Anhand von 12 – stilistisch sehr unterschiedlichen - Erzählungen berichtet Arno Geiger in diesem Buch von Geschichten, die das Leben so schreibt.
Enttäuschte Hoffnungen, verletzte Gefühle, zerbrochene Beziehungen, unglückliche Liebschaften, bilden den Inhalt dieser oft nur ein paar Seiten umfassenden Erzählungen. Arno Geiger besticht auch hier durch eine detaillierte, unglaubliche Beobachtungsgabe, prägnantem, nüchternen Stil und mit der Kunst, Alltägliches spannend und interessant zu erzählen.
Seine Figuren sind Anti-Helden, meist erfolglose, gescheiterte Existenzen, die jedoch niemals pathetisch, klischeehaft oder trostlos wirken.
Mir persönlich hat die Geschichte mit dem Titel „Doppelte Buchführung“ am besten gefallen. Während er in der Notaufnahme um das Leben eines 12-jährigen kämpft, verarbeitet der diensthabende Arzt seine eigene krisengeschüttelte Beziehung zu seinem Vater. In „Abschied von Berlin“ muss sich ein junger ehrgeiziger Österreicher von seinen großen beruflichen Träumen in der deutschen Hauptstadt verabschieden. Vor seiner Abreise schlägt aber nochmals seine große Stunde.
Obwohl ich ansonsten kein Anhänger von Erzählungen bin, hat mir das Buch überraschend gut gefallen.