Stromausfall, wer trägt die Kosten für den Elektro-Notdienst?

  • Guten morgen,


    vielleicht gibts ja hier jemanden, der auch schon mal so ein Problem hatte oder vielleicht auch Vermieter, die sich damit auskennen.


    Gestern abend um halb neun knallte es im Treppenhaus und ich saß im Dunkeln. In der kompletten Wohnung kein Strom. Meine Wohnung war aber offenbar die einzige, die betroffen war, die anderen hatten alle keine Probleme. Ein Blick in den Sicherungskasten zeigte, dass alle Sicherungen drin waren. Einen zweiten Sicherungskasten gibt es nicht. Also habe ich meinen Vermieter angerufen, der dann auch kurz danach kam.


    Er meinte, es müsse die Hauptsicherung sein, für die es allerdings in unseren Sicherungskästen keinen Schalter gibt (wolle er dann im kommenden Jahr endlich mal einbauen lassen). Da er seinen Elektriker nun um diese Zeit kaum erreichen würde, müsste ich eben bis Samstag Morgen ohne Strom bleiben. Ich wies dann dezent auf meinen Kühlschrank und die Lebensmittel hin, woraufhin er meinte, er könne einen Notdienst rufen, aber die Kosten müsse ich tragen. Ich wäre ja immerhin an dem Stromausfall Schuld, da nur meine Wohnung betroffen sei. Ich müsse also in der Wohnung einen Kurzschluss gehabt haben.
    Ich meinte nur, warum denn dann alle Sicherungen drin wären? Ich hätte hier auch nichts anderes angehabt als meinen Fernseher, zwei Lampen und das Notebook.


    Ein Anruf bei seinem Elektriker ergab, dass dieser im Urlaub ist. Also blieb eh nur ein Notdienst, den wir dann auch angerufen haben. Dieser kam kurze Zeit später und stellte fest, dass mein gesamter Sicherungskasten ohne Saft ist. Beim Blick auf den Stromkasten im Keller und die darin hinter Plexiglas befindlichen Sicherungen ergab, dass von 8 Sicherungen 3 kaputt waren. Er meinte, so etwas hätte er in seinem Berufsleben noch nicht gehabt. Eigentlich müssten auch andere Wohnungen betroffen gewesen sein. (zwei meiner Nachbarn waren nicht zuhause. Möglich, dass dort auch ein Ausfall war).


    Er hat dann die Sicherungen gewechselt, ich hab in meiner Wohnung alles in Betrieb genommen und nichts ist rausgeflogen oder durchgeknallt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Problem wirklich in meiner Wohnung lagt.


    Die Rechnung geht zwar an meinen Vermieter, er deutete aber an, dass ich mich an den Kosten beteiligen soll.


    Meine Fragen sind nun: Wäre es für mich als Mieter überhaupt zumutbar gewesen, hier mindestens 12 Stunden ohne Strom zu sitzen oder war es berechtigt, den Notdienst kommen zu lassen?


    Kann er mir die Kosten wirklich aufs Auge drücken? Kann ich wirklich für den Ausfall von drei Starkstromsicherungen verantwortlich sein? Ich hab eher den Eindruck, dass die letzte kaputte Sicherung möglicherweise die anderen defekten überbrückt hat und eben jetzt den Geist aufgegeben hat.


    Ratlose Grüße


    Anke

  • Stell die Frage mal bei http://www.steuern-online.de/foren/vermieternetz/index.html Da hab ich auch schon viele Tips bekommen. Und teile uns auch die Antwort mit, ja? ;-)


    Die sind dort total nett, auch wenn viele nen Hass auf Mieter haben. Die haben oft Probleme mit MIetnomaden etc. Aber wenn man nett und freundlich anfragt, sind die superfreundlich....


    Ich würde allerdings denken, dass der Vermieter das zu zahlen hat. Ganz einfach, weil du sowas nicht beeinflussen kannst - kannst ja die Sicherung nicht kaputt gemacht haben in dem Sinne. Aber wie gesagt - ich kann es mir nur denken....


    Edit: Homepage geändert - sind wohl umgezogen :gruebel

  • Ich glaube auch nicht das du was zahlen mußt.
    Dein Sicherungskasten und alle Sicherungen waren drin und heil.
    Und an diese ominöse Haupthausssicherung oder wie immer man das nennt kommst du nicht dran oder?


    Und wenns da mangelt das gehört glaub ich auf die Vermieterseite. :gruebel


    Ich kann mich allerdings auch irren in diesen Sachen hab ich nicht so die Erfahrung.


    Guck mal nach was dir Booklooker da aufgeschrieben hat und sag uns bitte was rauskam.


    Was kostet denn der ganze Spaß?

