Armut in Deutschland

  • ich habe an keiner stelle geschrieben, dass ich misshandlung, vernachlässigung oder sonstige Schädigung von Kindern oder andern Menschen gut heißen, billigen oder ähnliches möchte.
    Selbstredend bin ich auch dafür, dass jeder seine Kinder ordentlich fördert, ernährt, erzieht etc. - weshalb, BJ, für mich technischer Schnickschnack schon was anderes ist als Alkohol und tabak - denn das Zeugs schädigt Kinder direkt und indirekt.


    Aber ansonsten gelten selbstverständlich sämtliche Grundrechte weiter, auch wenn eine Gesellschaft beschlossen hat, helfend unter die Arme zu greifen. Wenn ich mich recht entsinne wurde gerade aus den Gründen der sonst drohenden Entmündigung die Ausgabe von Gutscheinen zu Gunsten von Geld abgelehnt.
    Gefallen tut mir das auch nicht, dass die Hilfe auf eine Weise ausgegeben wird, die mir ganz und gar nicht einleuchtet - aber: ich kann nicht alles, was mir nicht gefällt verbieten.

  • Aber ich darf rechtzeitig eingreifen, wenn es eben darauf hinausläuft, dass Hilfen nicht da ankommen, wo sie gebraucht und wofür sie gedacht waren. Deshalb ist es auch heute noch rechtlich zulässig, in begründeten Fällen auf die Auszahlung von Bargeld zugunsten der Gutscheine für Lebensmittel zu verzichten. Es ist eine Abwägung der Grundrechte: auf der einen Seite das Recht auf freie Entscheidung der Eltern und auf der anderen Seite das höherwertige Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder. Mit solchen Entscheidungen kann ich sehr gut leben.

  • Ouuuuhhh, Kinners...es ist doch immer wieder das Gleiche...*kopfschüttel*...der Kram mit der Betroffenheitsgrütze und dem angeblichen Gutmenschentum oder dem gegenseitigen Abgenerve kommt immer dann auf, wenn die wirklich sachlichen Argumente oder neue Gedankenanregungen ausgehen... :-(...Merkt man das nur, wenn man sich eine zeitlang mal nicht an den Diskussionen hier und anderswo beteiligt hat, oder was?


    ...zum Topic zurück: meiner Ansicht nach ist schon 1 einziges vernachlässigtes, in Armut lebendes, in irgendeiner Hinsicht benachteiligtes Kind in Deutschland (überall anders selbstverständlich auch) zuviel...zuviel und ein Armutszeugnis für unser Gesellschaftssystem, dass dann m.M.n. versagt hat, zuviel und ein Armutszeugnis für unsere Politiker, deren größtes Interesse darin liegen sollte, dass es den Menschen in dem Land, welches sie regieren, an keiner Grundversorgung fehlen dürfte...und auch ein zuviel und ein Armutszeugnis für die Medien, deren Aufgabe es nicht nur sein dürfte, Mißstände nur anzuprangern.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Aber ich darf rechtzeitig eingreifen, wenn es eben darauf hinausläuft, dass Hilfen nicht da ankommen, wo sie gebraucht und wofür sie gedacht waren. Deshalb ist es auch heute noch rechtlich zulässig, in begründeten Fällen auf die Auszahlung von Bargeld zugunsten der Gutscheine für Lebensmittel zu verzichten. Es ist eine Abwägung der Grundrechte: auf der einen Seite das Recht auf freie Entscheidung der Eltern und auf der anderen Seite das höherwertige Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder. Mit solchen Entscheidungen kann ich sehr gut leben.


    völlig d'acord!
    edit: nur in der Haut dessen, der da zu entscheiden hat, was begründete Fälle sind, mag ich nicht stecken und ich beneide niemanden um diesen Job!

  • Ganz ruhig Ikarus, ich meinte gar nicht speziell einen User, und ich hab Argumente


    Da wird EINE Sendung gesehen von irgendeinem Pack, dass nix auf die Reihe bekommt ..tschuldigung aber ich muss das jetzt so sagen und schon kommt der betroffene Ausruf ARMUT in D.


