'Gespräch mit einem Vampir' - Seiten 091 -182

  • Zitat

    Original von Gissi
    Ich habe mir die Seite gerade angesehen bis wohin ich gelesen habe und fest gestellt, ich sollte nochmal den Film ansehen.

    Irgendwie leide ich unter Gedächnis-Schwund.


    Geht mir auch nicht anders. Ich konnte mich nicht mal mehr an den Anfang des Films erinnern... :gruebel

  • Ich habe beim Lesen die ganze Zeit angestrengt nachgedacht, wie den diese Zombie-Vampire aussehen mögen, und warum mir die Reise von Claudia und Louis nicht mehr im Gedächtnis war :grin


    Hinterher ist man klüger. Mal sehen wann der Film wieder läuft. Der lieft doch mindestens drei mal im Jahr. Müsste doch bald wieder soweit sein. :gruebel

  • Hey, ihr müsst den film unbedingt schauen... er war sehr schön gemacht, und hat mich erst auf das Buch aufmerksam gemacht.
    Obwohl ich den zweier schon allein wegen der musik fast besser finde, und Herr Townsend das wunderbar hinkriegt, was ich Tom Cruise nie zugetraut hab: den vampiric-rockstar.


    Also ich find den film noch immer besser als das buch, obwohl ich mich an den zaachen schreibstil etwas gewöhnt habe, aber vielleicht kommt der im englischen original auch nicht so stark 'rüber, wie in der deutschen übersetzung.
    Hier ist es nicht so sehr wortverliebtheit, die es schwer macht, es zu lesen, sondern die schwermütige stimmung von Louis;
    Bei seiner vision in der kirche, deren erster teil ganz erträglich und stimmungsvoll war, wurde mir die zweite hälfte einfach zu lang. Eine junge südtirolerin ist mir gegenüber im bus gesessen, und hat die ganze zeit telefoniert. Ich gab das buch auf, weil ihre sprachmelodie interessanter war als der schreibstil im buch, und ich mich nicht mehr darauf konzentrieren konnte.


    Ich hab schwierigkeiten mit unserer abschnitts-einteilung, wann hört der abschnitt hier auf?


    in meiner englischen Warner Books ausgabe von 1994 steht auf pagina 175 Part Two - da, wo das schiff ausläuft, und da bin ich jetzt vorbei.


    Sie zitiert irgendwo weiter vorn, 'through a glass, darkly' ich denk, Lestat sagt es; weiss irgendwer, von wo das im original kommt? Es ist ja auch ein titel von Donna Leon.
    Ebenso wie 'Suffer the little children' das Claudia zitiert, als sie Lestat einfängt, aber ich denk, das ist aus dem Neuen Testament...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Dieser Abschnitt geht bis zum Dritten Teil. Da kommt also noch was.


    Ich finde den Film auch wesentlich besser. Irgendwie meine ich auch dass ich dort die Sprache wesentlich angenehmer fand wie im Buch, obwohl ich schon glaube, dass sie gewisse Dialoge aus dem Buch übernommen haben, oder?


    Mit den Zitaten kann ich dir jetzt nicht helfen. Weiß nämlich nicht woher es im Original stammt.

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal


    Das Trinken von menschlichem Blut gehört einfach zu einem Vampir. Er muss deshalb nicht grausam sein oder wie Claudia oder Lestat mit seinen Opfern spielen.


    Interessant dazu ist es Pandora zu lesen, auch ein teil der Vampire-chronicles.
    'beutesuch-technischer'


    Zu den bisswunden hat 'The Vampire Lestat' eine antwort, ich denke, Marius gibt ihm den tipp:

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • off-topic: vampirismus im allgemeinen


    Mir kam irgendwann einmal im zug von The Queen of the Damned der gedanke, dass vampirismus nur in einer einzigen beziehung wirklich sinn macht: und das sind all-reisen.


    Wenn man, sagen wir 400.000 Jahre bis zum nächsten stop unterwegs ist, braucht es eine kleine gruppe von unsterblichen offizieren, die in so einem raumschiff im gedächtnis behalten, wo die reise denn hingehen soll.


