Armut in Deutschland

Wer sollte den in dem Bericht von wem vorgeführt werden? Fernsehen verrät für Quote seine Opfer- war das jetzt das Kind, die Eltern oder der böse Staat, der 25 € im Monat Essensgeld haben will?

Also erstmal: So ein Beitrag??? Komisch. Aber in letzter Zeit häufen sich seltsame Beiträge, weiß nicht, woran das liegt? Weihnachtszeit und Einschlatquoten vermutlich.

Zum Thema ansich: ALGII ist sehr knapp bemessen. Zweimal die Woche, wenn ich in den Kiga fahre, fahre ich an der Ausgabe der Tafel vorbei. Da stehen die Leute Schlange bis auf die Strasse, mit Plastiktüten, in die das Essen, das andere abgeben oder so nicht mehr verkauft werden kann, gepackt wird. Das erschüttert mich immer wieder.

Wenn ich dann aber, wie du hier schreibst, höre, dass sich manche Leute Flachbildfernseher anschaffen und aufgrund dieser Tatsache den Kiga-Platz nicht mehr bezahlen können... Das finde ich unglaublich. Wobei ich denke, dass das nicht nur bei ALGII Empfängern so ist und man das nicht pauschal so sagen kann, das liegt einfach daran, dass manche Menschen, auch mit gutem Einkommen den Überblick verlieren und über die Stränge schlagen.

Wo gibt es für 25 Euro Essen im KiGa?
Will ich auch haben!
Hier müssten sie monatlich über 100 Euro für einen Ganztagsplatz zahlen,
denn nur da gibt es Essen.

Die 25 Euro waren die Eigenbeteiligung der Eltern an dem Kindergartenplatz. Der Platz selber kostet mehr, der Rest wird vom Amt getragen. Der neue Fernseher wurde angeschafft, damit der Vater nicht ständig Kinderprogramm schauen muss. Dazu hätte er keine Lust. Das ursprüngliche Gerät, ein großer Stereo-Fernseher, wurde dem Jungen dann ins Kinderzimmer gestellt.

Der Junge tat mir Leid. Stand vor dem Kindergarten am Zaun und weinte bitterlich, weil er nicht rein durfte. Der hätte wohl liebend gerne auf den Fernseher verzichtet...

Das hier ist übrigens die Doku, um die es geht:

http://www.mdr.de/fakt/4865312.html

http://www.mdr.de/fakt/5099689.html

Wie ich doch solche tendenziösen Berichterstattungen verabscheue.

Sie sind dazu angetan, uns dazu zu verleiten, zu glauben, dass es ja eigentlich gar keine armen Menschen gibt in unseren Breitengraden.....
....und wenn, dann sind sie eben selber daran schuld, weil sie halt das ihnen zur Verfügung stehende Geld vom Sozialamt einfach nicht einteilen können, und alles an Luxus haben müssen, was man sich nur denken kann.

So können wir alle nun glückselige Weihnachten feiern....und müssen uns keine Gedanken machen angesichts unserer reichgedeckten Tische.... es ist ja alles in bester Ordnung.

Zitat

Original von Ikarus
".

@Topic:...ich glaube nicht, dass einer von uns (da schließe ich mich natürlich ein) hier wirkliche Armut schon tatsächlich erlebt hat und ermessen kann, was das bedeutet.

WIRKLICHE Armut, gibts hier in D. auch nicht, aber das ist Definitionssache

Dann hat die UNICEF also völlig Unrecht, ja?

http://www.unicef.de/kinderarmut.html

Sicher wird in Europa auf höherem Niveau gejammert als in Aethiopien.

Aber ich selber mag diese Vergleiche einfach nicht. Es ist so, als ob man dem Einbeinigen sagt, er solle doch aufhören zu jammern, es gäbe auch solche denen beide Beine fehlen....
....das geht dann letztlich soweit, dass eben nur noch ein Torso dazu berechtigt wäre, über seine Situation unzufrieden zu sein.....

...achso ja, der kann ja garnicht mehr jammern, dem fehlt ja der Kopf dazu und der dazugehörige Mund.

