'Die Freistatt' - Kapitel 01 - 10

  • Es tut mir leid, aber ich bin jetzt schon völlig genervt von dem Buch.


    Zuerst einmal das Vorwort, in dem Andre Malraux, nach dem ich erst mal googeln musste, völlig überzogen über Faulkner und seine Kunst des Schriftstellerns schreibt. Warum dieses Vorwort? Und was will er uns damit sagen? Ich hab es nicht verstanden.


    Nach den ersten beiden Kapiteln bin ich erst mal eingepennt. :rolleyes


    Es werden viele Personen und Themen angesprochen, aber ständig springt der Autor hin und her, ohne irgendwelche Zusammenhänge. So erzählt Benbow eine Geschichte, die ich nicht so recht verstanden habe, die aus heiteren Himmel kam. Überhaupt springen die Personen so oft, dass ich manchmal gar nicht weiß, von wem denn nun die Rede ist.


    Ich hab überhaupt keine Lust mehr weiterzulesen. Das Ganze ist nicht im geringsten spannend.


    Augenrollend konnte ich nur denken, wie kann man sich an einem Tag 4 mal sturzbetrunken trinken? Diese Temple ist so ein verzogenes Gör, überhaupt ist mir bisher keine der Personen näher gekommen, sie bleiben fragmenthaft.


    Naja, ich werde es eventuell am Samstag weiterlesen, heute habe ich genug. :schlaeger

  • geli73
    Das beruhigt mich ja ein wenig ;-).


    Das Vorwort habe ich nach wenigen Zeilen abgebrochen, weil es mir viel zu kompliziert war und ich keine Lust hatte erst mal zu googlen.


    Ich habe mich jetzt auch recht mühevoll bis ins achte Kapitel gekämpft, wo die Handlung nach dem Unfall des sturzbetrunkenen Gowan und dem daraus resultierenden Mobilitätsverlust von Gowan und Temple ein wenig Spannung aufbaut.


    In der Abgeschiedenheit dieser illegalen Schnapsbrennerei (was meines Erachtens bislang aus der Geschichte nicht mal eindeutig hervorgeht, worüber der Klappentext aber dankbarerweise Auskunft gibt) ist eine scheinbar wohlsituierte, junge Frau wie Temple, offenbar ein Objekt männlicher Begierde. Die Art, wie Faulkner hier die Situation beschreibt und die eindeutigen Warnungen der einzigen dort lebenden Frau (Ruby Lamar) an Temple, deuten schon darauf hin, dass sich in diesem scheinbar gesetzesfreien Raum eine gefährliche Situation abspielen könnte. Der sturzbetrunkene Gowan scheint Temple hier keine große Hilfe mehr zu sein und somit scheint sie abhängig zu sein von der Vernunft eines gewissen Goodwin, der das Oberhaupt der Bande zu sein scheint. Andere Bandenmitglieder (vor allen Dingen Van) scheinen schon wie die Geier zu kreisen und nur auf einen passenden Moment zu warten um sich über Temple her zu machen.


    Ich lese mal weiter. Inzwischen ist es für mich lesbar geworden, nachdem der Anfang wirklich ein Krampf war.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Ich hab inzwischen bei Wikipedia die Zusammenfassung gelesen. Da kommt ja noch einiges auf uns zu. :wow


    Schön zu hören, Xyrion, dass es irgendwann besser wird. Ich bin auch erst bis Kapitel 6 inkl. gekommen.

  • Ich hab im Dienst heute das Vorwort angefangen und es nach 2 Minuten wieder weggelegt, da war mir heute nicht nach.....werde morgen noch mal neustarten.... :-]

  • Mal eine Frage zum Verhalten von Temple: Warum um alles in der Welt zieht sie, bevor sie sich in diesem Ganovenquartier zur Ruhe legt (ihr Unwohlsein und ihre Angst schreien einen beim Lesen ja förmlich an), ihr Kleid aus und bedeckt ihre Unterwäsche nur mit dem Mantel, bevor sie sich dann unter der Bettdecke versteckt? Hat sie Angst das Kleid könnte während des Schlafens zerknittern? Oder ist sie wirklich einfach nur dumm? Dann fängt sie auch noch an sich ihr Gesicht zu pudern... will sie für diese Bande von Halunken auch noch nett auseehen? :gruebel


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Ich bin noch nicht so weit und weiß daher nicht genau worum es geht....


    Aber für viele Frauen ist Schminken ein Ritual, es beruhigt, es schafft Normalität.
    Meine Oma zieht sich sobald sie nervös wird die Lippen nach.
    Ich selbst fliehe aus unschönen Diskussionen oft ins Bad und beginne mir die Wimpern mit Hingabe zu tuschen.
    Auch bei vielen Frauen nach traumatischen Ereignissen habe ich erlebt, daß diese normalen Handlungen offenbar ein Gefühl von Stabilität und Normalität vermitteln.....
    (Frauen denen man den Tod ihres Mannes soeben mitgeteilt hatte haben in meiner Anwesenheit schon mitten im Gespräch angefangen, zu Bügeln, Kuchen zu backen oder sich das Gesicht zu pudern.....)