    Ich fand es richtig schade, dass die idee von Anne Rice nie auf diese spitze getrieben wurde, sondern sich irgendwie in einem dämonisch-mythischen sumpf verstiegen und verlaufen hat, der vor allem angesichts der enormen dauer der menschheitsgeschichte von 6 millionen jahren Akasha mit ihren grad mal... wieviel waren es? 5000 jahren? viel zu jung ist, erbärmlich jung.


    Sie hat nie eine neue generation von vampiren erfunden, die ihr vampir-sein als sendung und mission für die menschheit als ganzes empfinden, um ihr zu helfen sich über das all auszubreiten. Wie hirten, die regelmässig einige ihrer schafe töten, und andere auswählen, um damit ihre reihen immer gefüllt bleiben, und ihre zahl nicht abnimmt.


    Anne Rice beschreibt ja in den späteren büchern, dass die ganz alten, mächtigen vampire kaum noch trinken müssen, sie vertrocknen und versteinern nur langsam, wenn sie es nicht tun. Auch Lestat tut es mehr aus gewohnheit, und entdeckt irgendwann nachdem er von Akasha genug getrunken hat, und nicht mehr zu töten braucht, sogar die vorzüge von monatsblutungen... :rolleyes


    Und nein, ich hab die Mars-vampire von... war's Bradbury?... nie gelesen. :lache

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • der zweite Teil hat mir insgesamt besser gefallen als der erste, viel besser, weil endlich etwas Schwung in die Geschichte kam. Claudia ist definitiv der interessanteste Charakter, schon allein ihre Entscheidung Lestat zu töten fand ich krass und hat dem ganzen endlich mal eine actionmäßige Wendung gegeben.


    die Vampire in Osteuropa fand ich total cool, damit hätte ich eher nicht gerechnet. Aber in Paris finden sie ja dann die oberflächlich kultivierten Vampis, die sie gesucht hatten.

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Ja die idee zum Vater-mord hat der ganzen sache einen speziellen kick gegeben. Ein Baby-Vampir killt einen alten Vampir... allein der gedanke...


    ich hätte auch nie gedacht dass sie überhaupt stark genug ist. Aber sie hat ja die richtige Methode gefunden, auch wenn es im Endeffekt nicht geklappt hat.

  • Ich habe es endlich geschafft, den zweiten Abschnitt zu lesen! :chen Zwischendurch hatte ich drei Tage, in denen ich keine Lust hatte, dieses Buch weiter zu lesen ... Immerhin unterbricht der Junge Louis nicht mehr dauernd beim Erzählen.


    Aber der Reihe nach.


    Es ist irgendwie gruselig, wie Claudia sich nach ihrer Verwandlung zu einer jungen Frau weiter entwickelt - aber nur geistig, körperlich ist sie immer noch ein Kind. Da sehe ich immer dieses kleine fünfjährige Mädchen vor mir und höre und sehe eine erwachsene Frau sprechen und handeln ...


    Aber immerhin scheint Louis nicht mehr so gleichgültig. Diese Verbindung zwischen ihm und Claudia ist etwas ganz Besonderes - so stelle ich mir die Prägung bei "Bis(s) ..." vor. Er ist alles für sie, was sie braucht - anfangs ein Vater, dann ein Freund, ein Beschützer, schließlich sogar ein Geliebter. Genau hier nimmt die Beziehung zwischen Louis und Claudia für mich etwas beinahe Groteskes an - ich muss sagen, irgendwie habe ich trotz Claudias geistiger Reife den Eindruck, dass ein Vater mit seiner Tochter ein Verhältnis beginnt ... :gruebel


    Claudia muss ich in einer Sache Recht geben (Auch wenn sie mir sonst etwas abgehoben vorkommt oder ... keine Ahnung, wie ich es nennen soll.) - Louis verhält sich Lestat gegenüber wie ein Sklave. Er ist ihm gegenüber immer noch so gleichgültig, lässt alles mit sich machen, und nur Claudia erkennt es und begehrt gegen dieses sklavische Verhalten auf.


