Die Entscheidung

  • Die Entscheidung


    „Du musst es tun, glaub mir, dann wird alles wieder gut werden !“ Beschwörend sah Kate ihrer Schwester ins Gesicht.
    Nina wich ihrem Blick aus und dachte „Du hast ja keine Ahnung“ sagte aber dann nur leise : „Ich kann das nicht tun ... „


    Sie legte ihre zittrigen Hände auf ihren noch flachen Bauch. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie die ersten Bewegungen spüren könnte ? Würde es diesmal so weit kommen, war es ihr vergönnt ? Sie wusste, es lag allein an ihr, wie es weiterginge.
    Schmerzlich zogen Erinnerungen an ihr vorbei und eine Träne lief über ihre Wangen, als sie die Vergangenheit betrauerte.


    Kate wischte ihr zart die Tränen weg : „ Du weißt, egal wie du dich entscheidest, ich bin immer für dich da. Überleg es dir gut, du kannst es im Nachhinein nicht mehr rückgängig machen, aber wenn du es nicht tust, wirst du es vielleicht bitter bereuen !“


    Nina schluchzte leise auf, es war so schwer, egal welche Entscheidung sie treffen würde. Aber sie musste jetzt einfach stark sein, es hinter sich bringen, dafür waren sie schließlich hergekommen.


    Ihr Blick wanderte den leeren Korridor entlang und bleib dann an der Tür hängen, hinter der sich ihre weitere Zukunft entscheiden würde.


    Sie zuckte leicht zusammen, als sich die Tür öffnete und ihr Name aufgerufen wurde. Es war soweit.


    Kate umarmte sie und flüsterte : „Du schaffst das schon !“


    Mit staksigen Schritten ging Nina auf die Tür zu und ein Mann führte sie in den Raum zu einem Stuhl. Im Vorrübergehen streifte ihr Blick ihr eigenes Spiegelbild in dem großen Spiegel, der fast eine ganze Wandfläche bedeckte.
    Schnell wandte sie die Augen ab, konnte ihren eigenen Anblick nicht ertragen.


    Sie nahm Platz und als sie aufsah, streifte sie einen Blick aus den sanften braunen Augen ihres Gegenübers, die sie erwartungsvoll anschauten und verführen wollten, sich alles doch noch einmal zu überlegen. Wollte sie das wirklich alles aufgeben ?


    „Nina, sind Sie bereit ? Haben Sie ihre Entscheidung getroffen ?“


    Der Mann neben ihr legte eine warme Hand auf ihren Arm. Konnte sie das wirklich tun ?


    Noch einmal wanderte ihr Blick zu dem Spiegel und sie betrachtet sich : Die blauen Flecken, die schon begannen sich lila zu verfärben, die geschwollene, aufgeplatzte Lippe und die hässliche Wunde auf ihrer Stirn, wo sich wohl bald eine weitere Narbe zu den schon vorhandenen dazufügen würde. Und der Ausdruck von Verzweiflung in ihren Augen ...


    Sie holte tief Luft : „Ja, ich bin bereit für diese Anzeige und werde alles aussagen, was nötig ist, das er mir das nicht mehr antun kann !“


    Die braunen Augen ihr gegenüber, die Augen ihres Ehemannes, loderten nun hasserfüllt und voller Zorn auf, alles Sanfte war daraus verschwunden – wie schon so oft !


    Aber nun, nun war es endlich vorbei !!!


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    Das war eigentlich mein Beitrag für den Schreibwettbewerb für Juli aber der Thread war schon geschlossen :cry :cry :cry


    Dabei ist doch der 21. Juli noch gar nicht rum ... *schnief*


    Hat mich die "Muse" denn wirklich zu spät geküsst ???


    Traurige Grüße


    Hannah