Lesejahr 2007 - Eure größte Enttäuschung

  • Liebe Eulen,


    im Geheimtippfred kam die Idee, doch mal nach der größten Lesepleite des Jahres zu fragen.


    Welches Buch, das Ihr gelesen hab, hat Eure Erwartungen enttäuscht? Und warum?


    Ich gestehe, im Zuge der laufenden Leserunde, daß mich die Glocken von Vineta total enttäscht haben - die Sprache finde ich nach wie vor herrlich, aber auf zu vielen Seiten passiert einfach nichts...


    Vielleicht waren die Erwartungen einfach zu hoch?? Vielleicht fällt mir noch was anderes ein, aber das soll jetzt erstmal stellvertretend für die anderen stehen (und bitte nicht lynchen, mir hat es wirklich nicht gefallen....)

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Für mich war es "Die Stadt der Tausend Augen" von Ingeborg Bayer


    Ich hatte mich auf ein Vendeig Buch gefreut, daß ich im Urlaub dort lesen wollte.
    Aber irgendwie hat mir die Sprache nicht zugesagt und ich hatte keinen Zugang zu dem Buch. Mal schauen wie es meiner Mama gefällt, die das Buch jetzt ausgeliehen hat.


    Inhalt:
    Venedig zu Beginn des 17. Jahrhunderts: Hinter den prunkvollen Fassaden regieren religiöser Fanatismus, Inquisition und Angst. Die junge Kaufmannstochter Crestina und Lea, jüdische Buchhändlerin aus dem venezianischen Ghetto, kämpfen um Selbstbestimmung und um die, die sie lieben. Ein vielschichtiges Historiengemälde, das durch Atmosphäre und Lebendigkeit besticht.

  • Endlich endlich kann ich meinen Riesenfrust loswerden....


    Auf dieses Buch musste ich lange warten, weil es mir einfach finanziell nicht drinlag. Kostenpunkt: EUR 44.00....und aus zweiter Hand (antiquarisch) war es nicht aufzutreiben.


    Meine Erwartungen gingen erstmal in diese Richtung, dass ich auch einiges über Franziscas Lebensjahre im Tessin erfahren würde.
    Aber die Tagebücher hören genau zu dem Zeitpunkt auf, als sie sich entschloss, ins Tessin zu übersiedeln.
    Das war natürlich mein Fehler....denn, hätte ich genau hingeguckt, dann hätte ich das ja aus den Jahreszahlen ersehen können, denn da steht klar und deutlich: Tagebücher 1895 - 1910 :rolleyes


    Ich mag ja Tagebücher sehr....aber solche eben, wo auch einiges über das Weltgeschehen mit eingebunden ist...wo ich über Freunde, Bekannte lesen kann, die ja oft auch wieder berühmte, spannende Persönlichkeiten sind/waren.


    Also in diesen Tagebüchern von Franziska zu Reventlow rangieren ihre Freunde nur "unter ferner liefen"...die da gewesen wären: Karl Wolfskehl, Ludwig Klages, Erich Mühsam, Rainer Maria Rilke und viele viele mehr.
    Auch lese ich kaum etwas über ihr literarisches Arbeiten...sie hat ja, bevor sie ihre eigenen Romane schrieb, einige Werke von bekannten französischen Autoren übersetzt, hat für den Simplicissimus und für einige Zeitungen auch geschrieben.


    Dafür kann ich ausführlichst, 550 Seiten lang, über ihre gesundheitlichen Befindlichkeiten lesen und vor allem über ihren Sohn Rolf....von der Schwangerschaft, der Geburt, seinem ersten Brüllen, wie er gebrüllt hat, in welcher Tonlage, wie lange....über sein 1. Wort, sein 2. Wort, sein 3. Wort, sein 4. Wort....wie oft er in die Windeln gesch***** hat, wieviel, welche Farbe....(das ist jetzt, zugegeben, ein bisschen übertrieben meinerseits :lache)


    So was von laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaagweilig.....dass man sowas überhaupt als Buch herausgibt.... :pille

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Ich lynche Dich bestimmt nicht, Caia.
    Im Gegenteil, es tut mir extrem leid, denn es ist ja kein eben billiges Buch und Du hast auch viel Zeit investiert. Ich hoffe, ich habe hier nichts ueber das Buch gesagt, das Dich in die Irre gefuehrt und zum Kauf verleitet hat.


    Wie schon gesagt, ich wuensche Dir einen umso besseren Griff beim naechsten Buch, das Du liest.