    Dass es hier ärmere und reichere Menschen und auch ganz viele stinkreiche Menschen gibt, ist jedem bekannt.
    Und es gibt eine Sorte Mensch, die sogar GANZ arm ist, dass ist die Omma, die keine Ahnung vom Sozialamt hat, oder sich schämt, solche leben ganz oft, ganz arm, aber diese Generation kann noch ganz gut damit umgehen.

  • Alex- hattu nur die Überschrift gelesen- oder den Eröffnungsbeitrag?


    Das Problem an dieser Kreisdiskussion, bei der jeder Recht hat, aber keiner weiß, wie es weiter gehen soll, ist das es so schwer ist gegen das Unwissen anzukämpfen.


    Die, die ich mit einer schulischen Bildung über den Umgang mit Geld, über das Verständnis für Wirtschaftskreisläufe und über die Bildung von Preisen und Löhnen erreiche, muß ich in der Regel gar nicht erreichen. Die dies bräuchten, erreiche ich mit Mitteln normaler schulischer Bildung nicht. Also stehe ich vor einem Dilemma- und wie reagiert darauf der klassische Politiker? Besen her, Teppich hochschlagen- drunterkehren.

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Ganz ruhig Ikarus, ich meinte gar nicht speziell einen User, und ich hab Argumente


    Fein, Alex...bei Dir würde ich dafür auch die Hand ins Feuer legen, weil Du Dich immer wieder "einkriegst" und fähig bist, auf die Sachebene zurückzukehren :-)


    Zitat

    Da wird EINE Sendung gesehen von irgendeinem Pack, dass nix auf die Reihe bekommt ..tschuldigung aber ich muss das jetzt so sagen und schon kommt der betroffene Ausruf ARMUT in D.


    Dass es hier ärmere und reichere Menschen und auch ganz viele stinkreiche Menschen gibt, ist jedem bekannt.
    Und es gibt eine Sorte Mensch, die sogar GANZ arm ist, dass ist die Omma, die keine Ahnung vom Sozialamt hat, oder sich schämt, solche leben ganz oft, ganz arm, aber diese Generation kann noch ganz gut damit umgehen.


    In dem Bereich kennst Du Dich besser aus als z.B. vermutlich Joan oder ich...und BJ und Heaven nehmen noch ganz andere Bereiche wahr...


    Fakt ist...und da werden wir wohl alle einer Meinung sein, dass es immer mehr Menschen schlechter geht und die Hilflosesten (Kinder, alte Menschen usw.) als erstes darunter leiden müssen.


    Die Frage ist, ob es zutrifft, was Beowulf gerade angesprochen hat...ob man tatsächlich mit besserer Bildung dagegen steuern kann? :gruebel


    Das kann ich nämlich nicht so ganz glauben...


  • Genau das verabscheue ich auch. Und deshalb habe ich mich so darüber aufgeregt.
    Es gibt Armut in Deutschland! Aber nicht solche, daß Kinder hier unbedingt hungern müssten.
    Diese gezeigten Eltern hatten angeblich nicht das Geld für das Essen im Kindergarten. Wahrscheinlich ist das eher die Minderheit der Hartz-IV-Empfänger. Aber genau sowas verspricht wahrscheinlich die nötigen Einschaltquoten, auch mittlerweile leider bei den öffentlich-rechtlichen Sendern :-(
    Als Hartz-IV-Empfänger scheitert man gewöhnlich nicht an solchen Kosten.
    Hier möchte ich mich für den Beitrag von Hestia bedanken. Sie hat das Wesentliche auf den Punkt gebracht.


    Auch ich selbst war mal ein Jahr Hartz-IV-Empfänger.
    Ich habe übrigens auch damals weitergeraucht. Das Geld, das für meine Sucht draufging, habe ich an meiner eigenen Kleidung gespart. Ich habe in dierser Zeit gebrauchte Kleidung von Freunden und Bekannten aufgetragen. Wäre der Fernseher kaputtgegangen, hätten wir auch gut ohne leben könne.