  • Danke für den Link :-)
    Habs dort gepostet und hoffe, dass mir die Vermieter dort nicht den Kopf abreißen :grin


    Was da an Kosten kommt, weiß ich noch nicht, oemchen. Ich vermute, es wird zwischen 150 und 200 Euro liegen. (Anfahrtpauschale, Arbeitslohn, Abendzuschlag und Materialkosten).


    Nein, wir haben gar keinen Hauptsicherungsschalter. Bislang gibt es im Sicherungskasten Einzelsicherungen für jeden Teil der Wohnung. Mir ist schon mal eine rausgeflogen, dann war das aber nur für den Teil, in dem die Überlastung war.
    Komplett im Dunkeln habe ich hier noch nicht gesessen.

  • Die haben noch keinem den Kopf abgerissen :grin
    Nur wenn man frech und dreist wird, aber das ist ja in allen Foren so.
    Bisher hab ich von denen die kompetentesten Antworten bekommen.


    Ich drück dir auch die Daumen, dass du nix zahlen musst und hoffe auch, dass du uns auf dem Laufenden hälst...


    Edit: Ich fnd es immer total interessant, in dem Vermieterforum zu surfen. Da lernt man tatsächlich einiges dazu und vor allem bemerkt man mal die Dreistigkeit mancher Mieter und versteht den Hass der Vermieter....

  • Aalso, ich kenne mich damit auch absolut nicht aus, hoffe aber mal, dass du nichts zahlen brauchst.


    Mein Vater selbst ist Elektriker und weiß, dass solche Kosten in der Regel vom Vermieter gezahlt werden müssen. Es sei denn, es ist ein defektes Gerät im Haus nachweisbar, dass für diesen Vorfall in Frage kommen kann. Bei seinen Kunden hat bisher immer anstandslos der Mieter gezahlt, sofern der Defekt nicht von defekten Geräten im Haushalt ausging.


    An deiner Stelle würde ich, sofern der Vermieter sich wirklich querstellt, bei der Verbraucherzentrale eine verbindliche Information dazu einholen.


    Da die Rechnung selbst scheinbar eh an den Vermieter geht, kann ich mir garnicht vorstellen, dass es eine Rechtsgrundlage zur Beteiligung an einer solchen Rechnung gibt.

  • Das Problem ist in so einem Fall in der Regel nicht eine Rechtsfarge, sondern eine Tatsachenfrage. Gute Karten hast du, wenn du beweisen kannst, dass der Vermieter selbst auf den Notdienst verwiesen hat, weil sein "Hauselektriker" nicht erreichbar war. Auch kommt es darauf an, ob du den Schaden im Keller ordentlich dokumentirt hast, da der Vermieter natürlich Recht hat- der Beweis des ersten Anscheins spricht für ein Verschulden des Mieters, wenn nur seine Wohnung betroffen ist.


    Die Rechtslage ist einfach- der Vermieter muß die Mietsache in einem ordnungsgemäßen und vertragsgemäßen Zustand erhalten- und wenn Stromanschluß zur Mietsache gehört ist der Vermieter zuständig den Schaden zu beheben- deshalb darf der Mieter nicht ohne Rücksprache mit dem Vermieter (Lebensgefahr als Ausnahme) den Notdienst beauftragen- erst muß der Mangel angezeigt werden und dem Vermieter Gelegeneit gegeben werden den Schaden zu beseitigen- aber das hast du ja alles richtig gemacht. Also wird letztlich nach der Rechtslage der Vermieter zahlen müssen- wie du dich des Rechtsfriedens wegen (hauen und stechen bis zur letzten Instanz oder des guten Verhältnisses zwischen Mieter und Vermieter zuliebe nachgeben) letztlich entscheiden wirst, ist deiner Abwägung zu unterwerfen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur

    Ich überlege immer noch, ob es wirklich an einem meiner Geräte gelegen haben könnte. Aber hier hat definitiv nichts geschmort gekokelt oder sonstwas...


    A.


    Glaube ich nicht, ich bin zwar nicht der geborene Elektriker aber meine Logik :grin sagt mir wenn bei dir in der Bude was defekt gewesen wäre, wären doch deine Sicherungen zuerst rausgeflogen, oder? :gruebel

  • Meine Logik sagt mir das auch :grin


    Bei drei durchgebrannten Sicherungen hätte ich hier einen Stromverbrauch gehabt haben müssen wie Chevy Chase mit seiner Festbeleuchtung in Schöne Bescherung...


    Die Sicherungen in meinem Kasten waren ja auch alle drin.


    Beo, danke für die Auskunft :-)


    Bis zum Äußersten werde ich wohl nicht gehen, wenn eine Rechnung kommt. Ich wollte hier schon noch gerne wohnen bleiben und ein gutes Verhältnis zum Vermieter ist mir da schon wichtig.