    Und dann ist Lestat tot. Und ich habe festgestellt, dass er mich doch auf irgendeine Weise anzieht - wie und warum, kann ich nicht sagen, aber es ist schon so, wie Louis sagt - "Ich habe mich an ihn gewöhnt." Die Seiten ohne Lestat kamen mir irgendwie leer vor, ohne ihn war die Geschichte plötzlich eine ganz andere.


    Dieses Gefühl hat sich allerdings auch nicht geändert, als Lestat Claudias Überfall doch überlebt hat und er in New Orleans auftauchte. Und ich frage mich immer noch, wie er es überleben konnte, selbst Claudias Gedanken dazu geben mir keine konkrete Antwort.


    Die schlimmste Null-Bock-Phase beim Lesen kam während der Überfahrt nach Europa. :rolleyes Es waren ja nur sechs oder sieben Seiten, aber da nervte mich Louis' "Geschwafel" zum ersten Mal so richtig. Ich meine, ich kann seine Gedanken, seine Zweifel und Sehnsüchte schon nachvollziehen - der Gedanke, dass um dich herum die Menschen sterben, die du gekannt hast, dass du eigentlich keine Beziehung zu ihnen aufbauen darfst, weil du sie in einigen Jahren wieder verlieren wirst; der Gedanke, dass du nie wieder das Tageslicht siehst; der Gedanke, dass du nicht sterben kannst, jedenfalls nicht auf natürliche Weise - und wofür gibst du das alles auf? Für ein Dasein als Vampir? Ich kann mir Schöneres vorstellen ... Irgendwie tun mir Vampire ganz schön Leid.


    Und dann wurde es richtig spannend ... So stelle ich mir eine echte und richtige Vampirgeschichte vor! Nachts, auf einem Kutschbock unterwegs in Transsylvanien, der blasse Mond hinter Wolken versteckt, im Nacken die ewige Bedrohung durch blutsaugende Wesen ... Tatsächlich war es so spannend, dass ich ganz nervös und schreckhaft wurde und das Buch beinahe hätte fallen lassen, als meine Mama in der Küche eine Tür zuklappte. :lache


    Da war dann diese Null-Bock-Phase auch vorüber, und ich bin gespannt, was uns in Paris erwartet. :-]

  • Zitat

    Original von Xyrion
    Claudia ist für mich der interessanteste der drei Vampire, weil sie so viele - teils gegensätzliche - Eigenschaften verkörpert, die ihre Vampirväter ihr "in die Wiege gelegt" haben. Einerseits kann sie kaltblütig und skrupellos morden und andererseits legt sie doch ein hohes Maß an Lernbereitschaft, Intelligenz und Einfühlungsvermögen an den Tag. [...]


    Klasse ist die Szene, wo sie Lestat so sehr reizt, dass er nachher wutentbrannt (aber mit deutlichem Respekt vor Claudia, den er jedoch niemals eingestehen würde) das Haus verlässt.


    Claudia finde ich auch sehr interessant, allerdings ist Louis ihr immer einen Ticken voraus. Louis finde ich noch faszinierender als sie.


    Die Szene war wirklich gut, Lestat lässt sich eh leicht reizen, finde ich ...




    Zitat

    Original von Xyrion
    Interessantes fand ich auf Seite 173, eine Situation, als Louis und Claudia in Eile sind, um noch rechtzeitig einen Ort für ihren Sarg zu finden:


    "Die Luft war kühl und frisch, die ersten Vögel zwitscherten, und man hätte meinen können, die Sonne ging auf. Aber ich sagte mir, es ist noch genug Zeit. Ein herrliches, beruhigendes Gefühl."


    Ich frage mich, was in so einer Situation für einen Vampir beruhigend ist, wenn er kurz vor Sonnenaufgang noch keinen Platz für seinen Sarg gefunden hat? Kann man das als Mensch vielleicht nicht verstehen?


    Vielleicht war es nur für Louis ein beruhigendes Gefühl - während Claudia es anders fühlte, wenn sie mit ihren Gedanken nicht eh woanders war?


    Ich könnte mir vorstellen, dass Louis es genießt, zumindest beinahe den Sonnenaufgang, den Beginn des neuen Tages mitzuerleben - er weiß, dass er nicht draußen bleiben kann, aber ... Ich kenne es von mir. Ich finde es so unglaublich schön und friedlich, frühmorgens, wenn es noch dunkel ist, draußen zu sein - und für Louis, der es schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat, ist eben dieses Gefühl kurz vor Sonnenaufgang "herrlich und beruhigend", quasi ein nochmaliges Erleben einer schönen Sache, die er nie wieder erleben darf?


