8. Fall der Schwester Fidelma Reihe
[Serienübersicht]
OT: Act of Mercy
Kurzbeschreibung:
Schwester Fidelma ist mit einem Pilgerschiff nach Iberia unterwegs. Gleich in der ersten Nacht gerät das Schiff in einen furchtbaren Sturm. Am nächsten Morgen stellt man fest, das bei dem Unwetter wahrscheinlich Schwester Muirgel über Bord gegangen ist. Trotzdem beginnt Fidelma nach ihr zu suchen, und bald entdeckt sie Muirgel in ihrer Kabine: mit durchschnittener Kehle. Weitere Morde geschehen, auch Schwester Fidelma ist nicht mehr sicher auf dem Schiff.
Eigene Meinung:
Peter Tremayne ist mit diesem neuen Fall von Schwester Fidelma ein geschickter Schachzug gelungen. Durch den Ortswechsel schafft er es wieder einmal einen Schwung neuer Themen in seine Handlung einzubauen und schafft sich mit der Situation eines geschlossenen Raumes auf dem Schiff auch eine spannende Ausgangslage für den Krimiteil, der Fidelma wieder besondere Hirnakrobatik abverlangt.
Fidelma zeigt sich den Lesern am Beginn ungewohnt. Man kann fast sagen, dass sich Fidelma auf einem Selbstfindungstrip auf dem Jakobsweg befindet. Dabei begegnet ihr auf dem Schiff – während sie nach dem in Irland verbliebenen Eadulf schmachtet – ihre Jugendliebe, wodurch auch Teile aus der Vergangenheit Fidelmas in den Roman Einzug halten. Insgesamt bleibt die Charakterisierung jedoch etwas plakativ und die Schmachtszenen sind auch nicht sonderlich innovativ.
Durch die Reise werden diesmal besonders nautische Themen stärker behandelt, aber auch einige Glaubensfragen werden immer wieder im Vergleich der keltischen zur römischen Kirche angesprochen.
Der Krimiteil war insofern schon erfreulich, als Fidelma diesmal „nur“ normale Morde zu lösen hatte und diesmal nicht schon wieder die Rettung des Königreichs ihres Bruders abhängig war. Der Fall ist zwar spannend, aber schade, dass es sich Tremayne bei der Lösung etwas leicht macht und Geistesblitze dafür notwendig werden.