    Mein Kind mußte weder hungern und noch frieren und dieser Gedanke hat mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht, daß wir weltweit gesehen nicht wirklich arm waren.


    Aber in Bezug auf Deutschland gesehen, bekam ich das erste mal ein Gefühl von Armut, als ich meinem Sohn den nötigen Nachhilfeunterricht (60 - 80 Euro im Monat) nicht finanzieren konnte. Ich selbst hatte nicht die Möglichkeit ihm im Englischunterricht Nachhilfe zu erteilen und so mußte er vom Gymnasium zur Realschule wechseln.


    Chancengleichheit für alle? Nicht in Deutschland!

  • Zitat

    Original von Charlotte


    Aber in Bezug auf Deutschland gesehen, bekam ich das erste mal ein Gefühl von Armut, als ich meinem Sohn den nötigen Nachhilfeunterricht (60 - 80 Euro im Monat) nicht finanzieren konnte. Ich selbst hatte nicht die Möglichkeit ihm im Englischunterricht Nachhilfe zu erteilen und so mußte er vom Gymnasium zur Realschule wechseln.


    Chancengleichheit für alle? Nicht in Deutschland!


    Das ist sie eben auch , diese versteckte Armut, diejenige, die niemand sieht, diejenige, an die niemand denkt, der nicht selber davon betroffen ist.


    Wenn ein Staat nicht mithilft, dass begabte Kinder die ihnen angemessene Ausbildung machen können, dann bleibt auch viel geistiges Potential brach liegen, und vielen solchen Kindern aus der "Unterschicht" (sorry, fällt mir grad kein schlauerers Wort ein) wird so schon die Möglichkeit verbaut, aus dieser Situtation auszubrechen.


    Ich wünsche Deinem Sohn, dass er trotzdem seinen Weg machen wird, dass Du ihm dazu das notwendige Durchsetzungsvermögen, Lebensmut und den Glauben an sich und seine Stärken vermitteln kannst.....das sind Werte die kein Geld kosten, man kann sie auch nirgends kaufen.


    Alles Liebe Dir ....Joan

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    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • nur mal ganz einfach nachgefragt: ist eine Realschule oder eine Regelschule oder ähnliches schon per se keine angemessene Ausbildungsmöglichkeit?

  • Zitat

    Original von licht
    nur mal ganz einfach nachgefragt: ist eine Realschule oder eine Regelschule oder ähnliches schon per se keine angemessene Ausbildungsmöglichkeit?


    Möchtest Du mich denn jetzt unbedingt fasch verstehen?


    Dein Wunschberuf war bestimmt der des Theologen....dafür musstest Du zwangsläufig ein Studium in Angriff nehmen. Das dazu notwendige "geistige Potential"/Intelligenz, Lernfähigkeit waren vorhanden.
    Jetzt stell Dir einfach mal vor, Deine Eltern hätten Dir aus finanziellen Gründen dieses Studium verweigern müssen.....


    .....dann hättest Du also diese Deine geistigen und auch charakterlichen Möglichkeiten/Eigenschaften nicht wirklich angemessen ausschöpfen können.


    So meinte ich das...und jetzt lese ich nocheinmal durch, ob noch ein Haken zu finden ist, woran man meine Aeusserungen möglicherweise aufzuhängen könnte ;-)

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  • Rein theoretisch hat ja jedes Kind die gleiche Chance. Leider sieht die Praxis ein wenig anders aus.


    Klar wenn ein Kind starke Eltern hat, Eltern hat, denen Bildung wichtig ist, wird es auch unabhängig von dem Kontostand der Eltern seinen Weg machen. Aber der Weg wird steiniger. Und manches Kind schafft es halt nicht. Und jedes Kind, was das Potenzial hat, und an dem steinigen Weg scheitert, ist ein Kind zuviel. Es macht mich traurig.


