'Die Feuerbraut' - Seiten 001 - 114

  • Zitat

    Original von MissMoneypenny
    Ich finde die Reaktion von Ehrentraud über ihre Verschandlung geht doch ein bisschen zu weit. Natürlich ist sowas sehr schlimm, aber Irmela dafür die Schuld zu geben und den anderen Frauen auch ein solches Schicksal an den Hals zu wünschen.


    Bisher wurde Irmela noch im Hintergrund erwähnt. Mal sehen, ob sie noch eine Entwicklung mitmacht.


    Ich denke mal, Ehrentraut hat Irmela die Schuld gegeben, weil sie es ihr nicht verzeihen kann, dass sie der Vergewaltigung entkommen ist. Und wahrscheinlich ist sie auch auf sich selbst sauer, schließlich weiß sie, dass sie Irmela in den Wald hätte folgen können und ihr dann auch nix passiert wäre.


    Sehr sympathisch macht sie sich damit auf jeden Fall nicht.

  • Zitat

    Original von SoryuAsuka


    Ich denke mal, Ehrentraut hat Irmela die Schuld gegeben, weil sie es ihr nicht verzeihen kann, dass sie der Vergewaltigung entkommen ist. Und wahrscheinlich ist sie auch auf sich selbst sauer, schließlich weiß sie, dass sie Irmela in den Wald hätte folgen können und ihr dann auch nix passiert wäre.


    Sehr sympathisch macht sie sich damit auf jeden Fall nicht.


    Ich vermute auch mal, dass sie mit der Schuldzuweisung ihre Selbstvorwürfe überdecken will.

  • Sodale, seit heute Nacht lese ich nun endlich auch dieses Buch und habe auch gleich die ersten 50 Seiten inhaliert. :-)


    Liebe Iny, lieber Elmar, von euch war auch nichts anderes zu erwarten. Das Buch fesselt einen von Anfang an und man kann es nicht aus der Hand legen. Einfach klasse. Ich freue mich schon weiter zu lesen!


    Zitat

    Original von SoryuAsuka
    Ich denke mal, Ehrentraut hat Irmela die Schuld gegeben, weil sie es ihr nicht verzeihen kann, dass sie der Vergewaltigung entkommen ist. Und wahrscheinlich ist sie auch auf sich selbst sauer, schließlich weiß sie, dass sie Irmela in den Wald hätte folgen können und ihr dann auch nix passiert wäre.


    Sehr sympathisch macht sie sich damit auf jeden Fall nicht.


    Das denke ich auch. Ich finde es schon heftig, wie sie sich Irmela gegenüber benimmt. Natürlich finde ich es schrecklich, was sie erlitten hat. Trotzdem sollte sie sich ein wenig zusammenreißen. Und Johanna ist mir auch nicht so geheuer…

  • Zitat

    Zitat von Leseratte87:
    Ich finde es schon heftig, wie sie sich Irmela gegenüber benimmt. Natürlich finde ich es schrecklich, was sie erlitten hat. Trotzdem sollte sie sich ein wenig zusammenreißen.


    Ehrentrauds Schuldzuweisung an Irmela ist der Versuch, die Schuld nicht bei sich zu suchen, weil sie ihr nicht in den Wald gefolgt ist, sondern eben andere Umstände, in diesem Fall eben Hexerei durch Irmela für das Verantwortlich zu machen, was mit ihr geschehen ist.


    Zitat

    Zitat von Leseratte87:
    Und Johanna ist mir auch nicht so geheuer…


    Ein Wort zu Johannas Situation. Ihre Mutter entschwand, als sie noch ein kleines Kind war und ihr Vater starb kurz danach. Von da an ist sie im Haushalt eines Stiefbruders aufgewachsen, der sie als Bastard ansah und entsprechend verachtete, während Irmela die kleine, verwöhnte Prinzessin sein durfte. Sie hätte schon eine Heilige sein müssen, um hier keinen Knacks zu bekommen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • so, nun habe auch ich mit dem buch begonnen und kann meinen ersten eindruck schildern:
    das buch ist ziemlich schwer, weist aber dafür augenfreundlich große buchstaben auf. das cover passt zu den anderen iny-lorentzbüchern und besitzt somit einen gewissen wiedererkennungswert. das lesezeichen gefällt mir. vor der eigentlichen lektüre studiere ich immer das drumherum und vermerke ein personenregister, an das ich mich mit freuden erinnere, als ich auf den ersten seiten befürchte, die ganzen von-und-zu-damen hoffnungslos durcheinander zu bringen. auf den coverinnenseiten hätte ich mir eine landkarte gewünscht, um die ereignisse noch besser nachvollziehen zu können. das persönliche nachwort warf eine frage auf, die ich im frage-thread jedoch schon beantwortet finde. :anbet das glossar erscheint mir recht kurz, die worte "spirrelig" (ich kannte nur "spillerig") und "zille" zB waren mir, von "heinrich" abgesehen, natürlich :-) , neu. der geschichtliche überblick trägt zum besseren verständnis bei. beim coverrückseitentext habe ich ein wenig gestutzt und mich gefragt, nach welchen kriterien angesichts von autorinnen wie petra durst-benning, ulrike schweikert und rebecca gablé (um nur drei deutschsprachige zu nennen) der titel "königin der historischen romane" verliehen wird. werden da verkauszahlen zugrundegelegt? (ich möchte den titel nicht anzweifeln! es fiel mir nur auf.)
    der leser wird gleich mitten in eine spannende szene versetzt, die zwar von grausamen ereignissen berichtet, aber gut formuliert ist und schnell zur herauskristallisierung der einzelnen charaktere beiträgt.
    vom klappentext weiß man ja, dass man sein augenmerk auf irmela zu richten hat, die recht sympathisch erscheint. auch treffliche bösewichte sind rasch ausgemacht, während der vorläufig einzig verfügbar erscheinende passende partner in gestalt von fabian noch ein wenig unausgegoren erscheint.
    die vor den schweden geflüchteten hauptpersonen, verstärkt durch eine plötzlich aufgetauchte stiefgroßmutter irmelas, sind auf dem weg ins kapitel "lützen". spannend aufgebaut, ich werde gleich weiterlesen...