    (aber wie gesagt ich hänge noch im Vorwort und habe keinen Plan worums geht)

  • @Babyjane:
    Das klingt in der Tat plausibel, wenn Frauen sich wirklich so verhalten, was ich Dir jetzt einfach mal glaube ;-). Zweifellos ist Temple in der betreffenden Situation großem Stress ausgesetzt, weil sie einfach keine Ahnung hat, was auf sie zukommt.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Ich hab die ersten 10 Kapitel gelesen und finde es sprachlich angenehmer und verständlicher als die letzten beiden SZ-Leserunden.


    Generell finde, ich dass Faulkner alles nur vage beschreibt. Personen tauchen auf, von denen man erst nach 10 Seiten den Namen erfährt. Und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen muss man selbst erahnen. Auch dass nirgendswo erwähnt wird, dass es sich bei dem Ort um eine illegale Schnapsbrennerei handelt (was ich nur Dank des Klappentextes erfahren habe) finde ich merkwürdig.


    Xyrion
    Dass Temple sich ihr Kleid ausgezogen hat, fand ich auch merkwürdig. Denn schon zu Tisch hat sie bemerkt, dass sie ein gefundenes Fressen für Van ist. Hmm, ich hab mir dann gedacht, da sie wohl aus reichen Verhältnissen kommt, dass sie vermeiden wollte, dass ihr Kleid zerknittert. Irgendwie wirkt sie so ete-petete auf mich.

  • Zitat

    Original von Morgaine
    ich hab mir dann gedacht, da sie wohl aus reichen Verhältnissen kommt, dass sie vermeiden wollte, dass ihr Kleid zerknittert. Irgendwie wirkt sie so ete-petete auf mich.


    Ja, sehe ich auch so. Sie ist ein ziemlicher Fremdkörper in dieser Umgebung und scheint einem ziemlichen Psychostress ausgesetzt zu sein. Diese Typen sind aber auch extrem sonderbar, wie sie einander dauernd beobachten und sich gegenseitig zurechtweisen, so als gäbe es gar keine echte Hackordnung. Auch die Chefposition von Lee Goodwin scheint nur auf sehr dünnem Eis zu stehen.


    Am Ende des Leseabschnitts (EDIT: korrigiere mich, ist leider schon Anfang des zweiten Leseabschnitts) habe ich mich gefragt,


    Welche Rolle spielt eigentlich der blinde und stumme alte Mann? Aber Antworten werden ja sicherlich noch folgen ;-)


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Zitat

    Original von Xyrion
    Am Ende des Leseabschnitts habe ich mich gefragt, weshalb Goodwin Popeye so einfach fliehen lässt und natürlich auch, weshalb Popeye eigentlich den ziemlich harmlos wirkenden Tommy hinterrücks erschießt?


    :yikes Hab ich was überlesen?? Bei mir wurde im ersten Teil niemand erschossen.

  • :bonk :bonk :bonk
    Tut mir sehr Leid, wenn ich irgend jemandem jetzt die Spannung genommen habe, ich hab mich leider schon zu Abschnitt 2 geäußert und meine Anmerkung daher vorsichtshalber gespoilert. Sorry, sorry, sorry...
    :schnellweg


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Ich bin nun auch mit dem ersten Abschnitt durch. Auch wenn ich mich manchmal schwer tue, bestimmte Handlungen und gesprochene Worte Personen zuzuordnen, regt es mich doch zum Mitdenken an.
    Ich sehe es auch so, dass Temple ihr Kleid ausgezogen hat, damit es nicht verknittert. Sie weiß ja, dass sie es am nächsten Tag wieder anziehen muss und sie hat sich ja über Gowan schon so aufgeregt, dem man angesehen hat, dass er in seinen Kleidern geschlafen hat. Schade, dass sie so unselbständig ist und ihn nicht schon lange zum Teufel gejagt hat.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Hm...also das seltsame Vorwort hab ich nun nach 3 Leseanläufen einfach übersprungen....ist es peinlich, wenn ich zugebe, den Schreiberling nicht zu kennen? :gruebel


    Nun bin ich ein paar Seiten weiter, zeitweise ist es ganz gut, dann kommen wieder Passagen, wo ich mich frage, "WAS LES ICH DA EIGENTLICH?"
    Naja abwarten....


    Weiß einer, was Sorghum ist?
    Das tut die Trulla dem Alten übers Essen, hab ich noch nie gehört!


    (Ah schon ergoogelt, Getreide.... naja!)

  • Kapitel 9: Da hat mich das Wort "Liesch" dermaßen angenervt, auf 2 Seiten viermal Liesch, und Gowan schnarcht und würgt und schnarcht und würgt... Was für ein unmöglicher Stil. :rolleyes


    Gowan, dieser Feigling, haut einfach ab und lässt Temple bei den Kerlen sitzen. Schickt ihr ein Auto und meint, dasmit wäre er raus aus der Sache... :fetch



    Wäre das keine Leserunde, ich hätte abgebrochen. Aber Xyrion hat uns ja getröstet, dass es noch spannender wird. Darauf hoffe ich.