Armut in Deutschland

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    Original von Eddie Poe
    Ich finde auch, dass jeder, der (in Vollzeit) arbeitet, am Ende des Monats genug Geld haben sollte, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können und nicht jeden Cent viermal umdrehen muss.[...]
    Aber es sind ja nicht nur Menschen von Armut betroffen, die arbeiten. Hartz IV ist das vom Staat festgelegte Existenzminimum und wer davon lebt, gilt in Deutschland als arm (relative Armut). Aber was soll man dagegen tun, wenn man nicht denen, die arbeiten, die Motivation dazu nehmen will?


    Die Lösung ist ganz einfach: den Hartz-4-lern, die ein bißchen dazuverdienen, das nicht gleich komplett wieder wegzunehmen. Der "Anrechnungs-Satz" darf nicht höher liegen als der Spitzensteuersatz. Umgekehrt auch allen Geringverdienern etwas mehr dazuschießen als bei den gegenwärtigen "Aufstockern".


    Das Konzept nennt man übrigens "Bürgergeld". Möglicher Realisierungsvarianten werden in allen nicht-sozialistischen Parteien diskutiert (FDP, CDU, Grüne)

  • Zitat

    Original von licht
    ähhmmm, gwen.
    ja, armut in Deutschland ist schlimm. aber wir sind nicht als Staat arm. (das macht das ganze vielleicht noch schlimmer) -


    Nur mal zur Info. Die Staatsverschuldung von Deutschland liegt aktuell bei über 1,6 Billionen €. Vergleicht man das mit anderen Ländern, dann stehen wir nicht unbedingt so goldig da.
    Mag sein, dass Deutschland nicht arm ist, aber Deutschland "lebt auf Pump" wie mein Chef immer so schön zu sagen pflegt!


    Zitat

    Original von lichtDass wir anderen ländern in akuter großer Not helfen, halte ich für absolut geboten und vordringlich.
    Wir können uns das auch leisten, auch wenn wir die armut im eigenen Land bekämpfen.
    Das Gebot der Stunde muss wohl lauten, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Und ich bin sicher, das geht!


    Ich habe auch nicht behauptet, dass man gar kein Geld mehr ins Ausland geben sollte, mit Sicherheit ist das der Falsche weg. Gerade wenn es um Katastrophenhilfe geht, hilft jeder Cent!



    Zitat

    Original von Eddie PoeAber es sind ja nicht nur Menschen von Armut betroffen, die arbeiten. Hartz IV ist das vom Staat festgelegte Existenzminimum und wer davon lebt, gilt in Deutschland als arm (relative Armut). Aber was soll man dagegen tun, wenn man nicht denen, die arbeiten, die Motivation dazu nehmen will? Ich bin schon dafür, dass Hartz IV regelmäßig an die Preissteigung angeglichen wird, aber das sind ja nur geringfügige Erhöhungen. Meines Erachtens kann man jemandem, der arbeitslos ist, nicht so viel zahlen, dass er sich irgendwelche Luxusgüter oder Urlaube finanzieren kann. Es ist die Grundsicherung, mehr nicht. Der Staat sollte vielmehr daran arbeiten, dass niemand dauerhaft darauf angewiesen ist.


    Da hast du voll und ganz Recht. Hartz IV ist die Grundsicherung und sollte kein Dauerzustand bedeuten. Nur ist es für mich unverständlich, dass manche Leute, die Vollzeit arbeiten gehen noch unter Hartz IV Niveau leben. Eine bekannte Friseurin hat 400 EUR netto plus ca. 100 EUR Trinkgeld. Ohne ihren Mann könnte sie gar nicht leben. Sie müsste Hilfe beantragen, obwohl sie arbeiten geht. Und das ist eine Ungerechtigkeit, die ich nicht nachvollziehen kann!

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

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    Original von Gwen
    Ich habe auch nicht behauptet, dass man gar kein Geld mehr ins Ausland geben sollte, mit Sicherheit ist das der Falsche weg. Gerade wenn es um Katastrophenhilfe geht, hilft jeder Cent!


    tut mir leid, gwen, aber das liest sich weiter oben ganz anders. alles andere hab ich Dir per PN geschrieben.

  • Nur beseitigen höhere Löhne keine Armut. Wenn höhere Löhne gezahlt werden, werden die Produkte im Preis steigen und dann gibt es zwar acht Euro die Stunde für die Friseurin, der Friseur kostet dann aber statt 30 Euro 45 € und bleibt genausowenig leistbar. Es ist doch eine Milchmädchenrechnung zu sagen die Löhne steigen und die Preise nicht. Bestes Beispiel ist die Landwirtschaft- der Rohstoffpreis am Brötchen ist drei Cent, der Rest ist "Veredelung". Und wer garantiert eigentlich dem Landwirt, Arzt oder Anwalt acht Euro die Stunde brutto? Das durchschnittliche Anwaltseinkommen liegt z.B. bei brutto 5,60 €...

  • Zitat

    Original von beowulf
    Nur beseitigen höhere Löhne keine Armut. Wenn höhere Löhne gezahlt werden, werden die Produkte im Preis steigen und dann gibt es zwar acht Euro die Stunde für die Friseurin, der Friseur kostet dann aber statt 30 Euro 45 € und bleibt genausowenig leistbar. Es ist doch eine Milchmädchenrechnung zu sagen die Löhne steigen und die Preise nicht. Bestes Beispiel ist die Landwirtschaft- der Rohstoffpreis am Brötchen ist drei Cent, der Rest ist "Veredelung". Und wer garantiert eigentlich dem Landwirt, Arzt oder Anwalt acht Euro die Stunde brutto? Das durchschnittliche Anwaltseinkommen liegt z.B. bei brutto 5,60 €...


    Ein Frisör bei uns bietet absolut billige Frisuren an. Es würde sich wirklich jeder leisten können mit kleinem Geld.
    Er hat die Erfahrung gemacht, daß es nicht am Geld liegt.
    Da war mal ein Bericht von in der Zeitung.

    Chef Hasser Buch.. Wehrle :lesend
    Grimms Märchen auf englisch..>>belustigt :lache :lache :lesend
    Knast..Joe Bausch. :lesend
    Hörbuch.. schonende Abwehr verliebter Frauen. ein Genuss. :)

  • "Ich bin alleinerziehend und meine Tochter treibt mich noch in die Armut", sagte eine Frau in einer Gesprächsrunde und als ihr Gegenüber sie fragte, warum die Tochter sie in die Armut treibt, kam folgende Antwort(kein Spaß, total ernst): "Was meint ihr, was ein Kind heutzutage kostet? Jeden Monat 40,- Euro Tanzunterricht, 50,- Euro Klavierstunden, 70,- Euro Reitunterricht, da kann ich ihr nicht mehr so viel Markensachen kaufen, wie früher." Eine Person aus dem Gesprächskreis reagierte promt: "Damit sich das mit der Armut auch lohnt, würde ich die Tochter noch im Tennisclub anmelden."


    Dieses Gespräch hat tatsächlich stattgefunden. Scheinbar ist Armut auch eine Ansichtssache jedes Einzelnen. Diese ernsthaft gemeinte Aussage der Frau wäre im Kreise von Leuten aus den untersten Lohngruppen mit Sicherheit auf Empörung gestoßen.