Die Feuerbraut - Iny Lorentz

  • Zum Buch:
    Deutschland im Dreißigjährigen Krieg: Auf der Flucht vor den heranrückenden Schweden fällt die siebzehnjährige Irmela von Hochberg den Feinden in die Hände. Wie durch ein Wunder kann sie entkommen – und wird daraufhin beschuldigt, eine Hexe zu sein …


    Dies ist Wasser auf die Mühlen des Priors vom Kloster Lexenthal, denn er hatte bereits vor Jahren Irmelas Mutter auf den Scheiterhaufen bringen wollen, war aber damals vom pfälzischen Herzog daran gehindert worden. Nun wird die Tochter zum Opfer seines düsteren Ränkespiels, doch auch Irmela steht unter dem Schutz des Herzogs. Der Prior bedient sich nicht nur seiner skrupellosen Nichte Ehrentraud, um sein schändliches Werk zu vollenden, sondern auch der zwielichtigen Helene, die einst mit Irmelas Großvater verheiratet war und auf das Erbe der Hochbergs spekuliert. Das Netz, das sich um die schöne Irmela spinnt, wird immer enger und nur ein Wunder kann sie noch vor dem Feuer retten …


    Zum Autor:
    Iny Lorentz ist ein Pseudonym für das Autorenehepaar Iny und Elmar. Beide arbeiten sie heute als Programmierer in einer Münchner Versicherung. Seit den frühen achtziger Jahren haben sie bereits mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht. Die Kastratin, ihr erster Roman, war schon ein großer Erfolg. Ihm folgte Die Goldhändlerin. Die Wanderhure und Die Kastellanin und sowie Die Tatarin wurden Bestseller. Bekannte Pseudonyme von Iny Lorentz sind Mara Volkers, Eric Maron und Anni Lechner (Heimatromane).


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gewonnen und war begeistert. Ab der ersten Zeile ist man tief im Geschehen verstrickt, auch wenn das Buch schon sehr grausam beginnt. Die Figuren sind sehr plastisch beschrieben, man kann auch mit Personen mitfühlen, die leider gleich ihr Leben lassen müssen.
    Irmela entwickelt sich im Laufe des Romans glaubhaft weiter und wird vom unbedarften Kind zur Frau. Auch Fabian, ihr Jugendfreund, wird erwachsen.
    All dies ist sehr glaubwürdig beschrieben und es macht Spaß diesen Figuren eine zeitlang über die Schulter blicken zu dürfen.
    Ich konnte in diesem Buch gut mitleiden und mich auch mitfreuen. Manche Szenen waren so grausam, das sie mich schockiert zurückgelassen haben, aber die Zeiten damals waren nun einmal nicht immer nur zum Zuckerschlecken. Grausamkeiten waren da einfach noch häufiger an der Tagesordnung.


    Alles in allem war es ein Buch, das mich sehr gefesselt hat und viel Spaß gebracht hat.
    Es war mein erster, aber bestimmt nicht mein letzter Iny-Lorentz-Roman!

  • Sehr schön, daß es schon eine Rezi von diesem Buch gibt.


    Ich habe vor kurzem alle 3 Bücher der Wanderhure-Reihe verschlungen und bin schon sehr gespannt auf diesen neuen Roman.


    Vielen Dank für die schöne Rezi :anbet :grin

  • Zitat

    Original von streifi
    Ab der ersten Zeile ist man tief im Geschehen verstrickt, auch wenn das Buch schon sehr grausam beginnt. Die Figuren sind sehr plastisch beschrieben, man kann auch mit Personen mitfühlen, die leider gleich ihr Leben lassen müssen.


    Alles in allem war es ein Buch, das mich sehr gefesselt hat und viel Spaß gebracht hat.


    Das hier kann ich nur unterschreiben.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn mir das Ende 'zu friedlich' war.
    Trotzdem ein sehr kurzweiliges Buch, welches mir schöne Stunden bereitet hat.