    Es liegt dann aber nicht immer an der Intelligenz und dem fehlenden Potenzial. Sondern manchmal schlicht und einfach an dem mangelnden Kleingeld und der Kleingeistigkeit einiger Lehrer.


    Es gibt leider immer noch Lehrer die die Intelligenz der Kinder an dem Kontostand der Eltern messen und nicht an den tatsächlichen Leistungen.
    Weiterhin ist Schule nicht wirklich umsonst, sondern kostet den einen oder anderen Euro.


    Ich muss aber auch erwähnen, dass es Eltern gibt, denen die Bildung ihrer Kinder völlig am A**** vorbeigeht. Für die Schule und Bildung nicht wichtig sind. "Ich war auch in der Förderschule und mir hat es nicht geschadet". Eltern die nie wirklich gelernt haben Verantwortung zu übernehmen. Sei es für sich, noch für ihre Kinder. Die ihren Kindern vorleben, dass man auch wunderbar leben kann, ohne zu arbeiten oder einen vernünftigen Schulabschluss zu haben. Und außerdem dem Kind vermitteln, dass sie ja so arme Schweine sind, und alle anderen Schuld sind, der Staat ja selber schuld ist etc pp. Ich denke ihr wisst was ich meine.


    Die beste Schule, der beste Lehrer wird gegen so eine Haltung nicht ankommen. Schule funktioniert nur wenn Lehrer und Eltern an einem Strang ziehen. Wenn gegenseitiger Respekt vorhanden ist. Und wenn dann noch die gesetzlichen Rahmenbedingungen besser wären, wäre es perfekt. Ist es aber nicht immer, also müssen wir Eltern schauen, wie wir das Beste aus der Situation machen.


    Näher zum Schulsystem werde ich mich nicht äußern, weil das wäre ein andere Diskussion.


    Charlotte ich hoffe dein Kind schafft den steinigen Weg. Gebe nicht auf, denke an das Ziel. Und sei Stolz darauf, wenn dein Kind diesen Weg geht und schafft. Glaube an dich und dein Kind. Und ich schätze dich als Mutter ein, die nicht aufgibt, sondern für ihr Kind stark ist und kämpft. :knuddel1


    Ich hoffe auch mal dass mein Sohn seinen Weg gehen wird. Klar stehe ich hinter ihm und versuche mein Möglichstes um ihn den Weg zu ermöglichen. Noch ist er in der Grundschule und ist gut in der Schule (hoffe es bleibt so). Mal sehen was noch kommt. Aber ich hab ein dickes Fell. Kampferprobt bin ich seit 8 Jahren :lache

  • @ Joan, ich wollte etwas nachfragen und nicht mißverstehen. Darum steht am Ende des Satzes auch ein Fragezeichen. Und meine Frage ist unabhängig vom Kontostand gestellt.

  • Zitat

    Original von hestia2312


    .... Ich muss aber auch erwähnen, dass es Eltern gibt, denen die Bildung ihrer Kinder völlig am A**** vorbeigeht. Für die Schule und Bildung nicht wichtig sind. "Ich war auch in der Förderschule und mir hat es nicht geschadet". Eltern die nie wirklich gelernt haben Verantwortung zu übernehmen. Sei es für sich, noch für ihre Kinder. Die ihren Kindern vorleben, dass man auch wunderbar leben kann, ohne zu arbeiten oder einen vernünftigen Schulabschluss zu haben. Und außerdem dem Kind vermitteln, dass sie ja so arme Schweine sind, und alle anderen Schuld sind, der Staat ja selber schuld ist etc pp. Ich denke ihr wisst was ich meine.