    Ich kann in diesem Thread nichts nennen - meine einzige Enttaeuschung war selbstverschuldet, als ich mir das Buch "Kar" von Orhan Pamuk versehentlich auf Tuerkisch bestellte - einer Sprache, die ich zwar sehr schoen finde, in der ich mir aber nicht mal ein Fruchtjoghurt kaufen kann. Der Roman selbst war aber keine Enttaeuschung - nachdem ich ihn schliesslich auf Deutsch ergattert hatte, war ich begeistert von diesem schoenen, fremden Buch.


    Fuer mich ein enttaeuschungsfreies Lesejahr. Und da der Abschluss die hier "Gespraech ueber Dante" von Ossip Mandelstam und hoch geruehmte Viola Alvarez bilden werden, rechne ich auch mit keiner Enttaeuschung mehr.


    Alles Liebe von Charlie

  • Da habe ich wirklich geweint.
    Und ich hoffe immer noch, daß ich es einfach nicht kapiert habe.
    :cry


    Die Autorin bliebt trotzdem meine bevorzugte Autorin im Bereich Jugendbuch, ich empfehle ihre Bücher wärmstens und werde auch jedes weitere, das sie noch schreiben wird, lesen.
    Das hier ging halt daneben, aber ich hoffe ....
    :cry



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Meine größte Enttäuschung in diesem Jahr: Mein wunderbarer Brautsalon.


    Auch wenn man weiß, dass es sich um Trivialliteratur handelt -- so bescheiden in Handlung und Sprache hätte ich es mir nicht vorgestellt. Meine Rezi war auch entsprechend.


    Nächstes Jahr wird alles besser. Mein fester Vorsatz -- mehr auf den Inhalt zu achten.
    bea

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Ganz klar.


    Gegen das Sommerlicht - Melissa Marr


    Ich hatte mich auf eine schöne Teenagerliebesschnulze gefreut mit ein bisschen Fantasy gespickt. Aber hier blieb nur der fade Nachgeschmack eines Plagiats. Wirklich traurig. Wobei der Klappentext einigermaßen vielversprechend klang, bin ich maßlos enttäuscht und habe immernoch das Gefühl, dass ich mein Geld besser hätte anlegen können.
    Aber anscheinend ist das doch ein sehr polarisierendes Buch, denn es gibt genug Leser, die es ganz toll fanden.

  • Der Patient von John Katzenbach. Stellenweise hats einfach nur genervt oder war langweilig, Ricky ging mir meistens sowas von am A.... vorbei und die anderen Figuren auch und überhaupt. Ich denke zwar, dass es auch mit dem Sprecher der Komplettlesung zu tun hat (ich mag Simon Jägers Stimme nicht) aber das war es nicht nur. Gebe aber "Der Anstalt" in Buchform noch eine Chance.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Koennten wir vielleicht auch noch einen Thread "grosse Enttaeuschungen geschaetzter Autoren" eroeffnen (siehe Beispiel von Magali), nicht auf dieses Jahr bezogen?

  • Die größte Enttäuschung war für mich nicht diese Gurke „Nicht so schlimm“ von Nicolas Fargues, da ich bei dem Buch sowieso skeptisch war, sondern „Der dreizehnte Monat“ von David Mitchell. Dabei hat der Roman so viele gute Ansätze, ein gutes Thema und ist auch nicht schlecht konzipiert. Aber der Stil, die eingesetzte Sprache, hat mich nur genervt und mir den Zugang zum Inhalt verbaut.
    Ich habe das Gefühl damit einen eigentlich wichtigen Roman verpasst zu haben, aber was hilft mir das?

  • Nach den tollen Rezis hier und den Begeisterungsstürmen bei Amazon hatte ich mich so auf das Buch gefreut. Aber ich bin einfach nicht reingekommen, es hat mich nicht gepackt. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch.


    EDIT:


    Meine Meinung muss ich revidieren. Ich habs gestern nochmal in die Hand genommen und heute schon beendet. Es hat genau dort, wo ich abgebrochen hatte, tüchtig an Fahrt gewonnen.


    Enttäuscht also allenfalls vom Anfang, aber nicht vom Verlauf des Buches.

  • Zitat

    Original von Tom
    Mit großem Abstand das hier. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, fand es aber hundsmiserabel. Eine gewaltige Enttäuschung.


    Dem schließe ich mich an. Habe ,,Mein fast perfektes Leben" von Jonathan Tropper als Testleser von Knaur zugesandt bekommen und mich ebenfalls sehr darauf gefreut. Letztendlich fand ich es dermaßen langweilig und war einfach nur noch froh, dass es zu Ende war.


    Eine weitere Enttäuschung war das eher hochgelobte Buch von Paul Cleave; Der siebte Tod. Auch hier habe ich mehr erwartet. Bis ich die Nase voll hatte und es recht früh abgebrochen habe.