  • Zitat

    Original von streifi
    Ab der ersten Zeile ist man tief im Geschehen verstrickt, auch wenn das Buch schon sehr grausam beginnt. Die Figuren sind sehr plastisch beschrieben, man kann auch mit Personen mitfühlen, die leider gleich ihr Leben lassen müssen.
    Irmela entwickelt sich im Laufe des Romans glaubhaft weiter und wird vom unbedarften Kind zur Frau. Auch Fabian, ihr Jugendfreund, wird erwachsen.
    All dies ist sehr glaubwürdig beschrieben und es macht Spaß diesen Figuren eine zeitlang über die Schulter blicken zu dürfen.
    Ich konnte in diesem Buch gut mitleiden und mich auch mitfreuen. Manche Szenen waren so grausam, das sie mich schockiert zurückgelassen haben, aber die Zeiten damals waren nun einmal nicht immer nur zum Zuckerschlecken. Grausamkeiten waren da einfach noch häufiger an der Tagesordnung.


    Alles in allem war es ein Buch, das mich sehr gefesselt hat und viel Spaß gebracht hat.


    Ich möchte mich Streifis schöner Rezension anschließen. :-)
    Ein fesselnder und gelungener Roman!

  • Im Großen und Ganzen ein sehr unterhaltsames Buch. Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht und ich war von Anfang an gefesselt. Vor allem der letzte Teil war dann superspannend.


    Irmela zieht sich als Protagonistin wie ein roter Faden durch das Buch. Nicht nur sie wächst einem ans Herz, sondern auch einige Nebenfiguren. Manchmal hätte ich mir noch ein wenig mehr Bezug zur Geschichte gewünscht. Was mich ansonsten etwas gestört hat, war die große Anzahl der Personen. (Ging anscheinend nur mir so.) Ohne Personenregister wäre ich wahrscheinlich verloren gewesen.


    Trotz alledem habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich vergebe 7 Punkte.

  • Ich habe das Buch heute nun auch beendet und wollte nur schnell meinen Kommentar abgeben.


    Ich bin immernoch absolut begeistert von der Feuerbraut. Es ist ein sehr gelungener, fesselnder und authentischer Roman.
    Man erlebt, wie Irmela vom eingeschüchterten Mädchen zur durchsetzungsfähigen Frau herranreift und auch die Nebenfiguren Ihre positiven Wendungen nehmen.
    Zum Schluß klärt sich alles auf und man kann beruhigt das Happy End geniesen. Auch wenn es natürlich verhälnismäßig Klischeehaft ist. Aber so gefällt es mir am besten.


    Also von mir gibt es 10 von 10 Punkten.


    Und die Leserunde selbst erhält nochmal 10 Punkte für die tolle Begleitung der Autoren :grin

  • Ich habe letzte Nacht das Buch beendet und möchte nun auch meine Meinung dazu äußern.


    Das war nun mein achter Iny Lorentz – Roman, und wie nicht anders zu erwarten ist das ein ganz tolles Buch. :anbet


    Der Schreibstil ist leicht und flüssig, und man ist gleich im Geschehen drin. Man lernt Irmela als eine schüchterne junge Frau kennen, die mit der Zeit reift und sich lernt durchzusetzen. Alle Charaktere sind irgendwie miteinander verbunden und man lernt auch sie dadurch besser kennen. Man möchte unbedingt wissen, was aus ihnen wird.


    Das ist einer der Romane, der einen zum nachdenken bringt und das Buch wird mich noch einige Zeit beschäftigen, da viele traurige Schicksale vorhanden sind.

  • Ich habe das Buch heute auch beendet.


    Am Anfang fand ich das Buch etwas schwierig zu lesen, da so viele merkwürdige Namen drin vorkommen. Aber wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, geht es.


    Ich find es sehr gut, dass hier der Krieg nur am Rande eine Rolle spielt. Bei vielen historischen Romanen liest man hunderte von Seiten nur über Krieg. Ja, ich muss zugeben, der Krieg interessiert mich gar nicht an den historischen Romanen :-)


    Die grausamsten Stellen war sehr anschaulich beschrieben und haben mir echt eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Also ist das Buch nix für schwache Gemüter :-)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Meine Meinung


    Kennst du einen, kennst du sie alle… Das trifft auf diesen Roman sicher nicht zu. Sicherlich erkennt man schon nach wenigen Seiten am Schreibstil und Ausdruck die Handschrift Iny Lorentz‘, allerdings sehe ich das nicht als negativ an, sondern vielmehr als Markenzeichen eines zu sich und seinem Schreibstil gefunden Autors.


