Arnaldur Indridason - Nordermoor

  • Hallo, Rattentod (mutiger Name).
    das D mit dem Strich?
    Vollgültiger Buchstabe des isländischen Alphabets, ist eigentlich eine echte alte Rune, die's in die Druckschrift geschafft hat. Wenn ich's recht weiß, ist es die 'Thorn' Rune, der Dorn. Nix mysteriöses dahinter, bloß wegen der Form so genannt.
    Aussprache wie das englische 'th'. Gibt es in stimmlos und stimmhaft. Dann kitzelt's schrecklich an den Lippen. ;-)
    Gruß
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hiya,
    fein daß ihr den entdeckt habt. Der hat mir auch gut gefallen. Sonst habe ich es nicht so mit den heutigen skandinavischen Detektiven, ihren Seelenproblemen und Familienproblemen und dem ach so grauen Wetter. Von der Verbrechensstatistik gar nicht zu reden.
    Manchmal hatte ich schon fast das Gefühl, es gäbe in den Verlagen ein 'Rezeptbuch skandinavischer Krimi': Man nehme graue Wolken, kalten Wind, eine geschiedene Ehefrau, 1-2 mittelgroße vernachlässigte Kinder und rühre vorsichtig um. Dann füge man eine traurige Leiche mit Blut nach Geschmack, heruntergekommene Straßenzüge, öde Landschaft und ein miefiges Polizeirevier dazu. Kleingeschnittene Weltprobleme, Alkoholismus und etwas Sex als Würze. Zum Schluß einen weinerlichen Mörder dazusieben. Wenn der Teig zu flüssig ist, darf er auch ein bißchen Größenwahn aufweisen. Alles in die Form und backe daraus einen übergewichtigen, leicht ungepflegten Kommissar, mit melancholischer Grundstimmung, der Jazz hört und Rotwein säuft.
    Einspruch des Autors:Darf er nicht Beatles hören und Weißwein haben? Mal in der Sonne am Strand mit den Kindern spielen? Eis essen an der Straßenecke?
    Verlag: UNSKANDINAVISCH!


    Aber Nordermoor klang entwicklungsfähig. Der zweite steht deshalb auf der Anschaffungsliste. Und nach eurem Zuspruch bleibt er da auch.
    Bin schon gespannt
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali


    Manchmal hatte ich schon fast das Gefühl, es gäbe in den Verlagen ein 'Rezeptbuch skandinavischer Krimi': Man nehme graue Wolken, kalten Wind, eine geschiedene Ehefrau, 1-2 mittelgroße vernachlässigte Kinder und rühre vorsichtig um. Dann füge man eine traurige Leiche mit Blut nach Geschmack, heruntergekommene Straßenzüge, öde Landschaft und ein miefiges Polizeirevier dazu. Kleingeschnittene Weltprobleme, Alkoholismus und etwas Sex als Würze. Zum Schluß einen weinerlichen Mörder dazusieben. Wenn der Teig zu flüssig ist, darf er auch ein bißchen Größenwahn aufweisen. Alles in die Form und backe daraus einen übergewichtigen, leicht ungepflegten Kommissar, mit melancholischer Grundstimmung, der Jazz hört und Rotwein säuft.
    Einspruch des Autors:Darf er nicht Beatles hören und Weißwein haben? Mal in der Sonne am Strand mit den Kindern spielen? Eis essen an der Straßenecke?
    Verlag: UNSKANDINAVISCH!


    Gut gesagt! So könnte es tatsächlich sein...
    Wobei ich das sehr gerne mag!

  • Du weißt es und fragst?
    Auch okay.
    Klar sieht's komisch aus. Deshalb reizt es mich auch sofort. Kann Seltsamen nicht widerstehen. Ich wäre das ideale Opfer für Blaubarts Kammer, du weißt, die, die man nicht aufschließen darf, sonst kostet es frau den Kopf. Den Schlüssel hat man aber in der Hand... So verlockend
    ;-)
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Aber Nordermoor klang entwicklungsfähig. Der zweite steht deshalb auf der Anschaffungsliste. Und nach eurem Zuspruch bleibt er da auch.
    Bin schon gespannt
    magali


    gute entscheidung@magali


    also der indridason ist der einzige der skandinavischen krimiautoren, den ich bis jetzt in die hand genommen habe - und die reihe von ihm finde ich schon gelungen...


    leider bekomme ich da immer wieder fernweh nach island!


