Keine leichte Frage.
Ganz oben bei mir auch "Alle sterben, auch die Löffelstöre" und "Die Träumenden",
aber letztlich ist es
"Stille über dem Schnee" von Anita Shreve.
Aus der Amazon.de-Redaktion
Robert Dillon und seine 12jährige Tochter Nicky finden auf ihrem Heimweg durch tiefen Schnee mitten im Wald ein ausgesetztes Neugeborenes. Das Kind kommt rechtzeitig in die Klinik, kurze Zeit später steht die 19jährige Mutter Charlotte bei den Dillons vor der Tür. „Was wäre mein Leben denn wert, wenn ich ihnen nicht danken würde?“
Anita Shreve, diese für Bestseller bekannte Autorin, verspricht eine angenehme, unterhaltsame und nicht anstrengende Zeit mit einem bewegenden Buch, in dem Lebenserfahrungen und kluge Weisheiten unaufdringlich verpackt sind. Einfühlsam stellt sie ein ganz besonderes Schicksal dar und beschreibt eine sehr glaubhafte Tochter-Vater-Beziehung, die dem Buch die Grundlage gibt. Aus ihrer Sicht als mittlerweile 30jährige erzählt Nicky die Geschichte von damals. Vater Robert, bis vor zwei Jahren noch erfolgreicher Architekt in New York, kann den Unfalltod seiner Frau und Nickys kleiner Schwester Clara nicht verkraften, bricht alle Brücken ab und flüchtet mit Nicky ins tiefste New Hampshire. Dort baut er Möbel. „Sein Schmerz ist körperlos geworden -- keine Tränen mehr, kein Brennen in der Kehle, keine Wut,... ein schwerer Mantel der ihm manchmal das Atmen erschwert.“
In das abgelegene Zuhause der Dillons kommt Charlotte gerade zu dem Zeitpunkt, als ein heftiges Schneetreiben einsetzt, fast von der Außenwelt abschneidet. So sind die drei mit dem sich auftuenden Konflikt um das ausgesetzte Baby quasi gezwungen, sich alleine auseinander setzen zu müssen. Der ‚Fall Charlotte’, nicht bis ins Letzte schlüssig, lenkt Vater und Tochter von ihrer Binnensicht ab, fordert heraus zu Stellungnahme und Aufbruch, letztlich auch für sich selbst. „Ich habe genug von Traurigkeit“.
Ein stilles, eindringliches Buch über eine Vater-Tochter-Beziehung, Trauerverarbeitung und noch einiges andere mehr.