Sorry.....ich habe heute meinen zynischen Tag

Sicherlich gibt es in Deutschland keine wirklich Armut. Hier in Deutschland gibt es Hartz IV. Dieses Hartz IV ermöglicht eine warme Wohnung, jeden Tag Essen und ein wenig Kleidung. Und wenn man gut haushalten kann, kann man sich auch mal Luxus wie Kino, Bücher etc pp erlauben. Gut man kann nicht in Urlaub fahren, nicht shoppen gehen wie und wann man will und die neusten technischen Geräte kann man auch nicht kaufen. Aber muss das sein?

Um mich mal hier zu outen, ich lebe auch von Hartz IV, weil mein Job (noch) nicht ausreicht um es alleine zu schaffen. Und auch ich lebe mit einem Kind alleine. Es ist wenig Geld, aber hungern muss weder mein Kind noch ich jemals. Achja und rauchen tue ich auch noch. Gut ich trinke nicht, vielleicht komme ich deswegen mit dem Geld hin. Zwar sehr knapp, aber ich schaffe es. Ich kann mich auch noch glücklich schätzen, dass ich Eltern habe, die dafür sorgen, dass mein Sohn wenn er was braucht, wie Kleidung etc pp es auch bekommt. Ich gebe zwar auch immer mal was dazu, aber kann natürlich nicht immer.

Ich kann dieses Gejammere nicht mehr hören. Sicher gibt es genügend Menschen denen es wirklich schlecht geht, die jeden Monat versuchen irgendwie über die Runden zu kommen. Es zerrt an den Nerven und glücklich ist man nicht wirklich dabei. Aber man sollte immer schauen was man hat, und nicht was andere haben. Warum nicht mit dem zufrieden sein, was man hat, sehen wie gut es einen doch eigentlich geht. (Sofern man Gesund ist)
Ich habe auch meine Phase, wo mich dieses Geldsorgen förmlich erdrücken, oder ich einfach nur ein Gefühl von Resignation habe. Dann berappele ich mich aber ganz schnell wieder und schaue auf die Dinge die ich habe, die leider der Staat mir mitfinanziert, wie zb. eine warme Wohnung, Essen, Kleidung, medizinische Versorgung. Und das ist glaube ich schon mehr wie die Mehrheit der Weltbevölkerung hat. Sobald ich dadrüber nach denke, höre ich auf zu jammern.

Was mir auch auffällt, dass die die am lautesten Jammern, von Arbeit soviel halten wie ein Fisch vom Land. Zu hohe Erwartungshaltung. Nichts gelernt, aber 3000 Euro Netto am Ende des Monats haben wollen. Zu fein sein, um für 1 Euro (zusätzlich) arbeiten zu gehen.

Was mich tierisch aufregt und da werde ich richtig böse sind die Familien, die ihre Kinder vor die Kamera zerren bzw zerren lassen, und die Kinder erzählen, dass sie zu Hause kein Essen haben, weil Mama (oder Papa) kein Geld haben. Wenn man dann ihr Kinderzimmer sieht, aber eine Playstation 3, Handy , Pc etc findet. Die Eltern findet man im Wohnzimmer rauchend und trinkend. Da könnte ich so rein schlagen. Und leider Gottes sind das keine Extrembeispiele nur fürs Fernsehen sondern diese Eltern gibt es genügend. Kinder müssen morgens, mittags, abends nicht ohne Essen sein. Die Eltern müssen nur Prioritäten setzen.
Nur den Eltern ist nicht mit mehr oder weniger Geld geholfen. Die müssen lernen für ihr Leben die Verantwortung zu übernehmen, und nicht alles und jedem die Schuld zu geben, sondern endlich bei sich anzufangen.
Und es gibt auf der anderen Seite auch genügend Eltern die zeigen, dass es auch anders geht. Das Kinder nicht hungern müssen, weil man von HartzIV lebt. Und die sogar als HartzIVler Weihnachtsgeschenke bekommen. (Man weiß ja ein paar Monate länger, dass Weihnachten am 24.12. ist)

So jetzt höre ich lieber auf. Mich macht dieses Berichterstattung im Fernseh nämlich nur noch

Zitat

Original von Ikarus
@Joan...das macht nichts. Den haben wir doch schließlich alle mal

Ähm, manche Menschen sind aber über alles furchtbar betroffen, mich nervt das