    bo

  • Morgen, bogart,
    meine Entscheidungen sind immer gut! ;-)
    Wär ich sonst hier gelandet?
    Die isländ. Krimis, die einzigen, die du bis jetzt kennst? Na, da hast du in Skandinavien einiges zu entdecken. Laß dich von meiner Kritik nicht abschrecken, ich bin ein gräßlich verwöhntes und anspruchsvolles Ding. Für mich immer bloß das Beste!! ;-)
    Die Krimineuerscheinungen aus den letzten zehn Jahren sind schon Geschmackssache. Kleine Auswahl: Mankell kann recht gut schreiben, ich mag halt seine Personen nicht und die Fälle finde ich thematisch überladen. (Noch'n Unglück und noch'n Schicksalsschlag und noch ein böser Bube...). Nesser schreibt besser (Reim nicht beabsichtigt), hat aber gleich beim zweiten sein 'Strickmuster'. Das bringt mich rasch zum Gähnen. Kerstin Ekman ist eine Super-Schriftstellerin, aber Achtung, nicht alles, was von ihr auf dem Markt ist, sind Krimis. Liza Marklund kann nicht schreiben.
    Die Klassiker, Sjöwall/Wahlöö solltest du dir irgendwann auf jeden Fall antun.
    Und natürlich Kalle Blomquist!
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hi, Melkat,
    klar kann man das mögen. Man liest ja auch wegen dem Wohlfühlgefühl. Ich such mir dazu bloß keine regennassen Straßen und klagende Jazztrompeter aus, ich hab's in so Fällen eher mit mittelaterlichen englischen Klöstern.
    'Geschmackssache' sagte der Affe und fraß die Seife.
    :-)
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • So, ich habe das Buch nun auch gelesen. Ich finde das Buch auch empfehlenswert. Musste mich allerdings erstmal in den Schreibstil einlesen und fand die Namen meist recht gewöhnungsbedürftig. Die isländische Aussprache gab es ja erst im Nachwort. Sollte man vielleicht doch vorher lesen.


    Nun habe ich gleich mal gestöbert was es sonst so an Büchern von diesem Autor gibt und bin darauf gestossen das dies gar nicht der erste Fall ist. Das soll "Menschensöhne" sein.


    Nun hab ich gesucht und gesucht und gesucht und erfahre das das Buch noch gar nicht auf deutsch erschienen ist :cry Zwischen Menschensöhne und Nordermoor scheint es auch noch einen Teil zu geben, der bislang nicht mal einen deutschen Namen hat.


    Nun mag es vielleicht auch sein, dass es einen Grund hat das diese Bücher nicht so bekannt geworden sind. Vielleicht lohnt sich das lesen gar nicht, aber neugierig bin ich schon :grin

  • :anbet OHHH SORRY!!! :anbet
    Nun war ich schon völlig durcheinander... Sorry, wollte keine Kritik an Nordermoor üben sondern an Todeshauch... Sorry, habs verwechselt! Da ich meinen post nicht löschen kann, lass ich es einfach so und nehm meine Kritik zurück.

  • Zitat

    Original von Helga
    Habe "Nordermoor" und "Todeshauch" auch auf meinem SUB und wollte schon damit beginnen, als die Ankündigung kam, dass "Menschensöhne" der 1.Teil ist. Da muss ich doch jetzt glatt darauf warten.



    Ich wollte eigentlich auch demnächst mit den beiden anfangen.


    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich da jetzt mal eine Ausnahme machen werde und nicht in der 100%ig richtigen Reihenfolge lesen werde.


    "Menschensöhne" kommt ja erst jetzt raus und kostet 18,- € :wow (in Worten: achtzehn Euro) Das seh ich wirklich nicht ein. Auch nicht darauf zu warten, dass es irgendwo dann gebraucht günstiger zu haben ist. Das sind dann auch mind. 12,- € und eben gebraucht.

  • Hallo Ronja,


    also ich kaufe es mir vorläufig auch nicht, aber meine Bücherei hat es schon bestellt und wenn es aufbereitet ist, werde ich es mir dort holen, damit ich dann meine restlichen Teile weiterlesen kann. :wave

  • Meine Meinung über diesen Krimi ist etwas gespalten.


    Einerseits fand ich die Handlung und die Hintergründe gut, das Umfeld nicht zu düster. Der Ermittler ist ein Charakter mit Entwicklungspotential. Leider war mir die Lösung ziemlich früh klar, was zu einer Schmälerung des Lesegenusses führt, das war aber noch zu verschmerzen.


    Mein Hauptproblem war, daß ich die Sprache als mehr als dürr empfand, wobei ich nicht behaupten kann, ob das am Autor oder an der Übersetzung liegt.


    Ich weiß noch nicht, ob ich einen weiteren Krimi dieses Autors lesen werde.


    BTW: Ich fand es mal wieder hochinteressant, daß ein 300-Seiten-Buch über dickes Papier zu einem 500-Seiten-dick erscheinenden Format aufgebläht wird (natürlich auch mit entsprechendem Preis). Schade.


    Bye
    Pelican :wave