    Nicht mißverstehen, aber: auch diese Eltern waren mal Kinder. Kinder dieser, unserer Gesellschaft. Das beweist doch nur, das bereits bei denen etwas völlig aus dem Ruder gelaufen ist, und sich keiner gekümmert hat. Und nichts weiter.
    Wenn man ein Leben lang eingetrichtert bekommt ein Versager zu sein, nichts wert, ein Sozialschmarotzer, der nur auf kosten anderer existieren kann - wird man unweigerlich einer werden. Meine Meinung.


    Auch diese Art Berichterstattung eignet sich hervorragend dafür. Die einen werden noch tiefer heruntergezogen, die anderen, fühlen sich besser, weil es bei Ihnen nicht soweit gekommen ist.
    Die Dritten sehen sich bestätigt, werten, bewerten und fühlen sich darin bestätigt, zu den Guten zu gehören, die Ihr Leben aus eigener Kraft meistern und alles richtig gemacht haben. Die Anderen können es halt nicht. Sind von Natur aus unfähig. Dumm. Minderbemittelt.
    Eine ziemlich vereinfachte Sicht auf komplizierte Dinge.

  • Zitat

    Original von cimini


    .... Ich muss aber auch erwähnen, dass es Eltern gibt, denen die Bildung ihrer Kinder völlig am A**** vorbeigeht. Für die Schule und Bildung nicht wichtig sind. "Ich war auch in der Förderschule und mir hat es nicht geschadet". Eltern die nie wirklich gelernt haben Verantwortung zu übernehmen. Sei es für sich, noch für ihre Kinder. Die ihren Kindern vorleben, dass man auch wunderbar leben kann, ohne zu arbeiten oder einen vernünftigen Schulabschluss zu haben. Und außerdem dem Kind vermitteln, dass sie ja so arme Schweine sind, und alle anderen Schuld sind, der Staat ja selber schuld ist etc pp. Ich denke ihr wisst was ich meine.


    Da hast du Recht. Die Ex von meinem Bruder ist 21, ist gerade zum 5. Mal schwanger und bekommt somit das 3. Kind (2 Kinder sind vor der Geburt schon gestorben). Sie kennt es zwar nicht anders von ihren Eltern (Mutter Alkoholikerin, Vater geht nicht arbeiten und hat nicht Mal "Bock" - wie er sagt - auf seine Enkel aufzupassen.
    Aber immerhin hat sie 2 oder mehr Jahre ihres Lebens mitbekommen, dass es Menschen gibt, die arbeiten gehen. Mein Bruder hat kurz mit ihr zusammengelebt (als deren Tochter geboren wurde - sie hat ihn dann abgeschossen, als die Kleine durchgeschlafen hat). Er musste ALLES machen. Nachts aufstehen, die Wohnung sauber halten...
    Sie hätte doch in der Zeit mit ihm mitkriegen können, wie es wirklich ist... Statt dessen sitzt sie faul in der Ecke rum und produzier ein Kind nach dem anderen. Hauptsache, ihr Geld vom Staat ist gesichert und sie kann weiterhin zum Nagelstudio, in die Sonnenbank und shoppen gehen. Meine Eltern kleiden ihre Tochter ja schon ein... Da platzt mir der Kragen...

  • Zitat

    Original von licht
    nur mal ganz einfach nachgefragt: ist eine Realschule oder eine Regelschule oder ähnliches schon per se keine angemessene Ausbildungsmöglichkeit?


    Natürlich ist es das
    Davon abgesehen ist auch so ein Hauptschul-oder Realschulabschluß nicht die Ende der Fangenstange, du kannst jederzeit weiter die Schule besuchen.
    Und eine Berufsausbildung, zu der man eben NICHT unbedingt Abi braucht und da gibst noch ne Menge Berufe, ist eine qualifizierte Ausbildung, ich frag mich immer warum bestimmte Schulformen so nieder gemacht werden.