    @ iny und gheron: danke für die begleitung der leserunde!

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Zitat von drehbuch:
    das glossar erscheint mir recht kurz, die worte "spirrelig" (ich kannte nur "spillerig") und "zille" zB waren mir, von "heinrich" abgesehen, natürlich , neu.


    Die Zille hätten wir noch ins Glossar setzen können, das stimmt. Aber die ist uns beim erstellen des selben nicht ins Gedächtnis gekommen. Allerdings wird im Roman ja klar, dass es sich dabei um ein Bewegungsmittel auf der Donau handeln musste.


    Hier der Link zu Wikipedia: Zille


    Weiter ist zu sagen, dass unser Wortschatz sehr stark natürlich auch durch die Bücher beeinflusst ist, die wir gelesen haben, und die stammen teilweise aus älterer Zeit. Wir verwenden daher Worte wie spirrelig, weil sie für uns ganz normal sind. Spirrelig wird allerdings auch heute noch verwendet, zählt allerdings eher zu den unbekannteren Ausdrücken. Es bezeichnet einen durch seine Jugend noch recht dünnen Menschen, ohne ihn negativ als Hungerhaken zu bezeichnen.


    Zitat

    Zitat von Drehbuch:
    beim coverrückseitentext habe ich ein wenig gestutzt und mich gefragt, nach welchen kriterien angesichts von autorinnen wie petra durst-benning, ulrike schweikert und rebecca gablé (um nur drei deutschsprachige zu nennen) der titel "königin der historischen romane" verliehen wird. werden da verkauszahlen zugrundegelegt? (ich möchte den titel nicht anzweifeln! es fiel mir nur auf.)


    Solche Titel werden von den Verlegen gerne vergeben, um die Bedeutung ihrer Autoren ins für sie rechte Licht zu rücken. Wir selbst sehen etliche unserer Kolleginnen und Kollegen als Königinnen und Könige des Historischen Romans an. Mit ihnen auf eine Stufe gestellt zu werden, macht uns stolz. Neben Rebecca Gablé, Ulrike Schweikert und Petra Durst-Benning zählen da auch Peter Prange, Wolf Serno, Helga Gläsener, Sabine Weigand, Brigitte Riebe, Tanja Kinkel, Sabine Ebert und etliche andere mehr dazu. Wir alle tragen dazu bei, dass in Deutschland gerne Historische Romane gelesen werden.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Ich habe gestern den ersten Teil beendet und den zweiten gleich angefangen. Ich muss sagen, ich bin schon richtig neugierig wie es weiter geht. :-]

  • @ gheron:


    siehst... und genau so etwas verstand ich bisher unter "spillerig" :grin
    man lernt nie aus!


    ja, die zille erklärt sich dann später im text von allein. für mich war dieser ausdruck nur vollkommen neu, im gegensatz zB zum "rapier", und ich musste immer an "zwille" denken. so hießen mE die dinger, mit denen böse buben in der schule papierkügelchen geschossen haben. :grin


    danke für die erläuterungen! :anbet


    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • So. Ich bin zwar jetzt etwas spät dran, aber ich habe den ersten Teil jetzt auch fertig.
    Und ich muss sagen, ich bin absolut begeistert. Man ist direkt mitten im Geschehen und wird dadurch unweigerlich ans Buch gefesselt.


    Auch wenn der Anfang durch den Überfall der Schweden sehr brutal dargestellt wird, ist er doch sehr faszinierend. Es erschüttert mich immer wieder, wie Menschen so brutal sein können. Und ich muss mich immer wieder daran erinnern, daß es solche Szenen auch wirklich einmal gegeben hat. Es erscheint einem selbst doch meist sehr unwirklich, da es in der heutigen Zeit undenkbar wäre.


