

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hört sich ja sehr verlockend an. Wie gut dass sich meine Buch-Tausch-Freundin dieses Buch gekauft hat. Nun weiß ich welches Buch sie noch auf meinen Stapel legen kann. :grin

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Hört sich ja sehr verlockend an. Wie gut dass sich meine Buch-Tausch-Freundin dieses Buch gekauft hat. Nun weiß ich welches Buch sie noch auf meinen Stapel legen kann. :grin


    *Neid*....hätte ich nur mal eine lesende Freundin. Aber die kaufen alle nur Schuhe :fetch.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Das ist auch meine einzige lesende Freundin. Mein andere Freundin die kauft wirklich nur Schuhe :brabbel


    Ab und an liest sie auch mal. Versorge sie ja dann auch mal mit guten Büchern :grin. Aber nach einer Woche weiß sie eh nicht mehr welcher Autor oder welches Buch sie gelesen hat.


    Ich werde übrigens auch von ihr belächelt. So von wegen, ich lese ja keine Bücher, ich verschlinge sie. Ja, Ja der Neid der Unwissenden :lache

  • Ich habe (leider) eine ganz andere Meinung zu diesem Buch. Die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Mein "Buch-Freund", der das Buch auch gelesen hat, stimmt mir allerdings zu. Wir haben aber auch einen ähnlichen Buchgeschmack :-)


    Also hier meine Meinung:


    Das war wohl nix.


    Leider kann ich dieses Buch nur bis Seite 417 beurteilen, denn dann habe ich es zugeklappt und zurück in mein Bücherregal gestellt.


    Das Buch hat viele sehr gute Rezensionen bekommen und ich war sehr neugierig, ob es hält, was es verspricht. Was mich allerdings schon recht schnell gewundert hat, ist der Titel des Buches, denn mit Voodoo an sich hat dieser Roman gar nicht viel zu tun. Er führt den Leser also schon direkt am Anfang auf eine falsche Fährte.


    Es gab einige Stellen in diesem Buch, die ich wirklich sehr interessant fand. Zum einen sei hier die Methode erwähnt, in der beschrieben wird, wie die Bestrafung von Vergewaltigern praktiziert wird. Ich möchte nicht sagen, dass für mich ein Thriller unbedingt blutrünstig sein muss, aber diese Situation war schon sehr anschaulich geschildert und hat mich mächtig in den Bann gezogen. Desweiteren gab es vielleicht noch ein oder zwei andere kurze Highlights, aber das war es dann auch leider schon.


    Es wurde viel geschrieben, aber letztendlich nur wenig gesagt. Ein Buch, welches vollkommen mit 150 Seiten ausgekommen wäre. Spannung wurde nur sehr schleppend aufgebaut und kaum war sie da, war sie nach ein paar Seiten auch schon direkt wieder verschwunden. Aus diesem Grunde habe ich das Buch nach den besagten 417 Seiten enttäuscht zugeklappt.


    Schade .... denn die Thematik an sich wäre eine sehr interessante gewesen und hätte sicher gut als Thriller-Rezept getaugt. Leider kann ich persönlich aber nicht sagen, dass es sich bei diesem Buch wirklich um einen Thriller handelt. Eher würde ich es als kleinen Ausflug in ein fremdes Land ansehen, in welchem man nun ein wenig über die Landschaft und die Kulturen erfährt. Der eigentliche rote Faden (nämlich die Entführung eines kleinen Jungen) ist eher Nebensache in diesem Buch.


    Von daher: Mittelprächtig, da der Schreibstil an sich ganz gut rüberkommt. Nur sollte der Lesefluß und vor allem die Spannung dies dann auch tun.


    LG,
    Andrea

  • Das hatte ich letzte Woche im Buchladen erst in der Hand, war mir aber nicht ganz sicher und hab stattdessen dann 6 andere Bücher gekauft... aber da ich gleich so oder so noch bestellte Bücher abholen muss, werde ich das direkt mal mit kaufen! Dann bin ich gespannt, wie ich das Buch finde...

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • So den Voodoo-Thriller habe ich auch durch.


    Gekauft habe ich ihn mir eigentlich nur, weil der Autor namensgleich ist mit einem meiner Lieblings-Agenten-Protagonisten von Andy McNab.


    Der Autor scheint weniger Wert auf einen durchgestylten Thriller zu legen , sondern mehr auf die Probleme Haitis.
    Das ist im auch gelungen, für ein Land, dass wenig in der Presse erwähnt wird und von dessen Problemen mir außer „Baby Doc“, „Aristide“ und Mutterland des Voodoo kaum etwas geläufig ist.


    Nachdem ich mich während des Lesens von dem Etikett „Thriller“ verabschiedet habe, fand ich es ganz okay.


    Der Autor hat auf jeden Fall erreicht, dass mir bei dem Wort „Haiti“ sofort die Ohren klingeln und ich genauer hinhöre bzw. –schaue.
    Einen Folgeband werde ich mir bestimmt einmal näher anschauen, den Max fand ich doch recht interessant.