    „Die Feuerbraut“ beginnt rasant und brutal. Iny Lorentz lässt den Leser recht detailliert und lebendig an den Grausamkeiten vergangener Zeiten teilhaben, ohne sie dabei allzu sehr auszuschlachten. Für äußerst zartbesaitete Gemüter mag es vielleicht manchmal zu viel des Guten sein, für mich persönlich ist es genau die richtige Mischung gewesen. Sicherlich musste ich ab und zu wirklich schlucken und war entsetzt, aber das war der Atmosphäre des Romans nur zuträglich.
    Nicht nur die Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges werden in der Geschichte behandelt, sondern auch die historischen Hintergründe werden nicht als unwichtig oder zu vernachlässigen abgehandelt. Sie haben einen wichtigen Stellenwert und werden dem Leser verständlich und nachvollziehbar vermittelt. Dabei legt Iny Lorentz den größten Wert darauf, ausgiebig zu recherchieren und die Gegebenheiten der Zeit korrekt wiederzugeben.


    Die Handlung ist den Großteil des Romans über äußerst spannend und ich war schnell gepackt und ich musste einfach wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Von daher hatte ich „Die Feuerbraut“ zügig beendet. Allerdings hat das Buch hin und wieder kleinere Durststrecken, die in meinen Augen vor allem mit leicht ausschweifenden Wiederholungen gefüllt waren. Zum Glück waren diese Passagen eher selten und vor allem kurz, so dass ich nicht in die Verlegenheit kam, das Buch zur Seite legen zu wollen. Zwar ist die Handlung hier und da im Groben voraussehbar, aber Iny Lorentz hat mich mit überraschenden Wendungen doch oft verblüffen können. Erleichtert war ich, dass die Autorin dieses Mal darauf verzichtet hat, allzu oft auf die Triebe der Männer einzugehen. Sicherlich ist es Thema und muss es wohl auch sein, allerdings ist die Männliche Triebhaftigkeit auf ein gesundes und vor allem gut zu ertragenes Maß geschrumpft. Dafür gibt es in anderer sexueller Hinsicht eine Überraschung. Besonders gefreut hat mich, dass die Heldin, Irmela, einmal den Rock anlassen durfte und sich nicht als Mann verkleidet durchs Leben schlägt.


    Irmela ist eine ganz andere Art von Frau als wir sie bisher von Iny Lorentz gewohnt sind. Mich persönlich freut das sehr, vor allem weil es ein wenig frischen Wind in die Romane von Iny Lorentz gebracht hat. Zwar entwickelt sich Irmela erst während der Handlung zu einer ausgereiften Figur, allerdings geschah das derart subtil im Laufe ihrer Erlebnisse, dass ich es als interessantes stilistisches Mittel betrachte. Zu Beginn ist Irmela einfach ein kleines, graues Mäuschen und genau so farblos kommt sie rüber. Erst im Laufe der Zeit gewinnt sie an Selbstbewusstsein, Standesbewusstsein etc. und blüht zu einer jungen Frau auf. Das schlägt sich im gleichen Maße in ihrer Entwicklung als Figur nieder, je mehr Selbstbewusstsein ihr auf dem Leib geschrieben wurde, desto lebendiger und facettenreicher wurde Irmela. Mir hat das gut gefallen, auch wenn es schwierig war, einen Bezug zu ihr zu bekommen. Erst ab der zweiten Hälfte habe ich eine Verbindung zu ihr gespürt. Leider konnte die gleiche Entwicklung bei Irmelas Jugendfreund Fabian nicht so gut umgesetzt werden. Fabian blieb mir bis zum Schluss fern und konturlos. Aber dafür habe ich mein Herz sehr schnell an einen anderen Mann- Gibichen - verschenkt, den ich sowohl als Figur als auch als Mann großartig fand. Die Nebenfiguren fand ich zum Großteil sehr gelungen ausgearbeitet, allen voran Abdur und Fanny, die sich wunderbar entwickelten und nicht nur zu treuen Dienern Irmelas, sondern auch zu meinen Freunden wurden.