    Man bekommt auch schnell einen guten Überblick über die einzelnen Charaktere und Ihre groben Wesenszüge.
    Was mich dazu bewegt, etwas mehr zu Ehrentraud zu schreiben.
    Es ist wirklich schrecklich, was ihr wiederfahren ist. Und ich konnte es fast körperlich fühlen. Ich habe auch Respekt dafür, daß sie sich scheinbar doch noch so gut auf den Beinen hält und die Kraft zu Anfeindungen hat.
    Allerdings rechtfertigt das keineswegs die Schuldzuweisungen, die in einer solchen Zeit ja durchaus gefährlich werden können. Was sie ja sicherlich auch noch werden.
    Allerdings kann ich ihr Gejammer auch teilweise nachvollziehen. Nur scheint sie von ihrem Haß auf Irmela völlig geblendet zu sein. Wäre da nicht noch Johanna, die ihr die "Hexerei" ins Ohr flüstert, hätte sie sich sicher anders entwickelt.


    Was Johanna angeht, kann ich deren Abneigung gegen Irmela schon nachvollziehen. Allerdings kann ich Menschen mit solchen extremen Anwandlungen (daß sie auf den Scheiterhaufen gehört usw.) absolut nicht verstehen. Eifersucht ist normal. Aber sowas ist einfach nur kindisch und in dem Falle auch sehr gefährlich.


    Dann wäre da noch Helene. Scheinbar ist sie eine der intelligenteren Frauen. Auch wenn Ihre Ziele nicht sehr nobel sind. Ich denke, mit Ihr müssen wir noch stark rechnen. Sie wird Irmela sicher noch in viele unglückliche Situationen stürzen.


    Steglinger ist für mich einfach nur ein Feigling und ein absolut selbstsüchtiges Schwein. Wie kann jemand nur so Gefühlskalt sein? Auch wenn er Walburga nie geliebt hat, könnte er doch wenigstens etwas Mitleid empfinden.


    Irmela hat für mich etwas von einer "Hellseherin". Ich bin mir noch nicht ganz klar darüber, ob sie einfach nur ein gutes Gehör hat oder ob sie eine besondere Gabe hat, die sie schnell als Hexe abstellt.
    Leider konnte sie sich ja schlecht zurückhalten, als die Schweden kamen. Aber das sollte sie vieleicht in anderen Situationen machen.
    Sie wirkt im Moment noch wie ein verschrecktes Reh. Aber ich denke, sie wird sich noch gewaltig entwickeln.


    Meinarda und Walburga find ich irgendwie voll süss. Das ist vieleicht nicht der richtige Ausdruck. Aber ich mag die beiden wirklich sehr. Ich finde es toll, daß sie zusammenhalten. Was in solch einer Zeit ja auch nicht einfach ist.
    Ich hoffe, die beiden und die Magd Moni, werden uns noch eine lange Zeit begleiten.


    So. Nun habe ich so viel geschrieben, jetzt werde ich erstmal weiter lesen.


    Ach ja. Ich frage mich, was es mit dieser Burg auf sich hat, bei der Irmela so ein schlechtes Gefühl hatte. Ich hoffe, das klärt sich auch noch.

  • Als Wanderbuchempfänger hab ich heute erst angefangen.


    Für mich ist Imela auch keine Hexe. Ich glaube eher, dass sie gut ausgebildete Sinne hat und deshalb die Schweden schon recht früh gehört hat. Mir ist jetzt schon angst und bange was da noch auf die arme Imela zukommt. :-(


    Ehrentraud tut mir tierisch leid wegen der Mißhandlungen, die sie ertragen musste. Aber die heult ja nur, weil sie jetzt nicht mehr schön ist. Ich kann natürlich schon verstehen, dass man stolz auf Aussehen ist, aber das ist doch nicht alles! Anstatt die Schweden zu hassen, gibt sie jetzt Imela die Schuld, nur weil sie nicht von den Schweden vergewaltigt worden ist.


    Jetzt les ich mal schnell weiter. Ist verdammt spannend :-)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich darf ebenfalls als Wanderbuch-Empfängerin dieses Buch lesen.


    Direkt von der ersten Seite an war ich in der Geschichte drin. Komischerweise wurde mir Irmela auch auf den ersten Seiten sympathisch, obwohl man nicht viel von ihr wusste. Der Überfall der Schweden war schrecklich. Ein wenig mit gelitten hab ich schon. Auf ihre Entwicklung bin ich sehr gespannt.
    Johanna, Helena und Ehrentraud sind unmöglich. Unmögliche Frauen. :fetch.


    Diesen Teil der Geschichte kannte ich so nicht. Immer wieder schön, wenn man etwas neues erfährt. Werde mich auch bei Gelegenheit schlauer machen. Das Schweden in Deutschland eingefallen sind, war mir völlig neu. Ist wohl eine Bildungslücke.


    Schwierigkeiten hatte ich anfänglich mit den verschiedenen und etwas komisch klingenden Namen. Aber das legte sich mit der Zeit und mittlerweile weiß ich wer wer ist.


    Die Sprache finde ich sehr gelungen. Auch wenn man heutzutage so nicht mehr spricht, passt sie wunderbar.


    Bin sehr gespannt wie es weitergeht.