Inhalt (Amazon):
Im Rahmen einer Kooperation ihrer beiden Hochschulen tauschen zwei Jane-Austen-Spezialisten, der Amerikaner Morris Zapp und der Brite Phillip Swallow, ihre Plätze. Zapp geht an die unbedeutende Universität Rummidge in den britischen Midlands, während Swallow an der weltberühmten Universität Plotinus des Bundesstaats Euphoria an der Westküste der USA lehrt. Aus dem puritanisch-beschaulichen Rummidge in die Welt der Miniröcke, Sexorgien und Studentendemonstrationen versetzt, kommt Swallow kaum zur Ruhe. Ganz allmählich entwickelt er sich jedoch zum prominenten Fürsprecher der Studentenschaft. Zapp, der zunächst kaum wahrgenommen wird, hadert mit Widrigkeiten wie einer fehlenden Zentralheizung. Dank seiner Erfahrungen mit den amerikanischen Studenten profiliert er sich bei den nun auch in Rummidge ausbrechenden Unruhen als Vermittler. Beide Akademiker lernen die daheim gebliebenen Ehefrauen ihres Tauschpartners kennen und müssen am Schluss in einem New Yorker Hotel, wo alle vier zusammentreffen, ihre Seitensprünge gestehen.
Steckbrief:
Originaltitel: "A Tale of Two Campuses"
Übersetzung: Renate Orth-Guttmann
Erscheinungsjahr: 1975
Seitenanzahl (TB List): 308
Genre: Roman
Sonstiges: 1. Teil einer Campustrilogie
Meine Meinung:
Die erste Hälfte von "Ortswechsel" finde ich richtig gut.
Es dauert ein wenig, bis man sich an den etwas ungewöhlichen, (im positiven Sinne gesehenen) altmodischen Schreibstil gewöhnt hat. Wenn das erstmal geschehen ist, dann macht das Lesen richtig Spaß.
Auch der Inhalt kommt nicht zu kurz. Er enthält Witz, Charme und Emotion.
David Lodge hat das Buch zu einer Besonderheit gemacht, indem er mehrere Schreibtechniken benutzte. Knapp die erste Hälfte besteht aus gewohnter Erzählform. Dann wird das Geschehen in Form von Briefen erzählt. Das ist etwas, was ich in Büchern nicht gerne mag. Hier hat es mir aber gut gefallen.
Schliesslich folgen zahlreiche Zeitungsausschnitte. Mit diesen wird die Thematik leider etwas unverständlich und meine Lust zum Lesen sank mit jeder Seite.
Der letzte Teil ist in Form eines Filmskripts geschrieben. Da macht das Lesen endgültig keinen Spaß mehr und ist extrem verwirrend.
Die Charaktere sind dafür einzigartig gut beschrieben.
Insgeasamt hat "Ortswechsel" einen mittelmäßigen Unterhaltungwert. An manchen Stellen ist das Buch großartig und an anderen eher schwach. Schade, denn es hatte einen sensationellen Auftakt...