    Familien in denen die sozialamtsabhängigkeit sozusagen vererbt wird, gabs schon immer und wirds immer geben.
    Auch in den Siebziger, wo noch Milch und Honig floß, gerade in der Bildungspolitik


    Dennoch täte der Staat gut daran ein paar Euro mehr ins die Bildung fließen zu lassen, was nicht heisst, dass Die die eh schon genug Kohle haben dass auch nicht in den Hintern geschoben bekommen, sondern gute KIGA Ausstattung, MIT Essen und Vorschule, und Einkommenschwache sollten gar nix bezahlen müssen, aber was fällt denen "da oben" ein?
    Sie wollen ein Betreuungsgeld schaffen, also Menschen die ihre Kinder NICHT in den Kiga schicken auch noch belohnen, auch hier gibts Eltern die ihre Kinder sicherlich besser, bzw. adäquat fördern konnen, aber wenn man ehrlich ist...so spart man Plätze und wer nimmt die in Hauptsache nicht in Anspruch??? 3x dürft ihr raten.


    So Schluß jetzt...es weihnachtet :grin

  • Chancengleichheit gibt es nicht, wird es wohl auch nie geben. Aber eine Verbesserung wäre wohl möglich.
    Ich war früher nie ein Freund der Ganztagsschule, aber es ist wohl die beste Möglichkeit, um auch Kindern aus weniger wohlhabenden oder bildungsferneren FAmilien zu helfen.
    Wenn Mütter bei den Hausaufgaben als Betreuer fungieren, hat immer ein Kind aus sozial schwächeren Familien schlechte Karten. So kann das gar nicht funktionieren.
    Hier würde ich ansetzen. Da ist Geld für zusätzliche Lehrkräfte und Sozialpädagogen gut angelegt.


    Gutes Benehmen könnten die Fernsehsender sachte mitvermitteln, in den vergangenen Jahren haben sie etwas anderes vermittelt: "Blöd und dreist ist cool." (Slatko der Held bei Big brother - "wer ist Shakespeare?")

  • Ob das Fernsehen mehr die Verblödung fördert oder die gnadenlose geistige Abstumpfung, mag ich nicht entscheiden. Vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte irgendwo.
    Aber das führt mich zu Charlottes Eingangsstatement:

    Zitat

    Ein kleiner vierjähriger Junge wurde von seinen Harz-IV-emfpangenden Eltern vom Kindergarten abgemeldet. Grund war: Seine Eltern konnten das Essensgeld von monatlich 25 Euro nicht mehr aufbringen.... (sinngemäß:) Das ganze Geld ging für die Raten für den neuen Flachbild-Fernseher drauf ....


    Armut ist wirklich außerordentlich relativ.
    Studenten, die zu statistischen 90% aus nicht-ärmlichen Kreisen stammen, zahlen keine Kindergartengebühr von monatlich 75 bis 150€, haben aber eine hohe Tradition und wortgewaltige Lobby beim Jammern.
    Kindergartenkinder nicht.
    Ich verrate sicherlich etliches über meine Werthaltung, wenn ich mal die Armutsdiskussion betreffend die Familie Humpenflug betrachte: Ich weigere mich eine Playstation 3 und die ganzen Wii-Dinger zu erwerben, streike bei der Forderung, ein Zehnjähriger müsse einen eigenen TV und PC (mit eigenem Internetzugang) haben:
    Das isoliert Kinder! Seine Kumpels können ihn nicht mehr besuchen -klagt mein Bub - weil kein neues technisches Highlight in der Hütte sei.
    Der Vorschlag "Bring die Kumpels doch mal zum Monopoly-Spielen mit, meinetwegen auch Poker oder Quizz oder Bluff", ist dann eher deprimierend für das Kerlchen.
    Ohne auch nur zu ahnen, was "arm" bedeutet, läuft er mit einer Leidensphysiognomie durch die Lande.

  • Wobei Fernsher im Zimmer und eigener PC im Zimmer eher auf niederes Familieneinkommen schliessen läßt- auf bildungsferen Schichten und im Ergebnis statistisch Schulversagen und Jugendkriminalität besonders bei Jungen fördert- aber das wird jetzt etwas zu sehr off topic. (Aber- bleib standhaft!)

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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