    Ganz verständlich war ich jetzt wahrscheinlich nicht ...




    Zitat

    Original von Booklooker
    Ist nie jemandem aufgefallen, dass es so viele Tote gibt? Wenn jeder von den drei Vampiren jede Nacht nur eine Person tötet, dann sind das ja drei Tote pro Nacht. Das muss doch auffallen.
    Mein Freund meinte, dass damals die Leute an allem gestorben sind, daher wäre es nicht aufgefallen.


    Was denkt ihr?


    Zitat

    Original von Xyrion
    Sicher stimmt es, dass die Leute früher an vielen Ursachen gestorben sind und Tote in den ärmeren Schichten oder sogar unter den Sklaven sind wahrscheinlich schnell abgehakt worden, ohne es weiter zu untersuchen. Wenn aber wohlsituierte Menschen tot aufgefunden worden sind, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass man das ohne weitere Untersuchung abgehakt hat und gerade die Häufung der Fälle mit den seltsamen Einstichen am Hals, müsste doch aufgefallen sein. Aber Anne Rice ignoriert das Thema leider, als würde sich die Frage gar nicht stellen.


    Vielleicht ist es tatsächlich aufgefallen, aber ich glaube, mit der Zeit sind die Menschen ganz schön blind und taub geworden, zumindest tun sie so. Eine Leiche mit zwei Einstichen im Hals? Ja, laut Legenden könnte es ein Vampir ... Aber Vampire gibt es doch gar nicht ... Nee, nee, das muss eine andere Begründung haben ...


    Zumindest stelle ich mir vor, dass so viele Tote einfach abgehakt wurden - gestorben an schwachem Herzen oder was auch immer ...




    Zitat

    Original von Xyrion
    Außerdem habe ich mich oft gefragt, wie die Vampire die Zeit ihres Tagesschlafs so organisieren konnten, dass weder Zimmermädchen, noch Dienstboten, noch Lieferanten von Möbeln und Kunstwerken, noch Kutscher in irgendeiner Weise misstrauisch geworden sind. Später sind sie ja wahnsinnig viel gereist, aber immer ist alles glatt gegangen und die Vampire lagen von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang in ihren Kisten. Die Darstellung dieser Dinge erscheint mir zu selbstverständlich und unproblematisch.


    Sehe ich das zu kritisch?


    Zitat

    Original von Booklooker
    Aber am Anfang des Buches hat Louis ja gesagt, dass er seine Leute abends herbestellt bzw. dass Lestat Leute hatte, die abends in der Dämmerung vorbei kamen und die Geschäfte mit ihm geklärt haben.


    Ich habe mir dazu auch so meine Gedanken gemacht ... Gerade bei den Dienstboten oder auch Nachbarn - wenn nicht regelmäßig alle Dienstboten ausgetauscht und die Nachbarn weggezogen sind ... Mich wundert es schon, dass niemand etwas bemerkt. Da ist ein Haus, in dem wohl jemand wohnt, aber wenn überhaupt, sieht man die Betreffenden nur nachts - und vor allen Dingen, wie lange schon? Das Kind altert nicht, die Erwachsenen altern nicht ... Aber vielleicht wieder dieses "Ich sehe nix und höre nix." :gruebel Nö, nö, an dem Haus ist nichts Merkwürdiges ...




    Zitat

    Original von bartimaeus
    Die Persönlichkeit Claudia ist sehr interessant, wenn ich auch denke, dass sie mehr von Lestat hat, als Louis sich eingestehen will. Ich vermute auch, dass sie nicht wirklich an Louis hängt, sie braucht nur jemanden, mit dem sie fliehen kann, da sie an den kindlichen Körper gebannt ist.).


    Ich glaube, du hast ziemlich gut in Worte gefasst, warum ich so meine Probleme mit Claudia habe - sie scheint mir irgendwie nicht ganz ehrlich gegenüber Louis zu sein.