    Das Ende, wenn auch vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen, hat mir in jenem Moment sehr gut gefallen, ich war einfach in der richtigen Stimmung dafür. Ich konnte das Buch zufrieden zuschlagen, mit dem Gefühl, dass Iny Lorentz einmal einen etwas anderen Roman geschrieben hat, der mir schöne kurzweilige Lesestunden geschenkt hat. Wer allerdings einen Roman von Handlung und Figuren her wie „Die Wanderhure“ erwartet, wird hier sicherlich sehr überrascht werden, ob positiv oder negativ, vermag ich nicht zu sagen, das liegt definitiv am persönlichen Geschmack…


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten

  • Während der ersten 100 Seiten, bin ich überhaupt nicht ins Buch reingekommmen. Ich weiß nicht woran es lag, wahrscheinlich eher an mir als an dem Buch, weil mir dieses wirklich gut geallen hat.
    Ein sehr schönes Buch, mit allem drum und dran. Lorentz's Schreibstil gefällt mir sehr gut und daher kann ich diesen Roman wirklich empfehlen.


    Fazit: Ich gebe 9/ 10 Punkten, da mir einige andere Iny Lorentz Romane noch ein tickchen bessser gefallen haben. Trotzdem ist es äußerst lesenswert.


    Das persönliche Nachwort (S.754) zu den Recherchen hat mich sehr erstaunt. Das einige Menschen heutzutage immer noch ein sehr einsitiges Denken haben.

  • So liebe ich Iny Lorentz!! Eine spannende Geschichte, die in Deutschland spielt, mit lebendigen Charakteren - kurzum: Ich fühle mich wie mittendrin und "dabei"!
    Ich hab zwar erst die Hälfte gelesen, aber ich denke nicht, dass die Geschichte nun furchtbar abflachen wird ;-).

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Zitat

    Original von Hazel
    So liebe ich Iny Lorentz!! Eine spannende Geschichte, die in Deutschland spielt, mit lebendigen Charakteren - kurzum: Ich fühle mich wie mittendrin und "dabei"! ;-).


    :wave
    So ging es mir auch, ich konnte garnicht aufhören zu lesen.


    Jetzt habe ich mir noch 3 Bücher von Iny Lorentz gekauft und freue mich schon aufs Lesen.


    Von mir 10 Punkte und jetzt habe ich keine Zeit mehr zum Schreiben :grin
    :lesend

  • Bin jetzt fertig und kann nur sagen, dass die Spannung in der Geschichte nicht nachgelassen hat. Das ganze Buch ist absolut lesenwert und ich würde mich auch über eine Fortsetzung freuen!!!!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Iny Lorentz wird häufig stark kritisiert, weil Bücher, die sich so viel verkaufen gar nicht gut sein dürfen. Das widerspricht dem deutschen Wesen. Kunst die zu vielen gefällt muß flach, muß Kitsch sein. So wird auch Iny Lorentz in vielen Kritiken gesehen. Mir mißfällt so etwas. Es gibt in Deutschland sehr viele Autoren von Kriminalromanen und historischen Romanen, dabei gibt es viel flachen Schund- Iny Lorentz gehört nicht dazu.


    Den Autoren gelingt es ein Stück Lebensgeschichte in den Zeiten des dreissigjährigen Krieges zu schildern, in dem nicht die großen historischen Figuren Tilly, Wallenstein oder Gustav- Adolf im Mittelpunkt stehen, auch wenn sie eine Rolle spielen. Die Protagonisten von Iny Lorentz sind kleine Adelige, Kaufleute, auch Diener und Sklaven. Deren von den Schlägen des Krieges getroffenes und durchgerütteltes Leben, die Versuche zu überleben zeichnen selbst die "üblen Gesellen" des Buches in Klarheit und mit Verständnis aus. Eine Hauptfigur gibt es eigentlich nicht- mehrere Personen und ihre Beziehungsgeflechte tragen die Geschichte voran. Der Glaube und der Aberglaube in einer extremen Zeit, Hexenwahn und Hexenverfolgung als Mittel der Politik und des Gewinnstrebens, aber auch als Ausdruck von Volksfrömmigkeit und Unsicherheit in unsicherer Zeit sind das Thema dieses Buches, das in gewohnt flott zu lesender Schreibe verfasst ist.


    Mir hat es gut gefallen.


    edit: Einige wüste Tippfehler beseitigt.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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