Mucksmäuschenstill

  • Blutige Hände, saubere Moral


    Die Entfernung zwischen den Menschen ist unendlich. Marcus Mittermaiers Film »Muxmäuschenstill«



    link: http://www.zeit.de/2004/29/Muxm_8auschenstill


    und www.mux-braucht-dich.de


    INHALT
    Mux hat eine Mission: Der selbst ernannte Weltverbesserer will seinen Mitmenschen wieder Ideale und Verantwortungsbewusstsein beibringen - und bläst zum Kampf gegen Fehltritte aller Art: Big Mux is watching you! Mit makellos gebügeltem Hemd verfolgt der Saubermann Schwarzfahrer und Schwimmbad-Pinkler, Falschparker und Graffiti-Sprayer.


    Mux räumt auf in den Straßen Berlins, begleitet von seinem treuen Gehilfen, dem Ex-Langzeitarbeitslosen Gerd, der die Heldentaten mit einer Videokamera dokumentiert. Doch auf seinem Kreuzzug gegen Unrecht und Gleichgültigkeit wird der Westerntaschen-Sheriff bald selbst zum Gesetzesbrecher...



    ich wollte mir den Film gern anschauen.... hat ihn jemand schon gesehen ?!

  • uhh ja, den Film hab ich vor einiger Zeit schon durchgelesen.. also in der Zeitung. Das klingt zwar doch nach intellektueller Story - aber ich weiß nicht, wahrscheinlich bin ich da viel zu schüchtern um rein zu gehen ... :lache


    mal sehen, vielleicht guck ich ihn mir mal auf DVD an..

  • Ich habe mir den Film heute angeschaut. Bin aber noch am überlegen, welche Wirkung er bei mir hinterlassen hat... zumindest eine nachdenkliche...


    Der Film ist wie eine Art Dokumentarfilm gedreht. Man schaut ihn durch die Kameralinse an (teilweise verwackelt und mit Linien durchzogen) und die Sequenzen sind rasant und kurz. Die "Schauspieler" spielen ihre Rollen so gut, daß man nicht merkt, daß es Schauspieler sind. Es hätten glatt du und ich auf der Straße sein können...


    Zum Inhalt wie Sisia ihn vorgestellt hat muß ich sagen: Zu lapidar und ins Lächerliche gezogen. Der Film wird zwar überall als Sartire beschrieben, aber es ist mehr Wahrheit enthalten als man annimmt.


    "Muxmäuschenstill“ ist ein interessantes Experiment. Eines, das Aufmerksamkeit verdient und eines, das es sehr gut versteht, den Zuschauer zu unterhalten. Auch die Zutaten, die satirischen, lustigen Ideen sowie die Schockelemente sind im richtigen Verhältnis zueinander angesiedelt. Ein deutscher Independent-Film, der den Zuschauer zum Nachdenken anregt über sein Thema, die Bestrafung von Straffälligen und es außerdem schafft, seine herrliche Idee in einen guten Film umzusetzten.


    (Quelle)


    PS: Erst ab 16 erlaubt (Ist auch besser so - es kommen einige "harte" Szenen vor...)

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

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  • Ich habe den Film im August gesehen. Er läuft ja wohl nicht mehr regulär. Wer die Möglichkeit hat, ihn in einem "Sparten"-Kino zu sehen, sollte sich überlegen, ob er diese Möglichkeit nutzt. Sehenswert ist er durchaus.


    Es stimmt - es ist kein witziger Film, auch wenn es am Anfang noch so scheint. Schon bald wurde es still im Kino, weil das Lachen der ersten Szenen irgendwann im Halse stecken blieb.


    Die kuriose Art und Weise des Mux, die Welt verbessern zu wollen, die Menschen erziehen zu wollen, verselbständigt sich auf erschreckende Weise. Das Schlimme daran ist, dass der Film durchaus ein (sicherlich einseitiges und verzerrtes, aber deswegen nicht ganz unwahres) Bild unserer Gesellschaft zeigt.


    Zitat

    Zitat Lilli:
    Der Film wird zwar überall als Sartire beschrieben, aber es ist mehr Wahrheit enthalten als man annimmt.


    Diejenigen, die die Gültigkeit von Regeln und Gesetzen ignorieren, werden ins Film-Licht gezerrt und von Mux zur Rechenschaft gezogen.
    Wobei Mux die Karrikatur eines Menschen ist, der "das Recht in seine Hände nimmt" weil die Polizei und die Gerichte versagen. Und die Grenzen zwischen diesen Gruppen verschwimmen zusehens im Film und meiner Meinung nach auch in der Wirklichkeit. Personen, die selbst Gesetze ignorieren (Geschwindigkeitsübertretung, Steuerhinterzeihung, Versicherungsbetrug, ...) schreien manchmal am lautesten danach, dass Straftäter härter verurteilt werden ...


    Die Freigabe ab 16 finde ich angemessen - besonders am Ende gibt es wirklich "starken Tobak"