    LG Dyke – vergibt 8 Punkte - 6 für Thriller Anteil und 2 für Mehrwert

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich habe dieses Buch in einem Lesekreis gelesen, in dem wir einmal nicht die gängigen Länder für Krimis bevorzugen wollen. Deshalb fiel hier die Wahl auf Haiti. Voodoo hat mich erstmal abgeschreckt, weil nicht mein Ding, dem kam aber in dem Buch eigentlich keine soo große Bedeutung zu.


    Der Max war für mich ein angenehmer Detektiv mit Ecken, Kanten und auch Fehlern, aber sympathisch.


    Die Suche nach dem entführten Jungen war ja eigentlich das Hauptthema, das aber nicht durchgängig der rote Faden war, es wurde des öfteren auf Nebenschauplätze abgeschweift.


    Man hat in diesem Buch doch einige Informationen über Haiti bekommen, einige Stellen waren doch brutal (Kastration des US-Soldaten), aber nichtsdestotrotz habe ich es bis zum Ende gerne gelesen.


    Von mir 8 Punkte

  • Meine Meinung:


    Obwohl auf dem Cover von Nick Stones Debütroman „Voodoo“ der Begriff „Thriller“ abgedruckt ist, trifft er nur bedingt zu, denn es handelt sich zwar durchaus um einen spannenden Roman mit Elementen, die man auch in einem typischen Thriller findet, doch der Schwerpunkt liegt eindeutig auf etwas anderem, nämlich dem Handlungsort Haiti. Die gebeutelte Insel, deren Bevölkerung einen tyrannischen Diktator nach dem anderen erdulden musste und zum größten Teil in unsäglicher Armut lebt, ist die wahre Hauptfigur des Romans.


    Doch nun zum menschlichen Protagonisten: Privatdetektiv Max Mingus, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde, wo er sieben Jahre wegen Totschlags einsaß, wird von seinem Auftraggeber genau dorthin geschickt, doch was er hier erlebt und erfährt, hätte er sich in seinem schlimmsten Albträumen nicht ausgemalt. Auf der Suche nach dem seit drei Jahren verschwundenen kleinen Jungen Charlie Carver taucht er ein in die fremdartige Welt Haitis, die sich zwischen Aberglauben und Überlebenswillen zu halten versucht und in der sich die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen sammeln. Zwischen dem Hungertod nahen Menschen begegnen wir UN-Truppen und US-Marines, nehmen an ekstatischen Voodoo-Zeremonien teil und erleben, wie Geld die Welt regiert und wie kaltblütig die Lebewesen sein können, die sich Menschen nennen. Max Mingus ist ein sympathischer Protagonist, gerade weil er nicht perfekt ist und das in Fragen, die moralisch durchaus diskussionswürdig sind, aber eben doch nachvollziehbar bleiben. Eine Figur mit Ecken und Kanten, die man gerne begleitet und über die man gerne noch mehr wissen möchte – es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Ende trotz abgeschlossenem Fall geradezu nach einer Fortsetzung schreit, was mich sehr freuen würde!


    Der Fall selbst, die Suche nach dem Kind und das, was Mingus im Laufe seiner Ermittlungen herausfindet bis hin zur Auflösung, ist mäßig bis solide Krimikost, die zwar nicht sehr originell, aber durchaus akzeptabel ist. Für mich persönlich war das aber auch gar nicht mehr so wichtig, die Figuren, Landschaften und Lebensumstände, die Stone hier beschreibt, entschädigen für die recht dürftig eingesetzten Überraschungseffekte in der Handlung und bieten ihrerseits genug Spannung für die, die sich auf eine Reise in ein völlig unbekanntes Land mit all seinen Problemen und Abgründen einlassen.


    Wer einen beinharten Thriller erwartet, wird vermutlich nicht bis zum Ende durchhalten, wer aber wie ich auch den (von dyke bereits erwähnten) „Mehrwert“ schätzt, der wird auch von „Voodoo“ gefesselt sein. Aufgrund meines Lesevergnügens werde ich den Namen des Autors aufmerksam im Auge behalten und hoffen, dass Max Mingus schon bald wieder im Einsatz ist!


    Auch von mir 8 Punkte!


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    Es gibt schon ein Prequel (siehe Bild) zu "Voodoo", das sich ganz interessant anhört, aber leider noch nicht auf Deutsch erschienen ist, hier die englische Kurzbeschreibung:


    Miami, 1981. When Detective Max Mingus and his partner Joe are called to the scene of a death at Miami's Primate Park, it looks like another routine - if slightly bizarre - investigation. Until two things turn up: the victim's family, slaughtered; and a partly digested tarot card in the dead man's stomach. "The King of Swords" - an increasingly bloody trail leads Max and Joe first to a sinister fortune-teller and her scheming pimp son, then to the infamous Solomon Boukman. Few have ever met the most feared criminal in Miami, but rumours abound of a forked tongue, voodoo ceremonies and friends in very high places. Against a backdrop of black magic and police corruption, Max and Joe must distinguish the good guys from the bad - and track down some answers. What is the significance of the "King of Swords"? What makes those who have swallowed the card go on a killing spree just before they die? And can Max find out the truth about Solomon Boukman, before death's shadow reaches his own front door ...